Bewusstseinsentwicklung

@libertarian

libertarian schrieb:Du hältst dich auch für den tatsächlich Machenden?

Du wirst lachen, - in letzter Instanz gibt es nur mich. Genauso, wie es in letzter Instanz nur dich gibt. Aber das ist etwas schwieriger zu erklären.

Oder was denkst du, was mit meinem Usernamen zum Ausdruck gebracht werden soll? :)

@oneisenough
Das ist in der Tat, so muss ich gestehen, für mich noch etwas unverständlich. Ich weiss, dass das Universum aus mir und mit mir und durch mich erscheint und vergeht. Doch scheine ich über meine eigene Schöpfung keine Kontrolle zu haben und meine Schöpfung schöpft mich gleichzeitig, gefüllt mit Gesetzen, anderen Lebewesen und unendlichem Leid, das wie die Brandung immer wieder kurze Momente der Hoffnung und des Glücks überschwemmt. Ich werde in die Welt geworfen, was habe ich dazu schon selbst beigetragen? Nur durch mich kann alles erscheinen. Ich scheine aber über dieses Erscheinen und alles Erschienene nicht die geringste Kontrolle zu besitzen.

@libertarian

Wenn du morgens aufwachst, für wen erscheint das komplette Universum vollständig und ohne jegliches Fehlen von irgendetwas?

Und wenn du einschläfst, für wen verschwindet es komplett und ohne jegliche Rückstände?

@oneisenough
Natürlich für mich. Nur habe ich keine Kontrolle über Erscheinen und Verschwinden. Und nicht darüber, nach welchem Drehbuch die Erscheinungen wirken. Erscheinungen treffen auf Erscheinungen, Wirkungen auf Wirkungen und bedingen einander. Wo ist da die Frage nach einem Machenden?

@libertarian

libertarian schrieb:Wo ist da die Frage nach einem Machenden?

Von welcher Bedeutung und welchem Nutzen ist das Vorhandensein des Universums für dich, während du schläfst?

@Jimmybondy

Jimmybondy schrieb: Es gibt keinerlei Veranlassung dem zu folgen, keine Herleitung, Begründung, irgendwas. Da ist nichts ausser einer Behauptung die keinen Sinn macht, wenn man Spinozas Denkmodi anerkennt.

Spnozza war leider nicht Magier, seine Werke sind nicht zu verwerfen, er hatte wohl ein turbolentes Schicksal, wo er dazu gebracht wurde viel zu überdenken.

So wurde er einer welcher mit Schlüßvolgerungen vieles selber bewirkte....
aber immer mit der Grundbase, daß es der Talmud und andere Wissensgebiete waren die ihn so formten,
wenn er auch dann allen den Rücken zeigte und dadurch auch verfolgt wurde....
Ob er dann seinen Intuitionen immer Folge leistete, das war sein Sein, da kann man nichts herauskristallisieren.
Die Intuition kann einen auch zu negativen Situationen führen, wegen der Lehre die vieleivht noch fehlt, manche meinen die Intuition führt nur dazu was man als Gut betrachtet.
Aber wenn man die gewissn Erfahrungen hinter sich hat, dann wird die Intuition immer da Positive und das Negative zeigen, dann wähle...

@oneisenough

oneisenough schrieb:Von welcher Bedeutung und welchem Nutzen ist das Vorhandensein des Universums für dich, während du schläfst?

Von gar keiner Bedeutung und nicht dem geringsten Nutzen.

@libertarian

Sieh an. :)

Mit deiner Aufmerksamkeit erscheint für dich das komplette Universum. Und du bist es, der jedem einzelnen Ding einen Nutzen und eine Bedeutung verpasst.

Bist du sicher, dass es noch andere außer dir gibt, wenn du doch schon jetzt die absolute Kontrolle über das Erscheinen und Verschwinden des kompletten Univerums besitzt?

P.S.
Das sind jetzt keine Fragen mehr, die allein im Bereich Spiritualität gelten, es sind die wirklich großen philosophischen Fragen, die es sehr aufmerksam zu diskutieren gilt, weil sie jeden Einzelnen von uns betreffen.

@Kybalion7

Wiki:

Während der diskursiv-rationale (bewusste) Charakter von Erkenntnissen eine abgeleitete Funktion darstellt, hat die intuitive Erkenntnis den Charakter des Gegebenen. Hierauf hat besonders Spinoza hingewiesen.

...



Das ist der Aspekt wovon ich rede, eine Bewertung ob der betreffende intuitiv erkannte Umstand nun gut oder böse seie, ist selber kein Teil der Intuition mehr.

Es gibt bei mir kein bedauern darüber, das wegweisende Philosophen keine Esoteriker waren.

Mit deiner Aufmerksamkeit erscheint für dich das komplette Universum. Und du bist es, der jedem einzelnen Ding einen Nutzen verpasst.

Bist du sicher, dass es noch andere außer dir gibt, wenn du doch schon jetzt die absolute Kontrolle über das Erscheinen und Verschwinden des kompletten Univerums besitzt?

Hier ist es ja nicht das komplette Universum welches erschaffen wird, sondern es erscheint lediglich.
Und zwar in der Vorstellung betreffenden Vorstellers. Was folglich verschwindet ist auch widerum kein komplettes Universum, sondern nur eine Erscheinung davon.

@oneisenough schrieb:
Der Verstand ist ein äußerst wertvolles Hilfsmittel, solange er Diener bleibt. Wenn du jedoch die Kontrolle an deinen Verstand abgibst, dann bist du verloren.

Das finde ich sehr wichtig und sehe ich auch so.

Jimmybondy schrieb:Mit deiner Aufmerksamkeit erscheint für dich das komplette Universum. Und du bist es, der jedem einzelnen Ding einen Nutzen verpasst.

