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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

580 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Jesus, Christentum, Legendenbildung. ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 19:04
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:nicht auf bestem Fuß stand
ist die Frage ist, ob das historisch richtig ist.
Die Evangelien wurden 40-70 Jahre nach Jesu geschrieben. Sie spiegeln vielleicht damit die zunehmend härter werdende Konkurrenzsituation zwischen Juden und Christen wieder.
Fraglich ist auch, wie homogen sie waren und wie sie sich selbst beschreiben (was mWn nicht vorhanden ist).
Und das klingt doch recht positiv:
https://www.die-bibel.de/bibelstelle/Markus%2012,28-34/ (Archiv-Version vom 09.08.2020)
oder nicht?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 20:21
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Naja, es scheint aber doch Konsens zu sein, dass Jesus mit der politischen Elite (meinte ich eigentlich mit Pharisäer) nicht auf bestem Fuß stand:
Nein, da gibt es in der Forschung überhaupt keinen Konsens für, beileibe nicht.

Und ich warte noch immer auf Textbeispiele zu...
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:den anti-imperialistischen & anti-hierarchistischen Predigt-Inhalten?
Kommt da noch was? So ein bisserl kritisches "seht euch vor vor dem Sauerteig der X, Y und Z", das sagt schließlich noch jede Fraktion über jede andere Fraktion. Wo ist Jesus nun mal richtig auf anti gebürstet, sowohl bezüglich dessen, was Du mit "Hierarchie" meinst als auch betreffs "Imperialismus"?

In der Forschung jedenfalls gilt der Konflikt mit den Pharisäern jedenfalls als deutlich nachösterlich, und die entsprechenden Passagen in den Evangelien (schärfere noch als Deine Zitate) als entsprechend nachösterliche Bildungen. Wie gesagt, es ist denn auch bezeichnend, daß es in den Evangelien andere Töne gibt, die ein einvernehmliches Miteinander, ja einen pharisäischen Jesus zeichnen und ihn entsprechend auch Rabbi titulieren (erst der später schreibende Matthäus streicht sämtliche Rabbi-Bezeichnungen für Jesus mit Ausnahme der Anrede durch Nichtjünger sowie aus dem Munde des Judas).

Und nochmals, die Pharisäer waren nicht die politische Elite, nicht die Mächtigen.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Ich will kein Jesus-Bild verkaufen
Haste aber. Und ich warte auf Deine Belege.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Er ist historisch so gut wie unsichtbar - kein Historiker verschwendet auch nur eine Zeile, bis auf Josephus Flavius, der einmal einen "Chrestos" erwähnt (glaube ich).
Vom "Chrestos" sprach Sueton. Er und Tacitus sprach von den Christen auch als "Chrestianoi". (Auch Plinius der Jüngere erwähnt Christus und die Christen.) Also "nur Josephus" ist es dann doch nicht. Dennoch bleibts arg spärlich.

Historisch sind jedenfalls ne Menge Leute unsichtbar. Selbst von einem Sokrates gibt es frühe Quellen fast nur von Anhängern - wie bei Jesus.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Der gesamte Vorgang war den Römern nicht mal eine Aktennotiz wert.
Welche Akten aus der Prokuratur des Pontius Pilatus kennst Du denn bittschön sonst so alles??? Nee Du, es ist nur kaum was erhalten geblieben aus Jahrhunderten Römischer Schreibstubenarbeit quer durchs Imperium!
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und das klingt doch recht positiv:
Nicht nur das! Jener "Schriftgelehrte" kam zu diesem sehr einvernehmlichen, einander gegenseitig akzeptierenden "Disput" mit Jesus als direkte Folge auf einen voraufgegangenen Disput Jesu mit Sadduzäern um die Frage der Auferstehung (Vv. 18-27). Bei Matthäus liest sich der Übergang von dem einen Gespräch zum anderen wie folgt (Matth22,34-36):
Als aber die Pharisäer hörten, dass er[Jesus] die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich miteinander. Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn und sprach: Lehrer, welches ist das grösste Gebot in dem Gesetz?
Der antipharisäische Matthäus nennt diesen Disput ausdrücklich eine Versuchung Jesu (und läßt das gegenseitige Loben der beiden Gesprächspartner am Ende des Disputs weg), aber es ist deutlich erkennbar, daß diese Bewertung nicht paßt. Beim Disput mit den Sadduzäern sind die Standpunkte deutlich erkennbar konträr, aber hier nicht. Dafür aber ist der Anlaß zum Gespräch mit Jesus, das Zumschweigenbringen der Sadduzäer im ersten Disput, ein Superbeleg für die einvernehmliche Absicht des zweiten Disputs: Auch die Pharisäer vertraten die Auferstehung und hatten ihrerseits verschiedene Dispute dazu mit den Sadduzäern, welche die Auferstehung ablehnen. Wer die Sadduzäer in so einem Disput "besiegt", der ist für Pharisäer natürlich a) ein Verbündeter und b) einer, bei dem man theologischen Rat einholt, eine Autorität.


