Was steht wirklich in der Bibel?
05.06.2014 um 06:45@Micha007
Das ist ja das kuriose an der Evolutionstheorie – das Ergebnis steht immer schon vorher oder auf halben Wege fest – man versucht sich nur noch vielfältig dahinzurechnen...
Ich schrieb: wenn man will kann man das fast so deuten...
– natürlich hat der Text eine etwas andere Ausrichtung – aber er beschreibt grundsätzlich die Problematik der göttlichen Wahrnehmung – nämlich, das man Gott nicht direkt wahrnehmen kann – sondern das die Schöpfung und seine Werke, sein Wesen nahelegen.
Ich fürchte aber, das Du den Text völlig falsch deutest – da geht es doch nicht lediglich darum, das WIR Gott, wie Tieren einen Namen geben????!!! Wie kommst Du denn darauf?
Der Kontext in Vers 18 spricht von dem Problem einer Gottlosigkeit und der Unterdrückung von Wahrheit:
Die Formulierung Gottes Herrlichkeit zu vertauschen taucht an anderer Stelle, in gleicher Angelegenheit wieder auf
Aber selbst das signalisiert auch, die unterschiedliche Wahrnehmung in der Sache - die jeder Mensch für sich selber entscheidet ( und dafür anscheinend sein "Spirit-Modul" hat )
Deine Schlussfolgerung kann ich nicht ganz gelten lassen, da dies auch für alle andern Sinne unserer Wahrnehmung gelten müsste, weil auch sie unsere Realität begrenzt “spiegeln“ und dann chemisch im Hirn eine Zusammensetzung/ Stimulation findet
Eine entsprechende Störung/ Beeinflussung unsere geistigen Prozesse, würde auch unser logisches Denken außer Kraft setzen oder abfälschen können – und ist damit nicht ein Hinweis auf eine inkorrekte Wahrnehmung bzw. Beweis von Hirngespinsten. Wir habe verschiedene Sinne, die eine Realität mehr oder weniger korrekt abbilden können oder auch getäuscht werden können.
Auch unser Gewissen oder Sinn für Gerechtigkeit, der sich in ähnlicher Weise findet, ist dann auch ein globales Hirngespinst?! Letztlich schaft es dieser Sinn doch auch in die Wiklichkeit, wenn wir den Anspruch von Gerechtigkeit mehr oder weniger umsetzen.
Zeigt unsere geistige Befähigung nicht vielmehr ein religiöses Grundbedürfniss an - das auch in der atheistischen Kultur gewisse religiöse Stielblütten schlägt, wo halt andere Dinge eine entsprechende Bedeutung erfahren.
Viel desillusionierender werte ich den Umstand, das dieses "Spirit-Modul" bei allen Religionen oder spirituellen Prozessen ( Meditation usw. ) ähnlich funktioniert.
Der Wissenschaftler, der für diesen Feldversuch heftig von der Kirche angegriffen wurde, macht in dem Artikel vom Goethe Institut doch noch eine ganz interessante Aussage:
Genau! – statt mit einer künstlichen Sinnes-Stimulation, das Zerrbild einer grundsätzlichen Täuschung herzuleiten, geht es doch vielmehr, um die Frage, warum wir mit so einem Instrument ausgestattet sind ( natürlich, damit es in der dunklen Neandertaler-Höhle nicht zu langweilig wird).
Ich sehe immer wieder Reglen, die man beim Gotteswesen anwendet, und in anderen Bereichen unterm Tisch fallen lässt....
Der Artikel vom Goethe Institut kommt damit zu einem anderen Schluss:
@Snowman_one schrieb:Ein Zwischenergebnis? - berechtigt doch nicht automatisch zum Verwerfen anderer Lösungsansätze – bist Du auch früher nach dem halben Rechenweg von der Tafel weggerannt? ;)
Wenn nun einer sagt das ein Schöpfer für die Entstehung und Vielfalt des Lebens verantwortlich ist, dann sollte er doch auch Beweise dafür erbringen.
@Sideshow-Bob
schrieb:
Nun zunächst befinden wir uns in einem Prozess der Erkenntnis, das ist bei der Evolution so, und auch eine Gottes-These dürfe ja wohl zunächst mal eine Zulassung finden
@Micha007
Also Gott/Götter gibt es schon seit Äonen und (gemessen an der Meinscheitsgeschichte) gibt es die Naturwissenschaften erst seit Kurzem.
Naturwissenschaften können aber schon in der "kurzen" Zeit erste Zwischenergebnisse über Entstehung und Funktionieren der Welt liefern und die religiöse Seite verlangt nach NOCH MEHR ZEIT um mal Zwischenergebnisse zu liefern???
Das ist ja das kuriose an der Evolutionstheorie – das Ergebnis steht immer schon vorher oder auf halben Wege fest – man versucht sich nur noch vielfältig dahinzurechnen...
Römer 1:20Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.Und weil Du meine Interpretation nicht nachvollziehen kannst, attestierst Du mir gleich grundsätzliche Dummheit ? - Sehr wissenschaftlich!
22Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden
23und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.
