Para-doxa schrieb:Keine Evokation würde gelingen, wenn nur ein kleinster Duft von Zweifel dabei wäre !
Diese Aussage von
@Kybalion7 ist absolut richtig, jedem geschieht nach seinem Glauben, siehe auch Markus 11.24, und wer zweifelt manifestiert nicht seinen Wunsch, sondern seinen Zweifel.
Es wäre noch zu bemerken, welche Wünsche durch Autosuggestion in Erfüllung gehen. Hier gilt eine allgemeine Regel: Man kann jeden Wunsch verwirklichen, der den Geist, die Seele und den Körper betrifft, z. B. Charakterveredlung, Bekämpfung von unschönen Eigenschaften, Schwächen, Disharmonien, Erreichen von Gesundheit, Beseitigung und Förderung verschiedener Anlagen, Entwicklung von fähigkeiten. Allerdings lassen sich nicht Wünsche verwirklichen, die nichts mit der Persönlichkeit zu tun haben, wie z. B. Lottogewinne u. dergl.
Auszug aus dem Adepten (Stufe II)
Ich möchte dem Text von Franz Bardon hinzufügen, dass sich genauso Wünsche verwirklichen lassen, die in selbstloser Absicht (Hingabe) dem Ganzen dienen.
Die zentrale Stelle in der Bibel ist, wie oben schon ausgeführt, Markus 11.24. "Alles um was ihr bittet und fleht, glaubet, dass ihr empfangen
habt, und es wird euch zuteil werden".
@snafu"Empfangen habt", bedeutet: Es ist bereits DA! Was mit einem Zweifel behaftet ist, das ist nicht DA (Umkehrschluss).
"Es ist DA", bedeutet unzweifelhaft zu gewahren, dass im Nondualen das Erwünschte vorhanden ist ...und "nur noch" in die Zeit fallen muss ...und wird. So sicher, wie der Tag auf die Nacht folgt.
Die Unbekannte, die im Prozess zu denken erlaubt ist, das ist der Zeitfaktor! Bei manchen Wunschvorstellungen ist es nämlich so, dass vor der Verwirklichung in der Zeit altes Karma abzuleisten ist, bevor die neue Wunschvorstellung in die Wirklichkeit treten kann. Auch dies kann der fortgeschrittene Adept mit dem inneren Auge erkennen. Zuweilen leidet er in der Warteschleife, aber meist nur für kurze Zeit, dann fügt er sich dem Gesetz ...und harrt geduldig und zuschauend der Dinge, die da gewiss kommen werden.
Die Beherrschung der Wunscherfüllung ist das zentrale Gebiet der Magie und die Domäne des Magiers.
Aber da stimme ich mit
@TheLolosophian hundertprozentig überein, das magisch - Verlockende verliert im fortschreitenden Individuationsprozess zunehmend an Bedeutung. Mit der Bedeutungslosigkeit dessen tritt der Magier zurück und der Mystiker erscheint. Der Mystiker schließt den Magier ein - nicht umgekehrt!
Der Mystiker kann den "schlafenden" Magier in sich jederzeit "wecken"; er wird dies aber nur in seltenen Ausnahmefällen tun, wenn er beispielsweise quasi mühelos ein weltliches Ziel erreichen möchte, das - durch seine Person - dem Ganzen dient. Dann bittet er die göttliche Vorsehung um Erlaubnis und stößt den Prozess willentlich mittels seiner magisch geschulten Vorstellungskraft an, kann hierbei introperspektiv sehen und bestaunen, wie der Stein ins Rollen kommt - und mit welch ungeahnter Präzision und mit für den Mind zuvor unvorstellbaren Wendungen die göttliche Kraft den Wunsch verwirklicht.