@felixkrull
felixkrull schrieb:Nichts glaube ich ihnen und in meinen Augen ist so einiges, was sich "Islam" nennt Blasphemie und Menschenverachtung (die sog. "Sharia" z.B.- also nicht die im Quran gegebene, sondern jene, die Knaben an Baukräne hängt im Namen perverser alter Männer und ähnlich Abscheuliches mehr...).
Scharia bedeutet im sprachlichen/ling. Sinne nichts anderes als "Weg zur Tränke/Quelle". Was die Islamwissenschaften darunter verstehen, ist die Gesamtheit der aufgetragenen Regeln und Verbote aus dem Koran und der Sunna. Manche von ihnen sehen sämtliche Angelegenheiten, sowohl die glaubensinhalte als auch die Regeln des Islams als "Scharia", sodass nach ihnen das was man als "Din" bezeichnet ein Synonym für "Scharia" ist und umgekehrt.
Wenn ich bete und meine Zakat entrichte, dann ist das schon "Scharia" oder nennen wir es "Din/Religion".
z.B. ist das was den Kindern Israels durch das mosaische Gesetz aufgetragen wurde eine andere "Scharia", jedoch mit den gleichen Glaubensinhalten.
Es gibt kein Buch was "Scharia" heißt. Das ist ein missverständnis und ich denke stark durch die Medien verzerrtes Bild von diesem Wort.
Der Koran verwendet dieses Wort in ähnlicher Weise mit seinen verschiedenen grammatikalischen Formen:
"Und Wir haben zu dir das Buch mit der Wahrheit hinabgesandt, das zu bestätigen, was von dem Buch vor ihm (offenbart) war, und als Wächter darüber. So richte zwischen ihnen nach dem, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, und folge nicht ihren Neigungen entgegen dem, was dir von der Wahrheit zugekommen ist. Für jeden von euch haben Wir ein Gesetz
(Shir'a) und einen deutlichen Weg festgelegt. Und wenn Allah wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allah wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet." (Sura 5:48)
Er hat euch von der Religion festgelegt
(shara'a), was Er Nūḥ anbefahl und was Wir dir (als Offenbarung) eingegeben haben und was Wir Ibrāhīm, Mūsā und ʿĪsā anbefahlen: Haltet die (Vorschriften der) Religion ein und spaltet euch nicht darin (in Gruppen). Den Götzendienern setzt das schwer zu, wozu du sie aufrufst. Allah erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu, wer sich (Ihm) reuig zuwendet. (42:13)
Hierauf haben Wir dich auf eine Richtung
(Scharia) in der Angelegenheit (der Religion) festgelegt. So folge ihr und folge nicht den Neigungen derjenigen, die nicht Bescheid wissen. (Sura 45:18)
felixkrull schrieb:Auch ich kenne deine Bedenken dem institutionalisierten Islam gegenüber und ich teile sie.
Ich stelle die Pharisäer des Islam auf eine Stufe mit den Pharisäern der Juden und der Christen- sie sind "der Saulus des Islam".
Ich finde es immer wieder schön wenn jemand sich Gedanken macht und hinterfragt.
Aber ich bin kein Fan davon, wenn man etwas angreift was man vielleicht nur oberflächlich kennt.
Wenn jemand wirklich Kritik ausüben möchte in Bezug auf Rechtssystem, Rechtsschulen, Methodologien innerhalb der Islamwissenschaften, der kommt nicht drumherum sich mit dem Frühislam zu beschäftigen, um überhaupt diese Entwicklungen nachvollziehen zu können!
Und NEIN! diejenigen die hier als Pharisäer bezeichnet werden, haben ein Leben in Armut und in Gefängnissen verbringen müssen, aufgrund dessen weil sie sich gegen ein System richteten was Unterdrückung und Tyrannei ausübte.
Ich kann es gut verstehen, wenn man sich in Bezug auf die Fehlentwicklungen anderer Religionen wie z.B. bei dem jüdischen Gelehrtentum ein wenig kritisch dieser Thematik zuwendet. Die gibt es im Islam in mancherlei Strömungen auch.
Aber den gleichen Rahmen eins zu eins anlegen, finde ich nicht richtig und nicht machbar.
Das wäre ähnlich wie wenn man die europäische Aufklärung auf die islamischen Länder übertragen würde. Das ist auch nicht möglich, weil der Islam niemals Wissenschaften verurteilte oder aus dem Leben verbannte....