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Bewusstseinsentwicklung

30.218 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bewusstsein, Entwicklung, Freier Wille ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:41
Zitat von arbarb schrieb:in deiner Sicht gibt es wohl "Transformation"

in meiner fehlt der zu Transformierende ... allein deshalb wäre Transformation schlicht obsolet .
Und ist dir nie der Gedanke gekommen, weshalb das "Nichts" dich wieder ausgespuckt hat?
@arb

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arb ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:42
ergänzend :
Ich bin das , was ich BIN ( und immer sein werde ) dieses > Leben ... eben ! ( in dem dann halt der arb vergangen ist ) .
Letztlich ist dieses Vergehen des arb auch gar nicht erschreckend , kann es nicht sein , denn es ist gut geübte Praxis .... dieses Vergehen .... denn arb vergeht bereits mit jeden Ausatmen ... und wird ( bisher) durch einen neuen arb ersetzt , der aber dann auch wieder im nächsten Atemzug vergeht ...

beim Tod meines Vaters ( den ich als großes Geschenk miterleben durfte ) konnte ich dies "Vergehen" mit verschmelzender Auflösung im > Leben ... eben ! ganz deutlich "bemerken" ...

wie gesagt ... ein Geschenk


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Lasker Diskussionsleiter
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Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:43
@arb

Nachtrag: Sobald Du auch nur einen Buchstaben hier schreibst...ist der Transfomierende, der Jemand da. Kein ES...wie du gern glauben machen möchtest. Das ist Wahnwitz. Der reinste Selbstbetrug!

Hawkins hat Jahre gebraucht, um "danach" auf der dualen Ebene als "Ego/Ich" wieder leitlich "funktionieren" zu können. Ramana ebenso... Du funktionierst - nach wie vor - einwandfrei. :)
Da ist nix passiert! Im Gewahrsein KLAR zu erkennen.

LeChiffre


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Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:53
Ich gehe davon aus dass das "Nichts" das Selbst ist.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass es sich zeigt, wenn der Mensch dafür bereit ist.
Und niemals vorher.
Und ich meine, dass die hohe Potentialität, die das Nichts offenbart einen Hinweis auf die Formulierung:

Wie oben so unten

- zeigt!

Das heißt, wenn du als Mensch dein ganzes Potential nicht lebst kann das Selbst sein Potential nicht entfalten.

Was nun genau das ganze Potential eines Menschen ist kann nur Derjenige selbst herausfinden.
Wir sollten uns darin unterstützen anstatt uns zu bekämpfen.

Amen und gute Nacht....schmunzel


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arb ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:56
@Paulette

ich habe kein "nichts" betreten ... so dass es mich auch nicht "ausspucken" konnte ...

ich vermute , dass ES in AN-Sicht wie ein "Nichts" aussieht ...

ich habe es ( im Nachhinein , und wie mir gerade auffällt ähnlich wie den Tod meines Vaters ) als ein Verschmelzen / Auflösen "meiner" Wahrnehmung in DER WAHRNEHMUNG formuliert .

Das was du "schwarzes Nichts" nennst war für mich ,( im Nachhinein formuliert ) ein warmes , vibrierendes , unbegrenzt potentes UNWÖRTERBARES ( ich neige dazu es mit BEWUSSTSEIN zu bezeichnen ) , das wahrnimmt ( ! )
und zwar das was ich ( im Nachhinein ) das Gewusel der Dualität nannte.

dieses ( rein potentielle ) BEWUSSTSEIN ( also ohne jedes Attribut ) hate für mich nix "Nicht-iges" , es war , wenn überhaupt ein "noch nicht etwas" , und einfach gefüllt mit tiefstem Frieden ( ich vermute , dass dies einige mit LIEBE gleichsetzen ) .

Ich sagte dir ja bereits , das ich vermute , dass das ( erschreckende , schwarze ) des Nicht-Etwas dadurch entstehen könnte , wenn es quasi an-gesichtet wurde , aber nicht verschmelzend ein-gesichtet wurde .

Das ist aber nur Spekulation ... und soll dir Support für das "Schwarze" geben ..

Ich habe mitlerweile mit dutzenden von "Betroffenen" , über die ganze Welt verteilt ( Facebook sei Dank ) gesprochen ... die ja immer nachträgliche ( ! ) Formulierung des ES , die ja unumgänglich ist , ist immer auch bereits "gefärbt" durch das Naturell der ( quasi) mitbetroffenen Person ...

dein "schwarzes Nichts" passt da doch irgendwie gerade zu perfekt zu der mir ja sehr sympatischen dramatishen Person K. aus B. ...

:-)))


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Lasker Diskussionsleiter
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Bewusstseinsentwicklung

21.08.2013 um 23:58
Zitat von PaulettePaulette schrieb:Was nun genau das ganze Potential eines Menschen ist kann nur Derjenige selbst herausfinden.
@Paulette

Sehr schön. Damit schließt sich der Kreis (zu meinem Beitrag von heute morgen).


"Bewusstseinsentwicklung setzt eine dem menschlichen Geist inhärente Potenzialität voraus, die dort als primär unbewusstes und zu entwickelndes Potenzial angelegt ist - und entwickelt und ausgearbeitet werden kann. Hier steht in erster Linie die Entwicklung des Ego bzw. die Vereinigung mit dem SELBST im Vordergrund - die Unio Mystica...und der Weg zur Hochzeit. Ein Prozess, den Jung als Individuation bezeichnete und der bestenfalls lebenslang währt. Man könnte es in Anlehnung an Wilber auch "als kontinuierliche Weiterentwicklung psychischen Geschehens in transpersonale Ebenen" verstehen."

