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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

160 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kurzgeschichten, Prosa, Short Story ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

27.04.2012 um 19:09
Da sind immer noch ein Haufen Rechtschreibfehler, Interpunktionen falsch, aber egal.
Gibts nicht ein besseres Programm ?

Zum Anfang an sich:
Wie lang soll denn das Ganze werden?
(Personlich würde mich ja die Ankündigung Teil 1.1 etwas abschreckend, hat sowas von einem mindestens 1000 Seiten Wälzer:) )

Der Anfang klingt ja schon mal einigermaßen spannend, wenn das auch die Art von Literatur ist, die mir persönlich nicht so liegt.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

27.04.2012 um 19:14
@SirParzival
Wird das Fantasy? Von der Geschichte weiß ich jetzt noch nicht so viel, aber es hört sich schon mal nicht schlecht an z.B. mit dem versteinerten Wald - das Kapitel dazu ist bestimmt interessant.
Und ist echt nett, dass du dir die Mühe gemacht hast noch mal darüber zu gehen. Sind immer noch viele Fehler drin, aber das lass ich mal beiseite. Ansonsten so Formulierungsgeschichten, die einem selber vll nicht so auffallen:
Zitat von SirParzivalSirParzival schrieb:graue Himmel über den langsam schwer fällige dunkle Wolken zogen
Die Beschreibung zu den Wolken ist viel zu lang, das stört den Sprachfluss. Und langsame Wolken sind automatisch schwerfällig und umgekehrt, also kannst du eins von beiden streichen ;)
Oder noch ein Beispiel:
Zitat von SirParzivalSirParzival schrieb:Hréa war schwindelig
Das ist Umgangssprache, besser ist Hréa wurde schwindlig.
Kann gut sein, dass es anderen gar nicht auffällt, aber ich bin da eine richtige "Erbsenzählerin". Mir fällt es beim Lesen von Büchern sofort auf, wenn da mal ein Druckfehler drin ist, stört mich total :D


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

27.04.2012 um 19:18
@Daenerys
Hast du vielleicht mal Tntenherz gelesen?(nenne mir mal einen Grammatikalischen oder einen Rechtschreibefehler)


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27.04.2012 um 19:23
@teardrop.
@Daenerys
Ist ja auch noch nicht ausgereift,ich habe in den letzten drei tagen mindestens fünf verschiedene Versionen erstellt und wieder Komplett gelöscht weil ich nicht zufrieden war.Ich werde auch diese Version vom Sprachlichen noch einmal ändern.Ich habe nur das Problem das ich ein Schreibprogramm habe bei dem Fehler nicht markiert werden und ich nicht tippen kann ohne auf die Tastatur zu sehen (verdammte Faulheit) und deshalb fallen mir viele Fehler zu spät auf.


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27.04.2012 um 19:28
@SirParzival
Nein, da ich die Autorin nicht mag ;)
Okay, ich machs mal am ersten Satz - aber nicht beleidigt sein, wenn ich ihn gleich auseinandernehme:
Zitat von SirParzivalSirParzival schrieb:Ein einzelnes Rotes Banner flatterte im Wind,auf dem Banner war ein Schwarzer Phönix mit weit gespreizten Flügeln zu sehen,man konnte ihn nur noch schwach erkennen da das Banner zerrissen und verdreckt war,über ihm der graue Himmel über den langsam schwer fällige dunkle Wolken zogen
- Rotes Banner -> rotes Banner
- Schwarzer Phönix -> schwarzer Phönix
- man konnte ihn nur.....man-Satze sind nie toll. Besser Punkt setzen und weiter: Er war nur schwach zu erkennen, da das (Komma fehlt da bei dir).
- und das mit den Wolken hatte ich schon geschrieben^^


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27.04.2012 um 19:30
@SirParzival

Okay, wie gesagt, der Anfang erinnert mich auch an Fantasy-Literatur, und vom Aufbau der STory ist es schon mal nicht sooo schlecht (spannendes Ereignis gleich am Anfang, Szenerie ganz gut beschrieben), das ist alles okay.

Aber es sind einfach viel zu viele Fehler enthalten - vor allem bei den Interpunktionen fällt das auf, das und dass verwechselt, ,,Schwertgriff", etwas Warmes (groß!), um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Hast du niemand zum Korrekturlesen?


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27.04.2012 um 19:31
@Daenerys
Dann haben wir beide eine absolut verschiedene Vorstellung von guter Literatur.


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27.04.2012 um 19:32
@teardrop.
ver @ded sorry^^


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27.04.2012 um 19:33
also eigentlich schreibe ich auch Horror das ist ungewohntes Terrain für mich, hier wer Zeit und Lust hat
http://www.allmystery.de/blogs/Full_silence


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27.04.2012 um 19:41
http://www.allmystery.de/blogs/RaideR.
*Werbung*


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27.04.2012 um 19:58
was der kann kann ich auch :D
http://www.allmystery.de/blogs/Full_silence


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27.04.2012 um 20:04
:vv:
http://www.allmystery.de/blogs/RaideR.


