Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir: Gerecht und siegreich ist er, arm/demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Fohlen, einem Jungen der Eselin.
Jesus hat sich bei seinem Einzug in Jerusalem eigens inszeniert als jener König von Sacharja9,9. Denn er war ja gar nicht die ganze Zeit schon mit nem Esel unterwegs, sondern hat sich extra eins für diesen Einzug in Jerusalem besorgt.
Und diese Inszenierung ist aufgegangen. Z.B. Matthäus21
1 Und als sie Jerusalem nahten und nach Bethphage kamen, an den Ölberg, da sandte Jesus zwei Jünger
2 und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das euch gegenüberliegt; und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und führt sie zu mir!
3 Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sprechen: Der Herr braucht sie, und sogleich wird er sie senden.
4 Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, der spricht:
5 `Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und auf einer Eselin reitend, und [zwar] auf einem Fohlen, des Lasttiers Jungen.
6 Als aber die Jünger hingegangen waren und getan hatten, wie Jesus ihnen aufgetragen,
7 brachten sie die Eselin und das Fohlen und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
8 Und eine sehr grosse Volksmenge breitete ihre Kleider aus auf den Weg; andere aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
9 Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohn Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!
10 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser?
Im Judentum gab es die Erwartung, daß das davidische Königtum wiederkehrt, die Feinde und Bedrücker besiegt und dem Volk eine Friedenszeit und Wohlstand beschert. Ein neuer David bzw. Davidssohn (Nachkomme). Da ein König bei Amtseinführung gesalbt wird, wird er auch "der Gesalbte" genannt, hebräisch "ha-maschiach" --> der Messias, auf griechisch "ho christos" --> der Christus. Das sind Königstitel. Und genau der wird da beim Einzug Jesu gefeiert: Spalier gebildet, Weg geschmückt, zugejubelt, Sohn Davids genannt und schließlich "hoschea' na" gerufen, "Rette/befreie (uns) doch!"
Für das Römische Reich war ein solcher Messias / Christus natürlich ein Aufrührer, der die staatliche Ordnung = römische Oberhoheit beseitigen will, ein Umstürzler. Und als solcher war jeder Messias(-Anwärter) festzunehmen und hinzurichten. Und genau das taten die Römer, und wie Kybela richtig hinwies, schrieben sie genau diesen Anklagepunkt auf besagte Tafel, die am Kreuz befestigt wurde.
In Iudaea gab es noch eine gewisse jüdische Selbstverwaltung. Diese Autoritäten hatten natürlich ein Interesse daran, die römischen Herren nicht zu verärgern, damit es zu keinerlei Strafexpeditionen odgl. kam, zu keiner Verschlechterung der Bedingungen für die jüdische Bevölkerung. Wenn da also einer ankommt und sich wie ein König feiern läßt, und das auch noch mit einiger Unterstützung aus dem Volk, dann war das eine massive Bedrohung dieses "Burgfriedens". Und genau das kann man z.B. in Johannes11 lesen
46 Einige aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer [den] Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen.
48 Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und unsere Stadt wie auch unsere Nation wegnehmen.
49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts
50 und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme.