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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

13.302 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trinität, Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

29.03.2014 um 21:55
@AnGSt
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:Und das Gottesbild das sie vermittelt ist vollkommen anders als das was ein eitler Mensch darin zu sehen meint.
Und was für ein Bild vermittelt es Dir? Das gleiche wie es snafu vermittelt? Das kenne ich schon. :)


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

29.03.2014 um 22:07
@Optimist

Hab ich schon angedeutet: Beitrag von AnGSt (Seite 396)

Wenn Du es konsequent zu Ende denkst, dann kommst du selber drauf. Und es lässt eine ganze Reihe von interessanten Schlüssen zu, welche die Menschlichkeit oder Menschenähnlichkeit Gottes unterstreichen: Gott hat Gefühle und zwar nicht nur himmlische.


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

29.03.2014 um 22:14
@AnGSt
ich habe alle Deine Argumente gelesen, bin jedoch nicht Deiner Meinung. Ich glaube wir müssen es dabei belassen, sonst würden wir uns im Kreis drehen. :)


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

30.03.2014 um 04:03
@AnGSt
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:Ich habe dort nichts gelesen dass besagt oder auch nur darauf hindeutet dass sich durch den „Sündenfall” etwas am Wesen des Menschen geändert hätte, außer das er erkannte dass er nackt war und dass er Gutes von Bösem unterscheiden konnte, was an sich positiv ist wenn man ein mündiges und moralisch korrektes Leben führen will.
Na bitte... immerhin gingen ihnen die Augen auf! und sie sind geworden wie Gott! (gen3:22)

Und er sah, dass er nackt ist, das bedeutet es ist ihm BEWUSST.
Zuvor war er nicht bewusst, und war wie ein Tier im animalischen Sein. Einem Tier ist es auch nicht bewusst dass es "nackt" ist, oder dass es mal sterben muss.
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:Ein „Fall“ hat nie stattgefunden, ebensowenig wie dass da etwas von Sünde steht und ebensowenig wie dass der Mensch vorher noch ewig gelebt hätte, weder körperlich noch geistig.


Der "Fall" ist das sich Bewusstwerden. Wird sich der Mensch selbst bewusst, dann kann er sich als Ich wahrnehmen und seine Mitmenschen, als Du...
Das geschieht ca im Alter von 3 - 4 jahren.
In der Bibel ist der Mensch beschrieben. die 6 Schöpfungstage sind die ersten Zellteilungen.
aus 2 , 4, 8, 16, 32, 64. und am 7. Tag "ruhte Gott", da nistet sich das befruchtete Ei in die Gebärmutter....
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:Im Gegenteil, darin liegt erst der Sinn des Baumes des Lebens, der unsterblich macht. Gott sagte zum Menschen, er wird AM SELBEN TAG sterben an dem er vom Baum der Erkenntnis isst. Und der Mensch ist nicht an diesem Tag gestorben. Man kann diese Geschichte durchaus so nehmen wie sie ist.
Der Baum des Lebens macht erst unsterblich, wenn man "seine Frucht gegessen hat". Das heisst, von der Wurzel zum Gipfel zu gelangen, denn dort ist die Frucht. dabei muss man Daath (Duat) überqueren.
nein, der Mensch ist nicht an diesem Tag gestorben, aber er begann an diesem Tag zu sterben, in seinem Bewusstsein. Denn bewusst beginnt er, die Zeit wahrzunehmen, die in dem dreidimensionalen Raum vergeht, und damit sein Leben...

(Die 1000 Jahre sind eine Zeitspanne, die so gemeint ist, dass die Zeit selbst dabei keine Rolle spielt. ungefähr wie eine Vollkommenheit in Zeit ausgedrückt. Vllt auch ein Aeon, eine Menschheit oder ein Menschenleben. 1000 ist ein großes Aleph und 1 ist ein kleines Aleph. es ist immer das Aleph.)


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

30.03.2014 um 13:12
Hat sich das Menschenwesen ein ICH erschaffen, ein imaginäres Gefäß, um seine Erinnerungen zu speichern das er Ich nennt, dann beginnt dieses Ich sich darzustellen. Als ein indivuduelles Ich, abgegrenzt von anderen Ich's.