LeChiffre


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arb ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 00:04
nun denn

wer sich "entwickeln" mag , soll es doch auch tun ...

"es wird sich usswiesen"


es läuft stets auf einen Kollaps zu ... ob da ein "entwickelter" kollabiert ... oder ein "nicht entwickelter" ...

Kollaps bleibt Kollaps ...


nächtle


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 01:37
@snafu
Zitat von snafusnafu schrieb:Erkennt man, dass da gar keine Wegstrecke ist, dann erkennt man gleichzeitig die "Illusion" des Lebens. oder?
Das verstehe ich nicht.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird man sagen:
Wenn du erkennst, dass da keine Wegstrecke ist, dann bist du offensichtlich vom Weg abgekommen.

Unter Berücksichtigung von Logik ergibt sich:
Man kann nur dann erkennen, dass keine Wegstrecke mehr da ist, wenn man weiß, was eine Wegstrecke ist. Ansonsten ist es nicht möglich, das Fehlen einer Wegstrecke bezeugen zu können.

Warum jedoch, wie du schreibst, das Fehlen einer Wegstrecke gleichbedeutend mit einem illusionären Leben ist, das verstehe ich nicht. Wenn man Lebendigkeit versteht als die Fähigkeit Aufmerksamkeit auszuüben, dann kann sie deswegen keine Illusion sein, weil es Aufmerksamkeit bedarf, um eine Illusion von etwas Beständigem unterscheiden zu können. Und eine Unterscheidungsqualität ist nunmal höherwertig als die Unterschiede selbst. Daher verstehe ich deine Aussage nicht.


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 01:43
@Jimmybondy

Ich schrieb:
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Hat irgendjemand mal wieder etwas von Krishnamurti gehört?
Und darauf du:
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Was soll der letzte Satz darstellen? Was soll irgendjemand mal wieder gehört haben?
Oder soll ich gar dieser irgendjemand sein? Ich kann Dir mal irgendwas von Ihm zitieren:

""Das “Wie”, die Methoden, die Systeme, sie alle sind Erfindungen des Denkens, daher sind sie begrenzt, daher taugen sie nichts. Wenn Sie das aber verstehen und die Wahrheit erkennen, dass kein System jemals den Geist befreien kann, dann ist die Freiheit augenblicklich da.""
Du erzählst mir uraltes Zeugs von Krishnamurti. Danach fragte ich nicht.

Tja, was mag mein vorheriger Satz wohl bedeuten ... ? Ganz schön schwierige Frage ...


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22.08.2013 um 02:06
@oneisenough

Jo will man das Neue oder das Echte? ^^


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22.08.2013 um 02:13
Ikkyu schrieb:

Zenmeister Dogen schrieb schon von 800 Jahren im Shobogenzo/Inmo :

Wenn ihr die Sache erlangen wollt, die ES ist

( ES --> Chin. --> Inmo = Die Wirklichkeit, die man nicht erfassen kann) ,

müsst ihr ein Mensch sein, der ES ist. Da ihr bereits ein Mensch seid, der ES ist, stellt sich die Frage, weshalb ihr euch sogen solltet diese Sache zu erlangen, die ES ist (...) Diese Aussage hat folgenden Sinn: wenn ihr das höchste Erwachen direkt erfahrt, verwendet man hierfür das Wort ES (...)Woherwisst ihr, dass ihr ES schon seid ? Ihr wisst es deshalb, weil ihr euch danach sehnt, ES zu erlangen. Ihr habt bereits die Augen und das Gesicht eines Menschen, der ES ist. Daher solltet ihr keine Sorge haben das bereits Gegenwärtige, das ES ist, zu erlangen. DA die Sorge selbst schon ES ist, kann es eigentlich keine Sorge geben (...) Weil ES wirklich ganz und gar unassbar ist, kann man nicht sagen, dass es so oder nicht so ist. Das So(sein) beschreibt edas ES. Es geht nichtdarum, ob man begrentzte oder unbegrentzte Begriffe verwendet, (um es zu erklären), sondern ihr solltet ES im Unfassbaren erfahren und erforschen, und ihr solltet das Unfassbare ergründen indem ihr selbst ES seid. Das Verstehen selbst ist unfassbar und das Erwachen selbst ist unfassbar.


@arb @Shunjata @Paulette @Yeschua
@Ikkyu

Danke. MG 48


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 02:13
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Das verstehe ich nicht.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird man sagen:
Wenn du erkennst, dass da keine Wegstrecke ist, dann bist du offensichtlich vom Weg abgekommen.
Sehe es als Metapher. @oneisenough

Erkenne den Weg als du selbst.

Ein erdachter linearer (Lebens)Weg ist die Illusion, meine ich. aber es ist schwer zu erklären, ehrlichgesagt.

So wie du das betrachtest, ist das nicht zu verstehen. und wenn ich noch länger drüber nachdenke, verstehe ich es gleich selbst nicht mehr... ;)


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 02:26
Paulette schrieb:

Ich gehe davon aus dass das "Nichts" das Selbst ist.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass es sich zeigt, wenn der Mensch dafür bereit ist.
Und niemals vorher.
Und ich meine, dass die hohe Potentialität, die das Nichts offenbart einen Hinweis auf die Formulierung:

Wie oben so unten

- zeigt!

