@Celephaïs
Celephaïs schrieb:exergetische Interpretationen bzw. Auslegungen
Witzige Formulierung. Übersetzt heißt es so viel wie auslegende Auslegung und es heißt eigentlich exegetisch, nicht exergetisch. Mit Fachbegriffen kann man sich manchmal ins eigene Fleisch beißen. Obwohl das hier nichts zur Sache tut.
Celephaïs schrieb:Von daher kann von bibeltreu im deutschsprachigen Raum schon mal nicht die Rede sein.
Es gibt viele Bibeln, die nah am Urtext sind, aber du kannst nicht alles wortwörtlich übersetzen, denn es würde einfach nicht harmonisch klingen. Die Bibel ist voller Geheimnisse. Ich kann dir ein interessantes Beispiel nennen, das mir beim Lesen aufgefallen ist. "
2 Ja,
Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden. " Jesaja 12, 2
Die Juden würden lesen: "Gott ist meine Rettung", aber jemand der den höheren Sinn versteht, liest dort: "Ja,
Jesus; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen." Denn Jesus bzw. Jehoschua bedeutet Gott ist Rettung.
Selbst in der Einheitsübersetzung steht "Gott ist Rettung". Das ist kein Übersetzungsfehler, aber wie du schon sagst, man kann daraus mehrere Dinge interpretieren. Für mich ist es ein Schlüsselvers, nämlich dass Jesaja hier andeutet, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Die Juden haben sich so sehr auf "Immanuel= Gott ist mit uns" fixiert, dass sie Jehoshua nicht als Immanuel gesehen haben. Denn hier liegt das Geheimnis: An einer Stelle wurde der Sohn Gottes zur Verwirrung des jüdischen Volkes als Immanuel bezeichnet, an anderer Stelle als Jehoschua. Das hat alles einen höheren Sinn und auch die Juden werden das erkennen, dass letztlich Gott ist mit uns und Gott ist Rettung, der ein und derselbe damit gemeint ist. Mir persönlich ist es auch erst aufgefallen, als ich Jesaja das zweite Mal gelesen habe. Das erste Mal war ich verwirrt, wieso Jesus als Immanuel bezeichnet wird, aber letztlich erschließt sich die Bibel den Menschen mit Glauben immer mehr und mehr und man versteht den höheren Sinn.
Celephaïs schrieb:"Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig".
2. Kor 3,6.
Meine Antwort darauf: "11 Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes.
12 Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden.
13 Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig.
14 Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift.
15 Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen. " Lk 8, 11-15
Ohne das Wort Gottes, nämlich die Bibel, hat der Teufel mehr Macht über uns.