MissMary schrieb:Mir wären die Kosten zu hoch (Lampe) und auch der Aufwand: Die machen ja doch jede Menge Kot, v.a. Wasserschildkröten - und dann schimmelt am Ende deine Bude.
Die Stromkosten werden meiner Erfahrung nach tendenziell überschätzt.
Ich habe selbst eine Bartagame - wer sie nicht kennt: Eine größere Wüstenechse, die aus Australien stammt (selbstverständlich eine Nachzucht). Auch dieses Tier benötigt Speziallampen (mehrere). Die dadurch insgesamt anfallenden zusätzlichen Stromkosten würden sich in Deutschland (schreibe das so, da ich nicht in Deutschland lebe) auf ca. 10 - 12 Euro monatlich belaufen.
Gemessen an den Kosten die für andere, auch gängigere, Haustiere zusätzlich zu deren Futter und Tierarztkosten anfallen (z.B. Einstreu für Kleinnager, Katzenstreu, vom Tier geplant (Beschäftigungsmaterial) oder ungeplant zerstörte Gegenstände) ist das noch im eher unteren Bereich. Was kostenmäßig Katzenstreu wäre wenn eine Katze bei mir wohnen würde, sind hier eben die Lampen. Oder kleinere Freizeit-/Hobbyausgaben, sind auch für viele Menschen in dem Bereich (z.B. ein Zeitschriftenabo).
(Dass man sich das eventuell doch nicht leisten kann oder möchte, sehe ich völlig ein. Vor jeglicher Haustieranschaffung alles sauber durchüberlegen und im Zweifelsfall: nein. Selbst habe ich ganz lange aus Tierliebe auf jegliche Haustiere verzichtet.
Ich möchte hier nur ein wenig mit dem verbreiteten Vorurteil, Reptilien verursachen immense Stromkosten, aufräumen.
Pro Tier/ Terrarium sind die laufenden Kosten nicht besonders hoch. Heikel wird es eher für manche Reptilienhalter, die mehrere Reptilien halten, was meiner Erfahrung nach oft der Fall ist. Oder auch, wenn mangels Vertrautheit mit solchen Tieren - sieht man eben "nicht alle Naselang" und man informiert sich ggf. auch wenig, wird bewusst in Zoohandlungen falsch beraten - die spätere Größe des ausgewachsenen Tieres massiv unterschätzt wird. Da fängt die Schildkröte eben münzgroß an, die Bartagame wie eine kleine Eidechse, und schon ein Jahr später sieht es im wahrsten Sinne des Wortes ganz anders aus, und plötzlich fehlen Geld und Platz für die nun nötige Terrariengröße.
Bei den Wasserschildkröten auch ein riesiges Problem: Ich kenne sie schon noch aus dem Aquariengeschäft, wollte man mir als Kind auch schmackhaft machen, "die bleiben klein".)
Zur Schimmelgefahr:
Der Reinigungsaufwand durch den Kot ist bei größeren Wasserlebewesen klar da.
Die Schimmelgefahr würde ich jedoch nicht höher als bei den gängigen Aquarien einschätzen. (Schimmel ist etwas, das ich wirklich "fürchte", da wir früher in schlechteren Wohnungen mit Schimmelneigung lebten - gesundheitsschädlich, der Aufwand, der finanzielle Verlust...)
MissMary schrieb:Ja, das war ein Verbrechen am Tier - man wusste glaube ich auch einfach nicht, dass sie Wärme brauchen - also mehr, als der deutsche Sommer so hergibt. Man hat ihnen auch Löcher in den Panzer gebohrt, da eine Schnur durchgezogen und sie festgebunden - oft kamen dann Fressfeinde und die Kröte war erledigt.
Vergleichbare Haltungsfehler findet man leider immer noch. Ich lese und schreibe in Reptilienforen...
(Zum Panzer anbohren: Nicht nur die Gefahr, sich nicht schützen zu können - was die Schildkröte sowieso hauptsächlich durch "Einziehen" macht - und Stress durch den Fremdkörper (was m.E. alleine schon schlimm genug wäre). Der Panzer ist berührungs- und schmerzempfindlich, vergleichbar zur menschlichen Kombination aus Fingernagel und Nagelbett.)