Lakonier schrieb:Leben verstößt nicht gegen die Naturgesetze, die im Universum gelten. Also kann es sich dann nicht um einen Fehler handeln - egal, ob mit oder ohne Anführungsstriche ...
Was aber sein kann, ist, dass es sich um einen seltenen Zufall handelt, dass es entstanden ist - so selten, dass es nirgendwo sonst im überschaubaren Universum entstanden ist. Das ist dann aber kein Fehler, sondern ein Unfall - gern auch mit Anführungsstriche ..
Darauf komme ich gleich zurück, weiter unten.
Inv3rt schrieb:Weil uns Menschen die Gabe (ich persönlich mag es nicht, es als Fluch oder Last zu bezeichnen) innewohnt, uns selbst in Verbindung mit unserer Umwelt zu setzen. Eine ausgestreckte Hand oder wenigstens einen ausgestreckten Finger am Himmel zu finden, um den tieferen Grund der eigenen Existenz zu erfahren (oder wenigstens fühlen zu können). Diese Melancholie von der du schreibst hat in Verbindung mit jener rastlosen Suche bereits unzählige Generationen umgetrieben und dabei leider auch vereinzelt in den Abgrund gerissen, wenn es um die Deutungshoheit oder den Deutungsanspruch ging.
Inv3rt schrieb:Was du dir mMn dabei bewusst machen solltest, um diesem Dilemma der kreisenden Sensen über dem Kopf zu entkommen, ist die Tatsache, dass dich bereits ALLES mit allen potentiellen, intelligenten Außerirdischen verbindet. Das Universum, die Materie, deine Gedanken. Der Raum zwischen dir und ET ist keine metaphysische, also überstrukturierte Trennung , sondern lediglich eine physische Hürde der körperlichen Welt, die im GANZEN (denn Alles ist eins, so wie eins alles ist) absolut keine Bedeutung für dich haben sollte.
Wir sind die Außerirdischen. Jedes Mal, wenn wir die Augen schließen und darüber nachdenken.
Ich denke es ist weder eine Gabe, noch ein Fluch. Viel mehr könnte es meiner Ansicht nach eine, bisher nicht so tief erforschte, Empfindung sein, die nicht einem Einzelnen, einem Individuum vorbehalten ist, sondern zum Mensch-sein gehört, als Gesamtheit betrachtet. Denn, wir schauen in den Sternenhimmel und fragen uns: "Sind wir allein?" Es ist doch ziemlich interessant, dass es dabei nicht wirklich um das Individuum geht, sondern man sich selbst als Menschheit in dem Moment betrachtet, denn man weiß, dass man auf der Erde nicht allein ist, weil man andere Menschen um sich herum hat und doch schaut man hinauf und empfindet etwas, das dazu anregt sich zu fragen, ob da noch andere sind. Was auch immer mit "andere"/"etwas" gemeint ist, spielt keine so große Rolle.
Ich denke, dass es viel mehr so sein könnte, dass das Leben grundsätzlich miteinander verbunden sein könnte. Egal welche Entfernungen dazwischen liegen. Wie du es schon erwähnt hast: All das ist physisch. Wir sind genauso die Außerirdischen für andere, als sie auch für uns und wenn es da draußen eine weitere Zivilisation geben kann, welche sich so entwickelt hat um auf dieselbe Weise, in denselben Raum zu schauen, wieso könnte es dann zwischen diesen zwei Leben keine Verbindung geben? Ok, keiner sagt, dass das nicht gehen kann, aber es klingt eben erstmal ziemlich abstrakt. Doch wenn wir mal ehrlich sind, fängt das Erforschen eben genau da an, an dem Punkt an dem man sich seines Drumherums bewusst wird und sich Fragen stellt, die man beantworten möchte. Wir können das Leben aus mehreren Sichtweisen betrachten, weil alleine allein bei solch einer Komplexität meiner Meinung nach nicht ausreicht um beantworten zu können, was Leben an sich ist und ob es da draußen tatsächlich noch anderes Leben geben kann.
Alienp. schrieb:aber ob das allen so gehen mag?
ich z.b. verspüre weder traurigkeit noch heimweh, wenn mein blick in einer
sternklaren nacht nach oben schweift.
allein die dimensionen machen nachdenklich.
Wer weiß das schon. Man kann nur versuchen es herauszufinden.
Du meinst, diese unvorstellbaren Distanzen? Die sind wahrlich fragwürdig.