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27.04.2012 um 20:05
http://www.allmystery.de/blogs/Full_silence werbungs kkkrrriiieeeegggg :D


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27.04.2012 um 20:08
in meinem blog sind auch zahlreiche kurzgeschichten ;)


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27.04.2012 um 20:09
http://www.allmystery.de/blogs/RaideR.
Abonnieren und upvoten leicht gemacht. Ein Klick für die seelische Vollkommenheit.


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20.08.2012 um 01:48
Die Prinzessin Erna.

Erna ein liebes Mädel wohnt im Schloss mit viel gedöns und anderem Zeug. Dennoch ist sie unglücklich, ihr fehlt nen Erno.
Mit Sack und Pack macht sich Erna auf die weite Welt zu erkunden. Mutig und wacker geht sie ihren Weg. Ihr Proviant: Nen Brot, paar Kekse, Saft und Klopapier.
Sie durchläuft Wälder und Straßen und pfeift glücklich zu dem Lied: "Ich bin die Erna, wäre aber auch gerne mit dem Erno".
Unterwegs lernt sie den Seppel kennen. "Hallo ich bin Erna", "Hallo ich bin Seppel". Gemeinsam gehen sie des Weges Erna und Seppel.
Angekommen an einer alten Hütte gehen sie hinein. Ein Mann wohnt hier bescheiden und glücklich. "Wie heißt du?" Fragt Erna. "Ich bin der Erno". Erna ist überglücklich und macht nen Reigen.
Beide heiraten und werden glücklich.
Seppel sucht sich jetzt nen Sappel oder ne Seppeline.


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01.12.2012 um 12:35
Handygeburt


Bildzeitungsstoff
Die ersten Berichte sind klassischer Bildzeitungsstoff.
„Riesenbabys in Ulmer Klinik geboren“
Eine Woche später häufen sich ähnliche Berichte auch in anderen Tageszeitungen.
Dann kommt die erste Welle der klagenden Mütter.
„Frauen wird Zugang zu ihren Babys verwehrt“
„Polizei sperrt Kreissaal“
Im Internet liest man von ähnlichen Fällen überall in der Welt.
Eine weitere Woche später ziehen tausende von verärgerten, ängstlichen, und verwirrten Eltern durch die Straßen der Welt.
Schilder, auf denen „Gebt uns unsere Kinder zurück“ steht, in Berlin, Madrid, New York, Vancouver.
Es kommt zu Ausschreitungen. Frauen, Mütter, die mit Steinen auf Polizisten werfen, Väter die mit langen Stangen Fensterscheiben durchbohren.

Weiße Gorillas
Seltsame Berichte aus Indien, Teilen Afrikas und Asiens, über hunderte grausiger Morde, gehen im Aufschrei der Eltern unter.
Ein Youtube-Video zeigt einen weißen Riesen durch den Brasilianischen Wald huschen.
Natürlich Handykamera, das Bild verwackelt und zu dunkel.
So schnell wie er kommt ist, er auch wieder weg.
ARD Tagesthemen. Der Nachrichtensprecher warnt seine Zuschauer vor dem Folgenden.
Bilder aus einem Hubschrauber aufgenommen.
Naher Osten. Vermummte Menschen schießen wild um sich. Dutzende Leichen säumen die staubigen Straßen.
Aus einer Häuserschlucht springt etwas großes. Im ersten Moment erinnert es an einen weißen Gorilla ohne Fell. Ein zweiter taucht auf, ein dritter. Sie rennen auf die Menschen zu.
Schüsse fallen. Die Wesen erreichen die Menschen. Der Boden färbt sich rot.
Der Hubschrauber dreht ab.
Wenig später. Internationale Pressekonferenz.
Ein seltsames Bild. Die Führer unser Welt, vereint wie sonst nur bei Klimakonferenzen.
Ihre Minen sind ernst, Merkel sieht ängstlich aus.
Das Fernsehen Bild flackert, stabilisiert sich wieder.
Obama darf sprechen. Simultandolmetscher für alle Länder.
Er spricht von einer Prüfung.
Er spricht von einer nie dagewesenen Bedrohung.
Er spricht von Zusammenhalt, dem Glaube an Gott, und er spricht von Krieg.
Das Bild flackert, dann nur noch weißes Rauschen.

The Run
Der Ansturm beginnt. Das Bunkern von Lebensmittel.
Straßensperren, Panzer und Hubschrauber. Erste Tote durch friendly fire.
Ein Soldat erschießt eine junge Frau, die trotz mehrmaliger Aufforderung das Areal zu verlassen, in den Laden rennt, um Alete Hip für ihr Baby zu besorgen.
Das Fernsehen funktioniert wieder. Ein Stück Normalität kehrt zurück. Der Soldat wird angeklagt.
Pressekonferenz. Merkel verspricht für den Abend Aufklärung. Aufklärung über die Lage der Nation, Aufklärung über die Art der Bedrohung, Aufklärung über weitere Schritte.
Werbung. Das ZDF Mainzelmännchen wünscht guten Tag. Es folgt Sturm der Liebe, Folge 1088.
Kaum einer geht arbeiten. Gute Einschaltquoten für Folge 1088.