Das heißt, wenn du als Mensch dein ganzes Potential nicht lebst kann das Selbst sein Potential nicht entfalten.

Was nun genau das ganze Potential eines Menschen ist kann nur Derjenige selbst herausfinden.
Wir sollten uns darin unterstützen anstatt uns zu bekämpfen.

Amen und gute Nacht....schmunzel
@Paulette

Schlafen Sie gut, Sr.Paulette vom Erwachen - schliesslich müssen auch Menschen wie Sie einmal ruhen, loool... Hug!

JC nun

Bruder Yeschua vom Rumsurfen


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 08:54
menschliche Freiheit

“Tabula rasa

Die Philosophen haben immer geglaubt, dass die Essenz der Existenz vorausgeht – dass bei der Geburt des Menschen schon feststeht, was aus ihm wird. Wie ein Same enthält er bereits das ganze Programm; nun geht es nur noch um seine Entfaltung. Freiheit gibt es nicht. Diese Auffassung haben alle Philosophen der Vergangenheit vertreten – dass der Mensch ein festgelegtes Schicksal, eine Bestimmung hat. Man entwickelt sich zu einer festgelegten Form, das Drehbuch dafür ist bereits geschrieben. Dass du dir dessen nicht bewusst bist, ist eine andere Sache, aber für alles, was du tust, gilt, dass nicht du es tust. Es wird nur durch dich getan – von natürlichen, unbewussten Kräften oder von Gott.
Das ist die deterministische, die fatalistische Haltung. Sie hat der ganzen Menschheit enorm geschadet, denn sie bedeutet, dass es keine Möglichkeit einer radikalen Veränderung gibt. Im Hinblick auf Transformation des Menschen kann man nichts tun – alles geschieht, wie es eben geschieht. Unter dieser Einstellung hat der Osten am meisten gelitten. Wenn man nichts tun kann, fängt man an, alles hinzunehmen – Sklaverei, Armut, Hässlichkeit. Man MUSS es hinnehmen. Das hat nichts mit Verständnis, mit Bewusstheit zu tun. Es ist nicht das, was Gautama Buddha als “Sosein” bezeichnet, Tathata. Es ist nur reine Hoffnungslosigkeit, die sich hinter schönen Worten verbirgt. Doch die Folgen sind katastrophal. In Indien kann man sie in ihrer schlimmsten Form sehen: die Armut, die Bettler, die Kranken, die Verkrüppelten, die Blinden. Und keiner beachtet es, denn so ist das Leben eben, so war es schon immer und so wird es immer sein. Eine Art von Lethargie breitet sich aus und dringt bis in die Seele vor. Aber diese ganze Einstellung ist grundlegend falsch. Sie ist ein Beruhigungsmittel, keine Entdeckung, die aus der Wahrnehmung der Wirklichkeit kommt. Damit werden die eigenen Wunden irgendwie zugedeckt; es ist eine Rationalisierung. Und immer wenn Rationalisierungen die Wirklichkeit zudecken, wird man zwangsläufig in immer dunklere Bereiche zurückfallen. Aber es trifft gar nicht zu, dass die Essenz der Existenz vorausgeht, sondern im Gegenteil: Die Existenz geht der Essenz voraus.

Der Mensch ist das einzige Wesen auf dieser Erde, das Freiheit besitzt. Ein Hund wird als Hund geboren, lebt als Hund und stirbt als Hund; da ist keine Freiheit. Doch an diesem Punkt unterscheidet sich der Mensch ganz und gar. Hierin liegt seine Würde, seine Besonderheit unter allen Wesen, seine Einzigartigkeit. Darum sage ich, Charles Darwin hatte Unrecht, als er den Menschen unter die Tiere einordnete. Den wesentlichen Unterschied ließ er völlig außer Acht. Er besteht darin, dass die Tiere mit einem Programm geboren werden. Der Mensch jedoch wird als Tabula rasa geboren, als leere Tafel, als unbeschriebenes Blatt. Alles, was du schreiben willst, musst du selbst darauf schreiben, und es wird deine Schöpfung sein. Der Mensch ist nicht nur frei – ich würde sogar sagen: Der Mensch IST Freiheit. Darin besteht sein Wesenskern, seine wahre Seele. In dem Moment, in dem man die Freiheit des Menschen leugnet, leugnet man seinen kostbarsten Schatz, sein wahres Königreich. Dann wird er zum Bettler und ist in einer viel hässlicheren Situation, als die Tiere, denn die haben zumindest ein bestimmtes Programm. Dann ist der Mensch einfach verloren.

Sobald du verstanden hast, dass der Mensch ALS FREIHEIT geboren ist, öffnen sich dir alle Dimensionen des Wachstums. Dann liegt es an dir, was aus dir wird und was nicht. Es wird deine eigene Schöpfung sein. Dann wird das Leben zu einem Abenteuer – nicht zu einem festgelegten Programm, sondern zu einer Forschungsreise, einer Entdeckungsfahrt. Die Wahrheit ist dir nicht schon mitgegeben, du musst sie erst erschaffen. In gewisser Weise erschaffst du dich in jedem Augenblick selbst. Wenn du die Schicksalstheorie akzeptierst, ist auch das ein Entscheidungsakt über dein Leben. Wenn du den Fatalismus akzeptierst, wählst du das Leben eines Sklaven – aber es ist deine Wahl! Du hast dich dafür entschieden, in einem Gefängnis zu leben. Du hat dich dafür entschieden, angekettet zu sein – aber dennoch ist es deine Wahl. Du kannst dich aus dem Gefängnis jederzeit befreien.

