Fraukie schrieb:Um es bei sowas mal zu bewusst zu vermenschlichen: Munin stand immer, wenn er etwas nicht verstand in seiner "Denkerposition" da. Körper und Rute entspannt, Kopf so auf Halbmast und guckte einfach nur.
Mich erheitert die Vorstellung, dass es möglich ist, dass die nicht nur dazu in der Lage sein könnten, sondern auch öfter als wir es vielleicht möchten denken "Also jetzt spinnt mein Mensch aber total."
:D ja, möglich.
:)Aber in den meisten Fällen, wenn die den Kopf so schief legen, wirkts auf mich einfach so wie "ich weiß nicht was du willst oder meinst".
Ich erwische mich manchmal auch bei einer leichten Schiefhaltung, wenn ich etwas nicht verstehe
:D Zum "Wolfsgeheul":
Optimist schrieb:Wenn es also eine Unmutsbekundung ist, wie erklärt es sich dass ein Hund noch einige Sekunden nach dem Ende des Geräusches weiterhin heult?
Fraukie schrieb:Also bei lauten/fiesen Geräuschen klingeln mir die Ohren noch ne ganze Weile nach dem Ereignis und so krass anders aufgebaut ist das Ohr eines Hundes nicht.
Ach so, das wäre eine Möglichkeit.
Optimist schrieb:denn normalerweise zeigen Hunde ja nicht so sehr, wenn sie mit etwas nicht einverstaden sind (meine Erfahrung zumindest)
Fraukie schrieb:Das kann ich definitiv nicht bestätigen.
Meiner Erfahrung nach zeigen dir viele Hunde, wenn sie etwas nicht wollen,...
Ja stimmt schon, es gibt schon Momente, wenn sie sich zu sehr drangsaliert fühlen oder etwas partout nicht wollen, dann zeigen sie es schon.
Nur dennoch, wenn ich es z.B. mit Katzen vergleiche, da gibts manchmal so richtige "Diven" - das findet man bei Hunden eher seltener.
Fraukie schrieb:Jahre zuvor hatte Stuart mal einen epiformen Anfall. Munin hielt sich (wie üblich, wenn irgendetwas turbulent war) zurück, der Husky schien das gar nicht mitzukriegen (er war geistig behindert).
Magni musste ich rausbringen und wegsperren, weil er hysterisch im Kreis lief und wie am Spieß geschrien hat.
oje.
Wie alt war da Magni?
Ich frage deshalb, weil ich dieses Schreien und im Kreis laufen von meinem Hund kenne, als er ca. 18-19 war.
Da war er dement und schrie immer wenn er etwas wollte - so wie eben auch ein Baby schreit, wenn es etwas will. Meistens wollte er einfach nur nach draußen.
Mein Gedanke war jetzt also auch, ob Magni dement gewesen sein könnte und deshalb sich so aufführte - weil er etwas nicht so richtig einordnen konnte...?
Fraukie schrieb:Den "König" so zu sehen hat ihn gewaltig aufgewühlt
glaube ich ... und mein Gedanke: er konnte es nicht einordnen?
Fraukie schrieb:Eigentlich war es auch der Plan genau deswegen vorher wieder einen Dritthund zu suchen, aber wie gesagt, Munin starb nicht nur recht plötzlich, sondern auch zeitlich recht kurz nach dem Wölfchen.
Das habe ich auch schon von manch Anderen gehört, einen weiteren Hund anschaffen, wegen des Hundes der schon da ist.
Aber da kommt mir dann immer der Gedanke: Was ist wenn man älter ist oder krank und dann nicht mehr so kann wie man will?
Dann hat man gleich 2 oder mehrere Hunde...
... und die Hunde müssen - wenn einer geht - dann auch immer wieder damit klar kommen (als Mensch auch, aber ein Mensch verstehts ja halt besser, wenn ein Familienmitglied stirbt).
Ich sehe das mit dem Hund zu sich nehmen wegen eines anderen Hundes also recht zwiespältig.
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Fraukie schrieb:Ihr Drang abzuhauen verschwand spurlos an dem Tag an dem ich die Transportbox in der sich dieser Minihund befand in meiner Stube abgestellt habe.Von Stund an konnte ich wieder alleine aufs Klo oder unter die Dusche gehen ohne hysterisches Kläffen und Kratzen an der Badezimmertür.