Handygeburt
Internationale Pressekonferenz. Nicht Obama, nicht Merkel, nicht Putin oder Chinas Staatspräsident Hu Jintao, nein, ein Wissenschaftler tritt hinter das Podest.
Kahlkopf, Brille, Oberlippenbart.
Er räuspert sich. Sein Name ist Dr. Matthew String. Angespannte Stille, nur unterbrochen von vereinzelten Blitzen der Pressefotographen.
Der Mann hat ein Konzept.
3, 4 Millionen Geburten im letzten Monat, sagt er.
Zwischenrufe von Presseleuten, Fragen über den Verbleib der Kinder.
Der Wissenschaftler wartet einen Moment und fährt fort.
Verwirrte Blicke, als er die Anzahl der im All um die Erde kreisenden Funksatelliten aufzählt.
5,3 Milliarden Handynutzer Weltweit.
Zum ersten Mal wirkt er nervös, ja fast schon unsicher.
Er verspricht sich, fängt nochmal von vorne an.
Prof. Dr. Viktor Yurishek hat die Strahlung entdeckt, sagt er.
„Was für Strahlung?“, schreit ein allzu neugieriger Pressevertreter.
Der Wissenschaftler spricht von einer Art Gammastrahlung, die über die Satelliten auf die Handys transferiert wird.
„Woher kommt die Strahlung?“, erklingt es im Kollektiv.
„Das Sternensystem nennt sich NGC 414“, sagt String.
Die Presseleute schweigen. Es ist ein beklemmendes Schweigen, ein Schweigen, dass mehr aussagt, als überhastete Fragen über Außerirdische.
String rückt sich die Brille zurecht, und wischt sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn.
Diese Gammastrahlung hat Auswirkungen auf das ungeborene Leben, führt er auf.
Die Presseleute haben sich erholt. Wildes durcheinander Rufen.
„Was sind die weißen Gorillas?“, ist immer wieder zu vernehmen.
Männer in Schwarz, CIA, FBI, bringen die größten Schreihälse mit einem Tipp auf die Schulter zum Schweigen.
Einer will nicht Schweigen. Er schreit immer wieder: „Pressfreiheit, Pressefreiheit.“
Er klingt verrückt. Die Männer in Schwarz begleiten ihn nach draußen.
Die Strahlung führt zu Mutationen wenige Stunden nach der Geburt.
Er hat es gesagt. String wirkt ein wenig erleichtert.
Die Männer in Schwarz können die Presseleute nicht mehr beruhigen.
Man hätte sie überhaupt nicht einladen sollen.

Guerillakrieg
Im Fernsehen wird dazu aufgerufen das Haus nicht zu verlassen. Schwangere müssen sich umgehend in eigens eingerichteten Lagern melden. Beamte klingeln an den Türen, begleiten Schwangere zu Kastenwägen.
Die Militärpräsenz nimmt zu. Weniger Plünderungen, mehr Vergewaltigungen, mehr Tote.
Das Zischen der Düsenjets wird zum Alltag.
ARD hat die besten Einschaltquoten ever. Alle anderen Anstalten haben aufgehört zu senden.
Offener Umgang mit dem Thema. Experten diskutieren, analysieren, mutmaßen.
Stündliche Nachrichten. Die USA hat begonnen ihre eigenen Satelliten vom Himmel zuschießen.
In der EU wird noch darüber diskutiert.
Einspieler von Häuserkämpfen in Bangkok, Mogadischu, Kapstadt.
Geschnittene Beiträge. Feuernde Soldaten und Polizisten. Straßensperren und zerschossene Häuserfassaden. Keine weißen Gorillas.
Weiße Gorillas gibt es im Internet zu sehen.
Ein Dorf voller verstümmelter Leichen. Dreieinhalb Stunden online, 578 Millionen Klicks.
Ein Gorilla im Hausflur, aufgenommen durch das Schlüsselloch. Portugiesisches Geflüster.
Zwölf Stunden online. 700 Millionen Klicks.
Ein Gorilla zieht einen toten Soldaten über die Straße. Neun Stunden online.
610 Millionen Klicks.
Eine Gruppe Halbstarker, ertränken feierlich ihre Smartphones in einem Aquarium.
Sieben Stunden online, fast eine Milliarde Klicks.

Rom brennt
Schockierende Bilder. Rom brennt. Ein Reporter filmt aus nächster Nähe. Chaotische Bilder.
Menschen laufen durcheinander, dichter Rauch überall. Dazwischen, weiße Monster.
Panzer die über Autos rollen. Die Verbindung bricht ab.
Schnitt auf den Nachrichtensprecher. Große Augen, halb offener Mund. Stille. Er räuspert sich.

Selbstbewaffnung.
Manche Häuser gleichen einer Festung. Vernagelte Fenster, Stacheldraht.
Derjenige der einen Brunnen besitzt, verteidigt ihn mit seinem Leben.

Keiner will mehr Spiele spielen.
Facebook wird zu einem Kriegstagebuch. Besonders Informierte, sprechen vom Vorstoß der weißen Gorillas. Viele Blogger werden gesperrt.
Eine Rockband aus den USA macht die Runde. Millionen Mal wird ihr Lied geteilt.
Patriotische Floskeln. Aufmunternd und kitschig. Im Refrain wird Bob Marley zitiert: Everything is gonna be alright. Der Soundtrack zum Untergang.

