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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

21.937 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Umfrage, Aliens, Außerirdische ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 10:52
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Selbst wenn Du Jahrzehnte nichts hörst, sagt das quasi gar nichts darüber aus, ob auf dieser Welt noch jemand lebt.
Nein, aber wenn ich die These aufstelle, dass da niemand ist, der rufen kann, wird mir verständlich, warum ich nichts höre - auch wenn ich damit natürlich nicht weiß, ob meine These richtig oder falsch ist. Immerhin liefert die These aber eine plausible Begründung.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Alle Forschung ist eine Frage von Wahrscheinlichkeiten.
Wenn es nur um den Nachweis geht, ob eine Sache existiert oder nicht, geht es nicht mehr um Wahrscheinlichkeiten, sondern um Verifikation oder Falsifikation - also entweder ja oder nein.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es gibt keine absoluten Beweise, nur hinreichend wahrscheinliche.
In Bezug auf das Vorhandensein von Außerirdischen ist das nicht so. Entweder erwischst Du welche in flagranti bei ihrem Wirken oder gar in persona, dann hättest Du einen absoluten Beweis dafür, dass es sie gibt. Erwischst Du sie nicht, hast Du auch keine Wahrscheinlichkeiten zur Hand.


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03.07.2017 um 11:03
Zitat von ATGCATGC schrieb:Immerhin liefert die These aber eine plausible Begründung.
Plausibilität funktioniert nicht in "beide Richtungen", Vorsicht.

Ich kann etwas widerlegen, weil es nicht plausibel ist. Aber andersherum funktioniert das nicht. Eine plausible Geschichte ist kein Indiz dafür, dass etwas sein oder nicht sein kann.
Zitat von ATGCATGC schrieb: also entweder ja oder nein.
Aber es ist ein "wahrscheinlich" ja und "wahrscheinlich" nein. Wir können nur bis zum Punkt der hinreichenden Wahrscheinlichkeit ein ja oder nein erkennen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Erwischst Du sie nicht, hast Du auch keine Wahrscheinlichkeiten zur Hand.
Na ja, denkbar sind mittelbare Hinweise. Irgendwelche künstlichen Strukturen oder eben auch Signale. Nur ist heir der Umkehrschluss unzulässig. "Keine Signale" haben in der Konstellation keine Aussagekraft.


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03.07.2017 um 11:04
@ATGC
Zitat von ATGCATGC schrieb:Deine These ist die am wenigsten aufwändige und damit gemäß Ockhams Razor die wahrscheinlichste.
Nein, das ist sie nicht. Ich zitiere mal aus der Wikipedia Wikipedia: Wilhelm von Ockham :
Ontologisch bedeutet das auch als Sparsamkeitsprinzip bezeichnete Prinzip nach einer in der Neuzeit verbreiteten Interpretation, dass Dinge nur dann für existierend gehalten werden sollen, wenn eine Notwendigkeit besteht, ihre Existenz zu behaupten; die „überflüssigen“ Dinge sind als nichtexistent „wegzurasieren“. Das hat Ockham aber nicht gemeint und nicht so ausgedrückt; denn ihm ging es nicht um das Sein oder Nichtsein von Dingen, sondern um die Berechtigung von Aussagen. Er hat auch nicht den Begriff „Rasiermesser“ verwendet. Vielmehr besagt sein Grundsatz, aus dem in der Neuzeit das Rasiermesser-Prinzip abgeleitet wurde, nur, dass in Aussagen unnötige Vervielfachungen zu vermeiden sind: „Umsonst geschieht mit Hilfe einer Mehrheit, was mit weniger bewirkt werden kann“ und „Eine Mehrheit ist nicht ohne Notwendigkeit anzunehmen“. Damit will Ockham verhindern, dass die Schaffung und Verwendung eines überflüssigen Begriffsinstrumentariums zur Entstehung ontologischer Vorstellungen beiträgt, die für die wissenschaftliche Erkenntnis nicht hilfreich sind. In der Formulierung „Umsonst geschieht mit Hilfe einer Mehrheit, was durch eines bewirkt werden kann“ kommt der Grundsatz schon im 13. Jahrhundert bei dem Franziskaner Odo Rigaldus vor, einem Schüler Alexanders von Hales.
Wenn auf dem Mond keine Aliens vorkommen, dann ist die kürzeste Begründung dafür: "weil es dort kein Leben gibt". Zu sagen "weil es keine Aliens gibt", wäre eine vermehrte Aussage, die nicht nur Occams Messer zum Opfer fallen muß, vor allem aber beinhaltete sie eine generelle ontologische Aussage über Aliens bezüglich ihrer Existenz. Und genau das ist mit Occam eben nicht gerechtfertigt:
So forderte er: „Nichts darf man ohne eigene Begründung annehmen, es sei denn es sei evident oder aufgrund von Erfahrung gewusst oder durch die Autorität der Heiligen Schrift gesichert.“ (In I. Sent d 30, q 1)
Wikipedia: Ockhams Rasiermesser
Eine grundsätzliche Nichtexistenz von Aliens ist aber weder aus sich selbst schlüssig, noch erfahrbar - und selbst von der Heiligen Schrift nicht mitgeteilt. Daher müßte sie eigens begründet werden, oder sie ist überflüssig - ritsch ratsch wegrasiert!

