Nun wurde ich wieder von vielen direkt oder indirekt angeschrieben, auch wenn ich schon mehrmals geschrieben habe, das ich das Thema gern ruhen lassen möchte (nur für mich selbst). Aber man gönnt mir diese Ruhe scheinbar nicht. Gut, dann bitte ich darum diese folgende Textwand in Gänze zu lesen und nicht wieder nur ein paar Auszüge aus dieser
;)cbarkyn schrieb am 01.11.2014:Ich glaube aber dass Menschen die durch Religion indoktriniert wurden, anfälliger sind für Engstirnigkeit. Wer würde schon in seinem Dasein kritisiert werden wollen wenn er sich durch seine Religion identifiziert?
Es ist vergleichbar mit der unterschiedlichen Suchtanfälligkeit von Menschen, nicht jeder verfällt einer Sucht oder Überzeugung gleichermaßen, sondern kann auf sehr unterschiedliche Weise in Erscheinung treten. Eine Indoktrination gegen den eigenen Willen, ist nicht möglich solange der Wille stärker ist als die fremden Worte von außen. Ist der Wille schwach, so sind nur wenige Worte nötig um jemanden zu indoktrinieren. Der klassische Kettenraucher ist meist so ein willensschwacher Mensch.
cbarkyn schrieb am 01.11.2014:Trotzdem hasst eine Religion dadurch momentan die andere.
Wobei sie einander lieben müssten, denn im Kern gibt es kaum Unterschiede. Das traurige ist, sobald Menschen ihre Religion politisieren und ideologisieren, verstoßen sie schon gegen diesen essentiellen Kern. Sie grenzen einander ab, da Einflusssphären entstanden sind die territorialer Natur sind. Jedoch sehe ich auch da wieder den schwachen Willen derer die solche Verhaltensweise propagieren.
cbarkyn schrieb am 01.11.2014:Da muss ich mir aber die Frage stellen:
Ab wann ist die Geschichte nicht mehr Schuld?
Die Geschichte ist nicht schuld, sie wird nur gemacht. Sie wird sich solange wiederholen wie es Menschen gibt die Ideologien verfallen. Der Mensch sollte in die Zukunft blicken, in der Gegenwart leben und aus der Vergangenheit lernen. Es wird aber immer Menschen geben die in einem historischen Kontext nachtragend sein werden und dies sogar den folgenden Generationen vererben.
cbarkyn schrieb am 01.11.2014:Und wie gesagt. Ich mache nicht den Islam allein verantwortlich, es sind mehrere Faktoren, aber der Islam ist davon nicht auszuschließen.
"Der Islam" beschreibt doch nur die Hingabe zu Gott. Eigentlich sollte man den Islam nicht nur mit arabischer Sprache und Kultur betrachten, sondern als etwas universelles. "Religion der Hingabe" wäre mein Vorschlag. Man muss den Islam und dessen Botschaft von ihrem Botschafter trennen, erst dann könnte eine Reformation möglich werden. Nicht der Botschafter (und dessen Lebensweise) ist wichtig, sondern nur dessen Botschaft.
IrreBlütenfee schrieb am 02.11.2014:Meine Vorgesetzte kann Personen, die das Personal an der Arbeit hintern, von der Station verweisen. Wenn sie nicht freiwillig gehen, wie in diesem Fall, werden solche Zeitgenossen "hinausbegleitet".
Das gilt im Übrigen für ALLE, um eventuellen Unterstellungen zuvor zu kommen, ja, auch für Deutsche.
Ist auch das Prinzip einer Ordination. Sie ist eine Verantwortungsträgerin, also muss sie auch dementsprechend verwalten. Da werden Machos, die einen an der Arbeit hindern wollen, gewiss zu recht "hinausbegleitet".
;) AnnJuJutsu schrieb am 02.11.2014:Welche Absicht will Gott mit diesen Botschaften über die Konsequenzen im Dies- und Jenseits erzielen?