Ein Ich ist eine sich selbsterschaffende Einheit, eine Erinnerungssammlung des Lebens-Zeit-Raumes.
Es ist abhängig von dem Lebens-ZEIT-Raum, und es weiss das. Das ist das Bewusstsein!
Und DAS macht es sterblich ! da es vergessen hat (nicht bewusst ist, dass es diesn Zeit/Raum selbst erschaffen hat, und dies einem Gott zuschreibt)
Es ist die Basis oder das Fundament (Yesod) um den "Tempel drauf zu bauen". Den Tempel des Lebens.und aller Gedanken Worte Taten.

Findet dieses "ich" (das Menschenwesen) zu dem Baum des Lebens, und beginnt er, seine Pfade zu begehen, zu durchwandern, in sich selbst/durch sich selbst, dann kommt er irgendwann zu dem Abgrund Daath. Der Abyss des Todes, das Nadelöhr, wo kein Reicher, aber nur ein "Kamel" (Pfad Gimel) durchkommt.
An dieser Stelle wird das "Opfer" verlangt, das der Schlüssel ist, der das Tor zum Abyss öffnet.
Der "Schlüssel", den Jesus dem Petrus gegeben hat, den er Kephas nannte. Die Egypter sagten Ankh dazu. Das Opfer ist das Ich. um Unsterblichkeit bewusst zu werden.
Das kreuz der Erde wird zum Schwert des Sieges, wenn es aus Golghata gezogen wird und seine Spitze zum Himmel gerichtet wird.


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30.03.2014 um 13:51
Zitat von snafusnafu schrieb:Der "Fall" ist das sich Bewusstwerden. Wird sich der Mensch selbst bewusst, dann kann er sich als Ich wahrnehmen und seine Mitmenschen, als Du...
Das wär kein Fall, das wär ein Aufstieg.


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

30.03.2014 um 14:48
Hi @AnGSt
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:Das wär kein Fall, das wär ein Aufstieg.
Nein. Es ist " der Fall" in die Materie. in das Bewusstsein einer Welt. in einem Zeit/Raum.
was dem zweiten H entspricht, in der Formel YHVH. (die "Tochter")

Der Fall nach MALKUTH. Der Lebensbaum ist dafür um es zu erkennen. das Hervorkommen aller Zahlen in dieser Reihenfolge, in dieser Anordnung, daran schon kann man ja den FALL erkennen. von der Ein-samkeit und der Bezugslosigkeit der 1 --- (Versuche die 1 allein zu betrachten, geht das? , hehe, das geht gar nicht, denn du selbst bist ja schon ein "zweiter Punkt", als ein Betrachter..... Kether <-> Chokmah)

--- bis zu der Vielfalt der 10....

Wobei aber die 10 das Yod ist, der allererste Keim des menschlichen Bewusstseins und erste Buchstabe des Namen Gottes in Uns. Du siehst, wie kompliziert und verwoben das Konstukt ist... und obendrein das Yod , HAND bedeutet. was der Hand-lung der Taten entspricht.


10, ganz simpel dargestellt. Die Vielfalt in Betrachtung der Vierheit der 4 Welten => 40.
Dies in Vielfalt => 400.
400 = Taw. Die Sichtbarkeit der Welt.

Was sich sogar im Erdumfang von ca 40.000 km zeigt. Die Sichtbarkeit, das reale Malkuth.
Das aus dem ICH hervorgegangen ist. (-> ichbinderichbin)

Der Aufstieg aus dem Fall, aus Malkuth, bedeutet das Ersteigen des Lebensbaumes. Symbolisch.

t8e0dee serpkab

Und das ERKENNEN der Illusion dieses Lebens/Zeit/Raumes. Es ist das Erkennen dass das "ichbinderichbin" in einem das alles erschaffen hat, aus sich selbst und aus den Infos der Ahnen. Wenn man vor dem Abgrund in Daath steht, dann muss man dieses "ich" ablegen, da ja kein "Re-ich-er" durchkommt. Symbolisch beschriebn in der kreuzigung. Das kreuz ist die Erde, worauf das materielle Ich "zurückbleibt" bzw sich erlöst von der Verhaftung der Materie.


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30.03.2014 um 14:53
Zitat von snafusnafu schrieb:Nein. Es ist " der Fall" in die Materie. in das Bewusstsein einer Welt. in einem Zeit/Raum.
Und ich sage es spielt auf den Prozess des Erwachsenwerdens an. WIRKLICH erwachsen. Bei Jung: Individuation.

ps: die Illusion besteht nicht darin, dass alles nicht echt sei, sondern darin, dass die Wahrnehmung mit der Realität verwechselt wird.