Das, mein Guter, das ist Occam!

Ohnehin ist "Aliens" keine eigenständige Kategorie. Es handelt sich um die Kategorie "(intelligentes) Leben", und "Alien" faßt sämtliche denkbaren Formen dieser Kategorie zusammen mit Ausnahme unserer selbst. Das ist ebenso eine Kategorie wie die Untergruppe zur Kategorie "Stuhl" namens "alle Stühle außer diesem  einen hier". "Stuhl mit Lehne" wäre eine Kategorie wäre.

Mit der Kategorie "(intelligentes) Leben" aber wird ganz schnell deutlich, daß continuums These "Es gibt keine Aliens" keine vorzuziehende These ist. Sie lautet nämlich so formuliert "Es gibt nur einmal (intelligentes) Leben", im Gegensatz zur Antithese "Es gibt mehr als einmal (intelligentes) Leben". Dabei meint Occams "Mehrheit" nicht, daß "mindestens zwei" schließlich mehr ist als eins. Sondern die Mehrheit der Kategorien. Und in dieser Formulierung mit der Kategorie "(intelligentes) Leben" besitzen beide Thesen gleichermaßen eine zweite Kategorie, nämlich eine Aussage über die Anzahl. Keine der beiden Thesen läßt sich durch Empirie (aufgrund von Erfahrung), durch reine Logik (evident), durch allgemein akzeptierte Tatsachen (für Occam die Heilige Schrift; heute wären es die Naturgesetze odgl.) oder durch einen schlüssigen Beweis (eigene Begründung) stützen oder gegenüber der anderen vorziehen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Das ist der derzeitige Stand. Es "scheint" so - also, es gibt keinerlei empirische Belege, die eine Existenz von Außerirdischen nahelegen. Darum ist Deine These bis zum Beleg des Gegenteils gültig.
Irrtum. Genauso wäre die Antithese gültig. Aus der Existenz von uns selbst ist es eine durchaus akzeptable Folgerungsmöglichkeit, daß Leben entstehen kann. In diesem Universum. Also kann ich behaupten, daß Leben in diesem Universum unter bestimmten Bedingungen entsteht. Genau auf diesem Wege kommt die Physik zu der Behauptung von Dunkler Energie. Sie ist eine mögliche Folgerung aus einem beobachtbaren Phänomen und wird zugleich verallgemeinert. Auch wenn sie sich nicht nachweisen läßt, ist sie für die Physik eine "gültige These". Zu sagen "Bis jetzt haben wir keinen Nachweis, also sage ich: es gibt keine Dunkle Energie" würde dagegen nicht als "gültige These" betrachtet.

