Rexus schrieb:Wenn es ganz schlimm wird, hat er um die Augen herum wie eine Brille. Das sollte ja auf Leishmaniose hindeuten. Eine Mittelmeerkanlheit. Hat sich , Gott sei Dank, nicht bestätigt.
Das Leishmaniose ausgeschlossen werden konnte ist schon mal gut.
Du beschreibst, dass Du das Gefühl hast es würde bei ihm im Alter schlimmer. Meinst Du damit eher, dass er auf immer mehr Nahrungsbestandteile reagiert oder das die Reaktion (Hautjucken, Ohrenchütteln, usw) schlimmer werden?
Sollte Letzteres der Fall sein:
Sind mal Hautgeschabsel und Tupferproben entnommen wurden? Bzw hat Euer Tierarzt das schon mal angesprochen?
Oft ist es ja leider so dass "Fieslinge" wie z.B. Hefen in den Ohren, bakterielle Hautinfektionen, Pilzerkrankungen, Demodex, andere Milben, oder sonstwas als "Trittbrettfahrer" es sich an Stellen an denen die Haut durch die allergische Reaktion (bzw das Kratzen, Lecken usw) geschädigt ist gemütlich machen.
So was nimmt dann oft bei sehr jungen, älteren oder anderweitig erkrankten Hunden einen schlimmeren Verlauf, bzw tritt häufiger auf, weil das Immunsystem sich gegen diese "Trittbrettfahrer" nicht ausreichend wehren kann.
Wird dann gegen die Allergie mit Cortison gearbeitet verschlechtert sich der Zustand oft zusätzlich, weil das Cortison (welches von Hunden und Katzen auch bei Dauergabe in der Regel viel besser vertragen wird als vom Menschen) das das Immunsystem ja ausbremsen soll damit es aufhört harmlose Substanzen anzugreifen eben leider auch da schwächend auf das Immunsystem wirken kann wo es benötigt würde um sich gegen oben genannte "Trittbrettfahrer" zur Wehr zu setzen, sodass es notwendig werden kann diese kleinen Fieslinge zu identifizieren und gezielt zu bekämpfen, auch weil von einigen eine Ansteckungsgefahr für andere Tiere oder auch für den Menschen ausgehen kann.
Außerdem habe ich bei einigen meiner Patienten mit starken Allergien oder Autoimmunerkrankungen (und auch bei zwei meiner eigenen Hunde mit einer Autoimmunerkrankung) festgestellt, dass sich die Symptome manchmal grade bei älteren Tieren in einem Zeitraum verschlimmern in dem man das Immunsystem "provoziert".
So traten z.B. bei einigen stark allergischen Tieren oder solchen mit Autoimmunerkrankungen nach Impfungen schwerere Schübe auf, selbst wenn Impfungen sonst ein Leben lang gut vertragen wurden.
So sinnvoll es auch ist Themen wie Impfungen kritisch zu betrachten, so unseriös ist leider Vieles was man darüber im Internet und mittlerweile auch in Buchform findet.
Sollte also auffallen, dass sich allergische Reaktionen z.B. nach einer Impfung (ich habe es seltener auch schon nach Behandlungen mit spot ons gesehen) verschlimmern sollte man das am besten mit dem Tierarzt seines Vertrauens besprechen (sprich, einem Tierarzt der das Tier und dessen Krankengeschichte kennt und bei dem man sich hinreichend sicher ist, dass er nicht aus finanziellen Gründen zu irgendetwas raten würde, dass dem Tier schadet oder bei dem ein Erfolg eher fraglich ist).
Gleiches gilt natürlich auch für das Besprechen ob und in welchem Umfang es sinnvoll ist zu testen ob ein aktueller, schlimmer "Allergieschub" wirklich "nur" mit der Allergie zu tun hat oder ob eine Trittbrettfahrer im Spiel sein könnte der gesondert behandelt werden sollte.
OT:
Tussinelda schrieb am 23.12.2017:die wurden aber nicht verpaart, die verpaarten sich einfach.
Wir sind schon wieder in verschiedenen Zeiten.
Irgendwann hat der Mensch angefangen Wildtiere (sehr wahrscheinlich Jungtiere) einzusammeln und zu zähmen, irgendwann wurden die dann vermehrt und später wurde daraus die von Dir bereits angesprochene hoch spezialisierte Zucht mit Manifestation bestimmter Eigenschaften durch Inzestverpaarungen usw.