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 21:23
Hi perttivalkonen, ich will mich über diese Dinge jetzt gar nicht auseinandersetzen, sondern mich mit dir (und jeden, den es interessiert) über die u.a. Fragen unterhalten.

"Dennoch ist aus diesem historisch unbedeutenden Augenblick dieser unscheinbare Galiläer zum Religionsstifter einer Weltreligion hervorgegangen (was die RKK noch mit Jesus gemeinsam hat, ist vllt. auch eine spannende Frage).

War das ein unglaublicher Zufall? Hätte das auch in Gallien oder Thrakien oder in einem nicht römisch besetzten Land passieren können? Wo lag der Wendepunkt, der Auslöser in der Bedeutung des Jesus nach seinem Tod
?"


Was hältst du davon?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 21:56
Schön, daß Du darüber reden willst. Such Dir nen passenden Thread oder mach einen dazu auf. Und warte dann darauf, daß einer darüber reden will.

Ich hab kein Problem damit, auch mal in nem Thread vom Topic abzuweichen. Wenn sich das in einer laufenden Diskussion ergibt. So kam es auch zu unserem Gespräch und zu Deinen Äußerungen, denen ich widersprach. Du freilich verweigerst Dich, dazu Stellung zu beziehen - zu Deinen eigenen Äußerungen. Kein Hinterteil in den Beinkleidern, einfach mal einzugestehen, daß Du Dich verrannt hast?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 22:27
@Bishamon
Der Schriftgelehrte, der Jesus in deiner Bibelstelle zustimmt, ist aber nur ein einziger, und das wird ausdrücklich hervorgehoben. Er soll sozusagen die Ausnahme sein, der die Regel bestätigt.
Soll heißen: seine Kollegen und Jesus hatten nur Probleme miteinander.


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

21.02.2020 um 22:55
Und ich geb extra noch den Hinweis auf Matthäus, wo der Schriftgelehrte ausdrücklich einer von den Pharisäern ist und von "denen" geschickt wurde, nachdem die Jesu Disput mit den Sadduzäern mitbekommen haben.

Aber mit ignore lebts sich halt simpler...


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

22.02.2020 um 12:57
Stellt bitte den Userbezug ein und kommt zurück zum Thema.


Für die Neuuser hier noch einige Tipps zum richtigen posten von Beiträgen:

Wie man User richtig zitiert:
Allmystery-Wiki: Beiträge zitieren

Und wie man User richtig anspricht (addet), damit sie auch darüber benachrichtigt werden:

https://www.allmystery.de/blogs/lepus/lernen_mit_lepus__user_addendden_


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

23.02.2020 um 12:57
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:was die RKK noch mit Jesus gemeinsam hat,
wie sehr hat Paulus noch mit dem ursprünglichen Jesus zu tun? hat er Gebote (Speise, Beschneidung, ...) aufgehoben? hat er Heiden gepredigt? fängt mit Paulus die Kirche?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

24.02.2020 um 04:56
Zitat von BishamonBishamon schrieb:wie sehr hat Paulus noch mit dem ursprünglichen Jesus zu tun? hat er Gebote (Speise, Beschneidung, ...) aufgehoben? hat er Heiden gepredigt? fängt mit Paulus die Kirche?
Paulus war zuerst Christenverfolger, hatte dann aber wohl irgendeine Vision, die ihn zum Prediger umdrehte.
Dabei gerieten er und seine Heidenchristen mit Petrus und seinen Judenchristen in Konflikt.