Immerhin aber hat die ontologische Interpretation Occams dennoch eine gewisse Berechtigung und wird sogar in diesem Sinne angewandt.
Ontologisch bedeutet das auch als Sparsamkeitsprinzip bezeichnete Prinzip nach einer in der Neuzeit verbreiteten Interpretation, dass Dinge nur dann für existierend gehalten werden sollen, wenn eine Notwendigkeit besteht, ihre Existenz zu behaupten
Aus diesem Grund arbeitet die Wissenschaft auch mit dem sog. "methodischen Atheismus" Jede bis heute aufgestellte Theorie kommt "ohne die Hypothese Gott" aus. Die Folgerung daraus ist aber nicht, daß Gott für nichtexistent gehalten wird", sondern daß er nur wie inexistent behandelt wird, also bei der Theorienbildung ignoriert wird. Und genauso kann aufgrund jeglichen Fehlens eines Beleges für Aliens sowie aufgrund der Tatsache, daß noch jedes Phänomen ohne das Hinzuziehen von Aliens (mindestens genauso gut) erklärbar ist, das Phänomen "Alien" so behandelt werden, als wäre es inexistent. Doch ist dies eben nur methodisch, nicht wirklich ontologisch. Aliens werden nur ignoriert, nicht bestritten. Eine These, die Aliens bestreitet, ist davon wissenschaftlich nicht abgedeckt.

Das würde zwar auch für die Dunkle Energie gelten, doch bezieht diese ihr "Existenzrecht" aus der "Heiligen Schrift" der Physik, also aus dem Kanon der bereits anerkannten und verifizierten Theorien. Eine Erklärung des Galaxienverhaltens ohne Dunkle Energie wäre durchaus möglich, etwa mit der MOND, einer alternativen Gravitationshypothese, doch ist die MOND im Gegensatz zur ART eben nicht Teil des Theorienkanons.


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03.07.2017 um 11:14
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Eine plausible Geschichte ist kein Indiz dafür, dass etwas sein oder nicht sein kann.
Nein umgekehrt: Die plausible Geschichte lässt das, was beobachtbar ist, als Indiz erscheinen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wir können nur bis zum Punkt der hinreichenden Wahrscheinlichkeit ein ja oder nein erkennen.
Das klappt aber bei Continuums These nicht. Hier können wir - da es sich um eine Negativ-Aussage handelt - nur mit 100 Prozent Wahrscheinlichkeit darüber befinden, dass sie falsch ist, sobald wir die Existenz von Außerirdischen unzweifelhaft belegt haben. Ein "richtig" bzw. "wahr" lässt sich jedoch nicht mittels Wahrscheinlichkeiten ermitteln.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:denkbar sind mittelbare Hinweise
Aber auch die haben keine mathematischen Wahrscheinlichkeiten, sondern sind entweder eindeutig oder nicht eindeutig. Und wenn nicht eindeutig, dann eben auch nicht mit einer x-prozentigen Wahrscheinlichkeit, sondern einstweilen bis zum beweiskräftigen Beleg gleichbedeutend mit Null Prozent, weil Nachweis nicht erbracht.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:"Keine Signale" haben in der Konstellation keine Aussagekraft.
"Keine Signale" bedeutet dann, dass die These nach wie vor gültig ist.


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03.07.2017 um 11:18
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Genauso wäre die Antithese gültig.
Selbstverständlich ist die auch gültig, aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass continuums These eine gültige ist und nicht eine "unwissenschaftliche Behauptung" wie hier dargelegt worden ist.