Wobei es darauf ankommt - vielleicht sind wir auch einfach nur sehr klein. Jupiter ist zum Beispiel so riesig, dass die Erde ca. 1300 mal in ihn hineinpassen würde. Da fragt man sich doch, ob Lebewesen auf einem so großen Planeten, dann automatisch auch größer sein könnten als wir, oder ob sie eben nur mehr Fläche hätten?
perttivalkonen schrieb:Und dann schreibt Monod, daß Leben nicht "Galaxie" ist, sondern "Andromeda-Galaxie".
Meinte er das so, dass Leben im Grunde genommen alles ist, weil alles einzigartig ist? Kein Stein ist der Gleiche, sowie auch keine Galaxie die gleiche sein kann. Nichts. Es gibt nichts, das identisch zum anderen ist. Das geht allein schon wegen der Einheit Zeit nicht. Alles im Universum und das Universum selbst, dehnen sich aus. Zuvor gab es eine Singularität aus dieser heraus dann das Gegenteil entstanden ist.
Dein Text regt zu einer neuen Idee an, dass demnach vielleicht das gesamte Universum ein "Fehler"/"Unfall" sein kann. Aber ja, das klingt beides nicht so zutreffend. Was, wenn diese Gesamtheit, die aus dieser Singularität entstanden ist und sich ja in allem von dieser unterscheidet, Leben ist? Wenn alles Leben ist und Monod das damit ausdrücken wollte? Wir betrachten uns als Leben im Universum, aber ich glaube, dass einfach alles das Zeit benötigt, irgendwie "lebendig" sein könnte. Nicht lebendig so wie wir, aber es herrscht keine Singularität mehr, deswegen denke ich dass es da keine Außerirdischen/anderen Lebensformen geben kann, die parallel zu uns mit uns identisch sein können. Das würde schon allein deswegen nicht hinhauen, weil nichts zeitgleich entstehen kann. Eine Abweichung gibt es immer. Irgendetwas ist da immer, das sich vom anderen unterscheidet, sei es nur eine andere Anordnung der Atome. Es wäre eine Abweichung - weil die Zeit der entscheidende Faktor von allem ist und dieser existierte zuvor nicht. Ohne Zeit gäbe es kein Leben, keine Leblosigkeit(wenn man das so nennen kann, das sich von lebendigem unterscheidet), da bestünde nichts, als Singularität, wie sie zuvor da zu sein schien. Ich hoffe die Singularität auch richtig verstanden zu haben...simpel ausgedrückt gab es vor uns eine "Perfektion" und jetzt ist alles willkürlich und niemals gleich.
perttivalkonen schrieb:Witzigerweise haben sich hier gerade zwei solcher Wesen gefunden und sogar Kontakt zueinander aufgenommen, ganz nach Kephalopyrs Darstellung.
Ich weiß schon, "Ja, aber wir meinen, ob es weitere So-Empfinder auch da draußen gibt"; die von hier auffer Erde gülden nich."
Du hast Recht! Wobei mir direkt ohne Lesen deines zweiten Satzes, genau dieser Satz in den Kopf schoss. Gruselig.
Hmmm, jetzt bin ich verwirrt. Aber diese Verbundenheit von der weiter oben die Rede in diesem Beitrag ist, könnte die Gleiche bleiben. Egal worauf bezogen. Das Leben könnte miteinander in Verbindung stehen. Ob hier, oder da draußen. Egal wo. Vielleicht gibt es eine Verbindung zueinander.
:)Jaime schrieb:In einem sehr großen oder unendlichen Universum ist es nur eine Frage wie weit man reisen müsste um eine zweite Erde mit Menschen und mit uns identischen Zwilligen anzutreffen. Sowas banales wie einen Stein mit gleicher spezifischer Struktur, welche beide ununterscheidbar macht, wird es wahrscheinlich schon in unserer Galaxie mehrfach geben.
Egal wie banal der Stein für Denjenigen aussehen mag, der ihn betrachtet - er bleibt einzigartig. Das ist nur deine Sichtweise auf diesen Stein bezogen, aber im gesamten Universum gibt es niemals den Gleichen, so auch niemals den gleichen, identischen Menschen. Ich glaube, dass das Universum reine Willkür ist, weil die Zeit die vierte Dimension darstellt, in der sich alles befindet und die Zeit selbst kann niemals die Gleiche sein. Dadurch unterscheidet sich schon alles voneinander.
Das Universum ist eine in sich geschlossene Unendlichkeit, wie ein Donut.
Irgendwann kommt man an unserem Solarsystem wieder vorbei.