FrankD schrieb:1. Es gibt keinen 900 t Block auf 4000 m - das habe ich in x Threads gezeigt und auch berechnet und belegt, wo die Falschmeldung herkommt. Warum ignorierst Du das, wenn es Dich interessiert?
Doch es gibt einen 900 t Block auf 4000 m Höhe. Niemand hat behauptet, dass man den von 0 auf 4000 transportiert hat. Aber selbst die 17 km, die der Steinbruch entfernt liegt (es gibt auch Quellen die sprechen von bis zu 80 Km, aber egal 17 Km reichen völlig) ist eine schier unüberwindbare Entfenung auf 4000 m Höhe. Kannst ja mal nur 20 KG in nur 2000 m Höhe über nur 1000 Meter schleppen, dann kannst Du das in etwa nachempfinden. Zu berücksichtigen ist auch: Es gab keine Straßen, es gab keine glatten Pisten, es gab nur Holz um irgendwelche Transporthilfen herzustellen usw... Die Probleme sind unüberwindbar. Selbst heute wäre das noch mit technischen Hilfsmitteln eine riesige Herausforderung.
Und an dieser Stelle gleich eine Anmerkung zu den weiteren Beiträgen hinsichtlich der angeblichen Versuche von Schülern in Stonehenge: Kann man in einem Wort zusammenfassen: Lächerlich! Da wurden wesentlich kleinere Steine über wenige Meter gezogen und das noch auf einer glatten Fahrbahn. Noch nie (!!!!) hat es jemand geschafft einen ähnlich schweren Stein, wie die großen Monolithen über unwegsames Gelände zu bewegen. Die Hebelkräfte, die in einem unebenen Gelände entstehen sind einfach zu groß, so dass jede Holzkonstruktion zerbricht. Gleiches gilt für die Versuche mit dem Floss oder Boot, wobei diese Versuche ohnehin nur für die wesentlich kleineren Blausteine gelten, die ca. 4 Tonnen wiegen (im Gegensatz dazu wiegen die großen Steine zwischen 25 und 50 Tonnen!) und es bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass entsprechende Boote bzw. Flösse damals überhaupt genutzt worden sind oder zur Verfügung standen. Im Rahmen eines Experiments wurde im Jahre 2001 versucht, einen größeren Stein entlang des vermuteten Land- und Seeweges vom Wales nach Stonehenge zu transportieren. Dieses Boot versank aber bald mitsamt dem Stein. Wie gesagt: Das war ein 4 Tonnen Stein und kein 50 Tonnen Block (und natürlich erst recht kein ca. 1000 Tonnen Block). Wer behauptet, dass man einen solchen Stein irgendwie 17 km über Stock und Stein in 4000 Meter Höhe mit Muskelkraft ziehen kann hat schlicht keine Ahnung davon, wie viel 1000 Tonnen sind! Nur mal zum Vergleich: Das sind ca. 5 Jumbo Jets oder 520 Mercedes S Klasse oder 40 je 10 Tonnen schweren Eisenbahnwaggons beladen mit 100 Elefanten und 240 Pferden.
Für einen 50 Tonnen Block in Stonehenge (in etwa auf Meereshöhe in einer für einen Transport relativ freundlichen Landschaft) sollen ca. 600 Menschen nötig gewesen sein. Wie viele braucht man dann für ca. 1000 Tonnen, also für das 20 fache Gewicht? 12.000 Menschen? Und wie sollen die alle vor dem Stein gestanden haben und mit einander verbunden worden sein, damit sich die Kraft auf den Stein überhaupt gebündelt entfalten kann? Das wäre doch mal eine Aufgabe für die "praktische Archäologie". Aber bitte nicht 100 Meter auf irgendeiner Straße in Meereshöhe, sondern auf 4000 Meter Höhe über unwegsames Gelände und dann 17 Km! Ach ja und die Frage der Versorgung wäre auch noch zu klären. Für den Versuch wären keine Stände mit Snacks oder ähnliches erlaubt, keine Dixiklos, keine bequemen Betten, keine moderne Kleidung usw. Also bitte ein Versuch unter Originalbedingungen (oder zumindest so wie die offizielle Archäologie uns diese immer darstellen will)! Ich sage voraus: Jeder Versuch würde gnadenlos scheitern, so wie jeder annähernd realistischer Versuch mit viel kleineren Steinen immer gescheitert ist.
Von den Fragen der Steinbearbeitung, die bis heute ungeklärt sind, will ich gar nicht anfangen. Aber auch hier haben wir die gleichen Probleme, wie ich sie oben geschildert habe. Da wird dann in einem Versuch relativ grob und mit viel Aufwand gezeigt, wie man z.B. mit Schleifpaste ein Loch bohren kann o.ä.. Aber das erklärt in keinster Weise die exakte Bearbeitung oder die Feinheit einiger Bohrungen und die übrigen exakten Bearbeitungen.