Jetzt geht alles ganz schnell
Die Internetverbindung ist unterbrochen. Im Fernsehen ist nur noch weißes Rauschen zu sehen.
Das Radio sendet noch.
In einigen Kilometern Entfernung kann man Schüsse hören. Dumpfes Grollen.
Die Straßen sind leer. Geisterstädte werden geboren.
Lastenwagen kommen. Sie holen die Menschen. Nicht jeder will mit. Viele bleiben zurück.
Große Auffanglager, umgeben von dicken Barrikaden. Kindergeschrei und Gestank.
Das Grollen kommt näher. Düsenjäger und große Bomber am Himmel.
Gerüchte über Atomwaffen machen die Runde. Klagen über zu wenig Information.
Selbstmorde. Massengräber außerhalb der Mauern.
Im Radio spricht ein Priester. Er sendet drei Mal am Tag. Viele beten mit ihm.
Religionen haben jetzt Hochkonjunktur.

Böses Erwachen/Die Festung fällt
In der Nacht fallen die ersten Schüsse von den Wachtürmen. Das Feuern dauert bis in den Morgengrauen. Hubschrauber landen und starten. Das Lager wird evakuiert.
Es dauert zu lange. Die Festung fällt. Unzählige weiße Gorillas erklimmen die Mauern.
Die Schüsse der Soldaten zeigen keine Wirkung.

Die letzte Bastion
Die wenigen die entkommen konnten, flüchten in das nächste Lager.
Ein hoher Militär spricht im Radio vom Recht des Stärkeren.
Eine „Wir waren zuerst da!“ Mentalität prägt seinen Vortrag.
Gegen Ende wird er zynisch: „Wenn nicht wir, dann keiner! Nach uns die Sintflut!“
Es gibt zu wenig Bunker. Zu viele sehen den Pilz am Horizont, als die Angriffe beginnen.
Everything is gonna be alright.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

22.07.2013 um 22:27
Der Waldspaziergang

Knapp über dem Wald steht ein Honigfarbener Mond. Nur er und ein paar Kerzen spenden mir Licht. Ich sitze am Schreibtisch vor dem Fenster. Vor mir, zwischen den Kerzen ein Stapel Papier. In der Hand halte ich meine Feder und denke nach, worüber ich schreiben könnte. Vielleicht etwas Schauriges, oder etwas das ich erlebt habe. Ja, das könnte ich machen.
Letzte Woche ging ich spazieren. Es war eine heiße Nacht und ich konnte nicht schlafen. Ich stieg also nochmal aus dem Bett und zog mich an. Eine Kurze Hose, ein dunkel Shirt und schwere Stiefel. Am Gürtel befestigte ich mein Messer, denn der Wald war mein Ziel. Ich ging aus der Tür und ging raschen Schrittes durch die Stadt. Nein keine Große Stadt, eher ein zu groß geratenes Dorf. Der Mond stand hoch über mir, doch noch störten mich die Laternen. Ich wich einigen betrunkenen Jugendlichen aus und beachtete ihre Rufe nicht. Es war nicht mein Ziel mit Betrunkenen zu diskutieren. Ich suchte die Abgeschiedenheit des Waldes. Nach etwa 10 Minuten kam ich am Waldrand an. Eine weile verfolgte ich einen der vielen Wanderwege, verließ ihn aber an einer mir geeignet erscheinenden Stelle. Am liebsten wandere ich querfeldein durch den Wald. Nur so sieht man wirklich etwas von der Natur. Es war eine wirklich heiße Nacht. Schon bald rann mir der Schweiß über das Gesicht. Im Wald war kaum etwas zu sehen. Das ein oder andere mal stolperte ich. Nach einiger Zeit hörte ich nur noch weit entfernt Autos. Dies war schon immer meine liebste Zeit des Tages. Dafür hörte ich nun die Tiere des Waldes. Immer in meiner nähe hörte ich Eulen in den Zweigen schuhuen. Anscheinend war ich das interessanteste was sie zu sehen bekamen. Wie oft läuft schon ein Mensch bei Nacht durch den Wald? Bald kam ich auf eine Wiese. Sie war gemäht und das Heu war bereit gepresst zu werden. Es roch nicht nur nach Heu, sondern auch nach Kräutern. Das beste Heu das man bekommen kann. Hier legte ich mich hin und genoss die Stille und den Geruch der Heuwiese. Ein Frischer Wind kam auf und vor dem tiefblauen Himmel wiegten die Bäume wie bedrohliche Schatten. Alles war einfach perfekt. In einiger entfernung hörte ich einen Hund bellen und vor meinem geistigen Auge sah ich ihn, groß schwarz und bedrohlich, wie er an seine Hütte angekettet nach einer Katze oder einem verirrten Fuchs bellte. Ich empfand ein seltsames Mitleid mit diesem Hund. Er konnte nicht nach seinem Willen herumstreifen. Er musste an seiner Hütte bleiben und darauf warten ausgeführt zu werden. Nach kurzer Zeit jedoch verschwand er aus meinen Gedanken. Alles verschwand aus meinen gedanken. Ich betrachtete nur noch die dünnen Wolkenfetzen die vor dem Mond dahinzogen. Ein wahrhaft schönes Bild. Wirklich friedlich. Ich drehte mich auf die Seite und schloss die Augen. Es war warm genug um draußen zu schlafen.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