Soweit ich sehe, hat Paulus sich ziemlich weit von Jesus entfernt; das behaupten auch die Philosophen Kant, Fichte, Schopenhauer. Er ist wohl mehr der trockene körper-, sexual- & menschenfeindliche Technokrat, der nicht aus Ergriffenheit die Seiten wechselte, sondern weil es etwas Neues zu organisieren galt, wobei er die Führung übernehmen konnte. In diesem Sinne kann man ihn als Vorläufer er institutionellen RKK auffassen, mit all den Verfälschungen & Auslassungen, die sie von Jesus trennt.

K.H. Deschner, ein Kirchenkritiker, der Klartext sprach und die Dinge beim Namen nannte, formulierte das mal so:

"Jesus hob man beizeiten in den Himmel, damit er auf Erden nicht im Wege stand".


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

24.02.2020 um 10:03
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:hat Paulus sich ziemlich weit von Jesus entfernt
weisen die Autoren des NT nicht darauf hin, dass sie nicht ihre eigenen Gedanken zusammengefasst haben, sondern, dass sie das weitergeben, was Gott ihnen eingegeben hat?
Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit
2.Timotheus 3,16


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

25.02.2020 um 12:53
@Bishamon
weisen die Autoren des NT nicht darauf hin, dass sie nicht ihre eigenen Gedanken zusammengefasst haben, sondern, dass sie das weitergeben, was Gott ihnen eingegeben hat?
Naja, das liegt im Wesen religiöser & mythologischer Offenbarungen und ist uralt: Schon Hammurapi (- 18. Jh.) behauptete, dass der Gott Marduk ihm den Auftrag erteilte, die Gesetzeslage zu reformieren.
Die überarbeitete Fassung wurde dann auf einer Dioritstele "veröffentlicht" und damit verbindlich; ganz oben sieht man Marduk und Hammurapi.

Dieses Verfahren sollte die Verfügungen autorisieren und legitimieren und unterscheidet Paulus nicht von den anderen.

Was ich persönlich schade finde ist, dass nach meiner Auffassung mit Paulus die Vergewaltigung der jesuitischen Lehre begann, von Augustinus weitergeführt und im Pakt mit Kaiser Konstantin festgezurrt wurde.

Meiner Meinung nach hat die RKK mit diesem windigen politischen Pakt ihre Unschuld & Glaubwürdigkeit verloren!

Wikipedia: Codex Hammurapi#/media/Datei:P1050763 Louvre code Hammurabi face rwk.JPG


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

25.02.2020 um 13:24
@Bishamon
ist die Frage ist, ob das historisch richtig ist.
Die Evangelien wurden 40-70 Jahre nach Jesu geschrieben. Sie spiegeln vielleicht damit die zunehmend härter werdende Konkurrenzsituation zwischen Juden und Christen wieder.
Fraglich ist auch, wie homogen sie waren und wie sie sich selbst beschreiben (was mWn nicht vorhanden ist).
Und das klingt doch recht positiv:
https://www.die-bibel.de/bibelstelle/Markus%2012,28-34/ (Archiv-Version vom 09.08.2020)
oder nicht?
Fest steht: definitive Aussagen sind i.d.R. schwer möglich und meine Kompetenz reicht auch nicht aus, um eine Fachdiskussion zu führen. Es gibt Belege "Für & Wider".
Das, was ich hier zum Besten gebe, ist das, was ich gelesen & an Dokumentationen darüber gesehen habe und ist eine Meinung, keine Analyse.

Wie ich die Situation beschrieben habe, scheint es mir nicht unwahrscheinlich zu sein, weil diese politische Besatzer-Besetzte-Situation sich ewig wiederholt: Besatzung, Widerstand und/oder Kolaboration.
Interessant finde ich aber die konkreten Umstände dieses römisch-jüdischen Konfliktes und die Entwicklung des Ur-Christianismus.

Aber ich gebe zu, dass meine Meinung durch meine Aversion gegen die RKK möglw. nicht ganz objektiv ist...


