cbarkyn schrieb:Immerhin etwas, da hast du Recht.
Man sollte solche Tatsachen nicht unter den Teppich kehren und kleinreden, es ist ganz wichtig alle Muslime (egal ob moderat oder fundamental) darin zu bestärken wenn sie sich offen zeigen und zur Selbstreflexion ermuntern. Das geht nur durch einen Dialog auf Augenhöhe und mit gegenseitigen Respekt. Selbst mit sogenannten "Salafisten", denn am Ende sind auch sie nur Menschen. Menschen machen Fehler und haben hier und da sogar Kritikfähigkeiten, wenn man ihnen nicht mit der Tür ins Haus fällt!
cbarkyn schrieb:Leider, das wurde mir selbst schon öfters bewusst. Und so etwas will man nicht wahr haben, bzw, wünsche ich mir nie das sie wahr werden. Anscheinend heißt auch im Koran, man hat solange ruhig zu bleiben bis man keine Minderheit mehr ausmacht. Man fragt sich auch halt, wie viele leben danach.
Nenne mir auch nur eine Sure die das bestätigt. Das ist eine Unterstellung die meist aus politischen Kreisen kommt. Zudem erinnere ich daran das auch Indonesien ein Land ist in der Muslime die Mehrheit bilden und auch das Land mit der größten muslimischen Gemeinde sind, in Indonesien gibt es Religionsfreiheit und keiner wird dort aufgrund eines anderen Glaubens ausgegrenzt. In Indien gibt es auch Regionen in denen Muslime die Mehrheit bilden, auch da besteht Religionsfreiheit.
Mit ungefähr 200 Millionen Muslimen stellt Indonesien den Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt dar. Der Islam ist jedoch nicht Staatsreligion. Allerdings müssen sich alle Bürger des Inselstaates zu einer von fünf Weltreligionen bekennen. Dies wird durch die Staatsideologie Pancasila fest vorgeschrieben. Die Bürger können demnach den Lehren von Islam, Christentum (katholisch und evangelisch), Buddhismus, Hinduismus oder Konfuzianismus folgen. Manche Volksgruppen geben eine offizielle Religion an, praktizieren jedoch einen animistischen Glauben.
88 % der Indonesier sind Muslime (etwa 200 Millionen).
Wikipedia: IndonesienIst doch interessant oder? Vielleicht ist auch die Mentalität dieser Menschen etwas anders als die von Ländern wie Saudi Arabien? Denn da wird es interessant, wenn man beginnt zwischen Religion und Mentalität von Menschen zu differenzieren.
cbarkyn schrieb:Aber die Vorstellung mehrere Imame Österreichs/Deutschlands rufen offen dazu auf, da sie jetzt der Mehrheit angehören, irgendetwas im Namen des Korans anzustellen, zB zu rebellieren da sie in der Überzahl sind. Wieviel Zustimmung findet das dann?
In Österreich sind gerade mal ca. 4,3 % Muslime und davon sind ist die Mehrheit moderat. In Deutschland sind es ca. 5 % und auch da gilt die Mehrheit von ihnen ist moderat. Die kleine Minderheit von vielleicht 0,2 % unter ihnen stellt den fundamentalistischen Teil, also nur einige Tausend. Ja selbst im Nahen Osten sind die Fundamentalisten nur eine kleine Minderheit und die machen viel zu viel Stress, bedenkt man ihren wahren Einfluss. Ich meine man muss sich mal vorstellen das selbst eine Al-Qaida und einige Taliban nichtmal mit den Leuten hinter dem IS konform gehen. Das ist doch schon ne schräge Tatsache!
IrreBlütenfee schrieb:Alles ganz nett, erklärt aber nicht, warum ich mir als wohlgemerkt hochqualifizierte Kinderkrankenschwester von einem türkischen Hilfsarbeiter anhören muss, ich wäre nicht geeignet, seinem Sohn einen Zugang zu legen... Meine Antwort, dass er auf seinen Sohn auf dem Baum hätte achten sollen statt auf seine Nachbarin oder sonstwas, konnte ich mir gerade so verkneifen und hab das Ganze der Oberschwester überlassen.
