arb schrieb:Was Don-Juan der Lehrer des Castaneda das irreperable "schwarze Loch im Bauch" nennt .
Dieses emotional/instinktive "Loch" spüre ich noch heute . Der Preis sollte wohl überlegt sein .
Gäbe es so etwas wie eine Wahl ( im Nachhinein ) ich würde diesen Preis nicht mehr zahlen.
Das schlimmste was mir je angetan wurde war eben dies, was ich mir selber antat.
Es ist nun 20 Jahre her.
Ich war mir damals nichts wert, ein Nervsack, ein quängelndes Jammerlappen-Opfer.
Ich hielt es kaum noch aus, die Gedanken waren auf Selbstmord eingeschliffen.
Aber irgendwas in mir, -das Leben selbst welches immer leben will- war stärker und so versuchte ich anderes.
Ich las darüber, wie LSD manch Depressivem geholfen haben solle.
Und testete es. Es gab einige wenige Sitzungen, alle brachten mich weiter.
Ich habe das Zeug nie gut vertragen, das sag ich gleich. -Als Kontrollfreak ist es eben schwer damit umzugehen.
Bei der letzten Einnahme waren es sogenannte Psylos und sie wirkten sehr angenehm. Überhaupt nicht unter der Zielsetzung das ich mir Veränderung erhoffe, sondern als Trip. Das einzigste mal das es irgendwie positiv war.
- Ich legte nach. Im Grunde ein Fehler.
Denn vorbei war es mit der Harmonie. Ich sah meine Hand und wie ich sie bewegte und wurde panisch. "Du stehst ja hier wie Deine Mutter" - Das wollte ich nicht, ich wollte damals etwas besseres sein.
-Einiges geschah.
Die Zeit verwirbelte und auf einmal stand ich da wie der kleine Junge welcher ich einmal war.
Ich war wieder der kleine Junge und es gab überhaupt keinen Unterschied. Ich war wieder klein.
Und spürte die Angst dieses Kindes, seine unerträgliche Last, Steine im Bauch.
Meine Selbstverleugnung wurde total offen gelegt.
Keine Lügen mehr, kein runterspielen mehr, ja ich hattes es schwer als Kind.
Das erste mal das ich mir dies eingestand...
- Ich war sehr beeindruckt davon wie man sich selber etwas vormachen, sich belügen kann!
Ich hielt es kaum aus wieder dieses Kind zu sein und ein schwarzes Loch tat sich auf, in welches ich fiel. Und fiel und fiel.
Es hat Stunden gedauert, bis ich daraus wieder hervortrat.
Ein Freund hielt mir während dessen die ganze Zeit die Hand, er hat mich mit seiner Hand zurück in diese Welt geholt.
Am nächsten Morgen, die Wirkung war nicht mehr so mächtig, weinte ich vor Glück.
Vor Glück nicht mehr dieses Kind zu sein, frei zu sein, sein eigener Herr, jung, alle Möglichkeiten offen.
- Seitdem arbeite ich daran.
Es hat Jahre gedauert bis ich mich von der Last der Kindheit vollständig befreien konnte.
Aber seit einigen Jahren ist es vorbei, ist es mir gelungen.
Den Wunsch nocheinmal LSD zu nehmen, habe ich nie wieder verspürt. Aber es hat mir geholfen.