Schnapspraline schrieb:Wir können im Moment nur von Leben ausgehen, von dem wir wissen, welche Bedingungen es braucht und das sind die Lebewesen hier und nichtmal auf der Erde ist jedes Lebewesen supergut erforscht und manche schwer erreichbar.
Darauf möchte ich ja hinaus, dass es vielleicht nicht unbedingt zielführend sein muss, wenn wir ausschließlich danach gehen, wie Leben auf der Erde entstanden ist. Nicht dass es einzigartig sein muss, aber vielleicht wäre es nicht verkehrt anzunehmen, dass es möglich sein könnte, Leben könnte auch anderweitig entstehen. Muss ja nichts abgedriftetes sein, aber vielleicht ist es möglich, dass Leben auch außerhalb einer habitablen Zone entstehen kann. Diese sagt ja lediglich erstmal aus, warum primär das Leben auf der Erde entstanden ist.
Braintickle schrieb:Da sollte dann nichts mehr kurios daran sein, wenn man es verstanden hat !
Damals war die Venus in der habitablen Zone, aber die Erde ist auch nur zu dem geworden, was sie jetzt ist, weil nicht die habitable Zone dafür sorgte, sondern zusätzlich eher der Treibhauseffekt. Denn eigentlich hätte die Erde von Gletschern umgeben sein müssen damals, trotz habitabler Zone, was sie vermutlich auch war, aber der Treibhauseffekt brachte letztendlich den Stein ins Rollen für Leben auf der Erde. Nicht allein die habitable Zone.
Ich bin der Ansicht, dass die habitable Zone selbstverständlich einen wichtigen Teil dazu beiträgt, dass Leben wie wir es kennen, entstehen könnte, aber ich bin der Meinung, dass nur allein das auch nicht entscheidend für die Entstehung von Leben ist. Das würde bedeuten, dass wir Leben so gut kennen um sagen zu können, es kann zweifellos auf keine andere Weise entstehen. Oder dass es keine Art von Leben abseits des Unseren gibt. Alles Leben auf der Erde ist organisch, aber was wenn es auch eine Art anorganisches Leben geben kann, oder ein Leben welches wir bisher nicht in Erfahrung bringen konnten, weil es sich dabei um etwas handelt, das von uns zu weit entfernt sein könnte? Wir wissen lediglich wie das Leben das wir bisher erforscht haben, entstanden ist. Zu meinen, dass es nur auf diese Weise funktionieren kann, damit schlagen wir uns doch automatisch selbst die Tür zu, durch welche wir ja eigentlich gehen könnten. Wissenschaft ist ja nie etwas fertiges.
Mit den Möglichkeiten möchte ich auch nicht einfach wahllos ALLES mit einbeziehen, aber zumindest wäre es doch nicht richtig anzunehmen, dass Leben grundsätzlich immer den gleichen Prinzipien folgen MUSS, denen das Leben auf der Erde folgte.
Auf dem Jupitermond Europa wird erstmal angenommen, dass das dortige, unterirdische Meer Leben enthalten kann. Natürlich beruht das Meiste erstmal auf einem kann, aber es hat in dem Fall auch seine Hintergründe wieso man auf eine solche Annahme kommt, dass gerade dort wo die Bedingungen scheinbar(für uns) schlecht wären, trotzdem Leben sein könnte.
https://futurezone.at/science/jupiter-mond-europa-hat-groesste-chance-auf-ausserirdisches-leben/400950803@BlicklightDas klingt sehr danach, als käme es immer auf ein Gleichgewicht zwischen Zwei an. Eine möglichst neutrale Ebene, aber da ist ja die Frage, ob es eben nicht auch eine solche Ebene geben kann, die lediglich für uns zu hoch oder zu niedrig sein könnte und aber für andere Moleküle wiederum genau richtig sein könnte. Vielleicht kann es neben den Molekülen aus denen das Leben hier entstanden ist, noch welche geben, die eben erst durch andere Bedingungen wirklich stabil genug werden.
Inv3rt schrieb:Mhm. Grundlagenwissen überspringen?
Nein, so meine ich das sicher nicht, aber sie müssen nix über den Urknall an sich wissen so wie wir es tun, und können dennoch fortgeschrittener sein als wir. Die Frage ist, ob eine andere Lebensform das überhaupt genauso auffasst wie wir, oder ob diese vielleicht sogar eine noch weitaus komplexere Ansicht vertritt, die wir wiederum noch nicht in Erfahrung gebracht haben könnten. Nur speziell für die Raumfahrt, um es zu ermöglichen ins All zu kommen und jegliche Reise zu überleben, ist es doch nicht notwendig etwas über einen Urknall zu wissen.
Das mit der Kunst/dem Zeichnen ist ein schwieriges Beispiel, das sich im Bezug auf die Wissenschaft hier meiner Ansicht nach nur bedingt anwenden lässt. Höchstwahrscheinlich wird ne fortgeschrittenere Spezies, die durchs All reist, weit mehr als für über das Universum erforscht haben können, da sie diesbezüglich weiter sind, aber ich meinte das mit dem Urknall eben so, dass ihre Auffassung davon anders sein könnte als unsere. Vielleicht erkläre ich es auch nur unverständlich, aber unser Wissen muss nicht in jeder Hinsicht tatsächlich richtig sein. Vielleicht gibt es da ja einen Punkt den wir seit Jahren aus der gleichen falschen Perspektive betrachten, während eine andere Spezies das vielleicht von Anfang an richtig aufgefasst haben könnte und somit über dem Punkt hinaus ist, an dem wir noch hängenbleiben.