Natürlich haben die Menschen Angst davor, frei zu sein, denn Freiheit bedeutet Risiko. Man weiß nie, was man tun soll, wohin man gehen soll und was bei allem letztendlich herauskommen wird. Wenn du kein vorgefertigtes Produkt bist, liegt die ganze Verantwortung bei dir. Du kannst niemandem die Verantwortung in die Schuhe schieben. Letztlich stehst du völlig eigenverantwortlich im Leben. Was immer du bist, wer immer du bist, du kannst dich der Verantwortung nicht entziehen, kannst ihr nicht entgehen. Davor hast du Angst. Wegen dieser Angst haben die Menschen alle möglichen deterministischen Haltungen gewählt.

Und es ist sonderbar: In einem einzigen Punkt sind sich die religiösen und die unreligiösen Leute einig: dass es keine Freiheit gibt. In jedem anderen Punkt sind sie verschiedener Meinung. Die Kommunisten, die sich als atheistisch bezeichnen, sagen, dass der Mensch durch gesellschaftliche, ökonomische und politische Faktoren bestimmt sei. Der Mensch sei nicht frei. Das Bewusstsein des Menschen werde durch äußere Kräfte bestimmt. – Es ist die gleiche Logik wie in der Religion. Diese äußeren Kräfte kann man verschieden benennen: Die Kommunisten nennen es “Wirtschaftsstruktur”, Hegel nennt sie “Geschichte”, die Religionen nennen sie “Gott”. Gott, Geschichte, Ökonomie, Politik, Gesellschaft – das sind alles äußere Faktoren. Aber darin sind sich alle einig – dass ihr nicht frei seid.

Ich sage euch: Ihr seid absolut frei, bedingungslos frei. Meide nicht die Verantwortung; sie zu meiden wird dir nicht helfen. Je früher du sie akzeptierst, desto besser, denn dann kannst du sofort damit beginnen, dich selbst zu erschaffen. Sobald du anfängst, dich selbst zu erschaffen, entsteht große Freude. Und wenn du dich selbst vollendet hast, so wie DU es wolltest, wirst du ungeheuer befriedigt sein. Wie ein Maler, der sein Bild vollendet und die letzten Striche anlegt – sein Herz ist erfüllt von großer Zufriedenheit. Ein gut gemachtes Stück Arbeit bringt großen Frieden, man hat das Gefühl, am Ganzen teilgenommen zu haben. Kreativ zu sein ist das einzige Gebet, denn nur durch Kreativität kannst du am Ganzen mitwirken; anders kannst du nicht an ihm teilhaben. Gott ist nicht etwas, über das man nachdenken müsste – man muss an ihm teilhaben. Du kannst nicht Zuschauer bleiben, du kannst nur Mitwirkender sein – nur dann bekommst du einen Geschmack vom Mysterium. Ein Bild zu erschaffen, ein Gedicht zu erschaffen, Musik zu erschaffen ist nichts im Vergleich zu dem, dich selbst zu erschaffen, dein Bewusstsein zu erschaffen, dein wahres Sein zu erschaffen. Doch die Menschen hatten immer Angst, und für diese Angst gibt es Gründe. Erstens ist es riskant, weil du allein verantwortlich bist. Und zweitens kann die Freiheit missbraucht werden, denn du kannst dich auch für etwas Falsches entscheiden.

Freiheit bedeutet, dass du sowohl das Richtige als auch das Falsche wählen kannst. Wenn du nur das Richtige wählen könntest, wäre es keine Freiheit. Dann wäre es so wie damals, als Henry Ford die ersten Autos produzierte – sie waren alle schwarz. Er führte seine Kundschaft in den Ausstellungsraum und sagte zu ihnen: “Sie können jede Farbe wählen – vorausgesetzt, es ist Schwarz!” Aber was ist das für eine Freiheit? Vorausgesetzt, es ist richtig, vorausgesetzt, es folgt den Zehn Geboten, vorausgesetzt, es entspricht der Bhagavadgita oder dem Koran, vorausgesetzt, es entspricht Buddha, Mahavira, Zarathustra. Das ist überhaupt keine Freiheit! Freiheit heißt grundsätzlich und ihrem Wesen nach, dass man beides tun kann – das Richtige und ebenso das Falsche. Und es besteht die Gefahr – und daher kommt die Angst – , dass es leichter fällt, das Falsche zu tun. Das Falsche ist wie das Bergabgehen und das Richtige wie das Bergaufgehen. Bergauf zu gehen ist schwierig und anstrengend; je höher man kommt, desto anstrengender wird es. Bergab geht es ganz leicht, da braucht man überhaupt nichts zu tun; die Schwerkraft macht alles. Man könnte sich einfach wie ein Stein von der Bergkuppe hinunterrollen lassen und der Stein würde unten ankommen – gar nichts müsste getan werden.

Wenn du aber höher steigen willst im Bewusstsein, wenn du höher steigen willst in der Welt der Schönheit, der Wahrheit, der Glückseligkeit, dann wirst du dich nach den allerhöchsten Gipfeln sehnen, und das ist zweifellos gefährlich. Denn je höher du steigst, umso größer wird die Gefahr, dass du abstürzt, denn der Pfad wird schmal, und auf allen Seiten bist du von dunklen Tälern umgeben. Ein einziger falscher Schritt, und du stürzt in den Abgrund und bist verschwunden. Es ist viel bequemer und angenehmer, auf ebenem Boden zu gehen und sich um den Gipfel gar nicht zu kümmern. Freiheit ist eine Leiter: Die eine Seite reicht bis in die Hölle und die andere Seite berührt den Himmel. Es ist ein- und dieselbe Leiter. Die Entscheidung liegt bei dir; du musst die Richtung wählen.