Natürlich kann ich z.B. mit viel Aufwand einen Stein durch das Behauen mit einem anderen Stein z.B. aushöhlen und mit Übung und Geschick wird das auch so in etwa gelingen. Aber wie kann ich z.B. in einen Diorit-Block
exakte 90° Winkel "raushauen" und das völlig gleichmäßig auf einer großen Länge, wie z.B. in einem großen Sarkophag?
Entsprechend sind solche Versuche auch immer nur entweder theoretischer Natur oder mit einem unrealistischen Aufwand verbunden oder sie haben "Laborcharakter" und lassen sich nicht auf die tatsächlichen Begebenheiten übertragen. Wie z.B. die Erklärung dafür, wie die großen Stonehenge-Decksteine in ihre Position gekommen sind. Angeblich wurden sie mit Holzplattformen angehoben und dann in der Höhe auf ihren Platz geschoben. In einem Versuch hat man nachgewiesen, dass man einen Betonblock mit dem Gewicht eines Decksteins tatsächlich auf diese Weise mit Muskelkraft nach oben bewegen kann. Nach ca. einem halben Meter fand man, dass man nun genug "nachgewiesen" hat und brach das Experiment ab. Schade eigentlich, denn wäre man weiter nach oben gekommen (dafür muss man immer neue Holzplattformen errichten) wäre die Gesamtkonstruktion in sich zusammengebrochen, da die untersten Holzschichten das immer größer werdende Gewicht der Gesamtkonstruktion nicht getragen hätten (inkl. des weichen Unterbodens der ebenfalls nachgegeben hätte, denn irgendwelche Fundamente für solche etliche Tonnen wiegende Konstruktion die für die Bauzeit nötig gewesen wären, hat man ja nie gefunden.) Die ganze Konstruktion wäre also gnadenlos in sich zusammengebrochen, also hat man lieber vorher aufgehört. Davon abgesehen, hätte ich gerne gesehen, wie man denn einen ca. 25 Tonnen schweren Deckstein von einer wackligen Holzunterkonstruktion auf die stehenden Steine mal eben so "rüberschiebt", wie es einige Theoretiker immer gerne beschreiben, so mit ein paar Holzhebel. Schade (und bezeichnend), dass das noch niemand in der Praxis versucht hat.
Das in Puma Punku irgendwelche Schleifpisten für die großen Blöcke zu finden sein sollen, wäre mir neu. Kenne ich aus keiner Quelle. Die müssten aber dann eigentlich so ausgeprägt sein, dass man sie nicht übersehen kann und vor allem aus der Luft wären sie erkennbar (z.B. bei Google Earth). Da ist aber nichts zu finden. Hier wäre ich für eine Quellenangabe dankbar.
FrankD schrieb:Die Gegend war zu der Zeit, wo Tiwanaku gebaut wurde, eine der dicht besiedelsten Regionen in Amerika.
Interessant. Im Gegensatz zu all den "Experten", die sich über das Alter von Tiwanaku streiten, weißt Du ganz genau, wann Tiwanaku gebaut worden ist. Ist das nicht ein wenig überheblich? Vor allem, da von der Stadt doch erst ca. 1% ausgegraben worden ist. Zudem ist auch nicht sicher, dass Puma Punku überhaupt ein Teil von Tiwanaku ist und erst recht kein Tempel von Tiwanaku. Für mich gibt es überhaupt keine Ähnlichkeit in den Baustilen, die eine solche Schlussfolgerung rechtfertigt. Das Alter von Puma Punku ist ebenfalls unbekannt bzw. völlig umstritten. Gleiches gilt für die angebliche Bevölkerungsdichte. Selbst wenn wir also die Zeit unterstellen, von der Du offensichtlich ausgehst, wissen wir in Wirklichkeit (und wenn man ehrlich ist) so gut wie nichts über die präkolumbischen Kultur rund um den Titicaca-See in der Zeit von 1500 v. Chr. bis 1200 n. Chr. Aber Du hast wahrscheinlich irgendwelche Volkszählungsunterlagen aus dieser Zeit, oder hast Du die Zahl von bis zu 1/2 Mio Menschen mal eben so erfunden?
FrankD schrieb:4. Wie kommst Du auf die Behauptung sie hätten "keine technischen hilfsmittel" gehabt?
Wenn ich schreibe "keine technischen Hilfsmittel", dann gehe ich von den technischen Hilfsmitteln aus, die ihnen von der offiziellen Archäologie zugesprochen werden und die sind alle untauglich um derartige Bauwerke zu erstellen.
