Optimist schrieb:3. Möglichkeit ;) :
Der Apfel fällt aus BEIDEN Gründen/Ursachen (Gott UND Wissenschaft).
Gott hatte alle Gesetzmäßigkeiten geschaffen und auch, dass überhaupt ein Apfel und Anderes entstehen konnte. Und die Schwerkraft (Gesetzmäßigkeit Gottes) sorgte dann für den Fall. :)
was vermutlich auch kayla grundsätzlich mit ihren beispiel aussagen wollte ist, dass wir menschen nach erklärungen suchen was unsere existenz, gott und die welt und deren zusammenhänge betrifft. die einen tun dies auf ganz rationaler ebene mittels eigenen erfahrungen und/oder der wissenschaft und andere auf subjektiver, religiöser, philosophischer ebene.
und je nachdem welche erkenntnisse/sichtweisen ein mensch gewonnen hat bzw. sein innere einstellung/persönlichkeit ist wird er sich seine ganz persönlich weltanschuung zurechtlegen.
ich möchte hier ein paar sehr gute ansichten posten die vielleicht zum nachdenken anregen:
Jesuit Pater George V. Coyne, bis 2006 Leiter des päpstlichen Observatoriums in Castel Gandolfo, Kompetenter Wissenschaftler und Priester, der Naturwissenschaft und Religion in einer Person verkörpert, dabei in einem inneren Spannungsverhältnis für eine neue Definition alter Glaubensregeln eintritt, jedoch eine integrale Sicht anstrebt.
"Es gab in der Geschichte immer einen Gegensatz zwischen Wissenschaft und Religion. Der hat seine Fundamente in den Anfängen der modernen Wissenschaft. Anfangs wollten religiöse Wissenschaftler den Glauben mit denselben rationalen, deterministischen Gesetzen begründen, wie es in der Wissenschaft üblich ist. Aber das ist eben gerade nicht möglich. Und als dieser Versuch fehlschlug, begann der Atheismus zu wachsen. Auch der Gegensatz zwischen Kirche und Wissenschaft verstärkte sich. Ich selbst bin Wissenschaftler und Priester und ich habe festgestellt, dass es eine dramatische Veränderung gegeben hat, sowohl in der Wissenschaft, als auch in der Theologie.
Die Wissenschaft sieht das Universum nicht mehr als Mechanismus vergleichbar mit einem Uhrwerk, so, als würde alles in Übereinstimmung mit einem von Gott vorgegebenen Plan ablaufen, der in den Naturgesetzen seinen Beweis findet. Statt dessen kennen wir inzwischen die Quantenphysik, die Komplexität, das Chaos. Das sind wichtige Fachbegriffe in der heutigen Wissenschaftswelt, die aussagen, dass der evolutionäre Prozess sowohl physikalisch als auch biologisch kein durchgehend determinierter Prozess ist.
Die Evolution bahnte sich einen Weg und scheiterte, sie führte auf einen anderen Weg und scheiterte, es gab Perioden rapiden Wachstums und Phasen langsamer Entwicklung. Drei, wenn nicht sogar viermal wurde das Leben auf der Erde im Laufe seiner Geschichte völlig ausgelöscht infolge von Asteroiden-Einschlägen und anderen Katastrophen. Die Entstehung des Lebens ist also kein determinierter, vorher bestimmter Prozess. Vielmehr ist sie eine sehr chaotische Entwicklung, deren Fortgang auf Zufällen beruht. Es gibt eine bestimmte Richtung, in die die Evolution geht. Aber es gibt auch eine Menge Zufall in ihr. Wir können nicht so viel voraussagen, wie wir glauben voraussagen zu können.
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"Heutzutage wird als häufigstes Argument für die Existenz eines intelligenten Gottes die tiefe innere Überzeugung und das innere Erlebnis der meisten Menschen angeführt. Aber es kann nicht bezweifelt werden, dass Hindus, Mohammedaner und andere in derselben Weise und mit der gleichen Hartnäckigkeit für die Existenz eines Gottes oder von vielen Göttern oder, wie bei den Buddhisten, für gar keinen Gott eintreten können". (Charles Darwin, brit. Naturforscher, 1809-1882)
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„Der Physiker Paul Dirak (1902 - 1984) zur gesellschaftlich-politischen Bedeutung der christlichen Glaubenslehre:
Die Religion ist eine Art Opium, das man dem Volk gewährt, um es in glücklichen Wunschträumen zu wiegen und damit über die Ungerechtigkeit zu trösten, die ihm widerfährt. Daher kommt auch das Bündnis der beiden großen politischen Mächte Staat und Kirche so leicht zustande. Beide brauchen die Illusion, dass ein gütiger Gott, wenn nicht auf Erden, so doch im Himmel die belohnt, die sich nicht gegen die Ungerechtigkeit auflehnten, die ruhig und geduldig ihre Pflicht getan haben. Ehrlich zu sagen, dass dieser Gott nur ein Produkt der menschlichen Phantasie ist, muss natürlich als schlimmste Todsünde gelten."
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„Naturwissenschaft betreibe ich, indem ich das Äußere, Beobachtbare untersuche... Und ich wüsste nicht, wie bei diesem Prozess je etwas auftauchen sollte, was Gott entspricht. Ich bin wahnsinnig beeindruckt von Naturgesetzen und dass sie sich in eine einfache Formel bringen lassen, aber ich kann das nicht mit dem Göttlichen in Verbindung bringen, außer dass ich sehr bewegt bin über diese Schönheit.
Es löst etwas in mir aus, was mich vielleicht an das Göttliche erinnert... In der Wissenschaft finden wir nichts mehr von dem, was eigentlich mit dem Ganzen zu tun hat. Deshalb finden wir auch Gott nicht darin. Das Göttliche findet man nur durch die Innenansicht. Deshalb glaube ich auch nicht an den jüdisch-christlichen Gott, also einen Gott, der außerhalb steht. Ich kann das Göttliche nicht von mir abtrennen. Diese Auffassung entspricht auch meinem Weltbild als Quantenphysiker."
(Prof. Dr. Hans-Peter Dürr, 1929- Physiker und Philosoph, Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München, Großes Bundesverdienstkreuz 11. Juni 2004, Altern. Nobelpreis 1987 "Gott, der Mensch und die Wissenschaft, Pattloch 1997,
http://www.glauben-und-wissen.de/M10.htm