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

25.02.2020 um 18:48
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:die Vergewaltigung der jesuitischen Lehre begann,
vielleicht ja, vielleicht nein.
Jesus hat nichts Schriftliches hinterlassen, außerbiblisch gibt es aus seiner Zeit nichts. Die Autoren der Evangelien sind unbekannt und keine Augenzeugen. Vermutlich gab es mehr, wie zB Q(uelle), hat aber die Zeit nicht überdauert.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Augustinus
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Kaiser Konstantin
was haben die schreckliches getan?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

25.02.2020 um 21:23
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Naja, das liegt im Wesen religiöser & mythologischer Offenbarungen und ist uralt: Schon Hammurapi (- 18. Jh.) behauptete, dass der Gott Marduk ihm den Auftrag erteilte, die Gesetzeslage zu reformieren.
Die überarbeitete Fassung wurde dann auf einer Dioritstele "veröffentlicht" und damit verbindlich; ganz oben sieht man Marduk und Hammurapi.

Dieses Verfahren sollte die Verfügungen autorisieren und legitimieren
Ja, das ist die alte, eher blauäugige Sicht darauf. Tatsache aber ist, daß es weitere Rechtsdokumente, auch Rechtsammlungen aus dem Neubabylonischen Reich gibt, die deutlich davon abweichen. Auch sind rechtliche Aktionen bezeugt, sogar für die Zeit Hammurapis himself, die nicht den Bestimmungen seines Codex entsprechen. Hinzu kommt, daß der Codex nicht alle möglichen Rechtsbereiche abzudecken geeignet ist und sich bis heute erfolgreich gegen eine erkennbare Systematik sträubt. Letztlich hat Hammurapi halt zahlreiche Gesetze zusammengesammelt, zusammengestellt und "publiziert", nicht, um eine einheitliche Rechtsgrundlage zu schaffen, sondern sich als der Hüter und Bewahrer des Rechts (egal welchen konkreten) hinzustellen.

Auch der Gesetzescorpus der Thora ist unvollständig und unsystematisch; immerhin aber erhebt er in Form der Thora durchaus den Anspruch, für alle Betroffenen ("Israel" und die Fremdlinge im Land) verbindlich zu sein. Es geht nicht wie beim Codex Hammurapi darum, die Macht eines Herrschers zu verbrämen und zu legitimieren. Sondern wirklich um eine konkrete Rechtsvereinheitlichung.


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 03:02
@Bishamon
Zitat von BishamonBishamon schrieb:vielleicht ja, vielleicht nein.
Jesus hat nichts Schriftliches hinterlassen, außerbiblisch gibt es aus seiner Zeit nichts. Die Autoren der Evangelien sind unbekannt und keine Augenzeugen. Vermutlich gab es mehr, wie zB Q(uelle), hat aber die Zeit nicht überdauert.
Ja, da hast du wohl Recht: das Quellenmaterial ist sehr spärlich; ich kann aber immer nur davon ausgehen, was an zeitgenössischer Literatur zu finden ist; und selbst hier kommt es noch darauf an, welche Weltanschauung der Autor hat: Deschner schreibt anders als ein Vollblutkatholik.

Vielleicht ein Beispiel:

Maria Magdalena wird vonseiten der RKK als Hure, "gefallenes Weib", u.ä. beschrieben.
Es häufen sich aber die Hinweise, dass sie möglicherweise die Frau oder Vertraute vom Jesus war; auf einem Papyrus ist sinngemäß zu lesen, dass Jesus Magdalena auf den ??? (Wort fehlt) küsste; man vermutet, dass da "Mund" gestanden hat.

