Russland-Überfall auf Deutschland - wie wirst du reagieren?
15.05.2024 um 06:47Simplizissimus schrieb:aber die Lage ist immerhin nicht restlos verlorenNein, natürlich nicht.
Aber es ist traurig genug, dass es so weit kommen konnte. Was es bedurft hätte: eine Koalition der Willigen, die nicht so viel Zeit - und ukrainische Leben - verschwendet hätte.
Viel Unterstützung, ja. Man müsse sich aber daran messen lassen, wie die Wirklichkeit an der Front sei, sagte Habeck vor 2 Tagen. Richtig. Und der Krieg sei kein lokaler Konflikt. Auch richtig:
https://www.deutschlandfunk.de/habeck-haben-nicht-genug-getan-fuer-die-ukraine-102.html
Auch noch mal Stefanie Babst im Interview:
Etliche unserer Unternehmen unterlaufen ungestraft die Wirtschaftssanktionen und nicht wenige unserer Verbündeten kaufen in großen Mengen weiterhin russisches Öl. Wir kriegen es auch nicht auf die Reihe, der Ukraine zügig die militärische Unterstützung zu geben, die es zu ihrem staatlichen Überleben braucht. Wir können - oder besser wollen - Moskaus Freunde im Iran, in Nordkorea und China nicht davon abhalten, die russische Kriegsmaschine massiv zu füttern und am schlimmsten ist, dass wir fast ausnahmslos darüber reden, was wir nicht machen wollen: Die NATO will nicht Kriegspartei werden, sie ist zu ängstlich, um mit der Ukraine Beitrittsgespräche zu beginnen, und sie kann nicht sagen, wie sie Sicherheit jenseits des NATO-Territoriums in Europa wieder herstellen will. Für Putin sind wir sehr berechenbar.Und
Gilt das auch für Bundeskanzler Scholz?
Auf jeden Fall. Scholz setzt ausnahmslos auf eine Politik der Nichtprovokation Russlands. Im ersten Kriegsjahr haben wir von ihm sogar Äußerungen gehört, dass man Russland einbinden und Vorbereitungen treffen müsse für die Zeit nach dem Krieg. Wenn man Jens Plötner, dem sicherheitspolitischen Berater des Kanzlers, oder Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt zuhört, dann stellen sie das Vorgehen des Kanzlers als besonders besonnen dar. Alles, was Moskau angeblich provozieren könnte, wird von ihnen als eskalationsfördernd abgelehnt ... Das erklärt auch, warum sie so schwammig in ihrer strategischen Zielsetzung bleibt und bestimmte Waffenlieferungen immer wieder verzögert.
Auf einen skrupellosen Gegner wie Putin kann man nicht effektiv reagieren, indem man auf den nächsten oder übernächsten Wahlkampf schielt. Das ist parteitaktisches Klein-Klein. Wir sind in einer Fünf-nach-zwölf-Situation. Entweder wir wollen Russland militärisch in der Ukraine besiegen oder wir wollen es nicht. Etwas dazwischen gibt es nicht. Für unser Zaudern zahlen die Ukrainer jeden Tag einen schrecklich hohen Preis.Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Fuer-Putin-gibt-es-keine-roten-Linien-article24889044.html
Das ganze ^^ Interview ist gut.
Und, Analyse da von Nils Metzger:
Warum Putin den Verteidigungsminister feuertQuelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/schoigu-verteidigungsminister-entlassung-putin-krieg-russland-100.html
von Nils Metzger
13.05.2024 | 14:49
Putin tauscht seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu aus. Von Inkompetenz bis Korruption gibt es viele Gründe. Nun bekommt die Kriegsindustrie noch mehr Einfluss.
Die Berufung des neuen Kriegsministers deutet jedenfalls darauf hin, dass Russlands militärisch-industrieller Komplex nicht nur für diesen Krieg fit gemacht werden soll, sondern auch für künftige. Da sollte man klar sehen und sich keine Illusionen machen.