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

30.03.2014 um 15:23
Zitat von AnGStAnGSt schrieb:ps: die Illusion besteht nicht darin, dass alles nicht echt sei, sondern darin, dass die Wahrnehmung mit der Realität verwechselt wird.
Was du WAHRnimmst IST deine Realität.
Wie kannst du da was verwechseln? ;)


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30.03.2014 um 15:25
@snafu

Es gibt durchaus Irrtümer.


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30.03.2014 um 15:28
Natürlich. Es gehören auch Irrtümer zu deiner Realität... ;) @AnGSt

Nichts ist "ausserhalb" , ALL-es ist in uns, woraus unsere Welt ensteht. Alles ist veränderlich, und in Bewegung. Nichts stagniert.


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30.03.2014 um 15:32
@snafu

Zum Beispiel diesen, dass man meint, jemand anders hätte diese Realität erschaffen! Oder den, dass man meint, sie wäre in jedem Fall unabänderlich.


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Trinität - Die größte Lüge im Christentum?

07.04.2014 um 08:37
Zitat von snafusnafu schrieb am 30.03.2014:Der Baum des Lebens macht erst unsterblich, wenn man "seine Frucht gegessen hat". Das heisst, von der Wurzel zum Gipfel zu gelangen, denn dort ist die Frucht. dabei muss man Daath (Duat) überqueren.
Beim Menschen ist es anschauungshalber umgekehrt.


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09.04.2014 um 20:45
über den umgang der kirchlichlichen henker und scheiterhaufenmeister mit abweichenden ansichten ,hier am beispiel des antitrinitariers michael servet ,

Wikipedia: Michael Servetus

,der aufgrund calvins auf dem scheiterhaufen endete:

Weil Johannes Calvin Genf zu einem Zentrum der Reformation machen wollte, duldete er dort keine religiösen Freigeister. Als Michel Servet die Trinität Gottes leugnete, weil er diese Vorstellung für einen Bruch mit der Religion Jesu hielt, wurde er 1553 in Genf auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt.

"So furchtbar schwer mir auch der Tod meiner Frau war, so suche ich doch, so gut ich kann, meine Traurigkeit zu überwinden."

Schreibt Johannes Calvin Ende März 1549, als gerade seine Frau gestorben war, an einen Freund. Als einziger naher Angehöriger blieb Calvin jetzt nur sein Bruder Antoine, der bei ihm im Haus wohnte. Volker Reinhardt, Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Fribourg.

"Der Lebensstil des Genfer Kirchenoberhaupts änderte sich durch den tief betrauerten Verlust der Gattin nicht. Er blieb zurück, karg, ohne jede nach außen wirkende Form von Häuslichkeit. Gastmähler, Tischgespräche, Geselligkeit mit Musik und Privatissima des Hausherrn - all das gab es nicht. Der Kontrast zu Luther hätte kaum schroffer ausfallen können."

Der Reformator fand Trost in der Arbeit. Wie gewöhnlich stürzte Calvin sich auch jetzt mit Selbstdisziplin in die Pflichterfüllung. So hatte er unter anderem inzwischen auch mit Zwinglis Nachfolger in Zürich, Heinrich Bullinger, Verhandlungen aufgenommen, um so etwas wie ein gemeinsames Basisbekenntnis zwischen Genf und Zürich zu formulieren.

Noch im selben Jahr verständigte man sich auf den Consensus Tigurinus, die so genannte "Zürcher Einigung". Zu deren Kernaussagen gehörte, dass die Formel "Hoc est corpus meum", also "dies ist mein Leib" als Gleichnis zu verstehen sei. Die Anwesenheit Christi beim Abendmahl wurde dabei als eine spirituelle Präsenz gedeutet. Willem Nijenhuis, Professor für evangelische Theologie an der Universität Groningen:

"Von lutherischer Seite wurde der Consensus jedoch als das Bekenntnis einer subjektiven Sakramentsauffassung und als Ausdruck von Zwinglianismus und Schwärmerei verstanden. Indessen bleibt es die historische Bedeutung dieses Consensus zwischen den Kirchen von Genf und Zürich, dass er als Geburtsurkunde des reformierten Protestantismus, dessen Architekt Calvin war, bezeichnet werden kann."

