@arbarb schrieb:und zum Beitrag des Herrn Wachter ...
nur weil jemand in einer Zeitung oder einem Buch seine Texte veröffentlich haben diese keine bessere Substanz ...
wie schwach dieser Autor auf der Brust ist zeigt der Verlauf der Diskussion im Weltinnenraum , in der ich damals auch ganz nett involviert war , und wo Herr Wachter recht balsd "den Schwanz eingezogen hatte" . Dieser Autor schreibt nicht aus Verstehen ( und sei es Kritisch ) er schreibt aus Vorurteil , Platitüden und Effekthascherei ...
und hat von Advaita soviel verstanden , wie mein Metzger vom Veganertum ...i
hmmm ?
ich hab mal nachgeschaut und finde
dass der thomas eigentlich satt auf dich eingegangen ist
und erlaube mir deshalb mal dessen antwort hier rein zu kopieren
Antwort von Thomas am 24. November 2010 um 12:54pm
Hallo Fredo,
du hast folgendes geschrieben : (Fredo)Meine Satsang-Lehrer haben mir jedoch gesagt, dass es mich als Selbst, als Individuum nicht geben würde.
Es ist kein wörtliches Zitat meiner Satsang-Lehrer. So hat das niemand zu mir gesagt, allerdings oft in dem Sinne, dass das Ich nur ein Gedanke sein und nicht real. Das habe ich von sehr vielen Lehrern gehört oder gelesen.
Ein Klassiker ist folgender Absatz von Poonja in Wach auf. Du bist Frei (S. 52):
„Ich will frei sein“, ist immer noch das Ego, das auftaucht. Du musst also mit diesem Ego-Gedanken, diesem Ich-Gedanken arbeiten. Und zu seiner Quelle zurückkehren. Dann wird das Ego sein Gesicht sehen; es wird verschmelzen, und das Ego wird verschwinden. Was übrig bleiben wird, ist die Quelle selbst. Und das Ego wird nicht wieder erscheinen. Es wird aufgelöst sein ... Ergossen in den Ozean, beeinflusst sich in den Ozean ergibt, dem Ozean wird nicht wieder geleert.
Von da an wird die Aktivität von der Quelle selbst kommen! Nicht egoistisch. Spontan, ohne Verwicklung in den Gedankenprozess. Kein Gedankenprozess wird da sein - nur direkte, spontane Aktivität ohne zu denken.
Erst denke ich und dann handele ich. Dieser Prozess wird vorbei sein, und direkte Aktivität den Umständen gemäß entwickeln. An diesem Prozess wird nicht einmal das Gedächtnis beteiligt sein. Du brauchst kein Gedächtnis. Gedächtnis ist Ego.
All das wird zu Ende sein. Geist wird nicht Geist sein. Reisen Ego, weiß nicht viel Unterschied. Weder der Geist noch das Ego existieren Wirklichkeit haben sie nie existiert! Sind nur deine eigenen Wünsche, Samsara zu genießen. Aber in Wirklichkeit existieren sie nicht. Du hast weder das Gesicht eines Egos, noch das Gesicht eines Geistes gesehen. Es ist wie ein Gespenst, als akzeptieren wir es wie ein Gespenst. Es ist von Generation zu Generation weitergegeben worden. In Wirklichkeit existiert das Ego nicht, der Geist existiert nicht, Samsara existiert nicht.“
Ich wundere mich etwas über Deine Nachfrage. Denn Dein Prozess, in einem Zustand zu gelangen, der „vollständigen ent-ichung … (ohne einen Wahrnehmenden)“ beschreibt meiner Meinung nach ziemlich genau, was ich mit dem Zitat meine, dass es kein Selbst gebe.
Fredo:
um dir etwas genauer zu antworten, möchte ich dich bitten, den namen deines "satsang"-lehrers zu nennen ...
Thomas:
Drei Satsang-Lehrer hatten für mich eine besondere Bedeutung: Isaac Shapiro, Samarpan und Gertrude Schweikert; Gertrude hat allerdings vor einigen Jahren als Lehrerin aufgehört – weil sie erkannt hat, dass es so nicht funktioniert. Ähnlich Rani.
Fredo:
denn ich kenne in der gruppe derjenigen, die zu dem konzept des advaita stehen, weder satsang-lehrer noch erscheinen mir die von dir zitierten advaita-konzepte zuordbar...
Thomas:
Du drückst Dich weiterhin meisterhaft herum, dass Du mir konkret sagen würdest, welche meiner Prämisse Du nachvollziehen kannst und welche nicht. Du bleibst erneut sehr pauschal und entziehst Dich damit der Kritik.
Ich vermute allerdings, dass Du Dir gar nicht der Tatsache bewusst bist, dass Advaita auf bestimmten Prämissen aufbaut, weil Du entweder darüber nicht nachdenkst oder glaubst, es wäre die Wahrheit, über man nicht nachdenken könne, ohne einer Möhre hinterherzurennen.
