perttivalkonen schrieb:muß die Lösung auch offen bleiben.
Aktuell ist es so. Ich frage mich jedoch, ob man dann auch jetzt schon sagen kann, dass die Gerätschaften mit denen das Universum bis zu jenem Urknall erforscht wird, auch dazugehörige mathematische Vorkehrungen, ihre Grenze diesbezüglich bereits erreicht haben.
perttivalkonen schrieb:Bei der Annahme eines "Etwas", welches nicht auf eine voraufgehende Ursache angewiesen ist? Wie das?!
Ob es das nicht ist, wissen wir ja zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wenn aber erstmal etwas "vor" dem Urknall erfassbar wäre(nach dieser Hypothese gehend), dann würde sicher gefragt werden, woher dieses Etwas dann stammt, was das hervorgebracht haben könnte, oder auch nicht. Das wäre das Gleiche, wie jetzt, weshalb man an dieser Stelle dann selbst einen Cut setzen können muss. Es sei denn man findet heraus, dass dieses Etwas tatsächlich die ursachlose Ursache darstellt, dann hört das ewige Warum von selbst auf, aber natürlich kann man sowas nicht untersuchen, weder nachweisen noch gegenbeweisen, das habe ich schon verstanden, aber wie man sich eben nun mal entwickelt hat, stelle ich mir dennoch so scheinbar unlösbare Fragen.
Das WARUM selbst scheint mir das Problem zu sein. Nur, ist da eben auch das Dilemma, sich entscheiden zu müssen ob man in Ungewissheit verweilt, oder weiter nach einer Antwort sucht. Beides ist inakzeptabel. Das Eine treibt in die Verzweiflung, das andere setzt uns ne Grenze, weil wir einfach nicht die Möglichkeit besitzen, von "innen ins außen" zu forschen.
perttivalkonen schrieb:Mit einem "könnte" ist gar nichts gewonnen, da gehört ein "muß" hin. Und das eben nur in Form einer rein logischen Schlußfolgerung. Nicht im Sinne einer wissenschaftlichen Erklärung, nicht einmal als eine "religiöse Antwort" ("das muß natürlich Gott sein"). Was dieses Etwas denn nun sei, "wo" es sich befindet udgl. mehr, das kann natürlich jeder gerne denken und glauben, wie er mag. Aber aussagbar, da gibts nur "muß ein Etwas geben, welches selbst unverursacht funzt", und das war.
Dem möchte ich auch keineswegs widersprechen, nur liegt da genau das "Problem". Ich mein, es ist eigentlich kein Problem im eigentlichen Sinne, aber da wird uns halt von "anderer Seite" eine Grenze gesetzt. Wir haben uns immer weiterentwickelt, bis zu jenem Punkt, an dem wir die Fähigkeit besitzen, uns selbst und das Universum zu hinterfragen, nach dessen Ursache zu fragen. Das Traurige daran ist eigentlich viel mehr, dass unser WARUM einfach nicht da hineinpasst, wo die Grenzen dieses Universums gesetzt wurden und doch versuchen wir dahinterzublicken, obwohl es aussichtslos erscheint.
Ich sage nicht IST, weil ich mir einfach grundsätzlich nicht anmaßen möchte zu wissen, wo unsere Grenzen nun liegen oder nicht. Ich gehe eben nur nach dem aktuellen Stand und der zeigt uns deutlich eine Grenze auf, die wir nicht überschreiten können, aber ob das auf ewig, für immer so sein wird, darüber möchts ich mir einfach grundsätzlich kein Urteil erlauben, deswegen das "erscheint" am Ende.
perttivalkonen schrieb:Daß Menschen mehr wissen wollen, ist bekannt, verständlich auch, aber diese Info zu liefern, dafür steht niemand in der Verantwortung, weder das Universum noch jenes "Etwas".
