JConstantine schrieb:Sehr interessanrt :) Und wenn Sand für Bartagamen so schlecht wäre, würden diese massenhaft in der Wüste Australiens sterben ;)))
Genau solche Argumente hatte ich auch vorgebracht...
Da kam dann: In der Wildnis wird im Schnitt auch nur eine von 100 Bartagamen das erste Lebensjahr vollenden. Was stimmen mag (schaut man sich die Reproduktionsraten an) - das liegt aber nicht an Sand und Erde, sondern z.B. daran dass schlichtweg sehr viele Jungtiere gefressen werden, auch von Artgenossen.
(Die Gründe für Verstopfung bei Bartagamen sind:
- zu niedrige Temperatur, das Tier kann nicht richtig verdauen
- Pelletfütterung, Fütterung mit getrockneten Insekten*, sodass es dem Tier an Flüssigkeit fehlt
- tatsächlich manche Substrate, v.a. Mulch, welche mit Insekten die sich daran festhalten mitgefressen werden
Nebst: Oft ist es nicht einmal Verstopfung; die Besitzer gehen fälschlicherweise davon aus, es müsse täglich Kotabsatz erfolgen.)
JConstantine schrieb:Ich finde diese substratlosen Matten, die die Amerikaner oft benutzen auch nicht gut.
Da sehe ich nur x Nachteile an so einer Matte, u.a.
- Kot bleibt länger flüssig, sodass er vom Tier herumgeschmiert werden kann
- schwer zu reinigen (den Sand schaufle ich einfach aus, habe dafür einen Löffel, für größeren Sandwechsel eine kleine Schippe)
- es kann kein strukturierter (hügeliger) Boden erzeugt werden, sodass dann wieder die "Draufstellhöhlen" benutzt werden nebst das Tier immer flach läuft.
Ich habe ganz bewusst (!) das Terrarium so gestaltet dass viele Bereiche für mich nicht unter normalen Umständen zugänglich sind, sprich, ich dort die Bartagame maximal etwas sehen kann, aber nicht berühren oder einfach herausholen kann. Siehe z.B. die letzten beiden Fotos im Posting oben mit den drei Fotos. Dort unten-hinten könnte ich die Bartagame nur herausholen wenn ich den Ast ausbaue, die Höhle ausgrabe, sprich, in einem Notfall, und nicht "zum Streicheln".
Wenn man sich die spärlich eingerichteten US-Terrarien ansieht: Hier kann das Tier immer herausgeholt werden.
Meine Bartagame ist "handzahm", sprich, nimmt Futter aus der Hand, kann stressfrei berührt werden, ich kann das Tier rundum begutachten. Das halte ich für wichtig um ihren Gesundheitszustand zu kontrollieren und nicht gleich Stress zu verursachen falls doch einmal eine leichte Behandlung nötig sein würde. Ebenso um das Tier stressfrei aus dem Terrarium entnehmen zu können, falls Arbeiten im Terrarium nötig sind bei denen das Tier aus Sicherheitsgründen raus sollte.
Ansonsten ist die Haltung aber ziemlich "hands-off". Bin auch während der Winterruhe gar nicht an das Tier drangegangen; ich konnte sie in ihrem Bau den sie sich dafür gegraben hat etwas sehen, konnte sehen dass sie lebt und nicht sichtbar abnimmt, das reicht.
*Ich wundere mich immer, nicht nur bzgl. Bartagamen sondern auch bzgl. der Haltung anderer Tiere, wie oft das Bereithalten von frischem Gemüse (und Obst, wobei das an Bartagamen selten verfüttert werden soll) so schwierig sein soll. Ich nehme einfach einen Teil rohes Gemüse weg von dem was ich täglich koche und verfüttere das an Bartagame und Insekten. Ansonsten würde ich das extra kaufen.
Und zu den Insekten: Wenn man sich davor ekelt (was auf mich nicht zutrifft, aber ich habe Verständnis falls sich jemand vor etwas ekelt) und deshalb getrocknete verfüttern will damit ja nichts krabbelt, dann ist es m.E. das falsche Haustier, basta.