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03.07.2017 um 11:27
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nein umgekehrt: Die plausible Geschichte lässt das, was beobachtbar ist, als Indiz erscheinen.
Verstehe nicht, was Du hier ausdrücken möchtest.
Plausibilitätserwägungen funktionieren nur in eine Richtung. Nämlich, wenn diese Erwägung ein negatives Ergebnis erbringt. Erbringt sie ein positives, dann bedeutet es nur, dass ich es nicht widerlegen kann und ein anderes Mittel benötige.
Zitat von ATGCATGC schrieb:da es sich um eine Negativ-Aussage handelt - nur mit 100 Prozent Wahrscheinlichkeit darüber befinden, dass sie falsch ist
Na, man kann doch ein "eher wahr" oder ein "eher falsch" als Ergebnis erhalten.
Das Problem, dass sich Nichtexistenz nicht beweisen lässt, ist hier doch gar nicht einschlägig?
Zitat von ATGCATGC schrieb:Und wenn nicht eindeutig, dann eben auch nicht mit einer x-prozentigen Wahrscheinlichkeit, sondern einstweilen bis zum beweiskräftigen Beleg gleichbedeutend mit Null Prozent, weil Nachweis nicht erbracht.
Auch hier verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst. Ich kann empirischen Erkenntnissen doch Wahrscheinlichkeiten zuweisen? Wenn ich etwas entdecke, dass nach meinem Kenntnisstand nicht natürlichen Ursprungs ist, kann ich doch in Abhängigkeit von meinem Kenntnisstand eine Aussage darüber treffen, wie wahrscheinlich es künstlich oder wie wahrscheinlich meine Kenntnisse unzureichend sind, es als künstlich zu erkennen?
Zitat von ATGCATGC schrieb:"Keine Signale" bedeutet dann, dass die These nach wie vor gültig ist.
Grundsätzlich ja. Nur bedeuten eine Erkenntnis aus einer ungeeigneten Erkenntnisquelle nicht viel. Dann sind wir bei "es könnte aber sein". Und sein kann verdammt viel. Das ist dann Perry Rhodan. Eine Sammlung an Gedanken, die nicht offenkundig widerlegbar sind (bei PR mag das nur teilweise zutreffen, aber es ist ein Beispiel).
Ein "ich denke, dass es so ist, weil es sein könnte", ist doch ein Paradebeispiel der "Unwissenschaftlichkeit".