Ich sehe das so: Wenn du nicht frei bist, kannst du auch deine Unfreiheit nicht missbrauchen. Unfreiheit kann nicht missbraucht werden. Der Gefangene kann seine Situation nicht missbrauchen – er ist angekettet, er ist nicht frei, irgendetwas zu tun. Das ist die Situation aller Tiere, mit Ausnahme des Menschen. Die Tiere werden geboren, um ein bestimmtes Tier zu sein, ihre Bestimmung wird von der Natur erfüllt, sie brauchen gar nichts zu tun. In ihrem Leben gibt es keine Herausforderung. Nur der Mensch muss sich der Herausforderung stellen, dieser enormen Herausforderung. Aber nur ganz wenige Menschen entscheiden sich für das Risiko, für den Aufstieg zu den Gipfeln, für die Erforschung ihres höchsten Potenzials. Nur einige wenige – ein Buddha, ein Christus, ein Krishna – , nur ganz wenige. Man kann sie an den Fingern abzählen. Warum wählt nicht die ganze Menschheit den gleichen Zustand der Glückseligkeit wie Buddha, den gleichen Zustand der Liebe wie Christus, den gleichen Zustand der Lebensfreude wie Krishna? Warum? Aus dem einfachen Grund, dass es bereits gefährlich ist, diese Gipfel auch nur anzustreben; es ist besser, gar nicht darüber nachzudenken. Und die beste Methode, um nicht darüber nachdenken zu müssen, besteht darin, zu akzeptieren, dass es keine Freiheit gibt: Alles ist vorherbestimmt. Es gibt ein bestimmtes Drehbuch, das einem bei der Geburt ausgehändigt wird, und daran braucht man sich einfach nur zu halten.

Nur die Freiheit kann missbraucht werden, die Sklaverei nicht. Darum sieht man heute so viel Chaos auf dieser Welt. In solch einem Maße hat es das noch nie gegeben, weil die Menschen noch nie so frei waren. In Amerika genießen die Menschen die größte Freiheit, die es je irgendwo auf der Welt zu irgendeinem Zeitpunkt in der Geschichte gab. Aber immer wenn Freiheit da ist, bricht das Chaos aus. Doch dieses Chaos hat seinen Sinn, denn nur aus diesem Chaos können Sterne geboren werden…”

Osho – aus seinem Buch: Liebe, Freiheit, Alleinsein




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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 09:02
vielleicht kann der ein oder andere
den zusammenhang erkennen
von aktiver bewusstseinsentwicklung und der freiheit in der form, in welcher OSHO sie beschreibt


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Daig ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 09:58
@oneisenough
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb: Daher verstehe ich deine Aussage nicht.
Das liegt daran, weil du andere Aussagen in deiner Illusion referenzierst.


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Daig ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 10:00
und habt ihr euch ausgetobt?


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Lasker Diskussionsleiter
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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 10:08
Zitat Osho:...Aber diese ganze Einstellung ist grundlegend falsch. Sie ist ein Beruhigungsmittel, keine Entdeckung, die aus der Wahrnehmung der Wirklichkeit kommt. Damit werden die eigenen Wunden irgendwie zugedeckt; es ist eine Rationalisierung. Und immer wenn Rationalisierungen die Wirklichkeit zudecken, wird man zwangsläufig in immer dunklere Bereiche zurückfallen....
@MickyM.

Danke!

Freilich kann ich nachvollziehen, was Osho sagt. Seine Worte decken sich ja weitgehend mit der Intention dieses Threads und all dessen was ich hier postuliere. Die deterministische, die fatalistische Haltung, dieser verblendete nicht-ethische Ansatz des Neo-Advaita & Ableger führt nicht nur in immer dunklere Bereiche - sondern, mündet mit Gewissheit früher oder später in einem persönlichen Drama voller Frustration.

Dr. Thomas Wachter hat es in seiner "Lebensbeichte" wunderbar beschrieben.

http://mein.weltinnenraum.de/forum/topics/advaitafalle-jenseits-von (Archiv-Version vom 13.01.2014)

LeChiffre


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arb ehemaliges Mitglied

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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 10:23
die Vorstellung "eigener" Fähigkeiten und "freier" Verfügbarkeiten führt in kein Drama .......................................... es ist bereits DAS DRAMA ÜBERHAUPT !

Herr Gautama nennt es > LEIDEN



und zum Beitrag des Herrn Wachter ...
nur weil jemand in einer Zeitung oder einem Buch seine Texte veröffentlich haben diese keine bessere Substanz ...

wie schwach dieser Autor auf der Brust ist zeigt der Verlauf der Diskussion im Weltinnenraum , in der ich damals auch ganz nett involviert war , und wo Herr Wachter recht balsd "den Schwanz eingezogen hatte" . Dieser Autor schreibt nicht aus Verstehen ( und sei es Kritisch ) er schreibt aus Vorurteil , Platitüden und Effekthascherei ...

und hat von Advaita soviel verstanden , wie mein Metzger vom Veganertum ...i


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 10:56
Zitat von LaskerLasker schrieb:Dr. Thomas Wachter hat es in seiner "Lebensbeichte" wunderbar beschrieben.
ohhh jaaaa
das ist ein wunderbarer erfahrungsbericht
diesen menschen würde ich gerne einmal persönlich kennenlernen


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 11:07
@arb
Warum so gereizt und aggressiv?