16.08.2013 um 10:14
@shionoro
@blutfeder
@Saphira
@neonbible
@teardrop.
@Daenerys
@docmccoy
@Yog-Sothoth

So, dann erblasst mal vor Neid. :D



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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

16.08.2013 um 10:18
@blutfeder

Ist übrigens auch Gonzo. ;)


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

16.08.2013 um 10:46
@kbvor4
du und dein Gonzo, ich hör noch ncihtmal gonzo (außer den onkelzliedern)

Hier meine Lieblingsgeschichte von mir

Diese Geschichte ist inspiriert vom Lied „Café Koma-Das große Discoinferno“ von Samsas Traum. Alle Kursiv geschriebenen Sätze sind diereckt aus dem Lied entnommen.

Café Koma


Langsam gehen die 3 schwarzen Gestalten durch die Stadt, hinter dem Jungen Mädchen hinterher. Ihr Gesicht ist bleich geschminkt mit schwarz umrandeten Augen und leichten Ornamenten in den Augenwinkeln. Sie hat eine schwarze Korsage an und einen kurzen Rock. An ihren Füßen hängen schwere Lederstiefel mit Stahlkappen.
Die 3 Verfolger beobachten sie aufmerksam. Unter ihren Langen Ledermänteln tätscheln sie ihre Waffen.
Der Größte der beiden Männer Gregorius hat seinen Langen Mantel fest geschlossen man sieht nur, das seine Hose ebenfalls aus schwarzem Leder ist wie der Mantel und die schlichten Springerstiefel, deren Kappen schon einige Kratzer aufweisen. Sein langes Braunes Haar hat er Straff nach Hinten gebürstet und im Nacken Zusammen gebunden. Die Augen, fast schwarz, sind fest auf die junge Frau vor ihnen gerichtet. Das Gesicht glatt rasiert und um den schmalen fest geschlossenen Mund spielt ein mörderisches Lächeln.
Neben ihm geht eine Frau, Eva, die ihre weisblonden Haare kurz trägt und sie am Hinterkopf abstehen lässt. Ihre Augen funkeln vor Wut immer wenn sie die Verfolgte erblicken. Unter ihrem knie langen Ledermantel verbirgt sie in einem Schulterholster eine 9mm Automatik und in den vielen Innentasche Ersatzmagazine. An ihren Füße sind Plateaustiefel die sie um 20cm Größer erscheinen lassen. Ihre Beine sind in einer einfachen schwarzen Hose versteckt.
Auf der anderen Seite von Eva geht ein etwas kleinerer Mann mit rasiertem Schädel. Die fehlenden Haare auf seinem Kopf ersetzt er durch einen Rabenschwarzen Bart, der ihm bis auf die Brust reicht und gegabelt geflochten ist. Sein Ledermantel Spannt sich ein Wenig um seine Schultern und Reicht fast bis zum Boden und ist wie die anderen fest geschlossen. Nur hin und wieder sieht man die Kappen seiner Springerstiefel. Sie sind Noch ganz glatt. Sein Name ist Alistair.
Er sagt:“ Ich sehe sie, dort hinter der Kirche seh' ich schon zauberhaft wie ein Kometensturm Lilith die sich durch die Masse zwängt..“
Und Gregorius fällt ein und beendet den Satz mit Alistair zusammen:“die in einen schwarzen Tempel drängt“
Sie beschleunigen Ihre Schritte, um Lilith nicht zu verlieren. Eva flucht leise: „Ich seh die kleine Schlampe noch genau:sie rieb ihren Körper vor mir an des Bastards Haut! Die werd ich lehren, sich an meinen Freund 'ran zumachen.“
Vor der Disco bleiben sie steh'n und Alistair ergreift das Wort:“Unter all dem schwarzen Trauerflor ragt kein einziges Gesicht hervor!“
Gregorius antwortet leise lachend:“So weiß geschminkt sehn all die Tänzer aus wie Frischfleisch aus dem Leichenhaus!“
Worauf Alistair, nach einem Kurzen Blick hinein, antwortet:„Unter den Gestalten schwarz betucht man vergeblich nach der Einen sucht!“
Gregorius antwortet:“Bei dem Discolicht erkennt man nicht welche dieser Schlampen Lilith ist!“
Eva beendet diese Gespräch indem sie flüstert:“ Jungs lasst uns Blei säh'n!“
Gregorius ist entsetzt und fragt:“Du willst den ganzen Laden ummähen?“
Alistair fragt nur:“Soll das ein Witz sein?“
Doch Eva duldet keinen Widerspruch und sagt:“Los geh'n wir rein!“
Langsam gehen sie hinein, Türsteher gibt es keine. Sie sehen sich um und suchen nach Lilith. Doch sie können sie nicht entdecken. Überall winden sich schwarz gekleidete Menschen und alle sehen sich ähnlich. Die Unterschiede sind Fließend. Man Erkennt nur das Geschlecht der Tanzenden. Kaum einer ist über 30 und die Mehrzahl ist zwischen 14 und 19. Obwohl es schon Nacht ist sind so viele Jugendliche hier. Niemand fragt nach dem Alter.
Gregorius und Alistair sagen gleichzeitig, sie sind Zwillinge und wissen immer was der andere denkt:“Wir werden diese Schlampe finden niemand führt uns beide hinters Licht. Von hier kann sie nicht verschwinden. Das kleine schwarze Luder entkommt uns nicht, wir werden das kleine Herz bei lebendigem Leib, mit einer Flut von Schmerz herausspülen aus dem Weib!“
Die Leute auf der Tanzfläche winden sich zum pulsierenden Takt irgendeines Industriel-DJ's. Alistair flucht:“ Verdammt, diese schlechte Musik macht mich ganz nervös!“
Gregorius Pflichtet ihm bei:“Und mich erst!„
Doch Eva ruft die beiden zur Ruhe:“Los da rüber, wir verschanzen uns im Damenklo!“
Gregorius sucht den weg und zischt: “Ich kann nichts sehn! Verdammtes Trockeneis!“
Alistair entgegnet:“Und dieser Patchouliduft raubt mir die Luft!“
Im Damenklo angekommen, nur die drei befinden sich dort Freut sich Gregorius schon:“Räumen wir dir Teeniegruft!“ Seine Verachtung für solche Etablissements ist nicht zu überhören.
Eva sagt:“Also aufgepasst du nimmt den Pulk auf den Emporen!“
„Ich freu' mich auf die Blutbäche!“
Alistair meldet sich:“Und ich säubere die Tanzfläche!“
Zum Schluss sagt Eva:“Und ich knall all die Pärchen ab, die sich in der Lounge aussaugen!“ Dabei Zückt sie ihre beiden Colt Governments und zieht die Schlitten zurück.
Alistair öffnet seinen Mantel und nimmt eine M16 hervor und nickt seinem Bruder zu, der seinen Mantel auch geöffnet hat und eine Pump-Gun an ihrem Schaft festhält und sie durch eine Bewegung Einsatz bereit macht. Eva nickt und alle gehen hinaus. Sofort fangen sie an zu schießen. Körper Brechen zusammen, Blut spritzt, Gläser und Flaschen zerspringen. Das Mischpult, die Plattenspieler, CD-Anlagen und Laptops der DJ's werden perforiert. Hinter der Bar ducken sich die Barkeeper, doch auch für sie ist eine Kugel im lauf von Alistair. Hinter den Dreien verschwindet leise und unbemerkt eine junge Frau durch die Hintertür. Sie weiß, nur wegen ihr sind Sie hier. Bald werden sie ihre Flucht bemerken, doch dann wird sie schon weit weg sein. Einige der noch Lebenden Wollen es ihr gleich tun, doch sie werden nieder gestreckt. Auf der Tanzfläche, sie liegt 10cm tiefer als der Rest des Raumes, bildet sich ein kleiner See von Blut und Bier. Eva kommt aus der Lounge und fragt:“Habt ihr sie gesehen?“
Gregorius und Alistair schütteln beide den Kopf.