Fredo:
ich muss mich da schlicht wiederholen ...da vermischen sich in deinen dem advaite zugeordneten thesen diverse weltanschauungen ...
ich selber habe 1992 ramesh balsekar und whayne liquormen kennengelernt, zu einer zeit, als whayne noch nicht "sprach" und in deutschland gerade ein gutes dutzend in kontakt mit ramesh waren ...
ich habe sehr schnell einen recht klaren einblick in die konzeptwelt des von ramesh transportierten advaita bekommen, da dies gewissermassen "offene türen" bei mir vorgefunden hatte.
trotzdem dauerte es mehr als 15 jahre bis ich überhauprt "verstand", um was es (eigentlich) ging ...
bei einem ereigniss der sanften, aber vollständigen "ent-ichung" blieb etwas übrig, was als das wahrgenommen wurde (ohne einen wahrnehmenden), was ich meine ( die ) wahre natur nennen möchte ... dies hatte aber absolut nichts menschliches an sich ( im sinne von persönlich definierend ) ... es war schlicht das EIGENTLICHE ...
höchst unspektakulär und ohne das in "spirituellen kreisen" so oft erwartete besondere ...
erst danach waren diese merkwürdigen kargen konzepte des advaita gefüllt ... das eigentlich gemeinte, trat völlig unzweifelhaft hervor ... aber ! .... ohne dass es mir möglich gewesen wäre, diese unzweifelhaftigkeit genauso unbezweifelbar zu kommunizieren ...
auch mir bleibt nur das "beschreiben / umschreiben" ...
es wurde auch klar, dass es nicht die geringste rolle spielt, ob in der person des -fredo- weiter die übliche ich-fixierung wirkt oder nicht ...
und es wurde klar, dass es nichts aber auch gar nichts für diesen -fredo- zu ändern oder zu erreichen gibt in dem leben, dass gerade mit ihm stattfindet ...
spirituelles wachstum oder herzensöffnungen oder verbesserungen des persönlichen wurden als das erkannt, was sie sind ... die möhre am stab des dauerlaufenden ego/ich-esels ...
Thomas:
Danke, Fredo, dass Du hier so offen gewesen ist!
Jetzt verstehe ich recht gut, was Du meinst. Ich habe das fast schon befürchtet, dass es sich bei Dir nicht um einen konzeptionellen Advaita handelt – der nur Meinungen wiederholt – sondern um jemanden, der tatsächlich bestimmte Auflösungsprozesse seines Ichs erfahren hat und die mit Konzepten hinterlegen kann.
Ich weiß, dass es das gibt, weil ich in diesem Bewusstsein selbst mehrere Jahre lang gelebt habe. Ich glaubte auch von mir, dass eine ent-ichung stattgefunden hätte. Das war für mich sehr überzeugend. Glücklicherweise sehe ich heute, dass ich etwas Entscheidendes übersehen hatte: einen Aspekt meines Wesen, der mich immer als Individuum kennzeichnet. Ich kann heute in jedem Augenblick sehen, dass ich die Wahl habe, mich zu entscheiden und zu handeln.
Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es nicht möglich ist, mit Worten zu beweisen, dass die eine Weltsicht korrekt ist und die andere nicht. Das Advaita-System ist in sich geschlossen und selbstreflexiv und kann dabei Erfahrungen von Ichlosigkeit einbeziehen. Im Grunde ist es eine Tautologie: Alles was ich tue, kann immer so interpretiert werden, dass es durch ein unpersönliches Sein durch mich hindurchwirken würde. Es kann in diesem System auch niemals das Gegenteil bewiesen werden, weil es auf der logischen Ebene lückenlos abgedichtet ist. Insofern wird Dir auch niemand beweisen können oder ein brauchbares Argument anführen können, dass es Dich als Person noch geben würde.
Allerdings kann man recht schnell die Widersprüche in der Advaita-Lehre erkennen, wenn man die Prämissen aufschreibt. Wie oben geschehen.
Interessant ist, dass Du auf der einen Seite von Dir sagst, dass eine ent-ichung stattgefunden hätte und nun alles durch dich hindurch wirkt, und dass Du auf der anderen Seite so klare Aussagen über die Wirklichkeit triffst. Wenn tatsächlich eine ent-ichung stattgefunden hätte, dann könntest Du nur sagen, dass Du nicht weißt, ob das, was Du heute sagst, morgen noch stimmt, weil du es ja nicht mehr kontrollieren könntest, was morgen aus Deinem Mund herauskommt. Dann müsste für Dich alles relativ und unbestimmt sein. Aber genau das machst Du nicht. Du hast sehr klare Ansichten und Wahrheiten, von deren Beständigkeit und Korrektheit Du ausgehst. Hierin widersprichst Du Dir fundamental!
Und wenn alles aus derselben Quellen kommen soll, wie willst Du dann wissen können, dass Deine Aussagen zutreffen und nicht meine? Woher willst du denn überhaupt wissen, dass Deine Ansichten wahr wären?
Fredo:
es ist schlicht scheißegal, ob da etwas bei/mit/von -fredo- geschieht, da ohnehin nur das geschieht, was halt geschieht ...
sicher ist so ein satz , ohne diesen "füllenden" übrigbleibmoment, höchst frustrierend ... und wie !!!
aber ! ... für wen denn ? ... doch wohl nur für das, was da "ich" sagt, und unbedingt etwas will ( erwachen, erleuchtung oder zumindest verbesserung, verglücklicherung, liebeserfülltsein oder was es noch so an erstrebenswerten befindlichkeiten gibt ....)