Schon bald schloss sich auch Bern diesem Consensus an, so dass es jetzt eine theologische Dreierachse Zürich-Genf-Bern gab. Das bedeutete aber keineswegs, dass nun unter den Schweizer Reformatoren alle Lehrunterschiede ausgeräumt gewesen wären. Calvins Verständnis der Kirchenzucht blieb auch weiterhin unter der Schweizer Theologen umstritten und besonders sein Verständnis der Prädestinationslehre führte immer wieder zu heftigen Diskussionen. Der evangelische Kirchenhistoriker Kurt Dietrich Schmidt:

"Was Paulus, Augustinus und Luther nicht gewagt hatten, glaubt Calvin aussprechen zu müssen: Er führt die Verwerfung der Menschen, die verloren gehen, auf einen unabänderlichen Ratschluss Gottes zurück."

Für Calvin hatte Gott vor aller Zeit in einem ewigen Dekret beschlossen, eine bestimmte Anzahl von Menschen zum ewigen Leben zu erwählen. Die übrigen Menschen blieben der ewigen Verdammnis überlassen. Calvin betonte, dass es aber ein Geheimnis bleibe, wen Gott der Gnade teilhaftig werden lässt. Hoffen dürften auf das Heil aber grundsätzlich nur jene, die ihre Pflichten treu erfüllten, was für Calvin bedeutete, streng nach der Bibel zu leben.

Dass Gott beschlossen hatte, nur wenigen Menschen das ewige Leben zu schenken, während er die meisten Menschen der ewigen Verdammnis überließ, war für viele eine schreckliche Vorstellung. Jérome Bolsec aus Genf warf Calvin deshalb vor, aus Gott einen Tyrannen zu machen. Wegen dieser Angriffe auf den Reformator wurde er in die Verbannung geschickt. Man wollte keine theologischen Streitigkeiten in der Stadt haben. Richard Stauffer, Kirchenhistoriker an der Sorbonne in Paris:

"Man täusche sich nicht, auch wenn Genf für die Papisten und einige Lutheraner die Hölle war, so war die Stadt für Tausende doch das neue Jerusalem, in dem sie leben und sterben wollten. Die Stadt war bei Flüchtlingen sehr beliebt. Wenn Calvin seinen Gegnern als hochmütiger Doktrinär und unausstehlicher Tyrann galt, war er für seine Anhänger ein von Gott berufener Lehrer."

Die Zahl der Glaubensflüchtlinge, die vor allem aus Frankreich und Italien nach Genf kamen, wuchs ständig an. Zwischen 1549 und 1555 wurden fast 1300 als Fremde mit Aufenthaltsbewilligung registriert. Unter den alten Genfer Bürgerfamilien breitete sich deshalb die Angst vor Überfremdung aus. Diese feindliche Stimmung gegen über den Zuwanderern führte sogar zur Bildung einer eigenen politischen Gruppierung. Volker Reinhardt:

"Dass sie sich den Parteinamen "Enfants de Genève" zulegten, war ein geschickter Schachzug. Unter dieser Bezeichnung hatten ihre Vorväter für die Freiheit gegen Bischof und Herzog gestritten. Jetzt aber gewann 'Kinder von Genf' eine neue, aggressive Bedeutung: Wir gegen die Eindringlinge!"

Calvin, der selbst zu den Flüchtlingen aus Frankreich gehörte, ließ sich von solchen Parolen aber nicht beeindrucken. Er war fest davon überzeugt, dass er in Genf einen besonderen göttlichen Auftrag zu erfüllen hätte. Dazu Volker Reinhardt:

"Die Stadt an der Rhone war reformiert worden, um die Welt zur Wahrheit zu bekehren. Jetzt stehen zu bleiben, würde heißen, Gott zu beleidigen. Der Herr wollte sein Werk durch die Genfer vollendet sehen. Sie müssen also die ihnen aufgetragene Mission erfüllen - der Welt ein Licht zu sein."

Und bei diesem Auftrag wollte sich Calvin von niemandem stören lassen. Vor allem nicht von denen, die die gottgewollte Ordnung in Gefahr brachten, indem sie die Dogmen der Kirche leugneten. Einer der gefährlichsten dieser Freigeister war für Calvin ein spanischer Arzt, wie er in einem Brief an Farel deutlich macht:

"Servet hat mir vor kurzem geschrieben und seinem Brief einen dicken Band seiner wahnwitzigen Lehren beigefügt - mit der aufgeblasenen Prahlerei, ich würde darin Dinge zum Staunen, ja Unerhörtes zu entdecken haben. Wenn es mir zusage, will er nach Genf kommen. Doch ich garantiere für nichts. Denn kommt er wirklich hierher, so lasse ich ihn, wenn mein Einfluss etwas bewirkt, nicht wieder lebendig fortziehen."

