EnyaVanBran schrieb:In meinem Leben gibt es aber nichts aufzuräumen.
Ich gehe auch hier wieder von einem sehr simplen Hintergrund aus: ich zocke hin und wieder Sims und am liebsten baue ich dort bestehende Häuser um. Ich denke eher, dass die Träume daher kommen.
Nimms nicht ganz so wörtlich, vielleicht gibt's nichts aufzuräumen, aber putzen oder pflegen ist immer erforderlich. Sicherlich, seit Freud ist bekannt, daß der Traum sog. Tagesreste aufnimmt, also Bilder des näheren zurückliegenden Erlebens. Aber der Traum bedient sich der Bilder nur in Form ihrer prinzipiellen Eigenschaft, ihrer Charaktere. Ein Auto ist dann eben nicht nur ein Auto, sondern z.B. die Möglichkeit, im Leben vorwärts zu kommen. Ein Mensch ohne Gesicht kann dann z.B. auch eine unbekannte Charaktereigenschaft sein. Also, die vom Traum benutzten Bilder sind oft aktuell, aber wesentlich ist, was sie repräsentieren.
Abgesehen davon können wir nur von Träumen berichten, aus denen wir wach geworden sind. Untersuchungen zeigen, daß es nur etwa 4 bis 6 im Monat (!) sind. In jeder REM-Phase (4-5 in jeder Nacht) träumen wir aber mehrfach. Die nicht erinnerten Träume stellen also ein Vielfaches dar. Welche Bilder dort zum Einsatz kommen wissen wir (noch) nicht.
Für mich ist der Traum wie ein Seismograph, der die großen und kleinen Erschütterungen im Leben aufzeichnet und uns auffordert zu überprüfen, ob sie mit den grundsätzlichen Regeln des Zusammenlebens und dem eigenen Verhalten in Einklang zu bringen sind. Nochmal: man träumt keine Lügen, d.h. wir träumen die Wahrheit und eine der Funktionen der Träume sehe ich darin, uns zum realitätsangemessenen Verhalten zu bewegen, ohne Beschönigungen, ohne Illusionen, ohne Selbsttäuschungen oder Selbstüberschätzungen.