Es gibt keine Absicht Gottes, es gibt nur "Wege" die zu Gott führen. Die Menschen sind es die Absichten haben und Entscheidungen treffen müssen. Der Mensch ist für sich und seine Taten voll und ganz verantwortlich. Zumindest im Diesseits. Und in unserem Leben spielt eben das Diesseits die größere Rolle. Über das Jenseits kann man nur spekulieren. Die Konsequenzen im Leben sind es die das Leben selbst prägen, die kausalen Wechselwirkungen eben.
libertarian schrieb:Anders ist mir das nämlich nicht zu erklären, sowie etwa die Aussagen, dass im Gegensatz zum Gott der Thora, der rachsüchtig sei, der Gott des Korans ein barmherziger Gott sei, und dafür als vermeintlichen Beweis die recht schmale Sura 1 heranziehst. Da steht doch aber auch schon zum Beispiel sinngemäß, dass es auch welche gibt, die seinen Zorn erregen, das wären nämlich die sogenannten Irregehenden. Und so gibt es im Koran auch einen Vers, der sinngemäß sagt "Allah ist barmherzig, aber auch streng im Strafen".
Hast du schon über einen sehr interessanten Aspekt nachgedacht? Was ist wenn beides zutrifft? Die Thora ist ja wie ein Fundament der monotheistischen Religionen und der Koran beruft sich ja auch ausdrücklich auf die Thora und die Bibel, beinhaltet aber spezifizierte Präzisierungen. Die Thora und Bibel sind im Gegensatz zum Koran noch sehr kryptisch. Die Thora verstehen auch meist nur gelehrte Rabbiner. Denn im Koran steht ja auch:
Sure 3,2-3: " Er offenbarte dir die Schrift mit der Wahrheit und bestätigte hiermit sein schon früher gesandtes Wort. Er offenbarte schon vorher die Thora und das Evangelium als Richtschnur für die Menschheit ..."
Sure 4,136: "O Gläubige, glaubt an Allah und seinen Gesandten und an das Buch, das er seinem Gesandten und an die Schrift, welche er schon früher offenbart hat."
Sure 5, 46-47: "Wir haben Jesus, den Sohn der Maria, den Fußstapfen der Propheten folgen lassen, bestätigend die Thora, welche in ihren Händen war, und gaben ihm das Evangelium, das Leitung und Licht und Bestätigung der Thora enthält, welche zuvor in ihren Händen war......die Besitzer des Evangeliums sollen nun nach den Offenbarungen Allahs darin urteilen."
Sure 5,48: "Wir haben nunmehr dir das Buch in Wahrheit offenbart, die früheren Schriften in ihren Händen bestätigend,...."
Sure 10,37: "Der Koran.....bestätigt das, was vor ihm offenbart wurde....."
Sure 10,94: "Bist du im Zweifel über etwas, was wir dir jetzt offenbart haben, so frage nur die, welche die Schrift vor dir gelesen haben."
Es ist also nur eine Art von Update und Patch, jedoch mit einer anderen Sprache geschmückt.
libertarian schrieb:Die Barmherzigkeit spielt definitiv eine Rolle im Koran, sie scheint sich mir persönlich aber vielmehr darauf zu beziehen, dass die Sünden und der Unglaube vergeben werden, so man sich nur bekehre und Reue zeige. Also damit, wenn man sich Gott und seinem Willen damit ergeben würde. Inwiefern das nun wahre Barmherzigkeit ist, das möge jeder für sich selbst entscheiden.
Ich denke das die Bekehrung in diesem Fall mehr symbolischer Natur ist, bei manchen reicht ein Lippenbekenntnis, bei anderen erst der völlige Wandel der Lebensweise. Ich würde da selbst einfach nur den Mittelweg empfehlen. Was nun Gott betrifft, hat kein Mensch die Möglichkeit genau zu erfassen was denn da nun wirklich eine Rolle spielt. Die Dinge die im Diesseits passieren sind alles nur natürliche Wechselwirkungen. Gott würde demnach auch als ein Wesen der Vielfalt in Erscheinung treten, der Natur selbst. Warum sollte man in der Hinsicht aus einer mannigfaltigen Diversität eine geistige Monokultur erschaffen? Ich denke das ist gewiss nicht im Sinne des Korans, leider wird das nur von einigen so verstanden und sie erschaffen Ideologien im Namen Gottes.
