@off-peak Da mir solche Fälle in denen ein Hund irgendwas gar nicht verdauen kann eher selten unterkommen und mir ein Fall der so extrem wie bei meiner Hündin ist auch vorher und nacher weder beruflich noch privat ein zweites Mal begegnet ist, dürfte diese heftige Ausprägung definitiv ein Einzelfall sein.
Allerdings ist der Hund kein reiner Fleischfresser, sondern ein sogenannter "Carni-Omnivore" und ja die Fähigkeit eines Hundes mit bestimmten tierischen oder pflanzlichen Inhaltsstoffen zurecht zu kommen ist durchaus beeinflussbar.
Einen nicht ganz geringen Anteil hat hier auch die Genetik, Hunde leben einfach seit tausenden von Jahren mit dem Menschen zusammen und je nachdem wo diese Menschen angesiedelt sind, also welche Nahrung sie mit den Hunden geteilt haben kam es durchaus zu aktiver und passiver Anpassung. (teils Zucht, teils einfache Evolutionsprozesse).
Gut erkennbar ist das z.B. an Extrembeispielen wie solchen, dass ich viele Windhunde kenne die bei einer Fütterung die zu fleischlastig und zu kohlehydratarm ist dazu neigen unglaublich abzumagern und auf einen hohen Proteinanteil im Futter häufig mit Hyperaktivität und kaum noch lenkbarer Nervosität reagieren. Beides beobachte ich z.B. bei Schlittenhunden deutlich seltener.
Tussinelda schrieb:das ist aber meines Wissens nicht wissenschaftlich belegt, was Du da festgestellt hast. Wahrscheinlich bedarf es nur einer vorsichtigen Umstellung, könnte ich mir vorstellen.
Wissenschaftliche Studien sind mir auch nicht bekannt, ich glaub auch nicht das hier der Forschungsantrieb recht hoch ist.
In den "Normalfällen" in denen solche Hunde auf ungewohntes Futter z.B. mit Durchfall, Erbrechen, Nervosität, Hautproblemen usw reagieren ist es tatsächlich erfolgreiches Mittel der Wahl "vorsichtig umzustellen." Meistens bedeutet das, das man auch wenns einen nicht grad glücklich macht mit einem billigem Supermarkthundefraß startet und dann nach und nach auf hochwertige Fütterung umstellt.
Aber selbst das ist meist eher Geschmackssache als wirklich "nötig". Viele solcher Hunde kann man auch einfach auf hochwertiges Futter umstellen und die oben genannten Probleme lösen sich dann erfahrungsgemäß je nach Art und Intensität nach meistens 2-4 Wochen von selbst in Luft auf.
Bei Fällen wie dem Hund des Threaderstellers, also wenn bereits nachweisbare Allergien da sind habe ich es aber nur in eher seltenen Fällen erlebt, dass das Problem sich durch eine Umstellung (die dann ja wie eine Desensibilisierung laufen und arbeiten muss) vollständig lösen lässt.
Oft ist es nach einer erfolgreichen Ausschlussdiät die Hund und Halter mal eine Auszeit gibt durchaus möglich den Speiseplan langsam so zu erweitern, dass auch einzelne Futterbestandteile auf die zuvor allergisch reagiert wurde wieder gut vertragen werden, aber das muss man sich gut überlegen und dann sehr gut organisiert angehen.
Meiner Erfahrung nach scheinen aber Allergien gegen z.B Schwein, Weizen und Soja ziemlich "immun" gegen solche "Desensibilisierungsversuche", während mir u.A. bei Mais, Lamm und Geflügel durchaus Erfolgsgeschichten (auch langfristige) bekannt sind.
Die Unfähigkeit meiner Hündin tierisches Protein umzusetzen ist leider auch permanent. Jeder Versuch sie auf artgerechtes Hundefutter umzustellen (egal wie langsam) war ein Fehlschlag, sodass ich mich jetzt damit abgefunden habe.
Aber wie gesagt, Fälle wie sie sehr selten (zum Glück weils echt fies ist und "leider" weil ich folglich auch keine Erfahrungswerte anderer Betroffener habe die mir weiterhelfen könnten).
Allergien sind da ja "zum Glück" verbreiteter, sodass man auf ein paar mehr Erfahrungswerte und Lösungsansätze zurückgreifen kann.