continuum schrieb:Nein, jedes Wesen das mit anderen Lebewesen auf seinem Planeten sogesagt zusammen lebt, muss in der Nahrungskette hinaufklettern, sei es noch so intelligent.
Nicht wirklich. Es muß es nur schaffen, selber nicht gefressen zu werden. Grundsätzlich könnten auch Pflanzenfresser ne intelligente Spezies mit Zivilisation hervorbringen. Aber in der Nahrungspyramide würden die nie oben an der Spitze stehen können.
Letztlich ist die Nahrungspyramide eh nur ne arg grobe Vereinfachung.
continuum schrieb:250 Millionen Jahre und kein intelligentes Leben, das sich hervorgetan hat, vielleicht auch nur, weil Sie sich nicht weit genug entwickeln konnten, da die Nahrungskette in ihrer Entwicklung ein hürdenstein war und so z.B. diese sich nicht vollständig zum Primus und absoluten Nummer Eins auf dem Planeten entwickeln konnten.
Dinosaurier kamen vor Pi mal Daumen 235 Millionen Jahren auf, und mit Ausnahme ver Vögel starben sie rund 170 Millionen Jahre später wieder aus. Die Vorherschaft traten die Dinos vor vielleicht 215, womöglich erst vor 200 Millionen Jahren an. Die dinosaurische Dominanz währte also nur 150 Millionen Jahre oder gar weniger. Und das gilt dann auch nur für die Gesamtgruppe, vergleichbar der Säugetierdominanz seit dem Eozän, was nicht heißt, daß alle Säuger tough wären und über Reptil & co dominieren würden.
Was die Intelligenz betrifft, so nahmen sich Säuger und Dino kurz vorm Dinosterben nicht gar so viel. Auch bei den Dinos gab es wie bei den Säugetieren ein im Mittel der Gruppe anwachsendes Gehirn. Schon vor vielleicht einem halben Jahrhundert gab es sogar Hochrechnungen, wie intelligent die intelligentesten Dinos heute hätten sein können, wären sie nicht am Ende der Kreide ausgestorben, sondern hätten sich weiterentwickelt. Damals kam man zu dem Schluß, die intelligentesten damaligen Dinos, wäre die Hirnevolution bei ihnen weitergegangen, hätten heute Nachfahren mit einer Intelligenz hervorbringen können, die ungefähr mit der Intelligenz der heutigen klügsten Vögel hervorgebracht. Bingo! Später setzte sich die Erkenntnis durch, daß Vögel tatsächlich Dinonachfahren / überlebende Dinos sind. Da war die damalige Extrapolation ne Punktlandung.
Nun, die intelligentesten Vögel heute spielen locker in der selben Liga wie die intelligentesten nichtmenschlichen Säugetiere.
Damals, am Ende der Kreide, wären nicht die Dinos, sondern die Säuger ausgestorben, würden vielleicht intelligente Dinos auf Allmystery darüber spekulieren, ob die Säuger damals ausgestorben sind, weil sie es intelligenztechnisch einfach zu nichts gebracht haben. Wir immerhin wissen, daß diese Dino-Allmy-User sich geirrt hätten. Und wir, wenn wir so über die Dinos denken?
Zur Zeit der Kreide waren schlicht alle Tiergruppen weit davon entfernt, irgendwas intelligenteres als ne Kuh hervorzubringen.
Es ist eben nicht so, daß man sagen könnte, wir Säuger hätten in 60 Millionen Jahre Säuger-Vorherrschaft den Homo sapiens hervorgebracht, aber die Dinos, die immerhin 150 Millionen Jahre Zeit hatten, sind nicht mal in die Nähe von nem Saurosapiens gelangt. Nee, von der Entstehung des Lebens vor dreikommaschlagmichtot Milliarden Jahren sind alle gleichzeitig lebenden Tierarten gleich weit entfernt, haben gleich viel Zeit mit Evolution zugebracht, als spezifische Tiergruppe "Dino" oder "Säuger" haben sie ja nicht bei Null angefangen, sodaß man die 150 und die 60 miteinander vergleichen könnte. Wenn, dann müssen wir vergleichen, wie intelligent die Dinos und die Säuger zur Zeit der selben Erdepoche waren. Etwa Ende der Kreide. Nicht Kreide-ino mit Quartär-Säuger vergleichen.
continuum schrieb:Wir wiederum hatten nicht so viele gefährliche Tiere in unserer Umwelt um das zu überleben
Bis vor 3,5 Millionen Jahren, als unsere nichtmenschlichen Vorfahren (Australopithecinen) bereits aufrecht durch die Savanne watschelten, da gab es in Afrika weit mehr Großkatzenarten, Hyänenarten usw. als heute. Vielleicht 90%, eher mehr, aller gefundenen Australopithecus-Knochen weisen Biß- und Kratzspuren auf, auch von Raubvögeln (wohl gemerkt von Angreifern, nicht Aasfressern). Unsere Vorfahren waren Millionen von Jahren lang Beute. Erst vor ca. 2 Millionen Jahren, also als bereits die ersten Arten der Gattung Mensch schon aufgekommen und auch wieder verschwunden waren, erst ab etwa dem Homo erectus, finden sich häufiger auch Homo-Fossilien ohne Spuren einer Tötung durch Raubtiere. Erst ab hier waren unsere Vorfahren eher Jäger als Beute.