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03.07.2017 um 11:47
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Verstehe nicht, was Du hier ausdrücken möchtest.
Ich beziehe mich dabei auf Dein Ruferbeispiel. Wenn ich keine Rufe höre, dann kann ich das als Indiz werten, dass meine "Geschichte" - Es gibt keine Rufer - plausibel ist.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Erbringt sie ein positives, dann bedeutet es nur, dass ich es nicht widerlegen kann und ein anderes Mittel benötige.
Im Falle des Ruferbeispiels wäre ein eingehender Ruf eine eindeutige Widerlegung meiner "Geschichte".
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Na, man kann doch ein "eher wahr" oder ein "eher falsch" als Ergebnis erhalten.
Ich denke nicht, dass das hier zutreffend ist. Natürlich - je länger man erfolglos sucht, um so mehr kann man geneigt sein, die These für "eher wahr" zu halten - aber sobald man bei der Suche erfolgreich ist, gibt es kein "eher falsch".
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn ich etwas entdecke, dass nach meinem Kenntnisstand nicht natürlichen Ursprungs ist, kann ich doch in Abhängigkeit von meinem Kenntnisstand eine Aussage darüber treffen, wie wahrscheinlich es künstlich oder wie wahrscheinlich meine Kenntnisse unzureichend sind, es als künstlich zu erkennen?
Du kannst zwar sagen, dass eine bestimmte Struktur künstlich gefertigt erscheint, aber keine Wahrscheinlichkeit angeben, ob sie das dann auch tatsächlich ist. Dabei ist auch der Kontext oft mit von Belang, innerhalb dessen sich die Struktur befindet. Prominentes Beispiel ist hier Paleys Uhr - hier kann man eindeutig sagen, dass es sich um ein künstlich gefertigtes Objekt handelt - und damit hätte man dann eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent. Ein Stein, der wie ein Gesicht geformt ist, kann künstlich hervorgebracht sein oder über Verwitterung so geformt worden sein. Aber auch hier kann man keine Wahrscheinlichkeit angeben, sondern allenfalls die Unsicherheit benennen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Dann sind wir bei "es könnte aber sein". Und sein kann verdammt viel.
Das trifft auf die verschiedenen Lösungsansätze für das Fermi-Paradoxon aber auch zu. Im Unterschied zu diesen Lösungsansätzen sagt continuum aber nicht "es könnte aber sein", sondern er sagt, "es ist so" und zieht daraus die Schlussfolgerung, dass wir deshalb nichts finden, was auf die Existenz von Außerirdischen hindeutet.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 11:56
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ich beziehe mich dabei auf Dein Ruferbeispiel. Wenn ich keine Rufe höre, dann kann ich das als Indiz werten, dass meine "Geschichte" - Es gibt keine Rufer - plausibel ist.
Ja, das stimmt.
Aber diese Erkenntnis bring mich nicht weiter. Weil es viele weitere plausible Geschichten gibt.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Im Falle des Ruferbeispiels wäre ein eingehender Ruf eine eindeutige Widerlegung meiner "Geschichte".
Stimmt. Zumindest eine hinreichend wahrscheinliche.
Zitat von ATGCATGC schrieb:aber sobald man bei der Suche erfolgreich ist
"Erfolgreich" ist aber nie absolut, sondern nur "hinreichend wahrscheinlich". Vielleicht reden wir hier aber nur aneinander vorbei.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Du kannst zwar sagen, dass eine bestimmte Struktur künstlich gefertigt erscheint, aber keine Wahrscheinlichkeit angeben, ob sie das dann auch tatsächlich ist.
Ich kann doch durch Vergleich anderer Strukturen eine solche Schlussfolgerung ziehen? Wenn ich ein Haus sehe, kann ich mit hinreichender Wahrscheinlichkeit fest stellen, dass dieses Haus nicht natürlichen Ursprungs ist. Oder ein Auto. Und zwar auch dann, wenn ich ein solches Haus oder Auto noch nie vorher sah.
Durch Vergleich dieses Objektes mit bekannten natürlichen Strukturen, kann ich doch abschätzen, ob ein Objekt in dieser Form entstehen kann oder ob es die Folge einer gelenkten Handlung ist.
Zitat von ATGCATGC schrieb:er sagt, "es ist so" und zieht daraus die Schlussfolgerung, dass wir deshalb nichts finden, was auf die Existenz von Außerirdischen hindeutet.
Aber das ist doch nur ein Geschichte. Ein Schlussfolgerung auf einer unbekannten Basis. Das ist SF, aber keine Wissenschaft.


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03.07.2017 um 12:03
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn ich ein Haus sehe, kann ich mit hinreichender Wahrscheinlichkeit fest stellen, dass dieses Haus nicht natürlichen Ursprungs ist. Oder ein Auto. Und zwar auch dann, wenn ich ein solches Haus oder Auto noch nie vorher sah.
Aber ist diese "hinreichende Wahrscheinlichkeit" hier nicht dasselbe wie "absolute Gewissheit"?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Aber das ist doch nur ein Geschichte.
Nein, es ist die logisch zwingende Konsequenz der zuvor aufgestellten These. Und das ist nicht SF.


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03.07.2017 um 12:08
Zitat von ATGCATGC schrieb:Aber ist diese "hinreichende Wahrscheinlichkeit" hier nicht dasselbe wie "absolute Gewissheit"?
Na ja, das ist eine Frage der Definition. Da wir grundsätzlich nicht allwissend sind, können wir stehts nur "hinreichend sicher" sein. Aber das spielt keine Rolle, da uns "hinreichend sicher" eben genügen muss und damit auch genügt.