Ich befürchte, dass diese Frustration unumgänglich ist, sie ist das Nadelör ... da wo viele scheitern / verzweifeln / oder sich in eine geborgenheit versprechendes paradies eines "spirituellen herzens" retten ...
zu wissen ( so weit dies ein verstand überhaupt kann ) da ist etwas faul mit der "üblichen" weltsicht, und bestenfalls eine art ahnung von einer weiterführenden zu haben ( so wie es mir 15 jahre lang ging ) ... und dann noch ganz eindeutig in dieser begrenzten sicht zu sehen " no chance for me ! " ... und wenn dann noch der punkt kommt , dass man beginnt zu ahnen, es juckt kein schwein und kein gott und auch kein guru, ob dieses kleine -fredole- jemals aus seiner wohl selbst inszenierten gefangenschaft entkommen wird, tja ... das ist die kulmination der frustration ...
da bleibt nur noch der sprung in die völlige aufgabe ... den aber dummerweise wieder niemand "springen" kannn ... oh ! dieses advaita ... es ist zum kotzen ... :-)))
aber ich will hier , nur um des diskurses über die advaita-konzepte willen, etwas sagen, was ich sonst meist (noch) nicht erwähne ... ( weil es dann wieder nach methode riecht ) ...
wenn es überhaupt eine Intention gibt, dann ist dies die Intention der Advaita-Konzepte ----- TIEFSTE FRUSTRATION !!!
In so fern ... lieber Dr. Thomas ... scheinen sie bei dir durchaus bereits ihr "werk" begonnen zu haben ... :-)))
Thomas:
Ich will nochmals klarstellen: Solange ich die Advaita-Lehre verinnerlicht hatte, dass es kein ich geben würde, ging es mir oberflächlich gesehen relativ gut, da ich ja scheinbar keine Probleme mehr hatte. Das war fast sieben Jahre lang so. Ich war nicht frustriert und hatte sogar viele Erfahrungen von Einheit, Stille und Schönheit. Insofern schien alles bestens zu sein. Als ich jedoch aus dieser Vorstellung, dass es mich nicht geben würde, aufgewacht war, konnte ich rückblickend sehr deutlich erkennen, dass ich in dieser Zeit viele Entwicklungsmöglichkeiten ausgelassen hatte und dass ich mich sehr selbstgefällig verhalten hatte, da ich immer der Meinung war, bereits die Wahrheit zu wissen. Aber das konnte ich erst nach dem Aufwachen aus meiner Advaita-Phase erkennen. Dann war ich sehr frustriert, dass mir da passiert war. Daher kommt die Frustration.
Ich gebe jetzt meine logische Auflösung, wie man aus dem geschlossenen Advaita-System rauskommen kann. Ich mache das, um klar zu machen, auf welchen Kriterien und Prämissen meine Kritik basiert. Ansonsten würde ich nur aus dem Bauch heraus argumentieren, was ich aber nicht tue.
Im Satsang kann der Verstand durchaus von allen Konzepten befreit werden, was sich für manche gut anfühlen mag. Das kann ein Gefühl von Ich-losigkeit erzeugen, wenn die mentalen Identifikationen abfallen
Das Problem dabei ist, dass dabei nur der Verstand erleuchtet bzw. befreit wird.
Der Schatten wird dabei nicht auflöst oder geheilt, weil der Emotionalkörper dem Verstand vorausgeht und nicht durch die „Erleuchtungseinsicht“ des Verstandes verändert wird.
Der Schatten wird dann unsichtbar und taucht ab, weil die nondualen Einsichten so überwältigend sind, und er benutzt in strategischer Weise seinen Zugang, um sich zu rechtfertigen und seine eigenen Verletzungen nicht mehr anschauen zu müssen.
Der Schatten operiert dann von einer erleuchten Position aus, die scheinbar nicht mehr in Frage gestellt werden kann.
Der einzige Weg, um da heraus zu kommen oder die Falle von vorn herein zu vermeiden, besteht darin, die eigenen Verletzungen grundlegend zu reinigen.
Dann wird klar, dass unser Kompass für unser spirituelles Sein unser Herz ist und nicht unser Verstand!
Und deswegen ist Nicht-tun auch so unzureichend: Denn dann kann unser Schatten seine Spielchen weiter treiben – alles ist okay und es gibt nicht zu tun – und das Hervortreten unseres Herzens verhindern.
Das ist meine Sichtweise. Ich weiß genau, dass dies nicht die Wahrheit ist, sondern ein Set von Prämissen zur Veränderung. Für mich sind diese Prämissen allerdings widerspruchsfrei, überprüfbar und viel gesünder als die Advaita-Prämissen. Und ich bin immer offen, etwas dazu zu lernen, weil ich nicht ausschließen kann, dass ich etwas übersehen kann.
Einen schönen Tag an alle!