Es mag uns gut getan haben, daß vor besagten 3 1/2 Millionen Jahren die Zah der großen Raubtiere in unserer alten Heimat Afrika stark zurückging, und es gibt sogar Wissenschaftler, die darüber nachdenken, ob dies das Verdienst unserer Vorfahren war. Die hohe Zahl an Rabtierspuren im Fossilbefund unserer damaligen Ahnen spricht freilich eine andere Sprache. Dennoch ist dies nicht gänzlich ausgeschlossen. Dennoch, seit Abspaltung unserer Vorfahrenlinie von der Schimpansenvorfahrenlinie bis zum Rückgang der Raubtiere vergingen ca. 2,5 Millionen Jahre, die wir trotz der Raubtierfülle überlebt haben.
Die Zahl und Fülle der Raubtierspezies scheint einen deutlich geringeren Einfluß auf die Evolution hin zum Menschen gehabt zu haben, als mancher denkt, wenn betreffender mancher sowas wie Nahrungspyramide odgl. im Hinterkopf hat.
continuum schrieb:Nicht das wir die intelligentesten waren, eher die hinterhältigsten
Das ist nur neuzeitlich beliebter moralische Defätismus. Es gab keinen Krieg gegen Neandertaler & co. Auch im Tierreich gibt es Aussterbeereignisse, wenn zwei Populationen sich die selbe ökologische Nische teilen, und da ist das definitiv kein bewußter Akt. Da der Sapiens mit Neandertaler und Denisovaner rumgemacht hat, wo er auf diese traf, scheint er eher interessiert gewesen zu sein als xenophob auf "igitt, mach das weg" zu setzen.
continuum schrieb:die einzige der ca. 5 Menschenarten die auf dem Planet Erde überlebt hat am Schluss, waren wir, der Homosapiens.
Naja, vielleicht rennen ja noch immer ein paar als Sasquatch, Yeti, Orang pendek oder Yowie rum. Und irgendwann machen
die uns platt.
Scherz beiseite. Aber auch wenn es immer wieder mal mehrere Spezies nebeneinander gab, so gab es dennoch auch Phasen, in denen eine einzige Art dominiert hat. Womöglich lebte sogar in der allermeisten Zeit der 2,5 Millionen Jahre der Existenz der Gattung Home jeweils nur eine Spezies - in einer Region. In Europa lebte der Neandertaler, und nur der, in Mittelasien der Denisovaner, in Afrika der afrikanische Erectus, in Asien der asiatische. Nur in Randzonen gabs dann auch noch den Homo naledi oder den Homo floresiensis. Es gab durchaus auch mal Zeiten wie vor gut 2 Millionen Jahren, da lebten z.B. in Ostafrika vier verschiedene Menschen- und Vormenschenspezies in der selben Zeit und in der selben Region. Aber daß das die Regel der letzten 2 1/2 Millionen Jahre gewesen wäre, läßt sich nicht wirklich sagen, auch wenn dies zuweilen durch die Medien geistert.
Letztlich ist ein Zusammenleben mehrerer Homininen-Arten, wie es das ja tatsächlich gab, auch nur dann längere Zeit möglich, wenn sich diese Spezies eben nicht die selbe Nische teilen. So konnten denn die ostafrikanischen Paranthropinen problemlos neben den lokalen Homo-Gruppen bis vor einer Million Jahren leben, da sie vor allem Gräser verspeisten und also in keiner Konkurrenz standen. In Sachen Hirn-Evolution waren die eh abgeschlagen.
Inv3rt schrieb:Vielleicht ist ja gar nicht die außerirdische Arroganz, die sie zögern ließe, sondern unsere eigene, aus welcher wir im Wettbewerb des Lebens aus Überzeugung glauben ein Vorrecht auf diesem Planeten gepacht zu haben als stünde sowas im galaktischen Grundbuch für Erdrechte.
Ich kann nur nicht erkennen, daß es bei uns so eine Sichtweise gäbe. Mir scheint eher, daß nicht nur viele Menschen auf der Straße, sondern auch viele Regierungen arg darauf erpicht wären, Joint Ventures mit ner technologisch fortschrittlichen Spezies einzugehen und die dafür auch hier mit wohnen zu lassen (wenn deren Vorsprung auch das größere Nahrungsaufkommen in den Griff kriegt).