Michel Servet hatte in seiner Schrift "Wiederherstellung des Christentums" die Vorstellung von der Trinität als unbiblisch abgelehnt. Servet wollte zur Religion Jesu zurück, der ebenso wie seine Jünger niemals vom strengen Monotheismus des Judentums abgewichen sei. In der Lehre von der Trinität sah Servet deshalb einen radikalen Bruch mit der wahren Religion Jesu. Kaum war Servets Buch veröffentlicht, wurde er auch schon in Vienne bei Lyon, wo er als Arzt praktizierte, verhaftet und von der Inquisition in den Kerker geworfen. Willem Nijenhuis:

"Bei der Verhaftung Servets in Vienne spielte Calvin eine dubiose Rolle: Er versorgte die Inquisition mit belastenden Manuskripten und konnte so sicher sein, dass der in seinen Augen gefährliche Ketzer zum Tode verurteilt werden würde."

Doch Servet floh aus dem Kerker und tauchte im August 1553 ausgerechnet in Genf auf, ohne zu ahnen, dass Calvin einer seiner schlimmsten Verfolger war. Natürlich wurde er sofort festgenommen und man klagte in als Ketzer an.

Am 27. Oktober wurde Michel Servet zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Das Urteil wurde am selben Tag vollstreckt. Die Rechtslage war eindeutig. Das Reichsrecht sah für die Leugnung der Trinitätslehre die Todesstrafe vor. Willem Nijenhuis:

"Auch die anderen Schweizer Kirchen erklärten sich mit dem Todesurteil einverstanden. Doch lässt sich das ebenso wenig zur Entschuldung Calvins geltend machen wie sein Versuch, für Servet die Enthauptung zu erwirken, um ihm den Feuertod zu ersparen."

Auch Philipp Melanchthon spendet Calvin Beifall:

"Lieber Bruder, die Kirche sagt dir Dank und wird Dir in Zukunft Dank sagen. Eure Amtspersonen haben recht gehandelt, als sie diesen Gotteslästerer zum Tode verurteilten."

Aber es gab auch Protest. Die schärfste öffentliche Kritik kam von Sebastian Castellio, den Calvin einst aus der Stadt getrieben hatte. Er lehrte inzwischen an der Universität in Basel Griechisch. Er schrieb jetzt an Calvin:

"Einen Menschen zu töten, heißt 'nicht', eine Lehre zu verteidigen, sondern einen Menschen zu töten."

Castellio warf Calvin vor, das christliche Lehramt zu einem Henkersamt gemacht zu haben. Einen Christen erkenne man daran, dass er Menschen mit einer anderen Meinung nicht verachte, geschweige denn töte. Daran ändere auch nichts, dass man sich auf die Zustimmung der breiten Masse berufen könne. Das Urteil der Menge richte sich all zu gern nach dem, was man ihr einrede. Alle Urteile gegen Ketzer zeigten, dass es dabei stets nur darum ging, Menschen zu beseitigen, weil sie sich nicht dem Glaubens- und Gewissenszwang beugen wollten. Sebastian Castellio trat als erster im 16. Jahrhundert für die Freiheit des Gewissens und religiöse Toleranz ein.

Calvin hingegen blieb bei seinem Standpunkt, dass gegen Ketzer mit aller Härte vorgegangen werden müsse, zumal auch die Reformation immer noch in Gefahr sei. Christoph Strohm:

"Darum muss die Klarheit und Einheit der rechten Lehre mit allen Mitteln gewährleistet werden. Für Pluralität und individuelle Religiosität ist angesichts des Überlebenskampfes der wahren Kirche kein Spielraum."

Da sich Calvin bei der Hinrichtung Servets auf die Verteidigung des Wortes Gottes berief, fragte Castellio zurück:

"Wenn Christus dir diese Dinge angeblich befiehlt, was hast du denn dann dem Teufel noch zu tun übrig gelassen?"