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 11:13
bemitleidenswerer typ dieser wachter. sein ganzes leben gelitten und doch nichts gefunden.


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 11:30
Zitat von sheepleslayersheepleslayer schrieb:bemitleidenswerer typ dieser wachter. sein ganzes leben gelitten und doch nichts gefunden.
booaah, was bist du denn fürn willi ?

wie kommst du denn auf SOLCHE interpretationen ?


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 11:51
wenn ich meine zu "wissen", die letztendliche Wahrheit gefunden zu haben, werde ich immer misstrauisch... denn was auch immer ich da meine zu "wissen" - das KANN nicht alles gewesen sein.
Die Gefahr zu groß stehen geblieben zu sein...


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Bewusstseinsentwicklung

22.08.2013 um 11:54
@arb
Zitat von arbarb schrieb:und zum Beitrag des Herrn Wachter ...
nur weil jemand in einer Zeitung oder einem Buch seine Texte veröffentlich haben diese keine bessere Substanz ...

wie schwach dieser Autor auf der Brust ist zeigt der Verlauf der Diskussion im Weltinnenraum , in der ich damals auch ganz nett involviert war , und wo Herr Wachter recht balsd "den Schwanz eingezogen hatte" . Dieser Autor schreibt nicht aus Verstehen ( und sei es Kritisch ) er schreibt aus Vorurteil , Platitüden und Effekthascherei ...

und hat von Advaita soviel verstanden , wie mein Metzger vom Veganertum ...i
hmmm ?
ich hab mal nachgeschaut und finde
dass der thomas eigentlich satt auf dich eingegangen ist
und erlaube mir deshalb mal dessen antwort hier rein zu kopieren



Antwort von Thomas am 24. November 2010 um 12:54pm

Hallo Fredo,

du hast folgendes geschrieben : (Fredo)Meine Satsang-Lehrer haben mir jedoch gesagt, dass es mich als Selbst, als Individuum nicht geben würde.


Es ist kein wörtliches Zitat meiner Satsang-Lehrer. So hat das niemand zu mir gesagt, allerdings oft in dem Sinne, dass das Ich nur ein Gedanke sein und nicht real. Das habe ich von sehr vielen Lehrern gehört oder gelesen.
Ein Klassiker ist folgender Absatz von Poonja in Wach auf. Du bist Frei (S. 52):

„Ich will frei sein“, ist immer noch das Ego, das auftaucht. Du musst also mit diesem Ego-Gedanken, diesem Ich-Gedanken arbeiten. Und zu seiner Quelle zurückkehren. Dann wird das Ego sein Gesicht sehen; es wird verschmelzen, und das Ego wird verschwinden. Was übrig bleiben wird, ist die Quelle selbst. Und das Ego wird nicht wieder erscheinen. Es wird aufgelöst sein ... Ergossen in den Ozean, beeinflusst sich in den Ozean ergibt, dem Ozean wird nicht wieder geleert.
Von da an wird die Aktivität von der Quelle selbst kommen! Nicht egoistisch. Spontan, ohne Verwicklung in den Gedankenprozess. Kein Gedankenprozess wird da sein - nur direkte, spontane Aktivität ohne zu denken.
Erst denke ich und dann handele ich. Dieser Prozess wird vorbei sein, und direkte Aktivität den Umständen gemäß entwickeln. An diesem Prozess wird nicht einmal das Gedächtnis beteiligt sein. Du brauchst kein Gedächtnis. Gedächtnis ist Ego.
All das wird zu Ende sein. Geist wird nicht Geist sein. Reisen Ego, weiß nicht viel Unterschied. Weder der Geist noch das Ego existieren Wirklichkeit haben sie nie existiert! Sind nur deine eigenen Wünsche, Samsara zu genießen. Aber in Wirklichkeit existieren sie nicht. Du hast weder das Gesicht eines Egos, noch das Gesicht eines Geistes gesehen. Es ist wie ein Gespenst, als akzeptieren wir es wie ein Gespenst. Es ist von Generation zu Generation weitergegeben worden. In Wirklichkeit existiert das Ego nicht, der Geist existiert nicht, Samsara existiert nicht.“
Ich wundere mich etwas über Deine Nachfrage. Denn Dein Prozess, in einem Zustand zu gelangen, der „vollständigen ent-ichung … (ohne einen Wahrnehmenden)“ beschreibt meiner Meinung nach ziemlich genau, was ich mit dem Zitat meine, dass es kein Selbst gebe.


Fredo:
um dir etwas genauer zu antworten, möchte ich dich bitten, den namen deines "satsang"-lehrers zu nennen ...


Thomas:
Drei Satsang-Lehrer hatten für mich eine besondere Bedeutung: Isaac Shapiro, Samarpan und Gertrude Schweikert; Gertrude hat allerdings vor einigen Jahren als Lehrerin aufgehört – weil sie erkannt hat, dass es so nicht funktioniert. Ähnlich Rani.


Fredo:
denn ich kenne in der gruppe derjenigen, die zu dem konzept des advaita stehen, weder satsang-lehrer noch erscheinen mir die von dir zitierten advaita-konzepte zuordbar...