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16.08.2013 um 10:57
@blutfeder

Hm, Onkelz. Abscheu. Jedem das Seine, aber die dürfen ihre Musik gern behalten.

Ich les' gleich & geb dir dann mal mein feedback, wie man so schön neudeutsch sagt.

Was denkst du ? Den Wettbewerb, an dem ich damit teilgenommen habe, hab' ich nicht gewonnen - so viel kann ich schon mal verraten.


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16.08.2013 um 11:39
@blutfeder

Ok.
Du hast den Text wirklich perfekt eingebaut, da kann man nicht meckern. Ansonsten sehr stimmig ... sprachliches Niveau ist vollkommen akzeptabel ... düster (wie zu erwarten) ... erinnert mich an den Anfang von Blade I. :D

Sehr Zielgruppenorientiert, aber Massentauglichkeit ist ja auch kein ernsthaftes Ziel.


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16.08.2013 um 11:47
Na, wenn hier denn jeder Schreiberling Reklame für seine Ergüsse macht und auf sein Blog verweist, kann ich natürlich nicht hintenan stehen:

Eilige Eileen (nach einer wahren Begebenheit)

Wer sich mit der Geschichte des Volkes von der Grünen Insel auseinander setzt, der weiß: Außerhalb seines Hauses ist der Ire, die Irin zu Großem fähig. Da werden Eisenbahnlinien durch die Rockies gekloppt, Schafe in Australien geschoren, in Südafrika Diamanten ausgebuddelt und am St.Patrick's Day wird der Welt was grün gemacht. Die Welt verdankt den Iren so großartige Erfindungen wie Guinness vom Fass, Butter, die auch bei minus 18 Grad streichfähig bleibt und die singende Altkleidersammlung der Kelly-Family.

Bloß zu Hause kriegen Paddy und Maddy nix gebacken. Da kriegt man nicht mal die Engländer aus dem Land. Ich bitte Euch, ENGLÄNDER! Da genügt doch ein Handtuch auf der Sonnenliege, um sie zu verjagen! Die Volkswirtschaft des „keltischen Tigers“ hat sich erkältet und krebst nun irgendwo zwischen den PIGS herum. Katholischer Schlendrian eben. Abtreibung verbieten, Frauen hauen, saufen und dann traurige Lieder grölen. Das kriegt er hin, der irre Ire – aber mehr auch nicht.