Ich dagegen gehe fest davon aus, dass diese Bauwerke nur mit erheblichen technischen Hilfsmitteln erbaut worden sind, aber eben nicht von den Menschen, denen man das heute zuspricht und die selbst (zu Recht) nichts davon wissen wollen. Wer auch immer diese Bauwerke gebaut hat, hat über im heutigen Sinn "moderne" technische Hilfsmittel verfügen können. Anders ist das schlicht und einfach nicht möglich.
FrankD schrieb:Lies Denys Stocks...
Versuche, die lediglich das bestätigen, was ich oben schon geschrieben habe. Da wird dann ein Loch gebohrt und schon meint man, man hat alle Rätsel gelöst. Das andere Fachleute von den Laborversuchen von Stocks nichts halten, wird einfach verschwiegen (z.B. der Experimentalphysiker Horst-Detlef Gassmann, Leiter der Forschungsabteilung HILTI-AG).
Die wesentlichen Zweifel sind:
1. Gravierungen und Schriftzeichen sind wie mit Schablone und Lineal gezogen, die Kanten sind geschnitten scharf. Solche Arbeiten können eigentlich nur mit einem diamantbesetzten Gravierstift ausgeführt worden sein - den gab es aber damals nicht (nach heutigem Wissen).
2. Faktor Zeit: Um einen normalen Sarkophag nach der Methode von Stocks herzustellen, brauchen 8 Personen ca. 12 Jahre allein für die Aushöhlungsarbeiten (bei 24 Stunden Arbeit pro Tag). Da aber nicht 2 Stunden sondern nur 10 Stunden (und auch nicht 365 Tage im Jahr) gearbeitet wurde, kann man mit dieser Methode von einer wesentlich längeren Berabeitungszeit ausgehen. Die anderen notwendigen Arbeiten (Glätten usw...) sind zudem dabei noch gar nicht erfasst. Also schon die Herstellung eines einzigen Sarkophag würde die Amtszeit etlicher Pharaonen wesentlich übersteigen.
Und wie wurde eine Kammer aus einem Quarzitmonolithen mit den Maßen 6,20 m x 4,25 m x 2,80 m herausgehauen? Auch dazu sagt Deine Quelle nichts. Ein 185 Tonnen schwerer Quarzitmonolith wurde auf etwa 100 Tonnen ausgehöhlt und auf den Grund einer 12 Meter tiefen Grube gesenkt. Dort wurde die Kammer genau nivelliert und mit großer Präzision ausgerichtet. Die Kammer wurde dann durch Absenkung eines Dachblockes, der 45 Tonnen wog verschlossen. Die Kammer bot Platz für die Mumie, den Kanopenschrein und Grabmobiliar, wobei für jedes der genannten Elemente extra Aushöhlungen vorlagen. Es ist nicht vorstellbar, wie diese Arbeit mit den Methoden von Stocks in einer doch relativ kurzen Zeit bewerkstelligt werden konnte.
Aber es gibt noch viele Einwände gegen die Arbeiten von Stocks. So verlor er z.B. pro Stunde etwa 0,45 cm Kupfer durch Abrieb. Das ergibt für unsere Sarkophagberechnung einen Verlust von rund gerechnet 369,997 Meter für einen einzigen Sarkophag. Es gab davon aber jede Menge und zigtausende von Vasen usw. Woher soll denn das ganze Kupfer für die Gesamtarbeiten des Alten Reiches gekommen sein? Auch diese Problematik - und das ist nur ein Beispiel - findet bei Stocks keine Erwähnung.
Im Grunde genommen erklären die Experimente von Stocks überhaupt nichts. Seine Methoden sind in hohem Maße ineffizient. Kupfer als Material zur Erstellung einer Kernbohrung mag sicher möglich sein und im kleinen Rahmen auch Anwendung gefunden haben aber weder eine Grobbearbeitung einer Statue lässt sich mit diesem Material durchführen wie eine industriell ausgerichtete Herstellung.
Auch die Herstellung von feinsten Hieroglyphen (Stocks: Feuerstein) weißt er nicht praktisch nach. Feuerstein müßte nach der Überzeugung von Fachleuten viel zu dünn sein und würde brechen. Heutzutage sind Gravurstifte, die eine solche Arbeit möglich machen mit einer Diamant- oder Widiaspitze bestückt (beides im Alten Ägypten unbekannt).
FrankD schrieb:Ich hör schon das Gejammer "Das gobts aber nicht auf Youtube. Korrekt.
Das wirst Du wohl hören - aber nur in Deiner eigenen Kammer!
FrankD schrieb:Dein Freund scheint nicht viel Hintergrundwissen zu haben
Klar, deshalb lebt er ja auch davon ständig als Gerichtsgutachter für Baupfusch an Großprojekten beauftragt zu werden. Wer selbst so wenig Ahnung von der Materie hat wie Du und wer offensichtlich sein Wissen nur aus Büchern hat (natürlich nur aus solchen, die einen in den Kram passen), sollte ein wenig weniger arrogant auftreten.