@HBZHBZ schrieb:für mich klingt das vernünftig. Was haltet ihr von dem Text?
Überlagerung von zwei verschiedenen Inschriften, mmh ...
Die ältere Inschrift von Sethos I. wurde in Stein (Granit?) hinein gemeißelt oder geschnitten (wie auch immer).
Später kommt der Herr Ramses II. und lässt die alte Inschrift mit Gips o.Ä. zuspachteln, damit seine eigenen Namenszüge angebracht werden können.
Was spricht dafür?
Dass es mit Stift und Papier (oder Folie) ganz gut funktioniert, da man die Größe der verschiedenen, sich überlagernden Hieroglyphen anpassen kann.
Die Rekonstruktion des Vorganges ist
zweidimensional.
Was spricht dagegen?
Nach dem Zuspachteln ist die ursprüngliche Inschrift nicht mehr zu erkennen, der Stuckateur hätte also Schwierigkeiten, die Zeilen wieder exakt zu treffen.
Nehmen wir an, dass er die alte Inschrift vorher genau vermessen hat und sich den Verlauf der Zeilen markierte.
Nun nimmt er sein Gipsmesser o.Ä. und fängt an, die Spachtelmasse zu schnitzen.
Plötzlich trifft er auf die harte Oberfläche des Steines darunter.
Mir ist jetzt nicht bekannt, ob es eine ägyptische "DIN"-Norm für die Tiefe der Hieroglyphen gegeben hat -- jedenfalls wechselt er sein Instrument (Dolerit-Hammer?) und schlägt damit durch seine Spachtelmasse tiefer in den härteren Stein.
Zu seinem Glück hatte er die Tiefe der alten Hieroglyphen vorher genauestens vermessen (...oder die "DIN"-Norm noch im Kopf...), so dass die neuen Zeichen
nahtlos in die unsichtbaren Zeichen darunter übergehen konnten.
Zu seinem zweiten Glück ist auch nichts von seiner Spachtelmasse herausgeplatzt, als er den härteren Stein darunter bearbeitete, denn dann hätte er das Ganze von vorne anfangen können ...
DAS klingt für mich vernünftig.
(...Leider ist Dein eingestelltes Foto nicht vergrößerbar, als dass man Details im Übergangsbereich zwischen alten und neuen Zeichen erkennen kann. )
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