Paulette schrieb:Nur schreiben wir hier im Thread über Bewusstseinsentwicklung und Allfredos Destruktivität wendet sich gegen die Möglichkeit ein wundervolles schmerzbefreites Leben zu führen.
Bewusstseinsentwicklung bedeutet für mich nicht, etwas zu "finden" oder zu "erzeugen", was vorher nicht da war, und auch nicht, etwas abzulehnen, was da ist.
Sie bedeutet für mich eine Veränderung in der Hierarchie meiner Bewusstseinsebenen.
Eine solche Ebene, die bei uns Menschen sehr dominant ist, ist die des physischen Körpers. Der hat Bedürfnisse, er wird müde, so dass wir schlafen müssen, er hat Hunger und Durst, so dass wir essen und trinken müssen, er erzeugt Hormone, so das wir einen Sexualtrieb haben, und unser Gehirn ist nach vielen unserer Botenstoffen/ Tranmittern/ Hormonen tatsächlich süchtig und treibt uns dazu, etwas zu tun, so dass deren Ausschüttung häufiger stattfindet.
Unser Gehirn legt ausserdem für alle Gewohnheiten Neuronetze an, und da ein Neuron (Nervenfaser) davon am Leben gehalten wird, dass Impulse auf ihm entlanglaufen, sorgen diese Neuronetze selbst dafür, dass wir sie benutzen, also unseren Gewohnheiten treu bleiben. Die Nervosität bei der Entwöhnung vom Rauchen oder auch Liebeskummer - das sind qualvolle Zustände, weil wir in ihnen den Todeskampf der Neuronen erleben.
Botenstoffe, Transmitter und und Hormone bemerken wir indirekt durch Emotionen, das heisst, unsere Sucht nach ihnen äussert sich in der Sucht nach Emotionen.
Unsere oberste Priorität, wenn wir das Drängen dieser Ebene betrachten, ist es also, Emotionen zu erleben, und das heisst, wir erschaffen Situationen, in denen sie stattfinden, Drama, Freude, Leid, Angst (z.B. Horrorfilme, Extremsport) usw.
Auf der nächsten Ebene haben wir dann die Ansprüche des Egos (gesellschaftliches Bewusstsein), also die Art, wie uns unsere Mitmenschen sehen sollen, welche Rollen wir spielen wollen, welches Ansehen wir geniessen wollen, wie wir gefallen wollen etc.pp.
Ein schmerzfreies Leben zu führen, kann ich erreichen, indem ich all diese Bedürfnisse immer stille, füttere, bediene. Solange ich das tue, gehts mir gut, ich bin dann aber Sklave meines physischen und Emotionalkörpers. Und wie sagt man so schön:
Die erbittersten Feinde der Freiheit sind zufriedene Sklaven. Es hat nichts mit Spiritualität zu tun, sich mit diesem Gefängnis zu arrangieren und auf diese Weise ein "schmerzbefreites Leben" zu erlangen.
Was "spirituell" ist, erkennt man immer daran, ob es zu mehr Freiheit führt.
Ein wahrhaft wundervolles schmerzbefreites Leben führt man nicht, indem man seine Bedürbnisse immer befriedigt, sondern indem man sich von den Bedürfnissen befreit.
Und genau so verstehe ich
@allfredo .