Meine Frau ist Unternehmerin. Der Unternehmer heißt bekanntlich Unternehmer, weil er, bzw. in diesem Falle sie, etwas unternimmt. Beispielsweise Reisen. Schon Blaise Pascal wusste: „Das ganze Unglück der Menschen rührt daher, dass sie nicht still in einem Zimmer bleiben können.“
Keine Ahnung, wann und wo der meine Frau kennen gelernt hat.

„Morgen früh muss ich übrigens weg. Ein paar Kunden besuchen“ spricht die Liebste in ihr Abendessen.

„Wohin soll's gehen? Dublin, Paris?“

„Stuttgart“ tönt es aus vollem Munde.

„Auch nicht schön. Lange?“

„Weiß nicht. Paar Tage. Hilfst Du mir packen?“

Ich bin wie Heinrich VIII. Ich kann einer schönen Frau einfach nichts abschlagen. Höchstens den Kopf. Packen mit Eileen bietet mehr als einen Grund für diese Gewaltfantasie. Kleiderschrankfront (wir reden über mehrere Quadratmeter!) auf. Sachen raus auf's Bett: „Kriegst Du das irgendwie in die Koffer, ohne zu knittern?“ Klar, Schatz, ich kann das große Zelt von Roncalli in eine Seifendose packen, ohne zu knittern. So füllt sich Rollkoffer auf Rollkoffer, bis es aussieht, als würde ein Staatstheater auf Auslandstournee gehen wollen. Inklusive Theatergebäude. Für Jahrzehnte!

„Was ist jetzt wo drin?“ begehrt die Expeditionsleiterin zu wissen.

„In dem da sind legere Sommerklamotten. Da sind Unterwäsche, Strumpfhosen und Wasweißich drin und die „guten Sachen“ sind hier in diesen Hängehüllen.“

„Danke!“

„Ach ja, und da sind Pullover und Anoraks drin, falls es in Stuttgart zu einem plötzlichen Wintereinbruch kommen sollte.“ (Wetterbericht prognostiziert 34 Grad. Plus. Aber man weiß ja nie!)

„Und die Schuhe?“

„Im 20-Fuss-Container unten im Hof.“

„Alle?“

„Nee, alle passten nicht rein, Frau Marcos.“

Dann kommt noch der Schwung „Kulturbeutel“. Meine Frau musste lachen, als sie hörte, dass Deutsche in der Lage sind, ihre komplette Kultur in einen Beutel zu packen. Iren können das nicht. Entweder die haben mehr Kultur, was uns zu denken geben sollte, oder sie können einfach nur schlechter packen.

So, Operation „Pack dat“ ist beendet. Müde fallen wir ins Bett. Es ist schon spät und morgen geht es früh raus. Kuss, umdreh, schnarch. So ist das nach langen Ehejahren. Ich finde erst Schlaf, nachdem ich einen Gürtel mit fieser Schnalle aus meinem Bett entferne. Wozu der wohl gehört? Bestimmt zieht Eileen beim Kundenbesuch genau diese Hose an. Dann steht sie da, trägt ihr Kampagnen-Konzept vor, die Hose rutscht und die ganzen alten Säcke starren auf ihren roten Stringtanga. Während ich noch überlege, ob das für den Etat gut ist oder schlecht, schlafe ich ein.

Kurz darauf schrillt der Wecker. SCRAMBLE! Alarmstart! Im Haus geht es zu wie auf einem RAF-Stützpunkt während der Battle of Britain. Alles hastet durcheinander. Kaffeemaschinen werden betankt, Toaster aufmunitioniert, Eierkocher gestartet, Badezimmer evakuiert, Untertassen fliegen durch die Küche. Alles ist in heller Aufregung. Bis auf eine. Die schnarcht.

„Eileen! Aufstehen!! Du must lo-hos! Komm, Arsch aus dem Bett!“

Aus dem Schlafzimmer dringt ein gälischer Fluch, der höflich übersetzt so etwas heißt wie „fucking hell!“ und die Rede ist von einem Teufel, der die Wecker und vor allem die Ehemänner holen soll. Ganz besonders einen. Madame ist Morgenmuffel und hat dann eine Laune wie Dschingis Khan an schlechten Tagen.

Früher schickte ich in solchen Fällen immer die Kinder. Mama wachkitzeln. Seit sie aber angekündigt hat, sie im Wiederholungsfalle an belgische Kinderprostituiertenringe zu verkaufen, trauen sich die Kinder nicht mehr.

Während die gestresste Familie frühstückt, schlurft eine finstere Gestalt durch die Küchentür, mit dem Aussehen einer pensionierten Crackhure und dem Gesichtsausdruck von Norman Bates vorm Duschvorhang.

