Artenvielfalt - Produkt der Schöpfung oder Evolution?
24.01.2007 um 12:07Darwin und Wallace stiessen beide auf das prinzip des "survival of thefittest",
also des konkurenzkampfes und des Ueberlebens des Tuechtigsten, nachdem sieThomas
Malthus Essay ueber die Bevoelkerung gelesen hatten. Malthus sah imKonkurrenzkampf um
die Lebensgrundlagen die Methode der Natur, mit der sie dieschwachen und faulen von
fleissigen und produktiven Menschen trennt. Bertrand Russelwies darauf hin, dass Darwin
die Natur vermenschlichte, als er Malthus wirtschaftlicheLaissez-faire-Theorie benutzte,
um ein Bild des Lebendigen zu malen, in dem alles mitallem in unbarmherzigem
Konkurrenzkampf steht. Koennte es nicht sein, Dass dieseAusweitung des Malthusschen
Gedankens unbeabsichtigt zu einer schwerwiegendenVerzerrung unseres Verstaendnisses der
Natur gefuehrt hat, unter anderm auch der Naturunserer eigenen Aggressivitaet und
Gewalt? Ist es nicht beispielsweise moeglich, dassder Trieb, andere Arten auszuloeschen,
bis zum toedlichen
Ausgang umterritorialen oder sexuellen Besitz zu kaempfen oder
die eigene Art zu bekriegen,nicht so sehr Folge von "natuerlichen" tierischen Instinkten
ist als vielmehr Folgeder unnatuerlichen Bedingungen in der menschlichen Kultur? Lassen
wir DarwinsZirkelschlussanalogie beiseite- die Natur ist wie der Mensch, also ist der
Mensch wiedie Natur -, so werden wir frei fuer Beobachtung, dass aggressive und
anscheinendgewalttaetige Handlungen von Tieren nicht unbedingt ein Spiegelbild
menschlicherGewalt darstellen. Ein Loewe, der von der Oekonomie des Hungers bestimmt
ist, toetetein Gnu sehr schnell, und es gibt natuerliche Mechanismen, die Beute ineinen
Schockzustand zu versetzten und das Leid sehr gering zu halten. Dagegen ist dieArt von
menschlicher Gewalt, ueber die wir uns Sorgen machen, selten darauf gerichtet,das
aufzuessen, was getoetet wurde, und sie erzeugt viel Leid. Ganz anders alstierische
Aggression erwaechst menschliche Aggression fast immer aus dem Ich, einerErfindung des
menschlichen Bewusstseins und der Kultur. Welche Irrtuemer auch immerdie neue Biologie
noch enthalten mag, sie hat es jedenfalls moeglich gemacht, einigeder frueher
unbestrittenen Annahmen im Zusammenhang mit der Darwinschen Theorie inFrage zu stellen.
quelle:
Fussnote S238; J.Briggs F.Peat Die Entdeckungdes Chaos
also des konkurenzkampfes und des Ueberlebens des Tuechtigsten, nachdem sieThomas
Malthus Essay ueber die Bevoelkerung gelesen hatten. Malthus sah imKonkurrenzkampf um
die Lebensgrundlagen die Methode der Natur, mit der sie dieschwachen und faulen von
fleissigen und produktiven Menschen trennt. Bertrand Russelwies darauf hin, dass Darwin
die Natur vermenschlichte, als er Malthus wirtschaftlicheLaissez-faire-Theorie benutzte,
um ein Bild des Lebendigen zu malen, in dem alles mitallem in unbarmherzigem
Konkurrenzkampf steht. Koennte es nicht sein, Dass dieseAusweitung des Malthusschen
Gedankens unbeabsichtigt zu einer schwerwiegendenVerzerrung unseres Verstaendnisses der
Natur gefuehrt hat, unter anderm auch der Naturunserer eigenen Aggressivitaet und
Gewalt? Ist es nicht beispielsweise moeglich, dassder Trieb, andere Arten auszuloeschen,
bis zum toedlichen
Ausgang umterritorialen oder sexuellen Besitz zu kaempfen oder
die eigene Art zu bekriegen,nicht so sehr Folge von "natuerlichen" tierischen Instinkten
ist als vielmehr Folgeder unnatuerlichen Bedingungen in der menschlichen Kultur? Lassen
wir DarwinsZirkelschlussanalogie beiseite- die Natur ist wie der Mensch, also ist der
Mensch wiedie Natur -, so werden wir frei fuer Beobachtung, dass aggressive und
anscheinendgewalttaetige Handlungen von Tieren nicht unbedingt ein Spiegelbild
menschlicherGewalt darstellen. Ein Loewe, der von der Oekonomie des Hungers bestimmt
ist, toetetein Gnu sehr schnell, und es gibt natuerliche Mechanismen, die Beute ineinen
Schockzustand zu versetzten und das Leid sehr gering zu halten. Dagegen ist dieArt von
menschlicher Gewalt, ueber die wir uns Sorgen machen, selten darauf gerichtet,das
aufzuessen, was getoetet wurde, und sie erzeugt viel Leid. Ganz anders alstierische
Aggression erwaechst menschliche Aggression fast immer aus dem Ich, einerErfindung des
menschlichen Bewusstseins und der Kultur. Welche Irrtuemer auch immerdie neue Biologie
noch enthalten mag, sie hat es jedenfalls moeglich gemacht, einigeder frueher
unbestrittenen Annahmen im Zusammenhang mit der Darwinschen Theorie inFrage zu stellen.
quelle:
Fussnote S238; J.Briggs F.Peat Die Entdeckungdes Chaos