Aber das Beispiel dient dazu, zu erläutern, dass man künstliche Strukturen eben doch erkennen kann. Und zwar je nach den Umständen mir höherer oder niedriger Wahrscheinlichkeit.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nein, es ist die logisch zwingende Konsequenz der zuvor aufgestellten These.
Sie ist eben nicht "zwingend". Zwingend wäre sie, wenn sie die einzige Erklärung wäre.


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03.07.2017 um 12:12
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:dass man künstliche Strukturen eben doch erkennen kann
Ja selbstverständlich. Und wenn man das kann, kann man auch erkennen, ob eine bestimmte Struktur das Werk von Außerirdischen ist oder nicht. Und wenn ja, wäre continuums These ein für allemal widerlegt.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Sie ist eben nicht "zwingend".
Doch, diese Schlussfolgerung ist zwingend, denn die These besagt ja, dass es keine Außerirdischen gibt. Und wenn es keine gibt, kann es auch keine Signale geben, die man empfangen könnte.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Zwingend wäre sie, wenn sie die einzige Erklärung wäre.
Das betrifft dann die Interpretation des Fehlens von Signalen. Hier gibt es selbstverständlich mehrere Erklärungsvarianten.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 12:20
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ja selbstverständlich. Und wenn man das kann, kann man auch erkennen, ob eine bestimmte Struktur das Werk von Außerirdischen ist oder nicht. Und wenn ja, wäre continuums These ein für allemal widerlegt.
Je nach dem, wie gut ich die Künstlichkeit dieser Strukturen erkennen kann. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ich mich irre. Und dann hängt es eben davon ab, wie wahrscheinlich das ist.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Doch, diese Schlussfolgerung ist zwingend, denn die These besagt ja, dass es keine Außerirdischen gibt. Und wenn es keine gibt, kann es auch keine Signale geben, die man empfangen könnte.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Das betrifft dann die Interpretation des Fehlens von Signalen. Hier gibt es selbstverständlich mehrere Erklärungsvarianten.
Es gibt aber andere denkbare Ursachen, warum ich keine Signale empfange. Damit ist es nicht zwingend. Ich fürchte, da ist ein unzulässiger Umkehrschluss rein gerutscht. Es geht um die Frage, welche Annahme welche Folge stützen soll.
Es gibt doch nur einen Fakt: "Keine Signale empfangen". Diesen Fakt kann ich ggf. zur Stützung einer These heran ziehen.

Und dann habe ich eine Annahme: "Keine Außerirdischen". Aber das ist eben nur eine Annahme. Ich kann "Außerirdische" durch irgend etwas beliebiges ersetzen.

Natürlich ist die Annahme "keine Außerirdischen" mit der Tatsache "keine Signale" vereinbar. Aber daraus lassen sich keinerlei Erkenntnisse gewinnen, die über ein "es könnte möglich sein, dass es Außerirdische gibt bzw. nicht gibt" hinaus gehen.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 12:21
Zitat von ATGCATGC schrieb:Selbstverständlich ist die auch gültig
Zwei einander ausschließende Thesen können beide gleichermaßen offen sein, ungeklärt, möglich und dergleichen mehr. Aber nicht zugleich auch gültig. Da liegst Du genauso falsch wie mit Deinem Occam-Loblied auf continuums These. Ebenso, was die Wissenschaftlichkeit betrifft. Dazu fehlt ihr die inhaltliche Begründung oder die Nutzbarkeit als Voraussage für eine Hypothese oder Theorie, aus welcher heraus diese These aufgestellt wird. Auch ein "morgen geht die Sonne auf" ist eine unwissenschaftliche These - und zwar nicht wegen der physikalisch falschen Benennung des Prozesses. Sie ist unwissenschaftlich, weil sie weder begründet wird noch als Beleg für etwas dient. So sehr jeder dieser These auch zustimmen, so gewiß sie sich bewahrheiten wird, wissenschaftlich ist sie nicht.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 12:25
Zitat von continuumcontinuum schrieb:Ich stelle die These auf, das wir zurzeit alleine sind.
Du kannst mir auch nicht das Gegenteil beweisen...



