Hat Hawass zwischen den beiden Aufnahmen schnell mal alles neu gepinselt? Oder sind diese Aufnahmen halt so, daß man die Farbe manchmal nicht siehtr, obwohl sie da ist?
@perttivalkonen Hawass hat da was manipuliert. Du hast doch sicherlich seine Hand bemerkt.
:DDie Hand hat mich auch erst darauf gebracht, daß das Graffiti mit dem Finger gemalt wurde. Sehr sorgfältig war der Künstler dabei nicht, wenn man mal die linke mit der rechten Umrandung der Kartusche vergleicht. War es ihm dann überhaupt wichtig die Farbe bis in die letzte Ecke zu schmieren? Und kommt man mit dem Finger überhaupt weit genug in die Ecke, ohne das zuvor gemalte zu verschmieren?
Commonsense schrieb:Kann man denn aus der Art des Graffity auf seinen Verwendungszweck schließen?
@Commonsense Nö, das bedeutet nur "Freunde des Cheops". Man kann aber aus der Form des Steins auf den Verwendungszweck schließen. Er soll den Druck von oben auf die Seiten ablenken. Diese Steine gab es nur beim Eingang, der Königinenkammer und der Entlastungskammer. So sehen die Steine am Eingang aus. Und das Graffity ist auf der Unterseite, was keinen Sinn macht beim Transport oder Einbau des Steins.
Wikipedia: File:Pyramid of Khufu - Entrance.jpgUnd gleich noch ein paar Graffity mit Übersetzung.
Nr. 1
Khufu, auf grichisch Cheops
Nr. 2
(apr) sxm(.t)-HD(.t)
„(Die Arbeitsgruppe) „Mächtig ist die Weisse Krone (des Cheops?)“
Da das Zeichen, das ich hier als Segel wiedergegeben habe in allen Publikationen anders aussieht (vgl. zB. in G.A. Reisner, Mykerinos, Camridge 1931,Tf. XII Nr. 36, 40, 41, 43, 44, 48) habe ich meine Transkription nach A.M. Roth, Egyptian Phyles in the Old Kingdom, Chicago 1991, orientiert, die S. 126 Anm. 29 die Lesung mit dem Segel vorschlägt (entsprechend der Ableitung der Phylennamen aus der Schiffahrt).
Die genaue Lesungsreihenfolge ist nicht ganz eindeutig: Der Königsname ist – wie im AR konsequent befolgt – ehrfürchtig vorangestellt. Vermtlich ist auch die Bezeichnung der weissen Krone vorgezogen, da sonst das Adjektiv nachgestellt wäre, was für den prädikativen Gebrauch unüblich wäre, wo das Adjektiv dem Bezugswort bzw. der Bezugsphrase normalerweise voransteht.
Das letzte Zeichen (aprw) wird als „Gruppe/Gang“ bezeichnet. Eine Arbeitscrew bestand aus zwei solchen aprw’s und unterteilte sich weiter in verschiedene Phylen, die wiederum in einzelne Teams (Divisions) gruppiert waren (vgl. hierzu wieder A.M. Roth, op.cit.).
Nr. 3
(apr) smr.w-{xwfw}
„(Die Arbeitsgruppe) „Freunde des Cheops“
Die Lesung ist sicher. Zur Schreibung des Stößels (mr) bei den Belegen aus Gize vgl. H. Goedicke, Old Hieratic Palaeography, Tf. 40a (U23).
Nr. 4
Inschrift wie Nr. 2 (allerdings stark beschädigt)
Nr. 5
Abd 2 Smw a (?)
„2. Monat der Schemu-Saison; Individuen (der Arbeitsgruppe) (?)... (?)
Typisch für die Baugraffiti ist die Angabe des Arbeits-Datums und die Notierung der Anzahl der Beteiligten (also die Größe des Bautrupps). Die Personen werden mittels „a“ (der Arm) „Individuen“ aufgeführt. Danach folgt i.d.R. direkt die Zahlenangabe (meit um die 20 bis 40 Personen). Das folgende Zeichen könnte also eine völlig vermurkste Zahlenangabe sein. Ich halte es aber eher für ein Wachtelküken (w? Vielleicht eine Nominalendung oder Pluralangabe??). Dann dürfte sich vielleicht hinter den Strichen der linken Kolumne die Zahl verbergen. Da ich allerdings nicht erschließen kann, was hier Bruchkante, Schadstelle und Zeichenspur ist, bleibt die Lesung für mich voerst unklar.
Nr. 6
Cheops Y: rnpt 16; Abd 1 Ax.t 13+x
„Jahr 16, Monat 1 der Achet-Saison, [Tag] 13+x.
Auch hier wieder eine typische (wenn auch beschädigte) Datumsangabe.
Quelle
http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=guan&action=display&num=1102205547