Bei der Verteidigung seiner Reformationspläne konnte Calvin sich zunehmend auf die Unterstützung durch die Flüchtlinge verlassen, die inzwischen das Bürgerrecht erhalten hatten. Da sich viele Genfer Bürger durch den Einfluss der Franzosen bevormundet fühlten, kam es im Mai 1555 zu einer nächtlichen Demonstration einer Gruppe von Randalieren, die durch die Stadt zogen und forderten, den ehemaligen Flüchtlingen das Bürgerrecht wieder abzuerkennen. Die Pastoren sahen darin auch einen Angriff auf ihre Arbeit und erwirkten beim Magistrat, dass dieser nächtliche Protest als Versuch eines Staatsstreichs geahndet wurde. Volker Reinhardt:

"Von einer solchen Nacht der langen Messer mögen die Oppositionellen in der Tat geträumt haben. Darauf, dass wirklich ein Umsturz mit nachfolgendem Massaker geplant war, deutet jedoch nichts hin. Durch Rumoren auf nächtlichen Straßen ist noch nie eine Regierung gestürzt worden. Wie die siegreiche Partei daraus eine akute Staatsgefährdung machte, zeugt von subtilster Staatsräson. Und die rücksichtslose Härte, mit der sie gegen die unterlegenen Gegner vorging, als sich der Zeitpunkt günstig zeigte, offenbart eine beträchtliche Skrupellosigkeit."

Gegen 60 Personen wurde gerichtlich vorgegangen, insgesamt gab es 23 Todesurteile, die übrigen Verurteilten wurden in die Verbannung geschickt. Mit einem Schlag war jetzt die Opposition gegen Calvin und die Pastoren aus dem Weg geräumt. Die Schlüsselpositionen in Genf nahmen jetzt Anhänger Calvins ein.

Nun begann die große Zeit Calvins, in der er alle seine Pläne in Genf ungehindert verwirklichen konnte. Durch seine umfangreiche Korrespondenz und durch die Genfer Akademie zur Ausbildung der reformierten Theologen hat er auch auf viele evangelische Kirchen in Europa eingewirkt. Als Johannes Calvin am Abend des 27.Mai 1564 starb, notierte sein Freund und Nachfolger, Theodor Beza, der an seinem Totenbett gestanden hatte:

"So wurde im selben Augenblick, als die Sonne unterging, das hellste Licht, das zur Leitung der Kirche Gottes auf Erden gewesen war, zum Himmel emporgehoben.
Wir aber dürfen wohl sagen, dass es Gott in Gestalt dieses einzigen Mannes gefallen hatte, in unserer Zeit den richtigen Weg zu leben und zu sterben zu lehren."

Weitere Teile der 5-teiligen Serie über Johannes Calvin:
Protest gegen die religiösen Sittenwächter in Genf - (Teil 4)
Auf dem Weg zum Gottesstaat (Teil 3)
Gottesfurcht und Kirchenzucht (Teil 2)
Geistiger Vater des reformierten Protestantismus (Teil 1)


http://www.deutschlandfunk.de/ein-scheiterhaufen-fuer-einen-theologischen-gegner.886.de.html?dram:article_id=127729

hier zum hören eine 20-minütige sendung über servet und calvin und dem streit um die trinität und die kirchliche inquisition , derer sich auch reformierte protestanten bedienten :

http://www.deutschlandradio.de/audio-archiv.260.de.html?drau:broadcast_id=334 (Archiv-Version vom 09.08.2014)

dort einfach den ersten beitrag oben anclicken:
Sebastian Castellio und sein Konflikt mit Johannes Calvin


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10.04.2014 um 10:12
@AnGSt
@snafu
ich las und las und.. staunte... :)


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19.04.2014 um 20:24
Hallo lieber @pere_ubu, Jesus Christus segne Dich und alle Menschen die Dir am Herzen liegen mit Seiner unbeschreiblichen Barmherzigkeit und Gnade!

Mir fiel heute etwas interessantes auf an der NWÜ als ich 2.Korinther 5:18,19a mit 10 anderen deutschsprachigen Bibeln verglich (9 davon auf Bibleserver) und sie sagen ausnahmslos alle das gleiche:

"Das alles aber [kommt] von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte"

was für mich nach einer trinitarischen Lehre klingt aber die NWÜ schreibt als einzige von den Übersetzungen die ich geprüft habe:

"Alle Dinge aber sind von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, nämlich daß Gott durch Christus eine Welt mit sich versöhnte"

Wie kommt es zu der Formulierung in der NWÜ? Die Aussage in Vers 18 wird in Vers 19a nochmal wiederholt, zu welchem Zweck und warum als einzige aller gängigen Übersetzungen? Mir kommt es so vor als wenn die Schreiber der NWÜ bewußt die trinitarische Aussage unterschlagen wollten aber ich bin sicher das Du eine bessere Erklärung kennst :-)

Maranatha!