Aber der Übergang zwischen "die vermehren sich halt" und "wir verpaaren Tiere die direkt miteinander verwandt sind miteinander um die Merkmale des perfekten Vorstehhundes, Retrievers usw zu verankern" war ja nicht nahtlos.
"Zucht" hat mit der Auslese nach einfachsten Kriterien wie z.B. "Der neigt weniger zum essen klauen" oder "den mag ich einfach lieber" begonnen, vermutlich sogar mit Kriterien die uns heute albern vorkämen, lag zwischen dem Beginn der Zucht auf bestimmte Merkmale und dem WISSEN um Erbfaktoren, Gene usw doch ein erheblicher Zeitraum.
Und eben diese Zuchtauswahl werden so einige Kriterien die auch auf natürliche Weise entstanden sind/wären eben zusätzlich begünstigt haben.
Dazu werden auch ganz einfache Dinge zählen. Sicher hätte sich auch auf natürliche Weise eher der Wolf->Hund durchgesetzt, der seine naturgegebene Scheu mal vergisst und sich dem Menschen annähert, grade wenn in schlechten Zeiten die Abfälle dieses Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod oder auch nur zwischen der Möglichkeit auch in diesem Jahr noch einen Wurf erfolgreich aufzuziehen macht.
Überlebt dann der Hund der sich bei der Jagd besonders geschickt anstellt und kann sich weitervermehren während ein ungeschickteres Exemplar vom Wildschwein getötet wird sind wir im Bereich der natürlichen Auslese und das für diese Jagdmethode nötige Köpfchen setzt sich auf ganz natürlichem Weg durch.
Überleben beide Hunde, aber nur einer ist reproduzierbar geschickt genug solche Begegnungen unverletzt zu überstehen, wird der Mensch der eine Auswahl vor einer Verpaarung trifft sich für diesen entscheiden (sofern nicht andere Eigenschaften dagegen sprechen).
Egal ob es die Scheu ist die auf dem Weg zum Hund überwunden werden musste, Expansionstrieb, die Fähigkeit mit dem vorhandenen Futter gut zurecht zu kommen..
Wir sehen leider täglich, dass Zucht aus Hunden etwas machen kann, dass der Natur niemals in den Sinn käme.
Gehen aber natürliche Auslese und Zucht Hand in Hand dann können sich Eigenschaften die sich auch natürlich entwickelt und weitervererbt hätten nicht nur schneller sondern auch effektiver manifestieren.
Tussinelda schrieb am 23.12.2017:Stichwort Amylase-Gene. Wurden Menschen gezüchtet?
Das Am1 Gen hat für mich immer nur bedeutet, dass der moderne Mensch sehr, sehr viel älter sein muss, als seine Verteilung über den Erdball und die Anpassung an die jeweiligen Lebensgebiete.
So zogen zumindest den mir vorliegenden Infos nach alle Homo Sapiens mit dieser Anpassung an kohlehydratreiche Kost los um sich auf der Welt zu verteilen und je nachdem wie nützlich ihnen dieses Gen in dem Gebiet in dem sie sich ansiedelten war hat es sich über diesen langen Zeitraum bei einigen Populationen im Vergleich zu anderen reduziert.
Die Frage ob der Mensch "gezüchtet" wurde möchte ich nicht gern beantworten, das ist einfach nicht mein Fachgebiet.
Ich hab dazu vor Jahren mal einen Anthropologen gefragt, primär weil es mich interessiert hat warum für die Vielfalt der Menschen nie ein gutes Wort "erfunden" wurde.
Morphologische Unterschiede sind ja mehr als deutlich und dennoch benutzen auch viele Anthropologen das Wort "Rasse" nur ungern, weil es so wirklich passend auch nicht ist, vergleicht man es damit was sonst als "Rasse" bezeichnet wird.
Er wollte zwar nicht von "Zucht" sprechen (soweit konnte ich ihm auch noch folgen) aber erklärte mir auch, das der Mensch einfach mal die einzige Tierart ist, die so extrem über den Erdball verteilt ist, dass sie sich innerhalb einer Art auf natürliche Weise derart gravierende Unterschiede entwickeln konnten und der Mensch dennoch eine Art blieb ohne das sich diese morphologischen Unterschiede Unterarten zuordnen ließen.
Außerdem habe der Mensch sich breits auch in recht frühen Zeiten durch "Technik", erhebliche Anpassungsfähigkeiten aufgrund von Intelligenz, dem Ortswechsel ganzer Siedlungen/Populationen bei entsprechender Notwendigkeit bzw Umständen bei denen bei anderen Tierarten eine lokale Population einfach mal ausgestorben wäre, usw oft dem entziehen können, was in der Evolution so gern als "genetischer Drift" bezeichnet wird.