Und dieser Türke steht repräsentativ für eine Religion von 1,6 Mrd. Menschen? Finde dich damit ab das es hier und da selbstgefällige Arschlöcher gibt, da spielt weder die Herkunft noch die Religion eine Rolle. Bedenke das die Ungleichbehandlung von Frauen nicht dem Islam entspringt sondern selbstgefälligen Machos und wo gibt es die nicht?
;)Und hey du hast das Ganze der Oberschwester überlassen? Ist sie nicht auch eine Frau? Merkst du die Widersinnigkeit in deiner Aussage?
:DIrreBlütenfee schrieb: Zitat eines gewissen Herrn Mazye
Aiman Mazyek ist der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland.
„Man hat im historischen Kontext des frühen Islams Konversion mit Desertion gleichgesetzt. Das gilt heute so nicht mehr. Der Koranvers »Kein Zwang im Glauben« darf nicht relativiert werden. In letzter Konsequenz heißt das, man kann – weltlich gesprochen – straffrei den Glauben wechseln oder auch keinen haben.“
~Aiman MazyekTankster schrieb:Wie immer, alles toll und gut in der Theorie..... Die Facts sind andere.... denkst Du der Typ wird beobachtet weil der Verfassungsschutz sonst nichts zu tun hat??
Erstens, der "Typ" ist ein Mensch. Zweitens er wird nur vom ach so "kompetenten" Verfassungsschutz beobachtet weil er mal vor einiger Zeit in der Al-Nur-Moschee eine Predigt gehalten hat (die übrigens gegen die Radikalisierung gerichtet war die unter Muslimen in sozialen Brennpunkten statt findet). Er ist Imam und spricht in über 400 Moscheen in diesem Land. Das mal eine dabei ist die auch im Visier des Verfassungsschutzes ist, na ja aber "Facts" kann man auch gern mal leugnen nich?
Zudem ist er sogar nen ziemlich weltoffener Imam der einige seiner eigenen Fehler in der Vergangenheit selbstkritisch zugibt (wie z.B. die Ungleichbehandlung von Mann und Frau), inzwischen setzt er sich für die Gleichberechtigung unter Muslimen ein. Aber sonst ist er durchaus nen konservativer Imam, was aber nichts schlimmes ist. Wegen der Sendung bei Jauch war er zwar etwas zu euphorisch im Auftreten (was andere verunsichert hat), doch als "Typ" ist er durchaus notwendig, als Vermittler gerade auch zu denen die wirklich drohen in den Fundamentalismus zu kippen. Schau dir einfach mal einige seiner Vorträge an.
Venom schrieb:Ich finde es echt dumm dass es genug Menschen gibt die Muslime als Terroristen und Salafisten generalisieren. Man könnte nämlich genauso die Katholiken als Pädophile darstellen. Wie würde sich das denn anfühlen?
Genau das ist eben der Fehler. Man sollte allen bewusst machen das die Terroristen und "Salafisten" nicht repräsentativ sind für den Islam, ja nicht mal Länder wie Saudi Arabien! Dann eher Länder wie Indonesien, Indien, Jordanien, Marokko, die Gebiete der Kurden, die Türkei, Ägypten. Wobei man zwischen Staat, Nation und Religion immer differenzieren sollte. Ein nötiger Schritt wäre der Säkularismus. Das wäre das Zeichen das alle Muslime und Nichtmuslime brauchen für einen Wandel. Damit würden die Extremisten auch an Macht und Aufmerksamkeit verlieren.
Tankster schrieb:In welchen Ländern werden ehen mit Minderjährige geduldet?
