@oneisenoughWeißt du was mich stört an deinen philosophischen Betrachtungen?
Es dreht sich alles um das eigene Selbst und sonst gar nichts ! Wie immer du es auch nennen willst, letztlich ist es ein Tanz ums eigene Ich, Ich, Ich.
Ich bin (damit fängt es ja schon an, dabei war Gott erstmalig der, der sagte: Ich bin der Ich bin und Gott war es, der sagte: Ich bin der Herr dein Gott).
Ich bin das ewige Sein das keinen Anfang und kein Ende hat (dabei ist dieses Sein, die Gottheit die keinen Anfang und kein Ende hat).
Ich bin die Aufmerksamkeit (dabei ist letztlich Gott die liebende Aufmerksamkeit die wirklich allem was ist ihre immerwährende Aufmerksamkeit schenkt und auch wirklich alles durch und durch kennt).
Ich bin der, welcher die Welt erschafft durch meine Aufmerksamkeit (dabei ist Gott derjenige, der die Welt erschaffen hat).
Und so geht das immer weiter... Überall da, wo eigentlich Gott derjenige ist, dem man diese Attribute des Seins, der Ewigkeit, der liebenden Aufmerksamkeit, Erschaffung der Welt zugrunde legt, setzt du das eigene Sein an dessen Stelle und machst dich selbst zum Gott !
Es dreht sich nur ums eigene Ich, auch wenn du dafür andere Begriffe verwendest. Gott spielt bei deinen philosophischen Betrachtungen überhaupt keine Rolle und selbst die Mitmenschen spielen keine Rolle, denn sie sind ja nur Konstrukte des eigenen Bewusstseins, so wie die ganze Welt.
Einen besseren Tanz ums eigene Ich, das du hier zum goldenen Kalb erhebst, habe ich noch nirgendwo kennen gelernt. Das Alpha und das Omega, wird durch das eigene Sein ersetzt, dabei ist das eigene Sein ein Produkt des Willens einer höheren Instanz, nämlich Gott !
Und die Welt um mich herum ist eine Schöpfung Gottes, die schon lange vorher da war, als es mich noch gar nicht gab. Du hingegen machst die Welt zu deinem Eigentum, so als habest du sie selbst durch deine Aufmerksamkeit erst erschaffen !
Was sind die anderen, deine Mitmenschen? Auch nur ein Konstrukt deines Bewusstseins? Eine Erschaffung durch deine Aufmerksamkeit? Sie sind ebenso die Geschöpfe eines Schöpfers wie auch Du selbst !
Für dich gibt es weder Raum, noch Zeit, noch Bewegung, noch Orte noch Zustände... Nur Dich !
Dabei ist diese Position eigentlich die, welche Gott dem Schöpfer aller Dinge zusteht, denn der hat den Raum geschaffen in dem wir leben, die Zeit erschaffen in der wir uns befinden, die Bewegung als der eigentliche Beweger von allem erst ermöglicht und dieser Gott ist der einzige der auch über all diesen Dingen steht !
Mit deinen Ausführungen stellst du es so dar, als seiest du selbst dieser Gott ! Aber du gestehst immerhin auch allen anderen Menschen zu, sich ebenso zu so einem Gott zu erheben, stellst es so dar, als seien wir die Menschen mit unserem Sein selbst jeder für sich sein eigener Gott als erschaffe sich jeder Mensch selbst seine eigene Welt.
Nur ist diese Welt in der wir alle leben eine Welt für uns alle ! Es gibt keine andere. Und nicht wir sind die Erschaffer unserer jeweiligen eigenen Welt, sondern Gott hat sie einst für uns alle erschaffen !
Dieses "ihr werdet sein wie Gott" war schon zum Anbeginn der Menschheit ihr eigenes Verderben, hervorgebracht durch die Lüge der Schlange, die ihnen das einflüsterte.
Wir sind weder Gott, noch erschaffen wir unsere eigene Welt. Schau dir die Welt doch mal an ! Sie hat wohl auch ihre schönen Seiten, aber eben auch ihre schlechten Seiten ! Davon ist bei dir wenig mal die Rede. Was ist mit jenen, die Not erfahren? Leid erfahren? Oder die Gewalt zum Opfer fallen? Darüber redest du gar nicht.
Wenn es so wäre, wie du sagst, dann würde jedes Bewusstsein sich seine eigene Not, sein eigenes Leid ja auch selbst erschaffen haben durch seine eigene Aufmerksamkeit? Und das kann nicht stimmen ! Dann wäre auch jeder an seiner eigenen Not und seinem eigenen Leid selbst schuld ! Auch das kann nicht stimmen !
Es mag sich sehr verführerisch anhören, was du hier schreibst und so manch einen beeindrucken. Aber letztlich ist es nichts weiter als die Glorifizierung des eigenen Seins, nenne es wie du willst. Letztlich geht es nur ums eigene Ich, Ich, Ich. Ein Tanz um das eigene Selbst, welches du sozusagen zum goldenen Kalb erhebst. Dabei wird kein Gott und auch kein Nebenmensch und selbst die Schöpfung, bestehend aus anderen Wesenheiten wie den Tieren, den Pflanzen oder Dinglichkeiten sonderlich berücksichtigt. Alles wird so dargestellt als wäre es ein Produkt des eigenen Bewusstseins, als sei man selbst der Erschaffer der Welt.
Mit meinem Glauben kann ich das nicht vereinbaren !
Mein Ich, mein Sein, mein Selbst, ja alles in mir sagt mir etwas anderes in meinem tiefsten Innern !