Dazu kommt dann noch das es wohl Hinweise darauf gäbe, dass viele Kulturen schon sehr früh nicht mehr nach dem einfachem Prinzip des Stärkeren vorgegangen sind und auch "Paarungspartner" schon in relativ frühen Zeiten keineswegs immer nur nach Vitalität usw ausgewählt wurden.
Man kann den Menschen also sicher nicht als "gezüchtet" bezeichnen, aber das mit der "einfachen natürlichen Auslese" und dem normalem Lauf der Evolution hat unsere Spezies eben auch schon seit sehr langer Zeit hinter sich gelassen was sie mit anderen Tierarten schwer bis gar nicht vergleichbar macht.
Tussinelda schrieb am 23.12.2017:also Fanta käme mir niemals in den Sinn, um es dem Speiseplan meiner Hunde zuzufügen.
"auch mal nen Schluck Fanta" ist nun nicht als "Teil des Speiseplans" zu werten, ebenso wenig wie "kriegt mal ein Stück Keks ab"
:) Ich sehe das bei Hunden ein bisschen wie bei Menschen: "wer sich grundsätzlich gesund ernährt darf auch MAL naschen"
Aus mehreren Gründen kriegen meine Tiere z.B. keine dieser vielfältigen käuflich erwerblichen Leckerchen und bei ihrer regelmäßigen Ernährung achte ich darauf das sie gesund und ausgewogen ist und mit Ausnahme dieser einen Hündin steht auch Fertigfutter eher selten auf dem Speiseplan (eher als Notvorrat wenn was mit der Gefriertruhe nicht stimmt, der Futterfleischhändler irgendwas nicht liefern kann oder, oder, oder).
Nicht weil ich Fertigfutter grundsätzlich schlecht finde, sondern weil ich bei selbst zusammengestelltem Futter die Möglichkeit habe umfangreicher auf individuelle Ernährungsbedürfnisse einzugehen.
Für mich heißt das im Gegenzug, dass sie ab und an ein Stück von meinem Keks haben dürfen oder "der Schluck" der noch in der Fanta- oder Saftflasche ist ab eben auch MAL im Napf meiner Hündin landen kann.
So froh ich auch bin, dass es dieses vegane Futter gibt, hat es doch ihr Leben gerettet, so klar ist eben auch, dass das Zeug nichts mit dem zu tun hat was ein Hund eigentlich fressen sollte und ich seh ihrem Gesicht ja an, dass das Zeug so zu schmecken scheint wie es riecht, nämlich nach fast gar nichts.
Da ich nen Trockenfutter eh nie uneinangeweicht füttern würde bin ich froh darüber, dass ihr Gesicht deutlich an Zufriedenheit zunimmt wenn ich zum Einweichen nicht nur Wasser, sondern anteilig Hafermilch, Brühe oder was sich halt so anbietet nehme.
Ist dann ab und an mal nen Schluck Fanta oder Saft mit dabei hat sie sichtlich Freude daran und abgesehen davon das Du natürlich Recht hast, dass Fanta kein gesundes Hundefutter ist würde dieser "Leckerchenvorteil" der es mir auch erlaubt wenn nötig Medikamente in ihr Futter zu schmuggeln sowieso verloren gehen würde es sowas öfter als nur in Ausnahmefällen geben.
Übrigens hat sich ein ähnliches Vorgehen auch bei gesunden Tieren (eigene und Kundentiere) bewährt, bei denen es nicht so leicht ist Medikamente ins Tier zu kriegen.
Erstaunlich viele Tiere sind clever genug den Braten zu riechen, wenn auf einmal das Leberwurstbällchen oder der Löffel Macadamiacreme angeboten wird.
Taucht solch ein verführerisches Leckerchen hingegen generell ab und an mal auf, dann hinterfragen viele dieser Tierchen es auch dann nicht mehr wenn doch mal ne Tablette drin ist.
:)Tussinelda schrieb am 23.12.2017:Allerdings genauso wenig vegane Kost.
Das ging mir übrigens bis vor etwa 2 Jahren genauso. In den letzten 15 Jahren hatte ich beruflich wie privat mit zahlreichen Tieren zu tun deren Ernährungsproblem zu identifizieren und zu lösen schon in den Bereich Detektivarbeit gefallen ist aber IMMER gab es eine Lösung.