Was steht im Koran das diese "Ehen" legitimiert? Ich hoffe dir ist bewusst das diese "Tradition" aus vorislamischer Zeit stammt. Die alten Stammesgesellschaften waren durch Patriarchate geprägt in denen es zahlreiche Traditionen gab die jede Menschenwürde im Keim erstickt haben. Der Islam ist hier nicht die Quelle des Problems, die Quelle sind die alten Stammesgesellschaften und der Geist der von ihnen über Generationen durch entsprechende Erziehung und Tradition konserviert wurde.
Es steht absolut nix im Koran das dem eine Legitimation gibt! Im Koran gibt es nur den Aspekt der Kindererziehung:
http://www.islam-ist-frieden.de/kindererziehung/erlaubt-islam-schlagen-kindern (Archiv-Version vom 15.11.2013)Tankster schrieb:Ich stecke alle Leute nicht unter einem Hut, aber die Religion an sich ist eine diktatorische Bewegung die auf Unterwerfung und absolute Gehorsamkeit basiert.
Das ist der Fehler den Islamisten und auch Islamhasser gleichermaßen machen, sie reißen Dinge aus dem Kontext und sehen nur eine Welt in Schwarz und Weiß, so sollte man den Islam betrachten:
Gott ist kein Diktator, sagt Mouhanad Khorchide, erster Ausbilder für islamische Religionslehrer. Wer den Islam als strafende Gesetzesreligion auslegt, mache ihn anfälllig für politische Instrumentalisierung.
(Seite 2)
Der koranische Gott stellt sich uns ganz anders vor. Er stellt sich als der liebende, barmherzige Gott vor, der die Menschen aus seiner bedingungslosen Liebe und Barmherzigkeit erschaffen hat. Ein Gott, der Mitliebende sucht, die bereit sind, seine Intention, Liebe und Barmherzigkeit zu teilen, in ihrem Alltag Wirklichkeit werden zu lassen. Dieser Gott interessiert sich für den Menschen, für seine Vervollkommnung und ihm geht es nicht um ein juristisches Regelwerk, zu dem manche Muslime und Islamkritiker den Islam gemacht haben. Der Koran beschreibt die von Gott angestrebte Gott-Mensch-Beziehung als Liebesbeziehung (Koran Sure 5, Vers 54). Eine aufrichtige Liebesbeziehung gestaltet sich nicht über juristische Kategorien und schon gar nicht über Angst und Drohung.
Wenn unter der „Scharia“ ein juristisches System verstanden wird, das alle Lebensbereiche erfassen und genau vorschreiben soll, in welcher Situation was zu tun ist, dann steht das in klarem Widerspruch zum Islam. Wieso eigentlich? Weil es nicht Aufgabe von Religionen, auch nicht des Islam, ist, Gesetze zu erlassen. Das eigentliche Anliegen des Islam ist, dass der Mensch sich vervollkommnet, um die Gemeinschaft Gottes zu erlangen.
http://www.cicero.de/berliner-republik/islam-heisst-liebe-und-nicht-scharia/52143http://www.cicero.de/berliner-republik/islam-heisst-liebe-und-nicht-scharia/52143/seite/2 (Archiv-Version vom 19.03.2016)Die wahre Erkenntnis im Islam kann man perfekt durch das Kredo der Assassinen beschreiben:
Laa shay'a waqu'in moutlaq bale kouloun moumkine
Nichts ist wahr, alles ist erlaubtDie weltliche Macht ist keine Wahrheit, sie ist eine Lüge, eine Illusion erschaffen von gierigen Menschen die unter einem Kontrollzwang leiden. Die weltliche Macht kann man auch als Despotismus beschreiben und kann sich durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehen, von zwischenmenschlicher Ebene bis auf die politische und imperialistische. Der wahre "Feind" sind also diese selbstgefälligen Despoten. Diese findet man überall auf der Welt, sei es in Riad, Teheran, Jerusalem, Washington, Moskau, Berlin, London, Paris usw. Der Despotismus hat viele Gesichter und kennt viele Lügen um sein Ziel zu erreichen.
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt. Auch das Ego und die eigenen Konditionierungen sind nicht die Wahrheit, sondern nur temporäre Zustände die das wahre Selbst verhüllen und gefangen halten.