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22.04.2014 um 11:00
Unterschlagung begann bereits früher, um das Jahr 869 wenn ich richtig erinnere. :) Und damit, daß man über die Filioque- Frage dazu überging dem Menschen seinen Anteil am göttlichen Geiste zu rauben. So bestand er in der Hauptsache nur aus Leib und Seele, welche letzere, dann immer stärker von den Naturwissenschaften an den jetzt nur noch materiellen Leib gebunden werden konnte.


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22.04.2014 um 21:00
Satan ist übrigens zweieinig, und beide Teile liegen miteinander im Streit. Sie bilden aber trotzdem eine Einheit, weil sich sein System auf These und Antithese stützt, um als solches zu bestehen.
Das sehen wir schon bei Gut und Böse, aber auch das "Böse" spaltet sich weiter in zwei Teile.
Wir sehen das etwa bei der Auseinandersetzung zwischen Römern und "Juden", sowie später zwischen "Christen" und Muslimen, sowie dann später zwischen Deutschland und der Sowjetunion, sowie zwischen Amerika und der Sowjetunion, und nach dem 11.September zwischen Amerika und den Muslimen. Heute deutet sich ein Zwiespalt zwischen Russland und dem "Westen" an, wobei sich der Westen wieder neu formieren kann.
Wenn also der dritte Teil der Dreieinigkeit fehlt, hat Satan gewonnen. Selbst wenn sich seine beiden Teile vereinigen, und ins Göttliche gelangen, so würden sich diese wieder auseinanderbringen lassen spätestens durch den Tod, aber auch schon in diesem Leben, weil Satan darauf aus ist, die schöne Harmonie zu zerstören und danach sein eigenes Schreckensregime zu errichten.
Wenn Jesus also fehlt, ist jeder Sieg kein wirklicher Sieg. Die drei ist vollkommen, niemals nur die zwei. So wäre selbst ein vom römischen Reich unabhängiger jüdischer Staat allein nichts wert gewesen und man fragt sich, worauf diese "Juden" die Jesus an die Besatzer auslieferten, eigentlich noch hofften.


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24.04.2014 um 09:21
Zitat von SimowitschSimowitsch schrieb:Satan ist übrigens zweieinig, und beide Teile liegen miteinander im Streit. Sie bilden aber trotzdem eine Einheit, weil sich sein System auf These und Antithese stützt, um als solches zu bestehen.
Das sehen wir schon bei Gut und Böse, aber auch das "Böse" spaltet sich weiter in zwei Teile.
Wir sehen das etwa bei der Auseinandersetzung zwischen Römern und "Juden", sowie später zwischen "Christen" und Muslimen, sowie dann später zwischen Deutschland und der Sowjetunion, sowie zwischen Amerika und der Sowjetunion, und nach dem 11.September zwischen Amerika und den Muslimen. Heute deutet sich ein Zwiespalt zwischen Russland und dem "Westen" an, wobei sich der Westen wieder neu formieren kann.
Wer sagt das? Hier könnte es auch eine böse Dreiheit geben, allerdings ist diese nur scheinbar einig....
Es heißt ja auch, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte! Der der sich freut ist aber kein Guter!


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26.04.2014 um 09:04
Alles was jesus predigte sagte war der eine Gott der alles erschaffen hat den wir dienen unser aller Vater im übertragenen sinn. Paulus hat die Botschaft Gottes verändert jesus vergottlicht und die heutige kirche beruht auf paulus nichz jesus den wahren jesus erkennt man aner immernoch in der bibel. Er ist nicht einer von 3, es gibt nur einen Gott und sonst keine gottheit uns jesus ist sein gesandter der messias
was paulus für die christen ist, ist buhari für die muslime er hat die ganzen sahih buhari hadisi erfunden oder gesammelt und somit eine neue religion geschaffen. Weit weg vom koran deswegen gibt es ja auch soviele spaltungen im islam sunniten schiieten etc.


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