Das war ja auch einer der Gründe warum dieser Hund bei mir landete. Tjo und trotz all meiner Erfahrung, meines angesammelten Wissens und der unterschiedlichsten Methoden ein für sie geeignetes Futter ausfindig zu machen war sie buchstäblich dabei mir unter den Händen wegzuverhungern.
Grade weil ich immer der Ansicht war das vegane Ernährung für Hunde ein No-Go ist war das das Letzte was nach all den Untersuchungen, Tests und all dem Hoffen und Bangen noch übrig blieb und es rettet ihr Leben.
Und egal mit welchem Horror ich noch heute auf diese Monate zurückschaue in denen mein Hund dünner und dünner wurde und nicht nur ich sondern auch alle Tierärzte mit denen ich mich kurzschloss ratlos waren bin ich heute dankbar das sie bei mir gelandet ist.
Denn heute weiß ich, dass es solche Hunde gibt, Hunde bei denen nichts außer einer veganen Ernährung bleibt.
Und auch wenn es statistisch betrachtet wohl unwahrscheinlich ist, dass mir solch ein Hund sei es privat oder beruflich ein zweites Mal begegnet, ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich dank dem was dieser Hund mir beigebracht hat in Zukunft in der Lage wäre zu helfen bevor es so knapp wird wie es bei meiner eigenen Maus gewesen ist.
Und den Tierärzten die mit ihr zu tun hatten und haben geht es ja genauso.
Tussinelda schrieb am 23.12.2017:Da ist die Forschung noch zu umstritten, als dass ich da ein Risiko eingehen wollte.
Welches Risiko? Was ist denn riskanter als ein Hund der mir trotz guter Nahrungsaufnahme unter den Händen wegverhungert?
Es mit veganem Futter zu versuchen war die letzte Chance darum herumzukommen einen zu diesem Zeitpunkt sonst gesunden (und extrem lebensfrohen) Hund einzuschläfern.
Da gab es kein "Risiko".
Im Gegenteil. Wäre ich nicht so überzeugt davon gewesen, dass vegane Fütterung für einen Hund nicht in Frage kommt, dann hätte ich diesen Schritt vielleicht schon früher gemacht und hätte uns allen damit VIEL ersparen können.
Meinem Mann und mir all die Panik die wir täglich durchmachten, weil wie sahen wir sie aufblühte.. und wir ständig mit der Angst konfrontiert waren, dass sie das Leben auf das sie so neugierig war vielleicht gar nicht hätte erkunden können.
Und sie hätte dann schon früher die Möglichkeit gehabt die Welt in vollen Zügen kennenzulernen und zu genießen, denn bei allem was ihr gefiel (und da standen und stehen "Löcher buddeln die an einen Tiefbau erinnern", mit uns durch die Felder streifen und "rumtoben mit anderen Hunden" von Anfang an ganz oben) mussten wir immer im Blick behalten, dass wir das Risiko sie zu viele Kalorien verbrennen zu lassen nicht eingehen konnten. Das hat ihr sicher nicht dabei geholfen sich in eine Welt in der jedes fallende Blatt für sie eine kleine Sensation war einzugewöhnen).
Hätte ich nicht so lange gedacht das veganes Futter nicht mal einen Versuch wert gewesen wäre hätte wir ihr und uns Vieles erspart und da spreche ich noch nicht einmal von den Kosten die für all die Untersuchungen, Sondenkost, Infusionen usw angefallen sind.
Aber wie so oft im Leben ist man hinterher immer klüger.
Für den Test mit dem veganen Futter entschied ich mich dann ja leider erst als nichts anderes mehr übrig blieb außer eben zwei Gründe die Erfolg in Aussicht stellten und weil die beiden sonst noch verbleibenden "Alternativen" eigentlich keine waren.
Eine Alternative wäre gewesen zu akzeptieren das sie halt kein Futter verarbeiten kann und sie einzuschläfern, kam für uns und ihre Tierärzte aber nicht in Frage, denn irgendwas das sie verdauen konnte musste es geben, denn als sie im spanischen Tierheim landete war sie vermutlich etwa 8 Monate alt und muss ja bis dahin irgendwas gefressen haben.
Die andere Alternative wäre gewesen die parenterale Ernährung auszuweiten. Um Zeit zu gewinnen hatten wir bereits mit Infusionen u.A. in Form von Aminosäuren gearbeitet. Aber eine echte Alternative fürs Leben war das nie sondern immer nur eine Möglichkeit Zeit zu gewinnen um doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen.
