perttivalkonen
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?
23.03.2022 um 10:58Blicklight schrieb:Die Wahrscheinlichkeit wann Leben unter bestimmten Bedingungen entstehen kann, lässt sich eigentlich ungefähr berechnen. Wenn man weiß wie hoch die Varianzbildung und Stabilität der Moleküle in der jeweiligen Umwelt sind, kann man es im Bezug zu den Werten auf der Erde setzen.Selbst wenn wir mal die Frage der Lebensentstehung auf eine Mindesthöhe der "Varianzbildung und Stabilität der Moleküle" reduzieren, scheitert das "lässt sich eigentlich ungefähr berechnen" dann doch arg an der Kenntnis der Bedingungen und Auftretenswahrscheinlichkeiten "der jeweiligen Umwelt".
Blicklight schrieb:ich meine mal gelesen zu haben dass kohlenstoffbasierte Verbindungen mehr chemische Verbindungen erlauben als bei Molekülen ohne Kohlenstoff. Wenn das stimmt würde das kohlenstoffbasierten Verbindungen einen Vorteil verschaffen. Moleküle mit Kohlenstoff Atomen könnten demnach innerhalb einer Zeitspanne mehr Verbindungen "ausprobieren" als solche ohne Kohlenstoff. Das bedeutet eine schnellere chemische Evolution.In der Tat kann Kohlenstoff mehr verschiedene Molekülverbindungen mit anderen Atomen bilden als jedes andere Atom. (Nicht: als alle anderen Atome zusammen; und nicht: ohne Kohlenstoff.) In der Tat verschafft dies dem auf kohlenstoffbasierten Leben einen deutlichen Vorteil gegenüber z.B. siliziumbasiertem Leben. Allerdings geht es nicht um ein "innerhalb einer Zeitspanne mehr Verbindungen ´ausprobieren`". Es geht nicht um eine schnellere, sondern um eine an Variationsmöglichkeiten reichere chemische Evolution. Mit nur vier verschiedenen Buchstaben kannste ein paar Vokabeln wiedergeben (A, F, P, U; au, aua, auf, pfau, papa, pup...), mit über 20 Buchstaben hingegen kannst Du ne ganze Sprache abbilden.
Blicklight schrieb:Dabei könnte man eine "Insel der Stabilität" feststellen, wenn man verschiedene Atomverbindungen vergleicht. In der Mitte dieser Insel sind die Werte für Varianzbildung und Stabilität so ideal, dass Leben innerhalb von 14 Mrd. Jahren sehr wahrscheinlich wird.Streiche "sehr wahrscheinlich" und ersetze mit "am wahrscheinlichsten". So, wie Du es später auch richtig geschrieben hast:
Blicklight schrieb:Die Wahrscheinlichkeit für eine höhere Komplexität der Lebewesen dürfte in der Mittel der Insel maximal sein und nach außen hin abnehmen.Wie hoch dann diese "maximale Wahrscheinlichkeit" ist, ist damit eben noch nicht gesagt. Unter den Wahrscheinlichkeiten 1:10100, 1:100 und 1:589.446 ist die 1:100 mit Abstand die höchste Wahrscheinlichkeit, aber bei der Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Lebensentstehung auf einem Himmelskörper im gesamten beobachtbaren Universum bis heute sei, wären selbst wir bei 1:100 ne nicht zu erwarten gewesene Ausnahme.
Blicklight schrieb:Wenn hier die Annahme zugrunde liegt dass ein solches RNA Molekül ohne Vorläufer Moleküle entstehen muss, begeht man meiner Ansicht nach einen Fehler.Kein Fehler. Denn während bei der Evolution des bestehenden Lebens einzelne Evolutionsetappen aufsummieren können, eben weil jeder einzelne Teilerfolg durch das Weitervererben an den nächsten Versuch evolutiver Verbesserung weitergegeben kann, gibt es innerhalb der chemischen Evolution noch keinen solchen Vererbungsmechanismus. Einmal gebildete, jedoch noch nicht vollständig pro Leben ausreichende Molekülketten lösen sich nach ner Weile wieder auf, und der nächste Versuch kann auf dem Teilerfolg dieses früheren Versuches nicht aufbauen. Jeder neue Versuch fängt quasi bei Null an.
Richtig ist, daß es auch schon bei bereits bestehenden RNA-Koazervaten (Eigens Hyperzyklen) schon eine gewisse Vererbung schon erreichter Evolutionsschritte gibt, doch sprechen wir hier bereits von solch komplexen Strukturen, wie sie erst einmal erreicht werden müssen, und wofür jene von Invert angesprochene Studie zu so einer miserablen Auftretenswahrscheinlichkeit sprach. Die Hyperzyklen sind nichts wesentlich anderes als das, was auch jetzt innerhalb lebender Zellen abläuft, nur eben einfacher und ohne andere für Leben notwendige Prozesse. Hinzu kommt, daß die Umweltbedingungen für das dauerhafte Bestehen dieser Hyperzyklen weit konstanter sein müssen als für bestehendes Leben, die Evolution innerhalb der Hyperzyklen jedoch Zeit benötigt, was die Konstanz eben dieser Bedingungen massiv infrage stellt. Mal so gesagt: Der eine Blitz im Miller-Urey-Experiment hat verschiedene organische Verbindungen erzeugt, der nächste Blitz hätte sie wieder wegbrutzeln können.