Die "Wächter" und "Insassen" dieses Gefängnisses sind alle Despoten, Ideologien, Vorurteile, die Intoleranz und auch die Ignoranz. Aber auch die westliche Konsumkultur und die Ausbeutung ganzer Erdteile und Völker hat dieses Gefängnis erschaffen. Der "Westen" war clever und hat den Sklavenmarkt einfach nach außen verlagert, wie einst auch die Kolonialmächte schon. Gleiches gilt auch für Länder wie Saudi Arabien. Beide nehmen sich da nur wenig.
@Rao das ist eine gefährliche Halbwahrheit, es gab besonders in den Kolonialmächten einen regen Sklavenhandel und eine absolute Ausbeutung, natürlich waren da auch Araber nicht gerade zimperlich doch die Verharmlosung Europas und der Südstaaten in den USA ist einfach nur gefährlich einseitig!
Wikipedia: Geschichte der Sklaverei#EuropaWikipedia: Sklaverei in den Vereinigten StaatenAußerdem hat das nichts mit dem Islam zutun, sondern allein mit der Geschichte der Völker, Nationen und Imperien. In der Hinsicht hat kaum ein Land dieser Welt eine weiße Weste. Egal welche Religion auch immer sie haben.
Ja auch im Islam gibt es den Sklaven und vielleicht wird es da mal interessant zu hinterfragen was in der Hinsicht ein Sklave wirklich ist?
Eure Sklaven sind eure Brüder. Gott hat sie unter euren Befehl gestellt. Wer nun die Oberhand über seinen Bruder hat, der soll von dem zu essen geben, was er selbst isst, und ihm Kleidung geben, die er selbst trägt. Tragt ihnen nicht auf, was ihre Kraft übersteigt. Und wenn ihr es doch tut, so helft ihnen! ~Mohammed
Jetzt vergleiche man das westlichen "Angestelltenverhältnis" zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zwischen Chef und Angestellten. Sind nicht alle die einer höheren menschlichen Instanz "untergeben" sind im Prinzip Sklaven? Sind wir wirklich ganz frei und selbstbestimmt im Leben? Oder ist das System nicht sogar der größte Sklaventreiber aller Zeiten unter dem Deckmantel der Demokratie? Die Peitsche in diesem System ist psychologischer Natur und spielt mit den Existenzängsten der Menschen. Zudem werden andere Länder für unseren Konsum ausgebeutet wie Sklaven, ich erinnere an die Billigproduktion von Textil in Südostasien, ich erinnere an den Coltanabbau für unsere Handys in Zentralafrika, ich erinnere an die Billigmassenproduktion von technischen Geräten in China für lau, wo nicht selten mal Menschen wegen Überarbeitung sterben.
Sklaven, was sind eigentlich Sklaven, wenn nicht wir alle die in einem System der Akkumulation leben?
Nach Karl Marx hat Akkumulation zwei Seiten: auf der einen Seite immer mehr Kapital in den Händen der Kapitalisten, auf der anderen Seite der Arbeiter immer mehr Elend. Gerade dies hält aber den Kapitalismus am Laufen, da dadurch die Lohnarbeiter stets ökonomisch gezwungen sind, ihre Arbeitskraft an die Kapitalisten zu deren Bedingungen verkaufen zu müssen.
Wikipedia: Akkumulation (Wirtschaft)Auch sehr interessant:
Die Freilassung eines Sklaven gilt im Islam als gottgefälliges Werk (qurba). Sie bewahrt laut einer Überlieferung des Propheten Mohammed vor dem Höllenfeuer:
Wer einen Sklaven (Var.: muslimischen Sklaven / gläubigen Sklaven) frei lässt, wird vom Höllenfeuer befreit werden.
@Helion Absolut richtig erkannt. Genau diese Relativierung ist es die einen Vergleich in die Einseitigkeit kippt. Manche messen eben mit zweierlei Maß.