Thomas:
Du drückst Dich weiterhin meisterhaft herum, dass Du mir konkret sagen würdest, welche meiner Prämisse Du nachvollziehen kannst und welche nicht. Du bleibst erneut sehr pauschal und entziehst Dich damit der Kritik.
Ich vermute allerdings, dass Du Dir gar nicht der Tatsache bewusst bist, dass Advaita auf bestimmten Prämissen aufbaut, weil Du entweder darüber nicht nachdenkst oder glaubst, es wäre die Wahrheit, über man nicht nachdenken könne, ohne einer Möhre hinterherzurennen.


Fredo:
ich muss mich da schlicht wiederholen ...da vermischen sich in deinen dem advaite zugeordneten thesen diverse weltanschauungen ...

ich selber habe 1992 ramesh balsekar und whayne liquormen kennengelernt, zu einer zeit, als whayne noch nicht "sprach" und in deutschland gerade ein gutes dutzend in kontakt mit ramesh waren ...
ich habe sehr schnell einen recht klaren einblick in die konzeptwelt des von ramesh transportierten advaita bekommen, da dies gewissermassen "offene türen" bei mir vorgefunden hatte.
trotzdem dauerte es mehr als 15 jahre bis ich überhauprt "verstand", um was es (eigentlich) ging ...
bei einem ereigniss der sanften, aber vollständigen "ent-ichung" blieb etwas übrig, was als das wahrgenommen wurde (ohne einen wahrnehmenden), was ich meine ( die ) wahre natur nennen möchte ... dies hatte aber absolut nichts menschliches an sich ( im sinne von persönlich definierend ) ... es war schlicht das EIGENTLICHE ...
höchst unspektakulär und ohne das in "spirituellen kreisen" so oft erwartete besondere ...

erst danach waren diese merkwürdigen kargen konzepte des advaita gefüllt ... das eigentlich gemeinte, trat völlig unzweifelhaft hervor ... aber ! .... ohne dass es mir möglich gewesen wäre, diese unzweifelhaftigkeit genauso unbezweifelbar zu kommunizieren ...
auch mir bleibt nur das "beschreiben / umschreiben" ...

es wurde auch klar, dass es nicht die geringste rolle spielt, ob in der person des -fredo- weiter die übliche ich-fixierung wirkt oder nicht ...
und es wurde klar, dass es nichts aber auch gar nichts für diesen -fredo- zu ändern oder zu erreichen gibt in dem leben, dass gerade mit ihm stattfindet ...
spirituelles wachstum oder herzensöffnungen oder verbesserungen des persönlichen wurden als das erkannt, was sie sind ... die möhre am stab des dauerlaufenden ego/ich-esels ...


Thomas:
Danke, Fredo, dass Du hier so offen gewesen ist!

Jetzt verstehe ich recht gut, was Du meinst. Ich habe das fast schon befürchtet, dass es sich bei Dir nicht um einen konzeptionellen Advaita handelt – der nur Meinungen wiederholt – sondern um jemanden, der tatsächlich bestimmte Auflösungsprozesse seines Ichs erfahren hat und die mit Konzepten hinterlegen kann.

Ich weiß, dass es das gibt, weil ich in diesem Bewusstsein selbst mehrere Jahre lang gelebt habe. Ich glaubte auch von mir, dass eine ent-ichung stattgefunden hätte. Das war für mich sehr überzeugend. Glücklicherweise sehe ich heute, dass ich etwas Entscheidendes übersehen hatte: einen Aspekt meines Wesen, der mich immer als Individuum kennzeichnet. Ich kann heute in jedem Augenblick sehen, dass ich die Wahl habe, mich zu entscheiden und zu handeln.

Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es nicht möglich ist, mit Worten zu beweisen, dass die eine Weltsicht korrekt ist und die andere nicht. Das Advaita-System ist in sich geschlossen und selbstreflexiv und kann dabei Erfahrungen von Ichlosigkeit einbeziehen. Im Grunde ist es eine Tautologie: Alles was ich tue, kann immer so interpretiert werden, dass es durch ein unpersönliches Sein durch mich hindurchwirken würde. Es kann in diesem System auch niemals das Gegenteil bewiesen werden, weil es auf der logischen Ebene lückenlos abgedichtet ist. Insofern wird Dir auch niemand beweisen können oder ein brauchbares Argument anführen können, dass es Dich als Person noch geben würde.

Allerdings kann man recht schnell die Widersprüche in der Advaita-Lehre erkennen, wenn man die Prämissen aufschreibt. Wie oben geschehen.

Interessant ist, dass Du auf der einen Seite von Dir sagst, dass eine ent-ichung stattgefunden hätte und nun alles durch dich hindurch wirkt, und dass Du auf der anderen Seite so klare Aussagen über die Wirklichkeit triffst. Wenn tatsächlich eine ent-ichung stattgefunden hätte, dann könntest Du nur sagen, dass Du nicht weißt, ob das, was Du heute sagst, morgen noch stimmt, weil du es ja nicht mehr kontrollieren könntest, was morgen aus Deinem Mund herauskommt. Dann müsste für Dich alles relativ und unbestimmt sein. Aber genau das machst Du nicht. Du hast sehr klare Ansichten und Wahrheiten, von deren Beständigkeit und Korrektheit Du ausgehst. Hierin widersprichst Du Dir fundamental!

Und wenn alles aus derselben Quellen kommen soll, wie willst Du dann wissen können, dass Deine Aussagen zutreffen und nicht meine? Woher willst du denn überhaupt wissen, dass Deine Ansichten wahr wären?


