Bewusstseinsentwicklung
30.07.2013 um 22:39Nicht um sonst haben alle Weisen der Welt einen "leeren Blick".^^
miyagi schrieb:Was ist denn unter "Leere" zu verstehen?Ich werde darüber nicht öffentlich schreiben.
domitian schrieb:Du hast schon Recht. Das Unterbewusstsein ist der größere Teil, das Bewusstsein der Kleinere. Und alles was uns an Entscheidungen bewusst wird, wurde zuvor im Unterbewusstsein schon entschieden. In der Regel ist das so.Ich sehe eine Handlungsfreiheit. Man kann auch gegen seinen eigentlichen Willen handeln, man kann sich nur nicht unbedingt damit wohl fühlen, weil da dann nunmal eine Diskrepanz ist.
Und wenn jemand heiraten will, so fällt diese Entscheidung natürlich schon früher und nicht erst beim Traualtar. Aber es gibt eben auch Ausnahmen, wo plötzlich jemand, der ursprünglich heiraten wollte und alles arrangiert wurde, dann aber im letzten Moment, als er gefragt wird, dann doch Nein sagt. So etwas dürfte es ja dann gar nicht geben...
Natürlich hat alles seine Gründe, warum jemand eine Entscheidung so und nicht anders trifft. Aber wenn wir in all diesen Dingen tatsächlich keine Wahl hätten, wären wir absolut berechenbar. Das sind wir sind zu einem großen Teil auch, aber eben nicht absolut. Es kann immer mal sein, dass da urplötzlich doch ganz anders entschieden wurde. Wider erwarten sozusagen. Aber eben genau das dürfte es dann gar nicht geben!
Wenn es wirklich so ist, dass wir gar nichts frei entscheiden, sondern immer so handeln müssen wie es uns das Unterbewusstsein befiehlt, dann müsste man auch so konsequent sein und jegliche Frage nach Verantwortung und Schuld beiseite legen. Denn so etwas wie Schuld kann es dann nicht geben. Denn niemand kann ja etwas dafür, dass er so gehandelt hat und nicht anders, wie er vielleicht besser hätte müssen - Er konnte ja nicht anders! Verantwortung gibt es dann aber auch nicht mehr. Dann wäre niemand für nichts verantwortlich, es geschieht dann eben einfach, weil es ja geschehen musste. Aber gerade bei einer solchen Entwicklung würde dies gewissen Menschen wieder Tür und Tor öffnen, indem sie dann plötzlich sagen: Ja, wenn das so ist, dann kann ich ja nun wirklich endlich mal machen was ich will - und niemand kann mir dann was, denn ich musste ja so handeln, ich konnte ja nicht anders. Genau da würde dann etwas passieren, was wiederum eine Freiheit entstehen lässt, die man vorher ja als nicht existent bezeichnete...
domitian schrieb:Nein, das ist eben nicht die Frage. Einatmen und Ausatmen geschieht nicht freiwillig, sondern automatisch. Das entscheidest du zumindest nicht bewusst, sondern unbewusst. In gewisser Weise entscheidet aber dein Unterbewusstsein, überhaupt zu atmen. Sonst würdest du es nämlich nicht tun.Das ist es ja. Wir wollen atmen, wir wollen leben, da ist gar keine Freiheit darin, es hilft nur die Einsicht das wir atmen wollen, das ist die Akzeptanz des IST-Zustandes.
Aber diese Art von Entscheidungen meine ich eben gerade nicht. Ich spreche hier von den ganz bewusst getroffenen Entscheidungen! Wo ich sage: Ja, ich will :D
oneisenough schrieb:Unterbewusstsein ist ein ähnliches Erklärungsprinzip wie Zufall, beides sind tatsächlich nur andere Begriffe für Erklärungsmangel.Das Bewusstsein kann nur einen winzigen Ausschnitt des geistigen Geschehens beherrschen. Das folgt schon aus einer ganz schlichten Überlegung: Selbst auf jemanden, der nur dösend im Sessel sitzt, prasseln pro Sekunde elf Millionen Sinneseindrücke ein, die von ebenso vielen Sinneszellen im Körper ans Gehirn gesendet werden. Dazu gehört der Druck des Sessels auf Rücken und Gesäß genauso wie das leise Ticken der Uhr oder der Nachgeschmack des Salamibrötchens, der noch eine halbe Stunde nach Verzehr auf der Zunge liegt.
miyagi schrieb:Nach dieser Erfahrung verblich dieses positive Gefühl allmählich und es kehrte, nach einer kaum erkennbaren Zeit, wieder mein neutrales Gewahrsein ein.Eine schöne Geschichte, in der Soll und IST im Einklang standen. Natürlich hättest Du auch anders entscheiden können und die 40 Sinneseindrücke anders verballern können und dies dann Willensfreiheit nennen können. =)
Jimmybondy schrieb:Natürlich hättest Du auch anders entscheiden können und die 40 Sinneseindrücke anders verballern können und dies dann Willensfreiheit nennen können.Man frage sich wozu? :)
@Lasker schrieb : @Ikkyu Wie steht der Buddhismus dazu?****
Die Wahrheit ist oft ganz simpel : Der Weg der Mitte
@Ikkyu
Das ist auch meine Erkenntnis.
In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den TodFriedrich von Logau
Es gibt die Vollkommenheit des Ganzen, das vollkommene Ganze als Ganzes - die Absolutheit. Diese IST und kann von daher nicht werden (oder etwas bestimmtes sein). "In" der Absolutheit gibt es Zeit und damit auch Dualität. Es gibt somit das Sein und das Werden - die Relativität.@miyagi
In dieser (sich vorgestellten, abgebildeten) Welt des Seins und Werdens ist man, wenn man sich nicht der Unendlichkeit (der Absolutheit) bewusst ist (gewahr ist), dem Sein und Werden, so wie man es erlebt und versteht, selbst überlassen. Wie ein mit nur einem Knochen in der Wildnis ausgesetzter Hund. Man lebt/erlebt, lernt, verlässt sich auf Erfahrung (Wissen) und dem, was man sonst noch zu bieten hätte. Man will und möchte, sucht und bettelt. Mehr oder weniger. Auf diese Weise entstehen mit der Zeit Konditionierungen und Barrieren, welche durch dualistisches Denken und bloßer Identifikation (Gleichmachung) konstruiert und übernommen werden.
Es kommt in erster Linie darauf an, sich selbst zu (er)lösen und sich vorher am besten selbst kennen und verstehen zu lernen.
miyagi schrieb:Wahre Meister erkennt man darin, dass sie zurück (zum Selbst), und nicht weiter (zu einer Wahrheit) führen.Es beginnt alles bei einem Selbst.
Alles Wissen ist in mir inhärent. Es gibt keinen Wissenden.
Erkenntnis kommt stehts immer nur zugeflogen.
Kognitives Wissen, welche durch Erkenntnis erfahren wird, ist das einzig wirkliche Wissen - die erlebte Erfahrung selbst.
miyagi schrieb:Alles Wissen ist in mir inhärent. Es gibt keinen Wissenden.Stimmt einfach nicht, alles in der Schöpfung ist ein Konstrukt, alles lässt sich wie ein Programm aufschlüsseln. Für mich ist das was du schreibst ein erlernter Glaubenssatz.
Erkenntnis kommt stehts immer nur zugeflogen.
Kognitives Wissen, welche durch Erkenntnis erfahren wird, ist das einzig wirkliche Wissen - die erlebte Erfahrung selbst.