Fraukie schrieb:Ihre Reaktion auf Munins Tod hätte man ganz einfach als "Trauer" missdeuten können.Aber jemand um den man "trauert" oder jemand den man auch nur "vermisst" ist per Definition nicht austauschbar.
Fraukie schrieb:Fili hat aber, obwohl es doch "ganz eindeutig so aussah" nicht um Munin getrauert.
Betrachtet man den Gesamtkontext, war sie kein "Tier, dass um einen geliebten Artgenossen trauert/ihn vermisst", sondern ein Boot dem der Anker abgefallen war.
Fraukie schrieb:Sie war getrieben, ruhelos aber eben nicht wie bei "Trauer" oder auch "nur Frustration" üblich durch einen Prozess hindurch, sondern exakt bis zu genau dem Zeitpunkt zu dem ein neuer Anker "montiert" war.
Aha, das ist echt interessant.
Da werde ich wohl meine Meinung über Trauer etwas ändern müssen.
Es ist eben mehr ein Leiden - egal aus welchem Grund.
Fraukie schrieb:Aber es ist eben ein weiteres Beispiel dafür, dass "Trauer" eine menschliche Empfindung ist. Als ich ein Teenager war habe ich Leute, die "Empathie können" darum beneidet und nicht verstanden, was meine Ziehmutter damit meinte, dass es nicht immer von Vorteil sei.Mittlerweile habe ich nicht nur genug Abhandlungen dazu gelesen sondern auch oft gesehen, dass es sowohl zwischen Menschen untereinander als auch zwischen Mensch und Tier zu Missverständnissen kommen kann, wenn das eigene Gefühlsleben auf ein anderes Lebewesen übertragen wird.
ja, sicherlich.
Fraukie schrieb:Hätten ich oder mein Mann gedacht, dass Fili um Munin trauert, dann hätten wir eigentlich nur Pfotenschellen und so ne "Gefängniskugel" ;) besorgen können und schauen ob sich dieser Prozess beschleunigen lässt.
Was meinst du damit? "Pfotenschellen" habe ich noch nie gehört.
"Gefängniskugel" -> wie eine Art Hundebox?
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Optimist schrieb:Da hast du schon recht, Rütter kommt manchmal bissel von oben herarb, aber das hatte ich bis jetzt als seinen ganz speziellen Humor und "ist halt seine Art" verbucht.
Fraukie schrieb:Sowas ist halt auch einfach ein Stück weit Geschmackssache und ich finde es einfach niemals lustig oder auch nur akzeptabel, wenn jemand andere abwertet und das dann auch noch öffentlich.
ich hatte es bis jetzt nicht so abwertend aufgefasst, aber ist schon interessant dies jetzt mal aus diesem Blickwinkel zu sehen. Ich werde bei der nächsten Rüttersendung mal darauf achten.
:) Fraukie schrieb:Einen Hundehalter in dieser Situation herabzuwürdigen und klein zu machen um einen Lacher zu kassieren oder sich groß zu fühlen ist keine Begünstigung eines positiven Ausganges
wenn wirklich nur dies das Motiv wäre, das fänd ich auch grundverkehrt.
Und es liegt halt auch immer im Auge des Betrachters, welcher Humor abwertend gemeint ist oder eben wirklich nur als gutgemeinter Humor, der auch mal sarkastisch ist usw.
Es kommt - bei mir jedenfalls auch immer darauf an ob ich einen Menschen mag oder nicht.
Wen ich mag, der kann sich mehr bei mir rausnehmen als umgekehrt, aber ich denke, das ist sicher normal.
Fraukie schrieb:Ich habe mehr als genug mit Tieren zu tun deren Halter entweder gar nicht wahrnimmt, dass es ein Problem gibt oder aus irgendwelchen Gründen keine Hilfe in Anspruch nimmt obwohl er allein nicht weiterkommt.
Fraukie schrieb:Holt sich solch ein Halter Hilfe, dann ist er darin zu bestärken ganz egal wie heftig man ihn sonst kritisieren muss.
Fraukie schrieb:Eine "Hund-Mensch-Team" wieder "seetauglich" zu machen, dazu brauche ich einen Menschen, der nicht nur gewillt ist die Kurve zu kriegen, sondern (wenn das realistisch ist) auch davon überzeugt ist, dass er es schaffen kann.
das ist natürlich richtig.