Und für den Test mit dem veganen Futter sprachen zwei einfache Gründe:
1. Es war mal definitiv das Einzige was ich bei dem Versuch eine für sie geeignete Ernährung zu finden noch nicht ausprobiert hatte
2. Bei dieser letzten "Krisensitzung" nachdem auch das zuletzt getestete Futter keinen Erfolg gezeigt hatte und ihr Ernährungszustand klarer denn je machte, dass uns die Zeit wegrannte stellte ich ihrem Tierarzt eine Frage, die mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich echt dumm vorkam:
Das sie bis zu ihrer Aufnahme im spanischen Tierheim hochgradig depriviert gelebt haben muss stand aufgrund psychischer und physischer Auffälligkeiten fraglos fest.
Vermutlich kam sie bei einem Podenco"züchter" zur Welt, der beim Verkauf ihrer Geschwister merkte, dass sie taub ist. "Gut" genug um sie nicht wie üblich zu töten wusste dieser Mensch aber offensichtlich auch nicht, was er sonst mit ihr tun sollte.
So wies psychisch wie physisch alles drauf hin, dass sie diese ersten Monate ihres Lebens in der dunklen und nicht sehr geräumigem Wurfbox oder einem ähnlichen Verschlag verbracht haben musste bis sie entweder irgendwie entlaufen ist oder doch ausgesetzt wurde.
Entsprechend brachte sie auch die "passenden" physischen und psychischen Probleme mit, die sich aber so schnell verbesserten dass ich diesen Hund nur bewundern kann. Nur ein Problem blieb:
Egal was ich fütterungstechnisch versuchte und wie oft ich die Protokolle mit den Tierärzten durchging oder welche Tests wir machten:
Sie magerte stetig ab.
Schließlich fragte ich in dieser "letzten Krisensitzung" (in der wir eigentlich besprechen wollten wie weit wir mit der parenteralen Ernährung gehen können ohne in den Bereich zu kommen in dem wir nicht mehr in ihrem Interesse handeln) ob ihr Tierarzt es für möglich hielte, dass sie nicht "nur" psychisch und "den üblichen Verdächtigen" physischen Bereichen wie Augen, Knochendichte usw depriviert sein könnte sondern ob es auch möglich sei, dass ihre Ernährung in dieser ersten Lebensphase SO einseitig war, dass ihr Verdauungstrakt unfähig blieb andere Nahrungsbestandteile nennenswert zu verdauen.
Er dachte kurz nach, beriet sich mit seinen Kollegen (ist eine Klinik) und meinte dann, dass ihm sowas zwar noch nie begegnet sei, aber durchaus möglich wäre, ihm aber nun kein Testverfahren einfallen würde das uns erlauben würde rauszukriegen was sie wohl bekommen haben könnte (so Fantasiegedanken wie Isotopenanalysen usw sind da ja dann doch eher Spinnerei).
Zum Glück war das auch gar nicht nötig, denn da ich schon öfter Patienten und selbst Pflegehunde hatte die bei der Eingewöhnung mäkelig waren wusste ich von den spanischen Tierschützern, dass die Fütterung mit Bäckereiabfällen sehr verbreitet sei und hierbei zu bedenken sei, dass oft der Maismehlanteil recht hoch ist (bei uns ist ja eher Weizen die Hauptzutat).
Also bestellte ich ein entsprechendes, veganes Trockenfutter und dann blieb nur abwarten.
Tjo aber das war der Wendepunkt.
Sie hörte nicht nur auf abzunehmen, sondern begann ZUZUNEHMEN, sah irgendwann tatsächlich wie ein Hund aus, baute Muskeln auf.
Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, dass ich das mit dem veganen Futter nur vorübergehend machen müsste und sobald ihr Ernährungszustand uns einen gewissen Spielraum gab vorsichtig versuchen könnte sie nach und nach auf Nahrung umstellen, die eher als "Hundenahrung" durchgeht.
Aber das ist bei ihr leider nicht möglich.
Also belassen wir es wie es ist und sind froh das es überhaupt einen Weg für sie gibt und sind froh das sie nun doch das Leben führen darf das ihr als Hund zusteht:
Sie kann mit anderen Hunden rumtoben und sich beim Buddeln in ein Erdferkel verwandeln ohne das ich mir den Kopf darüber zerbrechen muss wie viele Kalorien ich sie verbrennen lassen kann.
:)