gagitsch schrieb:Es würde ja zu der Spekulation passen, das DMT für Träume zuständig sein kann.
Dafür braucht es in der Theorie gar kein DMT. Melatonin leitet ein, Serotonin reguliert die Schlafzyklen und Übergänge zu REM-Phasen, Acetylcholin wird während der REM-Phase ausgeschüttet, damit die Träume lebhaft und bilderreich werden, Noradrenalin hemmt während der REM-Phase die Muskulatur.
Dann kommt noch GABA dazu, Cortisol, Prolaktin, Dopamin, Endorphin, Norepinephrin, Orexin, Leptin, Histamin usw usf und noch viel mehr. Die Frage ist eher, was wirkt nicht darauf ein. Der Beipackzettel wäre definitiv kürzer.
Im Grunde ist im Schlaf und während des Träumens; wie auch am Tage neurologisch so einiges los, nur fühlt es sich Dank der richtigen Chemie anders, dH entspannter an, damit mal auch mal einschläft und das ganze ZNS in der Ruhephase mal Zeit für den "Kompressor" hat, alles neuzu"verlöten", einzuordnen, umzustrukturieren usw.
gagitsch schrieb:Ebenso und in Verbindung damit, würde dann auch etwas mehr erklärbar sein, dass mMn viele Sichtungen Abends oder Nachts passieren, was zwar auch am Licht und dessen besserer Wirkung in der Dämmerung/Dunkelheit liegt aber auch der Einfluß von zB DMT auf das Gehirn lässt die Sichtungen anders erscheinen als sie sind?!
Mhm, Nein. Also wiegesagt wäre DMT in dem Fall auch abends oder nachts nicht in der Konzentration im Körper vorhanden, die nötig wäre, um zu halluzinieren. Das lässt sich nicht allein auf eine Substanz reduzieren, es sei denn, sie wird in hoher Dosierung eingenommen.
Dass Menschen im Dunkeln dazu neigen, Dinge zu autovervollständigen hat neurologisch mehr was damit zu tun, dass das Gehirn in einer schlecht beleuchteten Situationen auf bereits gespeicherte Informationen und Muster zurückgreift, um eine
kohärente Vorstellung der Umgebung zu erstellen.
Dieser Mechanismus, der helfen soll, aber manchmal eben auch nervt, weil es sich nicht unterdrücken lässf, basiert auf der neurologischen Aktivität des visuellen Systems und der Fähigkeit des Gehirns, Lücken in der Wahrnehmung durch Erfahrung und Erwartungen aufzufüllen.
gagitsch schrieb:Tagsüber ist es dann difizieler, aber Piloten unter Stress und anderne Luftdruckverhältnissen, könnten ja dann ggf auch DMT selbst produzieren, was Fehldeutungen zulässt?!
Hier kann das DMT theoretisch gestrichen werden. Tatsächlich ist es so, dass auch bei Piloten, die darauf geschult werden und die über viel Erfahrung verfügen, ganz viele Sachen dazu beitragen können, dass die Informationen des visuellen System fehlinterpretiert werden. Das ist auch nicht die Schuld der Piloten oder eines bestimmten Hormons.
Deshalb werden sie ja geschult, weil man darum weiß was die typischen Probleme sind.
Alleine die Orientierung zB während einer Fassrolle zu behalten, in dem zB Orientierungunkte des peripheren Blickfelds vom Gehirn fixiert und über das Gleichgewichtsystem im Ohr abgeglichen werden, ist im Grunde schon ein derartiges Gehirngulasch, dass wenn Du dort einen Laien einsetzt, keine Wette darauf abschließen musst, ob er die Rolle reißt oder nicht.
Nur kann man nicht alles üben bzw. sollte eher gesagt werden, man lernt nie aus.