@BishamonBishamon schrieb:vielleicht ja, vielleicht nein.
Jesus hat nichts Schriftliches hinterlassen, außerbiblisch gibt es aus seiner Zeit nichts. Die Autoren der Evangelien sind unbekannt und keine Augenzeugen. Vermutlich gab es mehr, wie zB Q(uelle), hat aber die Zeit nicht überdauert.
Ja, da hast du wohl Recht: das Quellenmaterial ist sehr spärlich; ich kann aber immer nur davon ausgehen, was an zeitgenössischer Literatur zu finden ist; und selbst hier kommt es noch darauf an, welche Weltanschauung der Autor hat: Deschner schreibt anders als ein Vollblutkatholik.
Vielleicht ein Beispiel:
Maria Magdalena wird vonseiten der RKK als Hure, "gefallenes Weib", u.ä. beschrieben.
Es häufen sich aber die Hinweise, dass sie möglicherweise die Frau oder Vertraute vom Jesus war; auf einem Papyrus ist sinngemäß zu lesen, dass Jesus Magdalena auf den ??? (Wort fehlt) küsste; man vermutet, dass da "Mund" gestanden hat.
Ein anderer Hinweis ist, dass die Einbalsamierung Jesus' von drei Frauen übernommen wurde: seiner Mutter, seiner Schwester und eben seiner Frau Magdalena. Die Einbalsamierung des nackten Körpers war ein sakraler & intimer Akt: da war die dritte Frau bestimmt nicht die Dorfhelferin!
Kybele schrieb:
Augustinus, Kaiser Konstantin
was haben die schreckliches getan?
Wie die RKK zu Frauen & Sexualität steht, ist hinreichend bekannt; und hier kommen wir auf Augustinus, einem verehrten "Kirchenvater" und Vordenker der RKK und Quelle ihrer perversen Inspirationen:
Aurelius
Augustinus wurde in Thagaste (Numidien, Nordafrika ) geboren und zum Juristen ausgebildet. Offensichtlich hatte der junge Mann Probleme mit der Triebkontrolle, denn seine Jugend gilt als wild und ausschweifend. Er haderte schwer mit seinen physischen Trieben und Leidenschaften; sie – und der menschliche Körper, dem sie entspringen – sind der Inbegriff des Bösen und Augustinus fragt nach dem Ursprung des Bösen mit folgendem Resultat:
Durch die "Ursünde" des Adam ist die gesamte menschliche Natur derart verdorben, dass sie gar nicht anders kann, als zu sündigen. Im Zeugungsakt (!) wird diese Ursünde übertragen auf die Kinder und diese Erbsünde ist der Grund für die Erlösungsbedürftigkeit aller von Grund auf verdorbenen Menschen, welche nicht aus eigener Kraft und Freiheit zum Guten fähig sind. Noch vor der Geburt entscheidet nur sein Gott, wer der Erlösung für würdig befunden wird und wer nicht.
Tillmann Moser, ein Psychoanalytiker, erklärt, dass A's triebhaftes Begehren, dessen Gedanken und Bilder er weder verarbeiten noch kanalisieren konnte, einen belastenden Konflikt in ihm erzeugte . Die Schuld, die ihn so sehr bedrückte, projizierte er auf die gesamte Menschheit, die er als abgrundtief schlecht und böse ansah, rationalisiert in der Erbsündenlehre.
Da wirkte die Diffamierung insbesondere der menschlichen Sexualität und der dieses Begehren auslösenden Frauen wie eine Entlastung.
(Ähnliches kennt man vom Chef des "Dritten Reiches", der sich durch Projektion auf die Juden eine psychische Entlastung verschaffte.)
Kostprobe (O-Ton A.):
„
Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbild geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen.“
„Eva, der mindere Teil des Menschenpaares.“
„Weiterhin kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit behaupten, dass die kleinen Kinder mit den persönlichen Sünden ihrer Eltern belastet sind, und zwar nicht nur mit denen der ersten Menschen, sondern auch mit denen ihrer eigenen Eltern, aus denen sie geboren sind.“
„Der Folterer und der Gefolterte ist hier vergänglich, dort ewig … Jene Strafen sollen wir fürchten, wie wir Gott fürchten. Was der Mensch hier leidet, ist eine Kur, wenn er sich bessert.“ bedeutet: Ketzer dürfen mit Gewalt in den "Schoß der Kirche" zurückgeholt werden – wenn nötig, mit der „peinlichen“ (= schmerzhaften) bzw. „hochnotpeinlichen“ (extrem schmerzhaften) Tortur, die Folter.
"Niemand darf jemals die Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen befohlen wird..."Dass der neurotische A. diese Analphilosophie vertritt ist verständlich, wenn man die Umstände in Betracht zieht.
Dass aber die RKK diesen Mann als philosophisches Vorbild und (Mit-) Begründer ihrer Institution ansieht, weil durch seine Philosophie sämtliche Greueltaten der RKK (Kreuzzüge, Folter, Gewalt, Ausrottung Andersdenkender (Katharer), Zwang zur Abhängigkeit der "Gläubigen", Sexual-, Körper- & Frauenfeindlichkeit) legitimiert werden, macht diesen Männerverein in meinen Augen zu einer der größten Verbrechensorganisationen - und absolut unglaubwürdig!
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Zur Zeit
Konstantins (3./4. Jh.) fing das Römische Reich langsam an, in die Knie zu gehen; wie in jeder Krise, gab es auch hier schweren Zoff mit den machtgeilen Konkurrenten Maxentius und Licinius und es sah so aus, als würde K. den Kürzeren ziehen - bis er sich der Christen besann:
Die Christen, die im Weströmischen Reich bereits die größte religiöse Gruppe (5%, im Osten 15%) darstellte, wurde repräsentiert durch den Bischof von Rom (Papst). Konstantin nutzte die zunächst politische Naivität des Papstes, indem er die noch junge, unschuldige christliche Kirche politisch instrumentalisierte und eine Allianz mit dem Papst einging.
Die sogenannte Konstantinische Schenkung war ein um 800 gefälschtes Dokument gerissener Priester (angeblich in den Jahren 315/317 von K. ausgestellt), welches alle weströmischen Territorien dem Papsttum übertrug. Als im 15. Jahrhundert die Fälschung nachgewiesen wurde, blieb dies bis zur Kritik der Reformation am Papsttum weitgehend unter Verschluss.
Durch diese enorme Aufwertung des Papststuhles rochen die nachfolgenden Päpste den süßen Duft der Macht und konnten ihm in der Regel nicht mehr widerstehen: Europa wurde an die Kette des Vatikans gelegt. Im 10. Jh. war das Papsttum völlig in der Hand des römischen Adels, der Patrizier. Den endgültigen Sieg des Christentums markiert das Jahr 392, in dem alle „heidnischen“ Opfer per Erlass verboten wurden; der Vollzug dieses Erlasses dauerte auf dem Lande wesentlich länger, als in den Städten: daher der Name „Heiden“ für Nichtchristen (lat. paganus, Heidebewohner vom Land).
Tja, ich könnte jetzt seitenweise so weitermachen, aber ich denke es sollte reichen, um meinen Standpunkt hinreichend zu begründen und der Unterschied zu Jesus' Humanismus herauszustellen.
Ich möchte noch betonen, dass ich religiöse Überzeugungen (auch deine, solltest du katholisch sein) respektiere und es mir nicht um die Gemeinschaft der Gläubigen geht (einer meiner besten Freunde ist katholischer Ordensmann und eine wesentliche Info-Quelle), sondern einzig um die Institution RKK!