@continuum Ich hatte ja schon
geschrieben, warum es zulässig ist, Deine These als wissenschaftliche zu betrachten:
Inhaltlich hatte @continuum auf die nicht überlappenden Zeitfenster verwiesen. Darüber hinaus lässt sich aus der verwickelten Evolutionshistorie der Menschwerdung der Schluss ableiten, dass Intelligenzwesen, die in der Lage sind, Raumschiffe und Antennen zu bauen, per se ein Ding der (fast) Unmöglichkeit ist. Beides zusammen lässt die Aufstellung der These zu.
Die Star-Allüren unseres "Experten" in dieser Runde können wir unter der Rubrik "Unterhaltungsprogramm" einsortieren und uns köstlich darüber amüsieren. Seine Entgegnungen, auf die er immer wieder verweist, sind ja eigentlich nur Nebelkerzen. Wenn Du Dir diesen Beitrag mal durchliest, wirst Du feststellen, dass es da gar nicht um das Parsimonieprinzip ("Ockhams Razor") geht, das ich angebracht hatte, sondern eher um die Frage, was der historische Ockham denn nun wirklich vor inzwischen 700 Jahren (!) gemeint hatte.
Lustig in diesem Zusammenhang auch die Kategorisierung, um von der Kategorienzahl auf eine Gleichwertigkeit zu kommen. Hat zwar nicht wirklich etwas mit Deiner These zu tun, aber es beeindruckt vordergründig natürlich ungemein, dass man auch so etwas aus der Literatur ausgebuddelt hat ... Und auf der Basis dieser Scholastik wird dann abgeleitet, dass Deine These dann nicht weniger Annahmen hätte als die Anti-These. Dass das absurd ist, liegt auf der Hand, denn das Fermi-Paradoxon lässt eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten zu, aber die schlichte Abwesenheit von Außerirdischen ist nun mal die am wenigsten aufwändige Erklärung.
Da unser "Experte" nach wie vor strikt leugnet, dass das gar keine Lösung für das Fermi-Paradoxon sein kann, weil Fermi ja ursprünglich etwas ganz anderes gemeint hat (Du siehst die Parallele zum Umgang mit Ockhams Razor?!), verlinke ich mal ein
Zitat aus der Wikipedia:
Die Hypothese der ungewöhnlichen Erde / Wir sind tatsächlich allein
Ein Gedankengang ist der, dass vielzelliges Leben im Universum außergewöhnlich selten sei, weil erdähnliche Planeten potentiell selten seien. Es seien viele unwahrscheinliche Zufälle zusammengekommen, die Leben auf der Erde möglich gemacht hätten. ...
Obwohl diese Hypothese vielfach als zwingend überzeugend angesehen wird, widersprechen andere der Seltenheit erdähnlicher Planeten (was durch die zunehmende Zahl entdeckter Exoplaneten naheliegt) oder behaupten, komplexes Leben benötige nicht zwingend erdähnliche Bedingungen, um sich zu entwickeln.
Eine Sonderform dieses Argumentes geht davon aus, dass die Entwicklung höherer Intelligenz im Laufe der Evolution extrem unwahrscheinlich ist. So ist auch bei keiner der komplexen Lebensformen, die in der Vergangenheit auf der Erde existierten, die Entstehung beziehungsweise das Vorhandensein höherer Intelligenz bekannt.
Mit anderen Worten: Da hat sich unser "Experte" mal wieder vollmundig selbst ins Knie geschossen ...
:DNehmen wir dann noch den Vorwurf der fehlenden Wissenschaftlichkeit zur Hand, wird deutlich, dass auch hier wieder nur viel heiße Luft ins Forum geblasen wird. Gemäß Uni-Zitat sollte eine These "durch eine möglichst lückenlose Argumentationskette begründet, bzw. wenn möglich bewiesen" sein sowie "auf diesem Wege gegen Antithesen zu verteidigen sein." Dass die These begründet ist, muss ich hier nicht wiederholen. Du hattest weitere Gründe genannt, die ich hier auch nicht noch einmal aufführen muss.
Was die Verteidigung gegen die Anti-These betrifft, sind diejenigen in Zugzwang, die die Existenz von Außerirdischen behaupten. Die Vertreter der Anti-These müssen also Belege beibringen, die für die Richtigkeit ihrer These sprechen. Können sie das nicht, ist die These nach wie vor im Spiel der Theorienfindung.
Nehmen wir noch die
Quelle zur Hand, die
@kleinundgrün verlinkt hatte, dann ergeben sich weitere Merkmale, die eine These aufweisen muss. Ich zitiere mal:
Thesen sind zugespitzte und (idealerweise) kontroverse Behauptungen, die einer argumentativen Begründung bedürfen. Sie können sich zwar auf Fakten oder Tatsachenbehauptungen beziehen, enthalten aber eher Interpretationen dieser Fakten, Meinungen darüber oder stellen Zusammenhänge zwischen den Fakten her.
Diese Definition ist zwar auf Politikwissenschaften zugeschneidert, aber dennoch wird deutlich, dass Thesen einer argumentativen Begründung bedürfen - hier eben durch die Punkte, die Du benannt hattest. Und dass Deine These kontrovers ist, lässt sich aus den Reaktionen darauf ohne weiteres erkennen.
:D Doch weiter:
Ein wichtiges Kriterium einer These ist, dass es möglich sein muss, dazu eine Gegenthese zu formulieren.
Ich denke, dieses Kriterium erfüllt Deine These allemal. Folglich können wir auch aus diesen formalen Anforderungen heraus davon ausgehen, dass deine These nicht einfach nur eine "unwissenschaftliche Behauptung" ist, sondern eine wissenschaftliche These, die u.a. als Lösungsmöglichkeit für das Fermi-Paradoxon im wissenschaftlichen Diskurs verwendet wird. Lass Dich also von unserem "Experten" nicht verwirren und genieße stattdessen seine Show ...
;)