Was vermutlich genauso unbeantwortbar zu sein scheint, ist die Frage, warum sich ein Lebewesen überhaupt erst zu etwas entwickeln kann, das dann jedoch an Grenzen stößt, aber da steckt eben auch wieder ein WARUM hinter. Vielleicht IST das Universum auch tatsächlich einfach so ein total banaler Ort, bei dem es nun mal so läuft, aber das zu akzeptieren ist vermutlich schwieriger, als ein Warum anzuheften, denn mit jenem Warum bleibt immer etwas offen.
perttivalkonen schrieb:So ähnlich, ja. Im Münchhausen-Trilemma wird das als drittes angeführt: der Abbruch des Verfahrens durch Setzen eines Dogmas. Freilich wäre das hier kein willkürlicher Abbruch, kein willkürlich ausgewähltes Dogma, sondern eine konstruktive Lösungs-Umschreibung, basierend auf der Feststellung - und Abweisung - der Eigenschaften, die erst zu dem Dilemma geführt haben.
Also bei diesem Trilemma kann man doch wahrlich dranhängen, dass Omniszienz, Allwissenheit, nur einem göttergleichen Wesen vorbehalten sein kann, welches sich diesem Trilemma entziehen kann. Ok, das ist natürlich jetzt nur dramatisch verpackt. Ich spreche eigentlich nur davon, dass wir doch so jämmerlich daran verzweifeln würden, würden wir jedes, wirklich JEDES weitere WARUM ergründen können.
Das endet doch viel mehr in einem infinite collapse, oder so. Nur, wieso ist es dem Leben dann möglich gewesen, etwas hervorzubringen das dazu in der Lage ist? Oh nein, da ist es wieder...aber diesmal im "wieso" versteckt. Eigentlich finde ich diese Fähigkeit der Hinterfragung nach allem, ziemlich traurig, man MUSS irgendwann einen Cut setzen, ehe man in totale Verzweiflung abdriftet, oder schlimmeres.
perttivalkonen schrieb:Vielleicht solltest Du es endlich mal nicht nur begreifen, sondern auch akzeptieren, daß wissenschaftlich tragfähige Antworten diese Warumfrage schlechterdings nicht bedienen können und genauso wenig wollen.
Das habe ich bereits akzeptiert und kann es jetzt auch nachvollziehen, warum man es auch nicht möchte.
perttivalkonen schrieb:Da kannste gerne mitmischen und ne eigene Antwort beisteuern. Und dann darf die Dir genehmste Lösung auch die richtige Lösung sein, ganz nach Belieben.
Es hat den Vorteil, dass alles richtig sein kann, jeder selbstverständlich so wie er mag und was er sich vorstellt, aber man weiß auch, dass man sich damit in gewisser Weise etwas "vormachen" MUSS, was doch insgesamt betrachtet, eine traurige Angelegenheit ist. Wir sind zu einem WARUM fähig, aber KÖNNEN es nicht beantworten. Also das finde ich schon regelrecht böse vom Universum.
:melden:perttivalkonen schrieb:Klar willste hier lieber "die Wahrheit" finden.
Ich habe dazu schon mal etwas erwähnt:
Kephalopyr schrieb am 18.08.2022:Ich finde den Begriff "Wahrheit" diesbezüglich eh immer schwierig. Das klingt alles immer so verschwörerisch, als würde einem etwas verborgen werden.
Ich bin wirklich kein Freund diesen Begriff im wissenschaftlichen Bereich anzuwenden, eben weil das immer voraussetzt, dass da doch etwas sein MUSS, aber das setze ich nicht voraus. Ich wünsche es mir, das heißt jedoch nicht, dass ich nur das akzeptiere und nix anderes. Ich habe ja eben schon geschrieben, dass ich es trotz dieses Wunsches auch akzeptieren muss, da einen Cut zu setzen und dass die Wissenschaft sich dieser Angelegenheit nicht annehmen will und muss.
perttivalkonen schrieb:ist nun mal unerfüllbar, wie sehr Du es auch beklagst.
Wie lässt sich da ne Frage formulieren, ohne ein WARUM zu gebrauchen?
:(