@Sagritana
Stress sehe ich bei meinem Tier so gut wie (und ich kenne die Anzeichen). "So gut wie" schließt schon Ausnahmesituationen die nie vermeidbar sind ein wie z.B. lauter Handwerkerbesuch. Dann ist's aber auch schnell wieder gut. Im Alltag nie. Wir sind möglicherweise aber auch ein besonders ruhiger Haushalt, z.B. keine Kinder, keine anderen Haustiere, Besuch selten und wenn dann ruhig, kein Fernseher oder Computerspiele, Lieblingsmusik von uns ist auf Flüsterlautstärke gehörte Naturklänge...
Beobachten macht meine Bartagame gerne, z.B. als ich am Wochenende neben dem Terrarium eine Pflanze an einem Klettergerüst (für die Pflanze, nicht die Agame!) befestigt habe. An einem anderen Tag habe ich am Tisch Modellbauteile sortiert: Bartagame schaut zu. Bin ich draußen auf dem Balkon: Bartagame kann mich sehen. Zudem sieht sie immer wenn sich jemand von der Seite annähert und wird nicht überrascht.
Rückzugsmöglichkeiten finde ich immens wichtig (betone ganz deutlich "immens"), und die hat meine Bartagame IMHO auch und nutzt sie. Es stehen z..B. vier versteckte Schlaf- und Ruhemöglichkeiten zur Verfügung (als sie kleiner war waren es fünf, die fünfte passt nicht mehr), eine davon erhöht. Diese nutzt sie zum Schlafen, um sich auch zwischendurch mal zurückzuziehen, sowie für die Winterruhe. Ebenso hole ich meine Bartagame nur aus dem Terrarium wenn sie oben sitzt und raus will - hinten/unten ist allein ihr Bereich (würde nur im Notfall drangehen).
Insgesamt ist es mir sehr wichtig, mich einem Tier (egal welchem) nicht aufzuzwingen und tiergerechte Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Aus Liebe zum Tier, und evl. auch weil ich selbst introvertiert bin und daher das Bedürfnis sehr gut nachvollziehen kann.
Allgemein wirkt mir meine Bartagame sehr zufrieden: normale Nahrungsaufnahme, unkomplizierte Winterruhe, kein "glass surfing", keine Stressstreifen, geht nach (immer beaufsichtigtem) Freilauf gerne ins Terrarium zurück.
Sangritana schrieb:Man kann es sehen,wie man will. Weiß auch nicht nicht,was wirklich besser sein soll.
Wichtig finde ich persönlich: Tier kann sich zurückziehen, kann aber auch rausschauen und wird nicht davon überrascht dass Menschen abrupt ins Blickfeld gelangen.
P.S.: Richtig schlecht (echt schon zum Weinen) finde ich solche Terrarien:
https://dragonsdiet.com/cdn/shop/articles/image0.jpg?v=1603817121Klein, niedrig, wenn überhaupt eine Höhle die dann auch noch hochhebbar ist, Mensch hat immer einfachen Zugriff zum Tier, kein Substrat, das Tier kann null modifizieren. Obendrein oft Probleme mit der Beleuchtung und mit Materialien in denen sich die Krallen verfangen
:(Leider z.B. in den USA (nutze englischsprachige Reptilienforen) verbreitet
:( Da sitzt dann die erwachsene Bartagame in einem "40 gallon tank", und "120 gallon" (grob die Hälfte dessen was im deutschsprachigen Raum als Mindestmaße vorgeschrieben ist) wird als enormer Luxus empfunden.