Nicht wirklich. Was meinem Körper und Bedürfnissen schadet, das halte ich für unnützlich und verwerflich; was meinem Körper und Bedürfnissen hilft und sie fördert, das halte ich für nützlich. Habe ich mir das ausgesucht, dass dem so ist? Ich glaube nein. Habe ich mir das Umfeld ausgesucht, in das ich geboren werde? Ich glaube nein. Habe ich mir den Körper ausgesucht, mit dem ich geboren werde? Ich glaube nein. Habe ich mir Ausweglosigkeiten ausgesucht, die aus den Gesetzen der Materie stammen? Ich glaube nein. Habe ich mir all diese Funktionen ausgesucht und auch noch das Pech dazu, dass die Dinge nicht so funktionieren, wie sie sollten? Ich glaube nein.

oneisenough schrieb:Bist du sicher, dass es noch andere außer dir gibt, wenn du doch schon jetzt die absolute Kontrolle über das Erscheinen und Verschwinden des kompletten Univerums besitzt?

Aber genau diese Kontrolle scheine ich doch gar nicht zu haben. Als wäre ich ein Feld, auf dem Bauern säen und ernten, Tiere essen und trinken, Vögel sich niederlassen und nach der Ernte alles einfach wieder verschwunden wäre. Ich aber bin bewegungslos. Der Bauer, der bin ich nicht, er macht was er will. Er sät, düngt, erntet.

@Jimmybondy

Jimmybondy schrieb:Was folglich verschwindet ist auch widerum kein komplettes Universum, sondern nur eine Erscheinung davon.

Du denkst, es gibt zwei Universen? Eines, das du für das Original hälst, und ein Abbild davon, welches dir mehr oder weniger vollständig erscheint?

Bevor du von etwas so Gigantischen wie einem Universum sprichst, solltest du zunächst erklären können, wie du beispielsweise das zustande bringst, was du das Bemerken eines Apfels nennst. Magst du es mal versuchen?

@Jimmybondy
Zum Glück wird noch nicht Johann Gottfried Herder miteinbezogen....

oneisenough schrieb:Bist du sicher, dass es noch andere außer dir gibt

Ja. Ganz sicher.
Da ist z.B. mein über mir wohnendes Nachbarpärchen, die mich nachts aufwecken mit lautem Getrampel und Schreiereien.
Ohne sie könnte ich lieblich durchschlafen, die ganze Nacht.
Mir wäre es ehrlich gesagt lieber es gäbe sie nicht.
Kann man da was drehen?

;)

@libertarian

Die vielen Fragen, die du dir selbst stellst und zurecht beantwortet haben möchtest, gelten nur für einen bestimmten Zeitraum, den du als dein aktuelles Dasein bezeichnest. Sie hatten keinerlei Bedeutung, keine Relevanz für den Zeitraum, bevor du diese kommunikative Daseinsform benutzt hast. Und sie werden auch keine Bedeutung, keine Relevanz mehr haben, wenn sich dein derzeit benutztes, kommunikatives Ausdrucksmittel (Körper) verflüchtigt haben wird.

@oneisenough
@libertarian
@Jimmybondy
@Paulette__
Die Frage, die damit aufgeworfen ist, ist die, ob es zu den Voraussetzungen oder Bedingungen des Sprechens und des Denkens gehört, dass wir den jeweiligenGegenstand unseres Denkens erkennen. Thomas von Aquin zum Beispiel hätte die-se Frage klar bejaht. Wilhelm von Ockham hingegen hat diese Ansicht vehementbestritten und damit eine Theorie angeregt, die man auch heute noch unter demStichwort des semantischen Externalismus diskutiert

@Paulette__

Paulette schrieb:Da ist z.B. mein über mir wohnendes Nachbarpärchen, die mich nachts aufwecken mit lautem Getrampel und Schreiereien.
Ohne sie könnte ich lieblich durchschlafen, die ganze Nacht.
Mir wäre es ehrlich gesagt lieber es gäbe sie nicht.
Kann man da was drehen?

"Die Kirche sagt, Du sollst Deinen Nachbarn lieben. Ich bin überzeugt, daß sie meinen Nachbarn nicht kennt." (Sir Peter Ustinov)

:)

@oneisenough
lache.....eben........:lv:

@Kybalion7
Ich hab grad noch einen Moment Zeit und würde dir gern etwas antworten allerdings verstehe ich eventuell die Frage nicht, da ich weder die Schreiber kenne, noch den "semantischen Externalismus".

Meine Antwort zur Frage wäre nach meinem Veständnis:

Kybalion7 schrieb:Die Frage, die damit aufgeworfen ist, ist die, ob es zu den Voraussetzungen oder Bedingungen des Sprechens und des Denkens gehört, dass wir den jeweiligenGegenstand unseres Denkens erkennen.

Ich bin sicher, dass es eine Menge Gelaber gibt ohne dass Jemand verstanden hätte worum es wirklich geht.

Den Gegenstand "unseres" Denkens zu kennen, was genau meinst du damit?

Denken ist das Ergreifen von Gedanken und erschaffen von Vorstellungen.
Es ist möglich Gedanken zu ergreifen deren Bedeutung man nicht versteht, sondern einfach nur wiederholt.
Wie ein Roboter.
Die Erde ist eine Kugel bla bla ohne zu wissen wie man zu dieser Aussage kommt.
Dann hat man den Gedanken der runden Erde ergriffen, spricht ihn aus und hat eine Vorstellung davon.

Das erzeugt ein Gefühl von Sicherheit aber ob es wahr ist, weiß derjenige, der das nacherzählt ohne es zu überprüfen nicht.

Denken beruhigt, deshalb ist Nichtdenken so schwer für die Meisten.