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(Ahhhhh... das wollte ich immer schon mal schreiben.... )


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 12:31
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und dann hängt es eben davon ab, wie wahrscheinlich das ist.
Das Problem ist hierbei aber, dass Du die Wahrscheinlichkeit nicht beziffern kannst. Am Ende musst und wirst Du eine Entscheidung treffen. Und von dieser Entscheidung ist dann abhängig, ob die These aufrecht erhalten werden kann oder nicht. Das hat dann aber nichts mehr mit Wahrscheinlichkeiten zu tun.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Natürlich ist die Annahme "keine Außerirdischen" mit der Tatsache "keine Signale" vereinbar. Aber daraus lassen sich keinerlei Erkenntnisse gewinnen, die über ein "es könnte möglich sein, dass es Außerirdische gibt bzw. nicht gibt" hinaus gehen.
Es handelt sich bei dieser These ja auch nur um eine Existenzbehauptung - hier eben die Nichtexistenz - die lediglich der Falsifizierung durch empirische Belege bedarf. Und diese Falsifizierungsmöglichkeit kann im Zuge der dabei unternommenen Beibringung von empirischen Belegen durchaus zum Erkenntnisgewinn beitragen, die eine Entscheidung hinsichtlich der Frage, ob es Außerirdische gibt oder nicht gibt, ermöglichen. So ganz sinnfrei und wissenschaftlich wertlos halte ich diese These nicht.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 13:20
Zitat von ATGCATGC schrieb:Es handelt sich bei dieser These ja auch nur um eine Existenzbehauptung - hier eben die Nichtexistenz - die lediglich der Falsifizierung durch empirische Belege bedarf.
Ich hab das oben als Spaß geschrieben, aber... seit wann kann man eine Nichtexistenz durch empirische Belege beweisen?

Hab ich da was verpasst?


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03.07.2017 um 13:40
Zitat von moricmoric schrieb:seit wann kann man eine Nichtexistenz durch empirische Belege beweisen?
Das kann man grundsätzlich nicht - zumindest nicht abschließend. Beweisen kann man nur das Gegenteil, indem die verneinte Existenz aufgezeigt wird. Die Debatte dreht sich darum, ob die These, dass es Außerirdische nicht gibt, eine wissenschaftliche These oder nur eine unwissenschaftliche Behauptung ist.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 13:42
Zitat von ATGCATGC schrieb:Die Debatte dreht sich darum, ob die These, dass es Außerirdische nicht gibt, eine wissenschaftliche These oder nur eine unwissenschaftliche Behauptung ist.
Weder noch... es ist reine Spekulation... sonst nix.

Das es sie gibt oder nicht gibt... beides Spekulation.

Wir haben nichts, von dem wir auf eine Existenz schließen können... wenn wir mal, wenn wir großes Glück haben, in unserem Sonnensystem irgendwelche Organismen auf anderen Planeten finden, dann können wir nochmal darüber reden.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 13:48
Zitat von moricmoric schrieb:Wir haben nichts, von dem wir auf eine Existenz schließen können...
Ja, es gibt keine empirischen Belege für die Existenz von Außerirdischen. Die These, dass es keine Außerirdischen gibt, sagt den fehlenden Befund vorher. Die (Anti-)These, dass es Außerirdische gibt, lässt den fehlenden Befund zu. Eine Entscheidung, welche der beiden Thesen zutreffend ist, kann erst getroffen werden, wenn es Befunde gibt.


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Glaubt ihr, dass es Außerirdische gibt?

03.07.2017 um 13:48
Der Threadtitel, übrigens, sagt genau das aus, was es da zu diskutieren gibt...

Ob man daran "glaubt" oder nicht.

Mehr lässt sich auch nicht sagen.


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