Bordo_Bereli schrieb:Was wäre denn in deinen Augen Göttliche Gerechtigkeit?
Wenn es gar keinen Gott gäbe - was höchstwahrscheinlich auch so ist. Der Gott der Religionen jedenfalls ist einfach nur ein schlechter Witz. Sein Wesen ist genauso verdorben und fehlerhaft wie das des Menschen. Oftmals handelt er sogar weitaus unmoralischer als der Mensch. Er ist jähzornig, rachsüchtig, hasserfüllt, egozentrisch und intolerant - und das konsequent, ohne die geringste Selbstreflexion. Die Menschen, die sich von ihm losgesagt haben, haben dazugelernt und tun es weiterhin. Aber der monotheistische Gott kennt keinen Fortschritt. Wenn es einen Gott i-wo da draußen gibt, dann hat er es garantiert nicht nötig, sich auf ein derartiges Niveau zu begeben und den himmlischen Diktator zu spielen.
Ohne den monotheistischen Gott können die Menschen nach besseren Idealen streben, einen freien Geist entfalten und eine zivilisierte Gesellschaft bilden. Sie können friedlich nebeneinander koexistieren oder miteinander leben, weil sie vernünftige Wege für sich finden, aufeinander zuzugehen und zu kommunizieren. Sie haben Werte und Morale, die weitaus höher liegen, als die einer jeden "Heiligen Schrift". Völlig ohne Gott können die Menschen für sich herausfinden, was gut und was schlecht ist, welches Verhalten tugendhaft und welches bösartig ist. Völlig ohne Gott wissen sie, dass Mord schlecht ist, doch sie haben auch herausgefunden, dass Mord durch einen anderen Mord niemals aufgewogen werden kann. Der gute Gott jedoch hat das noch immer nicht geschnallt und wird es auch nie tun. Seine Epoche ist die Antike und das tiefste Mittelalter. Dort fühlt er sich wohl, in der Moderne hat er aber keinen Platz, da er dem Fortschritt und der Zivilisation im Wege steht.