Ein anderer Hinweis ist, dass die Einbalsamierung Jesus' von drei Frauen übernommen wurde: seiner Mutter, seiner Schwester und eben seiner Frau Magdalena. Die Einbalsamierung des nackten Körpers war ein sakraler & intimer Akt: da war die dritte Frau bestimmt nicht die Dorfhelferin!
Kybele schrieb:
Augustinus, Kaiser Konstantin
was haben die schreckliches getan?
Wie die RKK zu Frauen & Sexualität steht, ist hinreichend bekannt; und hier kommen wir auf Augustinus, einem verehrten "Kirchenvater" und Vordenker der RKK und Quelle ihrer perversen Inspirationen:

Aurelius Augustinus wurde in Thagaste (Numidien, Nordafrika ) geboren und zum Juristen ausgebildet. Offensichtlich hatte der junge Mann Probleme mit der Triebkontrolle, denn seine Jugend gilt als wild und ausschweifend. Er haderte schwer mit seinen physischen Trieben und Leidenschaften; sie – und der menschliche Körper, dem sie entspringen – sind der Inbegriff des Bösen und Augustinus fragt nach dem Ursprung des Bösen mit folgendem Resultat:

Durch die "Ursünde" des Adam ist die gesamte menschliche Natur derart verdorben, dass sie gar nicht anders kann, als zu sündigen. Im Zeugungsakt (!) wird diese Ursünde übertragen auf die Kinder und diese Erbsünde ist der Grund für die Erlösungsbedürftigkeit aller von Grund auf verdorbenen Menschen, welche nicht aus eigener Kraft und Freiheit zum Guten fähig sind. Noch vor der Geburt entscheidet nur sein Gott, wer der Erlösung für würdig befunden wird und wer nicht.

Tillmann Moser, ein Psychoanalytiker, erklärt, dass A's triebhaftes Begehren, dessen Gedanken und Bilder er weder verarbeiten noch kanalisieren konnte, einen belastenden Konflikt in ihm erzeugte . Die Schuld, die ihn so sehr bedrückte, projizierte er auf die gesamte Menschheit, die er als abgrundtief schlecht und böse ansah, rationalisiert in der Erbsündenlehre.
Da wirkte die Diffamierung insbesondere der menschlichen Sexualität und der dieses Begehren auslösenden Frauen wie eine Entlastung.
(Ähnliches kennt man vom Chef des "Dritten Reiches", der sich durch Projektion auf die Juden eine psychische Entlastung verschaffte.)

Kostprobe (O-Ton A.):

Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbild geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen.“

„Eva, der mindere Teil des Menschenpaares.“

„Weiterhin kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit behaupten, dass die kleinen Kinder mit den persönlichen Sünden ihrer Eltern belastet sind, und zwar nicht nur mit denen der ersten Menschen, sondern auch mit denen ihrer eigenen Eltern, aus denen sie geboren sind.“

„Der Folterer und der Gefolterte ist hier vergänglich, dort ewig … Jene Strafen sollen wir fürchten, wie wir Gott fürchten. Was der Mensch hier leidet, ist eine Kur, wenn er sich bessert.“


bedeutet: Ketzer dürfen mit Gewalt in den "Schoß der Kirche" zurückgeholt werden – wenn nötig, mit der „peinlichen“ (= schmerzhaften) bzw. „hochnotpeinlichen“ (extrem schmerzhaften) Tortur, die Folter.

"Niemand darf jemals die Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen befohlen wird..."


Dass der neurotische A. diese Analphilosophie vertritt ist verständlich, wenn man die Umstände in Betracht zieht.

Dass aber die RKK diesen Mann als philosophisches Vorbild und (Mit-) Begründer ihrer Institution ansieht, weil durch seine Philosophie sämtliche Greueltaten der RKK (Kreuzzüge, Folter, Gewalt, Ausrottung Andersdenkender (Katharer), Zwang zur Abhängigkeit der "Gläubigen", Sexual-, Körper- & Frauenfeindlichkeit) legitimiert werden, macht diesen Männerverein in meinen Augen zu einer der größten Verbrechensorganisationen - und absolut unglaubwürdig!

***

Zur Zeit Konstantins (3./4. Jh.) fing das Römische Reich langsam an, in die Knie zu gehen; wie in jeder Krise, gab es auch hier schweren Zoff mit den machtgeilen Konkurrenten Maxentius und Licinius und es sah so aus, als würde K. den Kürzeren ziehen - bis er sich der Christen besann:

Die Christen, die im Weströmischen Reich bereits die größte religiöse Gruppe (5%, im Osten 15%) darstellte, wurde repräsentiert durch den Bischof von Rom (Papst). Konstantin nutzte die zunächst politische Naivität des Papstes, indem er die noch junge, unschuldige christliche Kirche politisch instrumentalisierte und eine Allianz mit dem Papst einging.

