Wer sich näher für den Steinmarder und seine Lebensweise interessiert, dem kann ich das wirklich informative Buch "Von Mardern und Menschen, das Buch der Steinmarder" von Dr. Beate Ludwig empfehlen. Sie hat viel geforscht zu den Marderartigen, das Buch ist sehr angenehm zu lesen und bietet alle Infos, die man zum Steinmarder und seinen Verwandten als Laie wissen möchte. Oft ist es gebraucht sehr günstig zu erstehen. Aufbauend kann ein Gespräch mit einem ehrenamtlichen Marderberater spannend sein.
Das Marder das Blut ihrer Beute aussaugen und sich daran berauschen, sind uralte Märchen, die sich hartnäckig halten. Tatsächlich ist es so, wie
@itfc beschreibt, die Tiere eben Beute machen und das für sie am besten zu Verwertende zuerst fressen.
Ein Verschleppen der Beute findet nicht zwingend statt, wenn es nicht möglich ist bzw. der Marder gestört wird oder es für das Tier einfach keinen Sinn macht. Warum soll ein Marder ein angefressenes Hauskaninchen wohlmöglich 400m weit in seinen Unterschlupf tragen, möglicherweise auch noch ein Regenrohr hoch unters Dach, wenn es auch einfach am nächsten Tag in den kleinen Außenstall zurück kehren kann um dort weiter zu fressen. Recht geben muss ich
@Tussinelda aber, dass solches Vorrat anlegende Verhalten beispielsweise bei Eiern oder Butterbrotkanten oder dem Kaninchenkopf beobachtet wurde, besonders wenn Junge zu versorgen sind.
Ich würde also zusammenfassend sagen:
Nein, sie saugen kein Blut.
Ja, sie ernähren sich auch von dem Blut ihrer Beutetiere, wie Raubtiere das eben so machen.
Bedingt durch ihre Art Beute zu machen und die menschengemachten Haltungsformen von Beutetieren wie Hauskaninchen und Hühnern haben sich entsprechende Schauermärchen entwickelt.
Den Riss des Kaninchens im Eingangspost würde ich (bewusst, dass die Informationen etwas dürftig sind) als charakteristisch für einen Steinmarder bezeichnen.
Marder sind beindruckende, faszinierende Tiere, die zu Unrecht einen sehr schlechten Ruf genießen.