Sideshow-Bob schrieb:
hier kann man den Vers 23, wenn man will fast als Vorahnung einer Evolution deuten, die sich nur mit der Schöpfung beschäftigt...
@Micha007
Lesen und verstehen scheint nicht gerade Dein Steckenpferd zu sein.
Da wird lediglich beschrieben, das wir Gott benennen/einen Namen geben, so wie wir Vögeln, vierfüßigen und kriechenden Tiere benennen/einen Namen geben.
Wie Du da etwas Evolutionäres hineininterpretierst, erschließt sich mir allerdings nicht
Ich schrieb: wenn man will kann man das fast so deuten...
– natürlich hat der Text eine etwas andere Ausrichtung – aber er beschreibt grundsätzlich die Problematik der göttlichen Wahrnehmung – nämlich, das man Gott nicht direkt wahrnehmen kann – sondern das die Schöpfung und seine Werke, sein Wesen nahelegen.
Ich fürchte aber, das Du den Text völlig falsch deutest – da geht es doch nicht lediglich darum, das WIR Gott, wie Tieren einen Namen geben????!!! Wie kommst Du denn darauf?
Der Kontext in Vers 18 spricht von dem Problem einer Gottlosigkeit und der Unterdrückung von Wahrheit:
18Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhaltendie Verse 19 und 20 sprechen von einer menschlichen Verantwortung, Gott prinzipiell wahrnehmen zu können:
19weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat;20denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.Vers 21 spricht davon, das Menschen Gott ignorieren:
21Denn obgleich sie Gott erkannten, haben sie ihn doch nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt, sondern sind in ihren Gedanken in nichtigen Wahn verfallen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.Vers 22 das die Menschen sich für super weise halten, aber schwache Schlussfolgerungen ziehen:
22Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren gewordenUND Vers 23 zeigt, das diese Menschen, ihr Gottesbewußtsein oder ihre Aufmerksamkeit von Gott weg, auf das Bild des Menschen oder verschiedene Tiere gerichtet haben.
23und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild, das dem vergänglichen Menschen, den Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren gleicht.Vers 25 erklärt doch noch direkt, das die Menschen damals, wovon die Situation dort handelt, die Lüge mit der Wahrheit vertauscht haben, in dem sie die Schöpfung verehrt haben, und nicht mehr Gott:
25sie, welche die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und dem Geschöpf Ehre und Gottesdienst erwiesen anstatt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen!Das war schlicht der Umstand vom klassischen Götzendienst - und wenn so man will, dann haben sich die Menschen heute in der Evolution, in Ihrer Aufmerksamkeit auch auf Mensch und Tier reduziert und haben sich von Gott verabschiedet – der Text beschreibt nun mal diesen Prozess, wenn auch aus etwas anderen Hintergründen.
Die Formulierung Gottes Herrlichkeit zu vertauschen taucht an anderer Stelle, in gleicher Angelegenheit wieder auf
11ob die Heiden ihre Götter wechseln, die doch keine Götter sind. Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Götzen, der nicht helfen kann!Natürlich ist in der Bibel eine Gottes-Abstinenz ein klassiches Drama – und so wird der selbe Gedanke in Apg wieder aufgegriffen:
29Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.
30Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen.
Aber selbst das signalisiert auch, die unterschiedliche Wahrnehmung in der Sache - die jeder Mensch für sich selber entscheidet ( und dafür anscheinend sein "Spirit-Modul" hat )
Sideshow-Bob schrieb:Das wirkt wirklich ironisch – wahrscheinlich ist Dir nicht klar, wie viele Religionen und Gottesvorstellungen es heute auf der Welt gibt?! ( Millionen) - die genetische Verbundenheit wird in dem wissenschaftlichen Artikel geschlussfolgert - und findet genügend Futter in dem gobalen Religiösen Kulturen.
Der Glaube wird frei Haus mit unseren Genen bzw. einem besonderen Zentrum im Gehirn geliefert
@Micha007
[Ironie]
Das würde erklären, warum seit den Chinesen, Indern, Griechen, Ägyptern, Römern, Germanen, etc., die Götter immer weniger wurden, bis heute nur noch wenige existieren und in nicht all zu ferner Zukunft gar keine Götter mehr existieren, weil sich im Laufe der Zeit unsere Gene verändern.
[/Ironie]
Sideshow-Bob schrieb:Das beeindruckt mich überhaupt nicht ( den Hinweis auf diesen Artikel/ Umstand habe ich selber im Verlauf eingefügt, weil er sehr interessant ist).
Eine spirituelle Begrifflichkeit ist nun mal eine andere, als eine wissenschaftliche.
Richtig.
Wie der Wortstamm (Spirit ≙ Geist) schon zeigt, handelt es sich - wie Träume, Götter, Ideen, etc. - um geistige nicht reale Vorstellungen. Wissenschaftliche Gegrifflichkeiten sind klar definiert und jederzeit überprüfbar. Spirituelle Begriffe sind deshalb nicht überprüfbar, weil sie sich nur immer jeweils im Geiste einer Person befindet. Wenn eine Person einer Anderen z.B. etwas aus einem Traum, einer Idee oder Gott erzählt, so stellt es sich für die andere Person immer anders dar, als bei der Ersten. Eben WEIL sie nicht existieren.
