continuum schrieb:Ich habe bereits erwähnt, dass ich ergebnisoffen bin.
Es erwähnen heißt nicht, es zu sein. Wie ergebnisoffen ist es zu sagen, daß Dein Mißverstehen an meiner Formulierungsweise lag? Und auch zuvor - wie ergebnisoffen bist Du, aus meiner Kritik an Deiner Abwertung der Bedeutung der Möglichkeit singulären Lebens gleich zu folgern, ich würde diese Singularitäts-These vertreten? Ja, Du kannst Dir nicht einmal vorstellen, daß Wissenschaftler ergebnisoffen arbeiten, für Dich gehen die nur nach ihren Vorzugsthesen und stecken die Hände in die Hosen, wenn z.B. "singuläres Leben" eh nicht beweisbar ist (Wissenschaft und "Beweis", noch so ein Ding). Ergebnisoffen geht anders.
Auch anders, als gleich der direkt folgende Satz. Auch der lebt wieder von Deiner verschrobenen Vorstellung von Wissenschaft, die Du trotz meines Draufhinweisens nicht zu überdenken bereit bist. Wenn ein Wissenschaftler ne andere These präferiert als Du, dann forscht der natürlich nicht in Deine Richtung mit. So billig isses nun mal nicht.
continuum schrieb:Ich glaube, dass die Entstehung des Lebens einen breiteren Code zur Verfügung hat als nur unseren und dass es für das Entstehen von Leben in unserem Universum (Singularität) keinen genetischen Zwilling im Code geben muss?
Darüber hat zwar überhaupt niemand geredet, aber schön, daß Du diese Deine Meinung - mal wieder - mitteilst...
Und das Fragezeichen tut einfach nur weh!
paxito schrieb:fahr mal in der Erregungsskala runter.
Jenau, die beste Entkräftung ist doch immer noch, "ad personam" statt inhaltlich. Is zwar absurd, aus nem "Nixmerker" ne Erregtheit abzuleiten, aber was solls, Hauptsache gut abgelenkt.
paxito schrieb:Ich hab mich zur Forschung eingelassen
Nee. Du hast Dich auf continuums absurde Vorstellung von Forschung eingelassen, daß Forscher mit nem bestimmten Forschungsansatz, einer favorisierten These, nur zu deren Verifizierung dann forschen, nicht aber nach Sachen der Falsifizierung. Und hast ins selbe Horn geblasen:
paxito schrieb:Vor allem würde so eine Expedition und derartige Forschung überhaupt keinen Sinn ergeben, wenn man nicht annimmt, das sich dort Leben befinden könnte und dass das durchaus plausibel ist.
Doch, auch Forschung zur Falsifizierung ergibt Sinn. Nur nicht für Euch zwei beide, ok, das muß ich dann wohl hinnehmen.
Mein Kritikpunkt aber war nicht mal der, daß Du den gleichen Unsinn denkst, und auch nicht, daß Du Dich auf was anderes als "zur Forschung eingelassen" hättest oder so. Sondern, daß Du nicht bemerkt hast, daß das, worin Du continuum da zustimmst, doch eh längst schon erledigt war in der Diskussion.
paxito schrieb:Nein, ich impliziere da nix und erst Recht nicht in deine Richtung.
Und auch das war leider zu erwarten: Immer hübsch dieses Frontendenken und die schnelle Vor-Urteilsbildung. Mit "in meine Richtung" hat das nichts zu tun - außer in Deinem Kopf.
paxito schrieb:Wenn dann spreche ich dich implizit im zweiten Beitrag an
Der Satz ist zwar ebenfalls umkehrbar und daher genauso wertlos wie so manch anderes hier:
paxito schrieb:Einfach weil mir auch kein besonderer Grund bekannt wäre, warum das Leben auf der Erde >> nicht << einzigartig sein müsste oder sein sollte.
aber ich reagier nun mal nicht absolut jedes Mal auf implizites Ansprechen oder schlechte Fundierungen.
paxito schrieb:Du betrachtest mir da Wissenschaft zu steril.
Nein. Denn
paxito schrieb:Aber ich denke schon, das viele Wissenschaftler eben daran glauben/hoffen, dass sie auf dem Mars, Titan oder Europa Leben finden werden.
Und ich sage, daß Wissenschaftler, die annehmen / hoffen / wünschen, daß Leben singulär ist, dennoch an der nächsten Titansonde zwecks Lebenserkundung mitbasteln werden - und womöglich sogar nützliche Aspekte des Untersuchens einbringen, auf die die Kollegen nicht gekommen sind (wie die was einbringen, auf das diese nicht kamen).