Die sogenannte Konstantinische Schenkung war ein um 800 gefälschtes Dokument gerissener Priester (angeblich in den Jahren 315/317 von K. ausgestellt), welches alle weströmischen Territorien dem Papsttum übertrug. Als im 15. Jahrhundert die Fälschung nachgewiesen wurde, blieb dies bis zur Kritik der Reformation am Papsttum weitgehend unter Verschluss.

Durch diese enorme Aufwertung des Papststuhles rochen die nachfolgenden Päpste den süßen Duft der Macht und konnten ihm in der Regel nicht mehr widerstehen: Europa wurde an die Kette des Vatikans gelegt. Im 10. Jh. war das Papsttum völlig in der Hand des römischen Adels, der Patrizier. Den endgültigen Sieg des Christentums markiert das Jahr 392, in dem alle „heidnischen“ Opfer per Erlass verboten wurden; der Vollzug dieses Erlasses dauerte auf dem Lande wesentlich länger, als in den Städten: daher der Name „Heiden“ für Nichtchristen (lat. paganus, Heidebewohner vom Land).

Tja, ich könnte jetzt seitenweise so weitermachen, aber ich denke es sollte reichen, um meinen Standpunkt hinreichend zu begründen und der Unterschied zu Jesus' Humanismus herauszustellen.

Ich möchte noch betonen, dass ich religiöse Überzeugungen (auch deine, solltest du katholisch sein) respektiere und es mir nicht um die Gemeinschaft der Gläubigen geht (einer meiner besten Freunde ist katholischer Ordensmann und eine wesentliche Info-Quelle), sondern einzig um die Institution RKK!


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 03:38
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ja, das ist die alte, eher blauäugige Sicht darauf. Tatsache aber ist, daß es weitere Rechtsdokumente, auch Rechtsammlungen aus dem Neubabylonischen Reich gibt, die deutlich davon abweichen. Auch sind rechtliche Aktionen bezeugt, sogar für die Zeit Hammurapis himself, die nicht den Bestimmungen seines Codex entsprechen. Hinzu kommt, daß der Codex nicht alle möglichen Rechtsbereiche abzudecken geeignet ist und sich bis heute erfolgreich gegen eine erkennbare Systematik sträubt. Letztlich hat Hammurapi halt zahlreiche Gesetze zusammengesammelt, zusammengestellt und "publiziert", nicht, um eine einheitliche Rechtsgrundlage zu schaffen, sondern sich als der Hüter und Bewahrer des Rechts (egal welchen konkreten) hinzustellen.
Zunächst geht es ja um Kybelas
"weisen die Autoren des NT nicht darauf hin, dass sie nicht ihre eigenen Gedanken zusammengefasst haben, sondern, dass sie das weitergeben, was Gott ihnen eingegeben hat?"