„Ich muss gleich los und ihr sitzt hier seelenruhig rum und fresst! Kann ich 'n Kaffee? Ich geh' duschen.“

Der Trick dabei ist, den Kaffee so stark zu kochen, dass er unter der Dusche ruhig verdünnt werden kann. Es darf nur kein Shampoo hinein, dann schäumt er und schmeckt nicht. Nicht, dass meine Frau das stören würde. Ihre Geschmacksnerven liegen noch oben und schlafen.

In vergleichsweise kurzer Zeit ist sie wieder da. Strahlend schön wie der junge Morgen. Eigentlich erstaunlich, verlängert sich doch üblicherweise die Zeit, die eine Frau morgens im Bad verbringt nach einer komplizierten Formel überproportional zum Lebensalter. Unsere Tochter beispielsweise kommt mit 13 Jahren mit einer Zehntelsekunde aus. Zähneputzen und Haare kämmen is for sissies! Meine Herzallerliebste kann schon mal Stunden brauchen. Erst recht, wenn Rasiergerätschaften im Spiel sind. Merke: Frauen haben zwar von Natur aus wesentlich weniger Haare als Männer, rasieren sich aber an deutlich mehr Körperstellen. Hinterher keift mein Sohn wieder: „Uärks! Da sind überall Mamas Schamhaare in der Duschwanne. Ich geh' nicht duschen!“ So geht dann die Körperhygiene des einen zu Lasten des anderen Menschen. Und der arme Junge wird obendrein noch schwer traumatisiert, weil er Frauen nur mit Haaren in Verbindung bringt wie Yeti mit Pelz.

Zwischen zwei Bissen Toast, die ich ihr in den Mund zwänge „Du musst was essen, Eileen!“ würgt sie mit panischem Blick auf die Küchenuhr hervor „Scheiße, schon so spät! ich muss mich beeilen!“

„Dein Auto schafft nur 240. Du hättest fliegen sollen!“

„Mit DEM Gepäck? Spinnst Du? Was das kostet!“

„Vielleicht hättest Du Dir für das Gepäck in Hohn eine Transall leihen können? Okay, die Schuhe hätten nicht reingepasst, aber sonst...“

Glücklicherweise habe ich ihr den Rest Toast in den Rachen gewürgt und unterdrücke so ihre Antwort.

Nun aber. „Bring' schon mal die Sachen ins Auto.“ Die Karawane zieht los. Vater und Kinder, bepackt wie Ostpreussen auf der Flucht, stellen alles vor die hinteren Türen des Wagens.

„Schlüssel?!“

„Weiß nich, hat Mama!“

Hat Mama natürlich nicht. Hat Mama nie. Hat Papa Reserveschlüssel. Kennt Papa Mama lange genug.

Aus der Haustür tönt Mama: „Wo ist mein Autoschlüssel?“

„Weiß nich, hat Mama!“

„Kann ich Deinen Schlüssel haben, find meinen nicht!“

„Ja, klar. Ich such' Deinen nachher.“

Die Pilotin küsst ihre Lieben ein letztes Mal und besteigt den Schwabenland-Express. Gentlemen, start your engines! In einer Staubwolke verschwindet der Cayenne vom Hof, während das Abschiedskomittee winkt. Kurz werden Uhren verglichen, Ohren gespitzt und Wetten abgeschlossen. Wendemarke erreicht. Motorengeräusch schwillt wieder an. Das Abschiedskomittee wandelt sich zum Empfangskomittee.

„Hallo Eileen! Schön dass Du wieder da bist. Wir haben Dich vermisst. Willkommen daheim. Reise gut verlaufen?“

Aus dem geöffneten Fenster dringt ein gälischer Fluch, gefolgt vom Schrei „Wo ist mein Mob?!“

Damit meint sie nicht uns, wie man vermuten könnte, sondern ihr Mobiltelefon.

„Mob!“ schreit Vater den Sohn an.

„Mob!“ schreit der seine kleine Schwester an.

„Maul!“ antwortet sie und sprintet ins Haus.

Mit dem Handy in den Händen kommt sie zurück. „Da, Mama.“

„Ladegerät?!“ faucht es aus dem Wageninneren.

„Rollkoffer 14, kleine Tasche vorn oben!“ Gut, wenn man mal im Hafen gearbeitet hat. Da kennt man sich mit Stauplänen aus.

„Bye, ich muss jetzt aber...“ der Rest geht im Aufheulen des Motors unter.

Wir bleiben noch eine Weile stehen, bis wir sicher sind, dass sie mindestens schon am Elbtunnel ist. Das schafft sie von der dänischen Grenze in einer Stunde.

Dann gehen wir ins Haus und suchen den Autoschlüssel. Der liegt auf der kleinen Kommode im Flur in dieser hässlichen Glasschale. Wie immer. Daneben ihre Lesebrille. Das merkt sie aber bestimmt erst in Stuttgart. Deswegen kommt sie nicht zurück. Wir können uns also erholen, bis sie wieder da ist.


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Kurzgeschichten (nur selbst geschriebene)

16.08.2013 um 11:55
@Doors
Göttlich, lieber Doors, einfach göttlich.....ich lese nur sehr ungern, aber wenn Du mal ein Buch rausbringst, ich werde es lesen!!!

Toller Schreibstil, kurzweilig und Kopfkino pur!!

Mehr davon!! (dein Blog ist auch schon durch)


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