Von daher KÖNNEN sich spirituelle und wissenschaftliche Begrifflichkeiten gar nicht annähern, eben weil das eine real und nachweislich ist und das andere sich eben nicht real, nicht nachweisbar in den Gedanken einer jeweiligen Person befindet.
Siedeshow-Bob schrieb:
Wir stehen wissenschaftlich wohl kaum in der Fähigkeit einen “Gott“, in der Dimension einer Macht, die das ganze Universum übersteigt oder durchdringt im üblichen Sinne zu beweisen.
@Micha007
Doch, ist es schon seit rund zwei Jahrzehnten sogar, man will es nur leider nicht wahrhaben.
Denn es wurde nachgewiesen, das ein Areal im Schäfenlappen des Gehirns bei religiösen Menschen aktiver ist, als bei nicht religiösen Menschen. Als Gegenprobe, hat man bei nicht religiösen Menschen eine Induktionsschleife über den Kopf an besagter Stelle gehalten, die gepulste elktr. magn. Wellen sendete und die Menschen plötzlich an Gott jesus und den Inhalten der Bibel glaubten. Ja diese sogar als wahr und Tatsache ansahen. Wurde die Induktionsschleife weggenommen, war der Spuk auch wieder vorbei.
Deine Schlussfolgerung kann ich nicht ganz gelten lassen, da dies auch für alle andern Sinne unserer Wahrnehmung gelten müsste, weil auch sie unsere Realität begrenzt “spiegeln“ und dann chemisch im Hirn eine Zusammensetzung/ Stimulation findet
Eine entsprechende Störung/ Beeinflussung unsere geistigen Prozesse, würde auch unser logisches Denken außer Kraft setzen oder abfälschen können – und ist damit nicht ein Hinweis auf eine inkorrekte Wahrnehmung bzw. Beweis von Hirngespinsten. Wir habe verschiedene Sinne, die eine Realität mehr oder weniger korrekt abbilden können oder auch getäuscht werden können.
Auch unser Gewissen oder Sinn für Gerechtigkeit, der sich in ähnlicher Weise findet, ist dann auch ein globales Hirngespinst?! Letztlich schaft es dieser Sinn doch auch in die Wiklichkeit, wenn wir den Anspruch von Gerechtigkeit mehr oder weniger umsetzen.
Zeigt unsere geistige Befähigung nicht vielmehr ein religiöses Grundbedürfniss an - das auch in der atheistischen Kultur gewisse religiöse Stielblütten schlägt, wo halt andere Dinge eine entsprechende Bedeutung erfahren.
Viel desillusionierender werte ich den Umstand, das dieses "Spirit-Modul" bei allen Religionen oder spirituellen Prozessen ( Meditation usw. ) ähnlich funktioniert.
Der Wissenschaftler, der für diesen Feldversuch heftig von der Kirche angegriffen wurde, macht in dem Artikel vom Goethe Institut doch noch eine ganz interessante Aussage:
"Wenn es einen Gott gibt, macht es dann nicht absolut Sinn, dass er uns so geschaffen hat, dass wir ihn erfahren und mit ihm kommunizieren können?"
Genau! – statt mit einer künstlichen Sinnes-Stimulation, das Zerrbild einer grundsätzlichen Täuschung herzuleiten, geht es doch vielmehr, um die Frage, warum wir mit so einem Instrument ausgestattet sind ( natürlich, damit es in der dunklen Neandertaler-Höhle nicht zu langweilig wird).
Fazit: @Micha007Wissenschaftliche Gedanken, die zunächst auch einzelnen Personen entspringen – haben sich ja noch nie in der Fiktion verirrt ;) ( das “virtuelle“ Wesen der Relativitätstheorie, war doch auch nur das Gedankenmodell einer Person, und kann nur sehr begrenzt von anderen nachvollzogen werden). In Deiner Definition für diese Hirnregion, hast Du u.a. "Ideen" aufgezählt - wie viele wissenschaftliche Ansätze, haben als Idee ( These, Theorie) angefangen?
Gott/Götter waren von jeher NIEMALS existent. All die Eigenschaften wie Allmacht, Schöpfung des Universums, etc. wurden diesen fiktiven Wesen angedichtet. Und stellt auch gleichzeitig sicher, das es niemals nachgewiesen werden kann. Denn eine Idee, ein fiktives Wesen, etc. kann nur von der jeweiligen Person BESCHRIEBEN werden, da es sich ja lediglich um Gedanken der Person handelt.
Ich sehe immer wieder Reglen, die man beim Gotteswesen anwendet, und in anderen Bereichen unterm Tisch fallen lässt....
Der Artikel vom Goethe Institut kommt damit zu einem anderen Schluss:
Auch durch die Einblicke in die Neurobiologie religiösen Erlebens bleibt der Glaube somit, was er bereits zu Nietzsches Zeiten war - eine Glaubensfrage....und damit ist wohl auch die Vorstellung einer Gottes-Fiktion eher eine Glaubensfrage!