Ich habe eine mögliche Antwort darauf gegeben: das übliche Verfahren der theologischen Legitimation - von den Sumerern bis ... keine Ahnung; Hammurapi war nur ein Beispiel. Der Hickhack, wie effizient seine Stele war, ist nicht Kybelas Frage.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Auch der Gesetzescorpus der Thora ist unvollständig und unsystematisch; immerhin aber erhebt er in Form der Thora durchaus den Anspruch, für alle Betroffenen ("Israel" und die Fremdlinge im Land) verbindlich zu sein. Es geht nicht wie beim Codex Hammurapi darum, die Macht eines Herrschers zu verbrämen und zu legitimieren. Sondern wirklich um eine konkrete Rechtsvereinheitlichung.
Kann sein. Die Geschichte der Thora kenne ich nicht. Jedenfalls hat Jahwe dem Moses die 10 Gebote diktiert, ähnlich wie Marduk/Hammurapi; die jüdischen Autoren haben von den Mesopotamiern 'ne Menge abgekupfert. Warum sollte ein AT-Schreiber diese Szene so beschreiben, wenn er nicht dieses übliche Verfahren der theol. Legitimation im Hinterkopf hatte?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 07:02
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Wort fehlt) küsste; man vermutet, dass da "Mund" gestanden hat.
oder "Hintern" oder "Hand" oder .... Diese Stelle ist im Papyrus vom Philippusevangelium defekt.
Alle Interpretationen der verlorenen Fragmente von Vers 55 sind spekulativ. Die Variante "küsste sie [oft] auf den [Mund]" wurde durch Dan Browns "Sakrileg" bekannt.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:hatte der junge Mann Probleme mit der Triebkontrolle
das kommt gelegentlich vor :)
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Die Einbalsamierung des nackten Körpers war ein sakraler & intimer Akt:
wenn ein Mann bei einer Geburt hilft, ist er wahrscheinlich der Vater?
bedenke, das ist ein intimer Akt. Und Nacktheit kommt auch vor.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb: solltest du katholisch sein
Atheist
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Sexual-, Körper- & Frauenfeindlichkeit)
haben sich Adam&Eva wegen ihrer Nacktheit geschämt? schon im AT?
gab es weibliche Priester im AT? war der Mann das Haupt der Familie im AT?
war Jesus eine Jude und wollte kein Gesetz ändern?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 10:13
@Bishamon
Zitat von BishamonBishamon schrieb:oder "Hintern" oder "Hand" oder .... Diese Stelle ist im Papyrus vom Philippusevangelium defekt.
Alle Interpretationen der verlorenen Fragmente von Vers 55 sind spekulativ. Die Variante "küsste sie [oft] auf den [Mund]" wurde durch Dan Browns "Sakrileg" bekannt.
Diese Art archäologischen Fundmaterials ist immer spekulativ. Was willst du damit sagen?
Meine Infos ziehe ich mir aus Dokumentationen und Fachliteratur, nicht aus Romanen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:das kommt gelegentlich vor :)
Ja. Und weiter?
Zitat von BishamonBishamon schrieb:wenn ein Mann bei einer Geburt hilft, ist er wahrscheinlich der Vater?
bedenke, das ist ein intimer Akt. Und Nacktheit kommt auch vor.
Ich kann hier keinen Bezug erkennen. Was hat das mit der Situation zu tun?
Zitat von BishamonBishamon schrieb:haben sich Adam&Eva wegen ihrer Nacktheit geschämt? schon im AT?
gab es weibliche Priester im AT? war der Mann das Haupt der Familie im AT?
war Jesus eine Jude und wollte kein Gesetz ändern?
Sag' du es mir.


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 10:51
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Was willst du damit sagen?
dass die Stirn genau so wahrscheinlich ist, wie der Mund oder die Hand.
Eine Frau in Kapernaum ließ zum Beispiel nicht ab, ihm unter Tränen die Füße zu küssen.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Ja. Und weiter?
eigentlich ist das sogar üblich. Und trotzdem wird das von "dir" erwähnt. Und zwar, um ein bestimmtes Bild zu erzeugen.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Ich kann hier keinen Bezug erkennen. Was hat das mit der Situation zu tun?
man muss nicht der Vater sein, um als Mann bei der Geburt zu helfen.
Somit ist das auch kein Hinweis auf die Vaterschaft.
Ebenso braucht man kein "spezielles" Verhältnis, um bei der Balsamierung zu helfen.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:nackten Körpers war ein sakraler & intimer Akt:
wie bei der Geburt. Du hast "nackt" und "intim" nicht umsonst verwendet ...
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:Sag' du es mir.
Bevor sie von der Frucht naschten:
25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.
Danach war damit Essig.

Ehe- und Familienrecht bevorzugten in biblischen Zeiten den Mann.
Ich kenne keinen weiblichen Priester/Rabbi.
Zitat von TangensAlphaTangensAlpha schrieb:", Sexual-, Körper- & Frauenfeindlichkeit
wenn das alles bereits zu Jesu Zeiten so war, und Jesus das Gesetz nicht ändern wollte: woran ist dann die Kirche schuld?


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Jesus: Stinknormaler Mensch oder Sohn Gottes?

26.02.2020 um 11:34
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Ich kenne keinen weiblichen Priester/Rabbi.
interessant ist da die Diskussion um 2 Apostel in Röm 16:7
Apostel Junias oder Junia
https://www.bibleserver.com/EU.ELB/R%C3%B6mer16%2C7l


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