Ich stelle mich gegen diesen Quatsch von Euch beiden "wer kein Exoleben erwartet / erhofft / wünscht, der legt halt seine Hände in den Schoß".
paxito schrieb:Trotzdem würde eine Expedition die nach Leben sucht und nix findet wohl als Fehlschlag gewertet werden.
Ich karikier es mal. Ein Wissenschaftler vertritt die These, daß es auf dem Mars Objekte mit der Farbe Grün gibt. Um dies zu bestätigen, baut der ne Sonde mit nem Grün-Detektor und schickt sie hin. Die detektiert und detektiert, doch nichts mit dieser Farbe. Also hat diese Sonde nichts zum Zurückschicken außer "is nich". Ein voller Mißerfolg.
Ich sage: ein selten dämlicher Wissenschaftler, wie er nur in mancher Leute Köpfen rumspukt.
Selbstverständlich wird der Wissenschaftler auch andere Messungen von seiner Sonde durchführen lassen. Und damit meine ich nicht "so ne Sonde is arsch teuer, da muß man auch gleich noch andere Sachen erforschen, damit die mir die Sonde bezahlen". Nein, ich meine, dieser Wissenschaftler wird auch andere Untersuchungen in die Mission einbauen, die sich mit "Begleitumständen" des Vorkommens - oder Fehlens! - von Grün befassen. Also als simpelstes: das gesamte Lichtspektrum wird detektiert. Nachher fehlen weitere Farben, und gerade die Konstellation der fehlenden Farben könnte dann verraten, woran es liegt, daß Grün (und das andere) hier nicht vorkommt. Aber da gibts noch weitere Sachen, auf die man kommen kann.
Na jedenfalls: so eine Mission zum "Finden von grünen Sachen", wenn sie dann keine grünen Sachen findet, ist mitnichten ein Fehlschlag. Wenn sie Erkenntnisse liefert, aus welchen Gründen es dort kein Grün gibt. Nur für den Wunschtraum dieses Wissenschaftlers isses ein Fehlschlag, aber das ist sein Privatvergnügen. Für die Wissenschaft und ihren fortschreitenden Erkenntnisstand isses das nicht. Und nur darum gehts.
Lesch hats mal auf den Punkt gebracht "wir irren uns empor". Er meinte damit nicht, daß das meiste, was heute stimmt, morgen falsch sein wird und also auch heute schon ignoriert werden darf. Vielmehr meint er, daß Wissenschaftler, die ne Hypothese experimentell überprüfen wollen, bei "Erfolg" nichts lernen, auch nach dem tausendsten Experiment zur Überprüfung kommt keine neue Erkenntnis. Gehts dagegen schief, kommts also anders als mithilfe der Hypothese vorausgesagt, dann muß man nach Fehlern suchen, die Hypothese überarbeiten, sich damit an die Realität weiter annähern. Wenns mit der Erkenntnis emporgehen soll, dann übers Irren. Wir irren uns empor. Deswegen muß sich ein Wissenschaftler, der ne These A vertritt und zu verifizieren sucht, stets auch die Gegenthese -A berücksichtigen, sie in seine Experimente, Messungen, Sondenmissionen genauso einfließen lassen.
Sollte die Gründetektorsonde nun festgestellt haben "gips Grün da", wüßte man natürlich gerne, wieso Grünes vorkommt. Auch dafür könnten andere, auch dem Ausschluß dienende Meßgeräte mit ihren Ergebnissen helfen. Wenn zum Beispiel Türkis, Ocker und Braun nicht vorkommen (wenn mans detektiert hätte), könnte ja ein Grund erkannt werden, wieso Grün hier vorkommen
mußte. Grad, wenn etwas
nicht (wie erwartet) eintritt, kann man Sachen neu lernen, statt nur bereits vorhandene Auffassungen bestätigt zu bekommen.
Und deswegen:
paxito schrieb:Du betrachtest mir da Wissenschaft zu steril.
Frag Dich das mal selber, für Dich.
continuum schrieb:Aber anzunehmen, es kann gemäss Mathematischer abgleich kein anderes Leben mehr geben (bei gleichem Code), wenn man in der Singularität die Mathematik rechnet, da wir ja nur unseren Code kennen (nicht von der Zusammensetzung, also anhand unsers daseins).
Du immer mit Deinem "Code". Da führst Du Dich schon mal auf ne falsche Fährte. Lebensentstehungsbedingungen haben nur wenig mit dem genetischen Code zu tun. Und niemand hier berücksichtigt Code-Alternativen
nicht mit.
continuum schrieb:Pertti hat eigentlich nur meine Denkweise kritisiert, weil ich das eine vernachlässigen würde gegenüber das andere.
Mit diesem Verstehen immerhin hast Du mich jetzt angenehm überrascht.