Barmherzigkeit ist in jedem Wesen vorhanden das über ein Gewissen, Empathie und Reue besitzt, doch wenn man gezwungen ist sich zu verteidigen um sich oder anderen das Leben zu retten, zeigt sich die Barmherzigkeit wenn man selbst den Angreifern vergeben kann die einen sehr verletzt haben. Sollte man den Angreifer getötet haben (im Affekt), dann kann man auch da noch Barmherzigkeit zeigen, wenn man sich um Angehörige kümmert oder zumindest seine Tat gesteht und Reue zeigt (selbst wenn es Notwehr war). Die Barmherzigkeit Gottes zeigt sich nicht im Diesseits, hier spielt nur die Barmherzigkeit der Mitmenschen eine Rolle, einfaches Mitgefühl ist schon ein Gefühl das diesem Grundwesen Gottes entspricht.
Was ist denn eine Strafe Gottes? Die Verbannung in eine metaphorische Hölle? Ist diese eine Folterkammer wie manche sie beschreiben? Ein Ort ewiger Qualen? Nein das würde ich nicht sagen, die Hölle ist ein Zustand und kein Ort, sie ist der Zustand der Abwesenheit Gottes, sie ist die Abwesenheit von Liebe und Geborgenheit, so auch die Abwesenheit jeder Zuversicht und Entspannung. Nun schaue man sich die Welt genau an und erkenne das wesentliche. Mohammed beschreibt dies so:
"Diese Welt ist ein Gefängnis für den Gläubigen und ein Paradies für den Ungläubigen" Dieses Gefängnis ist nur mit Geduld zu ertragen und der eigentliche Dschihad richtet sich nicht gegen andere Menschen, sondern nur gegen das eigene Ego. Das bedeutet nicht das man sich nicht im Leben gönnen kann, man kann selbst hier Momente der Klarheit haben und diese genießen. In der Natur aber auch der Kunst des Menschen gibt es viel Schönheit. Diese Hölle ist vielleicht nicht so zu verstehen wie in der Bibel oder im Koran. In der Thora gibt es diese "Hölle" nicht. Im Buddhismus und Hinduismus beschreibt man mehr das Samsara als das Lebensleid und nur das Nirwana, welches durch die Erleuchtung (Selbsterkenntnis) kommt, ist das Ende des Leids.
Wikipedia: SamsaraWikipedia: NirwanaDaher würde ich sagen, alle Religionen bilden nur Teilaspekte der Ganzheitlichkeit, so auch die Wissenschaft und Philosophie.
libertarian schrieb:Vergeltung ist nichts Anderes als Rache. Oder man denke nur an die Dschihad-Verse wie "Vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben", die doch eigentlich auch nichts Anderes sind als Vergeltung.
Das ist richtig, doch hängt es vom Menschen und seinen Gesetzen ab in welcher Form diese "Vergeltung" ausgeführt wird. Ich bin gegen Todesstrafe, doch kann es verstehen wenn sich jemand für einen perfiden Mord oder eine Vergewaltigung rächt. Dies muss nicht gleich wie bei Dexter sein, kann jedoch nachvollziehbar sein.
libertarian schrieb:In der klassischen Scharia und damit auch im heutigen Iran gibt es nämlich die sogenannte Qisas, wobei es drei Optionen hierbei gibt, die der Geschädigte (Welcher körperliche Schaden es nun auch immer ist) nach seinem Belieben anwenden kann:
1) Vergebung (Koran: Sie werden ihren Lohn bei ihrem Herren haben)
2) Blutgeld
3) Rache (Vergeltung, Gleiches mit Gleichem)
Diese Haltung findet man auch in den Kartellen von Mexiko. Es ist ein sehr altes aber effektives Prinzip. Die Realität ist doch meist eh recht willkürlicher Natur. Ein Rechtstaat kann auch da kaum etwas verhindern. Es hängt von der Denkweise und Empathie der Menschen ab wie sie entscheiden. Kein Gesetz dieser Welt konnte bis heute wirklich einen Mord verhindern, so auch keine Rache an diesem. Es passiert einfach und man kann die Menschen in einem Rechtsstaat nur nachträglich und auch nur bei eindeutigen Beweisen oder Zeugenaussagen per Gesetz entsprechend bestrafen.