Fredo:
es ist schlicht scheißegal, ob da etwas bei/mit/von -fredo- geschieht, da ohnehin nur das geschieht, was halt geschieht ...

sicher ist so ein satz , ohne diesen "füllenden" übrigbleibmoment, höchst frustrierend ... und wie !!!

aber ! ... für wen denn ? ... doch wohl nur für das, was da "ich" sagt, und unbedingt etwas will ( erwachen, erleuchtung oder zumindest verbesserung, verglücklicherung, liebeserfülltsein oder was es noch so an erstrebenswerten befindlichkeiten gibt ....)


Ich befürchte, dass diese Frustration unumgänglich ist, sie ist das Nadelör ... da wo viele scheitern / verzweifeln / oder sich in eine geborgenheit versprechendes paradies eines "spirituellen herzens" retten ...

zu wissen ( so weit dies ein verstand überhaupt kann ) da ist etwas faul mit der "üblichen" weltsicht, und bestenfalls eine art ahnung von einer weiterführenden zu haben ( so wie es mir 15 jahre lang ging ) ... und dann noch ganz eindeutig in dieser begrenzten sicht zu sehen " no chance for me ! " ... und wenn dann noch der punkt kommt , dass man beginnt zu ahnen, es juckt kein schwein und kein gott und auch kein guru, ob dieses kleine -fredole- jemals aus seiner wohl selbst inszenierten gefangenschaft entkommen wird, tja ... das ist die kulmination der frustration ...

da bleibt nur noch der sprung in die völlige aufgabe ... den aber dummerweise wieder niemand "springen" kannn ... oh ! dieses advaita ... es ist zum kotzen ... :-)))

aber ich will hier , nur um des diskurses über die advaita-konzepte willen, etwas sagen, was ich sonst meist (noch) nicht erwähne ... ( weil es dann wieder nach methode riecht ) ...
wenn es überhaupt eine Intention gibt, dann ist dies die Intention der Advaita-Konzepte ----- TIEFSTE FRUSTRATION !!!

In so fern ... lieber Dr. Thomas ... scheinen sie bei dir durchaus bereits ihr "werk" begonnen zu haben ... :-)))


Thomas:
Ich will nochmals klarstellen: Solange ich die Advaita-Lehre verinnerlicht hatte, dass es kein ich geben würde, ging es mir oberflächlich gesehen relativ gut, da ich ja scheinbar keine Probleme mehr hatte. Das war fast sieben Jahre lang so. Ich war nicht frustriert und hatte sogar viele Erfahrungen von Einheit, Stille und Schönheit. Insofern schien alles bestens zu sein. Als ich jedoch aus dieser Vorstellung, dass es mich nicht geben würde, aufgewacht war, konnte ich rückblickend sehr deutlich erkennen, dass ich in dieser Zeit viele Entwicklungsmöglichkeiten ausgelassen hatte und dass ich mich sehr selbstgefällig verhalten hatte, da ich immer der Meinung war, bereits die Wahrheit zu wissen. Aber das konnte ich erst nach dem Aufwachen aus meiner Advaita-Phase erkennen. Dann war ich sehr frustriert, dass mir da passiert war. Daher kommt die Frustration.

Ich gebe jetzt meine logische Auflösung, wie man aus dem geschlossenen Advaita-System rauskommen kann. Ich mache das, um klar zu machen, auf welchen Kriterien und Prämissen meine Kritik basiert. Ansonsten würde ich nur aus dem Bauch heraus argumentieren, was ich aber nicht tue.

Im Satsang kann der Verstand durchaus von allen Konzepten befreit werden, was sich für manche gut anfühlen mag. Das kann ein Gefühl von Ich-losigkeit erzeugen, wenn die mentalen Identifikationen abfallen
Das Problem dabei ist, dass dabei nur der Verstand erleuchtet bzw. befreit wird.

Der Schatten wird dabei nicht auflöst oder geheilt, weil der Emotionalkörper dem Verstand vorausgeht und nicht durch die „Erleuchtungseinsicht“ des Verstandes verändert wird.

Der Schatten wird dann unsichtbar und taucht ab, weil die nondualen Einsichten so überwältigend sind, und er benutzt in strategischer Weise seinen Zugang, um sich zu rechtfertigen und seine eigenen Verletzungen nicht mehr anschauen zu müssen.

Der Schatten operiert dann von einer erleuchten Position aus, die scheinbar nicht mehr in Frage gestellt werden kann.
Der einzige Weg, um da heraus zu kommen oder die Falle von vorn herein zu vermeiden, besteht darin, die eigenen Verletzungen grundlegend zu reinigen.

Dann wird klar, dass unser Kompass für unser spirituelles Sein unser Herz ist und nicht unser Verstand!

Und deswegen ist Nicht-tun auch so unzureichend: Denn dann kann unser Schatten seine Spielchen weiter treiben – alles ist okay und es gibt nicht zu tun – und das Hervortreten unseres Herzens verhindern.

Das ist meine Sichtweise. Ich weiß genau, dass dies nicht die Wahrheit ist, sondern ein Set von Prämissen zur Veränderung. Für mich sind diese Prämissen allerdings widerspruchsfrei, überprüfbar und viel gesünder als die Advaita-Prämissen. Und ich bin immer offen, etwas dazu zu lernen, weil ich nicht ausschließen kann, dass ich etwas übersehen kann.

Einen schönen Tag an alle!


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