@AnGSt AnGSt schrieb:Der Platz der Gestirne ist nicht die Atmosphäre, und geklärt hat sie sich im Text auch nicht. Aus dem Text mögen viele wundersame Dinge hervor gehen aber sowas ... wie kommst Du darauf?
Hallo!
Die Besonderheit der hebräischen Sprache:
Das hebräische Verb besitzt zwei Aktionsarten (Stadien) (gemeint ist die Beschaffenheit oder der Zustand einer Handlung): das Perfekt und das Imperfekt (nicht mit dem Perfekt und dem Imperfekt im Deutschen zu verwechseln).
Das Perfekt zeigt eine abgeschlossene Handlung oder Tätigkeit an. Das Imperfekt bezeichnet eine nicht abgeschlossene oder andauernde (noch unvollendete) Handlung oder eine Handlung in ihrem Verlauf.
In 1Mo 1:1 steht das hebräische Verb für „erschuf“ im Perfekt, was darauf hinweist, daß die Erschaffung der Himmel und der Erde abgeschlossen war.
In 1Mo 2:2 steht das hebräische Verb für „begann . . . zu ruhen“ im Imperfekt, was eine nicht abgeschlossene oder andauernde Handlung oder eine Handlung in ihrem Verlauf anzeigt. (Vergleiche Heb 4:4-7.)
Im Hebräischen kann demnach eine Handlung, die in der Vergangenheit stattfand, durch Verben im Imperfekt angezeigt werden, falls die Handlung als nicht abgeschlossen betrachtet wird, während eine Handlung, die in der Zukunft stattfinden wird, durch Verben im Perfekt angezeigt werden kann, falls die Handlung als abgeschlossen betrachtet wird.
Das Imperfekt des hebräischen Verbs kann im Deutschen durch Verwendung von Hilfswörtern wie „dann“, „begann“, „ging daran“, „weiter“, „fuhr fort“ usw. wiedergegeben werden.
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Zu dem Zitat von dir:
Das ist richtig! Doch bedenke, dass der Schöpfungsbericht aus der Sicht eines Erdbewohners geschrieben ist. Wenn ich zum Himmel aufblicke, bewegen sich Sonne, Mond und Sterne am Firmament. Sie wirken als dorthin "gesetzt" !
Die Klärung der Atmosphäre:
Aus dem Schöpfungsbericht geht hervor, dass am 1. Schöpfungs"tag" von Gott bewirkt wurde das Licht bis zur Erdoberfläche durchdringen konnte und ein Tag/Nachtrythmus einsetzte.
Am 4. Schöpfungs"tag" wurden die Lichtkörper Sonne, Mond und Sterne in die Ausdehnung "gesetzt". Das heißt, sie wurden als Lichtkörper sichtbar.
1. Mose 1:16
"Und Gott "machte dann" die beiden großen Lichter, das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht, und auch die Sterne."
Fußnote zu Gott "machte dann":
machte dann“. Hebr.: wajjáʽaß (von ʽaßáh). Verschieden von „[er]schaffen“ (baráʼ), was in V. 1, 21, 27; 2:3 zu finden ist.
Gott machte dann: = Fortlaufende Handlung, die durch das Imperfekt ausgedrückt wird!!!
Da in 1. Mose 1: 16 das hebräische Verb für Gott " machte" im hebräischen Imperfekt steht, wird durch die Aussage:
Und Gott "machte dann" die beiden großen Lichter, das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht, und auch die Sterne."
..angezeigt, dass in diesem Vers eine fortlaufende Handlung beschrieben wird, also einen fortlaufenden Prozess der nicht abgeschlossen war.
Da durch die hebräische Ausdrucksform gemäß 1. Mose 1:1 die Erschaffung des gesamten Universums bereits abgeschlossen war, als Gott gemäß den nachfolgend beschriebenen Schöpfungstagen damit begann, den Planeten Erde für Leben vorzubereiten, muss sich der im 4. Schöpfungstag beschriebene Prozess des "machens" der Lichtkörper auf das allmähliche "sichtbar werden" in der Ausdehnung oder Atmosphäre beziehen.
Das kann dann nur mit einer allmählichen Klärung der Atmosphäre erklärt werden.
Gruß, Tommy