Wenn man die Fähigkeit hat anderen vergeben zu können, kann man vermutlich einen langen Kreislauf der Rache verhindern. Vergebung wäre aber für die meisten auch die schwerste aller Optionen. Man bedenke ein fremder hat das eigene Kind vergewaltigt und ermordet. Man muss in dem Fall mal an die denkbar schlimmsten Fälle denken, wo das Gesetz selbst an seine Grenzen stoßen würde. Was bringt es den Eltern des Kindes den Vergewaltiger und Mörder des eigenen Kindes nur hier Gittern zu sehen?
Bei Diebstahl oder Betrug, da würde ich sagen, sind die Gesetze unseres Landes schon ganz gut und da sollte es wirklich keine Scharia geben wo einem Dieb die Hände abgehackt werden. Zudem können auch Menschen ohne ihre Hände noch immer zu Betrügern werden oder ne Gang leiten
:D libertarian schrieb:Übrigens gilt Gott im Koran klar als jemand, der barmherzig ist und bereit zu vergeben. Ja, aber es gibt auch eine Sünde, die er nicht vergeben würde. Und weisst du welche das ist? Das ist Schirk, also jemand Anderen als Gott zu setzen, als den, der im Koran beschrieben ist.
Was ja auch verständlich ist, nur wird Gott dies nicht im Diesseits bestrafen, nur im Jenseits, über das man als sterblicher Mensch nur spekulieren kann. Die größte Strafe dieses Gottes, wäre ja eben nur die völlige Isolation von ihm/ihr. Ich vergleiche es immer mit der fehlenden Liebe im Leben. Was ist schlimmer im Leben als keine Liebe zu erfahren? Ist das nicht schon die Hölle? Diese Horrormärchen in der Bibel oder im Koran sind einfach nur Metaphern. Ein Bild einer Folterkammer steht für Leid, doch ist die Lieblosigkeit im Leben nicht schon wie eine Folterkammer? Wofür lebt man denn? (Übrigens ich meine nicht nur die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern die universelle Liebe)
libertarian schrieb:Diese kämen in die Hölle. Es sei denn sie bekehren sich doch noch und unterwerfen sich.
Tausche Unterwerfung mit Hingabe und Bekehrung mit Erkenntnis/Erleuchtung. Eine Unterwerfung ist nur ein Zeichen von Willensschwäche. Das ist wie bei Sadomasochismus, wo es einen dominanten und einen devoten Part gibt. Unterwerfung findet man nur bei einem Personenkult, einer Diktatur, einem Despotismus usw. Die Hingabe zu Gott ist etwas gänzlich anderes, wenn man seinen Körper im Gebet bis zum Boden neigt, (aus eigenem Impuls), dann ist das ein Zeichen von Demut. Scheißt jemand einen pösen Purschen zu Poden, so ist das nur aufgrund des Willens einer Person. (Ich erinnere an "Das Leben des Brian")
;) libertarian schrieb:War Goethe doch kein solch undifferenzierter Orient-Schwärmer und hatte er vielleicht sogar eine viel kritischere Einstellung zum Islam, als viele glauben? Aus der FAZ (Frankfurter allgemeine Zeitung):
Würdest du meine Beiträge der letzten Seiten lesen, dann müsste dir schon aufgefallen sein das ich genau diesen Artikel auch schon verlinkt habe:
Aber er blieb natürlich auch ein kritischer Geist der auch berechtigte Zweifel am Islam (zumindest am Propheten) hatte:
Beitrag von cRAwler23 (Seite 250)Also, ich empfehle dir wirklich meine Beiträge, sein sie auch recht lang, gänzlich zu lesen und nicht nur oberflächlich
;)