Hi
@Optimist Optimist schrieb:Aber wenn ich nichts vom Tod wüsste, könnte ich trotzdem oder erst recht mein Leben genießen. :)
Wozu müsste ich wissen, dass mein Leben endet? Dadurch dass das die Menschen wissen, machen sie sich z.T. ihr Leben schwer.
Nein. Könntest du nicht, denn dann wäre es dir nicht BEWUSST, dass du lebst.
Du würdest dann so leben wie ein Tier, es ist sich auch nicht bewusst, dass es lebt. Ich denke, du kannst den Unterschied verstehen/erkennen, zwischen dem Bewusstsein eines Tieres und dem eines Menschen.
Genau DAS ist ja in der Bibel beschrieben, mit der Versuchung von Adam und Eva.
Sie haben die Frucht gegessen, obwohl ihnen von Gott zuvor gesagt wurde, dass sie dann sterben werden.
Und was ist dann passiert?
Es sind ihnen die Augen aufgegangen, und sie haben erkannt, dass sie nackt sind. Sie sind sich selbst bewusst gewordn, dass sie leben, und damit einer begrenzten Zeit unterworfen, die mit dem Tod endet. Sie sind sich ihrer ZEIT bewusst geworden.
(Die Zeit ist das Tier der Apokalypse. Die Uhr ist die Hur. 666!)
Das ist der Moment, wo sich der Mensch als ein "Ich" wahrnimmt, als ein eigenständiges Individuum. Mit eigenem indivduellen Willen.
Die symbolische Schlange , die sagte Ihr werdet nicht sterben, setzt damit voraus, dass der Mensch erkennt, dass der Tod , genauso wie das Leben, die gleiche Illusion ist, die aus dem Geist entstanden ist, der wir sind.
. Das ist in der Jesuskreuzigung vermittelt für jene, die es erkennen. denn die heilige Schlange ist gleichzeitig der Messiah.
snafu schrieb:
Das Ich ist bedroht von dem Tod, denn das ist der einzige Feind des Ich.
Optimist schrieb:
Klar, wenn man dann irgendwann vom Tod weiß, ist das so.
Aber man kann den Tod auch gut verdrängen. Wozu damit ständig auseinandersetzen? Krankheiten und damit verbundene Schmerzen sind zunächst erst mal eine viel größere Bedrohung. Oder der mögliche Verlust eines geliebten Menschen -. z.B. durch Trennung.
Ich glaube, Du beschäftigst Dich viel zu sehr mit dem Tod. ;)
Ja , ich beschäftige mich viel mit dem Tod. Da ich erkannt hab, dass der Tod gewissermaßen der Vater(/Mutter) des Lebens ist.
Ohne Tod - kein Leben.
Leben und Tod bedingen sich. Der Tod ist das Erwachen aus dem Leben! und man erkennt, dass Beides eine Vorstellung ist.
Deshalb ist Jesus am Kreuz gestorben. (so sagt man) Um genau das zu vermitteln.
snafu schrieb:
und so kann/muss Ich sich abgrenzen. und das Leben von dem Tod abgrenzen
@Optimist schrieb:
Genau. Und diese Abgrenzung ist in meinen Augen die Verdrängung des Todes.
ja, die Verdrängung ist das Tabu, mit dem das Thema für viele belegt ist. das verborgene Sterben und das Nichthinsehenwollen zu den Toten, der Sarg ist immer zu bei den Begräbnissen.
Das Ich will nicht gern hören, dass es sterben muss. da wird es ganz still und zurückhaltend...
Aber den Geist in uns berührt das nicht. denn er ist unsterblich.
Für mich ist es , das durch das Bewusstsein des Todes in mir das Leben wirklich und echt lebenswert erscheint. und ich darauf 'hinlebe' diesen Moment als den Höhepunkt meines Lebens zu betrachten, um diesen im Wille und Liebe bewusst zu erfahren.