Bishamon schrieb:welchen Grund soll es dafür geben?
Da Menschen oft in schwierigen Situationen beten und da würde es ein Gott eben auch tun statt mehrere. Wie gesagt, stelle es mir nur so vor. Polytheismus wäre durchaus auch vorstellbar.
Bishamon schrieb:und wenn Jahrtausende der Polytheismus vorherrschend war, kann das "von Natur aus" nicht schwierig sein.
Doch schon. Wenn du in der Antike aufwächst und denkst, es gibt einen Gott für die Ernte, einen für Fruchtbarkeit, für Wetter, und so weiter. Dann bist du nicht von Natur aus polytheistisch, sondern wurdest lediglich hinein geboren und lebst das weiter.
off-peak schrieb:Das stimmt zwar, aber schon mal daran gedacht, dass es dafür auch andere Gründe geben könnte, außer dass Menschen "von Natur aus einen Gott glauben würden".
Ja, wie oben erwähnt: Sie wurden reingeboren. Dennoch haben sie die Veranlagung denke ich. Würdest du nicht von Natur aus an Gott glauben, würdest du dich auch mit der Religion schwer tun, welche du seit klein auf vermittelt bekommst. Sprich du würdest eventuell einen anderen Glauben suchen oder dich für den Atheismus entscheiden.
Die Statistik war nicht von 1500 und ich denke heutzutage ist durchaus jeder frei bei der Religionswahl. Somit finde ich, belegt die Statistik meine Annahme.
off-peak schrieb:1. Sind die heutigen Glaubensverhältnisse in der Menschheitsgeschichte noch sehr jung. Viele Tausende Jahre hindurch kannte man weder Jehova, Gott, Jesus oder Allah oder irgend einen anderen Einzel-Gott
Naja, Moses lebte vor 3500 Jahren, was schon ein ordentliches Stück ist.
Das mal nebenbei, ich habe ja richtig gestellt, dass ich das locker formulierte und nur auf den Götterglauben hinaus wollte, ob Poly- oder Monotheismus.
off-peak schrieb:Oder einen allmächtigen. Früher Götter waren durchaus menschlicher, nicht allwissend, nicht allmächtig,
Wenn du dich auf das antike Griechenland beziehst, womöglich. Aber das kannst du nicht auf die Allgemeinheit übertragen, siehe beispielsweise ägyptische Götter.
off-peak schrieb:Im Gegenteil, frühere Kulturen, deren Glauben man heute noch wissen kann, glaubten an mehrere Götter gleichzeitig.
Das habe ich nicht bestritten.
off-peak schrieb:Wären der Glaube an einen Gott angeboren, dann hätte es schon viel früher, eigentlich von Anbeginn der Menschheit, einen solchen gegeben. Somit ist die Aussage, man würde von Natur aus an nur einen Gott glauben, schon mal falsch.
Ich denke nicht, dass wir den Götterglauben bis zum Ursprung verfolgen können.
Es ist schließlich ein Glaube, bedenke das es auxh Völker gibt, welche ihren Glauben ohne Buch und Schrift festhalten.
off-peak schrieb:Selbst angebliche Ein-Gott-Religionen haben nebenbei oft noch andere kleine außerirdische Wesen im Gepäck. Etwas Propheten und Dschinns im arabischen Raum, Gottessöhne, Hl Mütter, Heilige an sich, etc, im Christentum.
Das weicht zwar ein wenig ab, jedoch sind Dschinns ähnlich wie Dämonen ; Propheten lediglich überbringer der Botschaft und heilige sind ja trotzdem Menschen.
Gottessohn und ähnliches, ist für mich ebenfalls unerklärbar, da es eigentlich eher auf Polytheismus schließen lässt.
off-peak schrieb:Wenn also überhaupt, dann könnte man es etwas pauschalisieren, und sagen, Menschen glauben allgemein an Götter. Das stimmt aber auch nicht so richtig, denn es gibt durchaus Gruppierungen, interessanterweise einige der sogenannten Naturvölker, die an keinerlei Götter glauben.
Ja, wie erwähnt meine ich auch den Götterglauben, seien es mehrere oder einer.
Diese sind aber eher eine Minderheit, meine ich.
off-peak schrieb:Götter waren auch nicht immer für die Regulation des Verhaltens der Menschen untereinander oder/und fürs Seelenheil in einem After Life verantwortlich, sondern durchaus zunächst einmal nur Erklärungen für das vielfältige, aber nicht wirklich verstandene Naturgeschehen zuständig.
Das ist aber eine Vermutung, denn das Jenseits wird wie ich weiß schon bei den Sumerern beschrieben und im alten Ägypten gab es ebenfalls das Totenreich.
off-peak schrieb:Je mehr man naturwissenschaftlich in Erfahrung bringen konnte, mehr man die Natur einigermaßen in den Griff bekam, umso schneller schrumpfte der Götterbestand.
Nicht zwangsläufig. Die Erkenntnis, dass alles so komplex ist, seien es Abläufe im Körper bis hin zu Mikroorganismen , oder das Universum an sich, kann einen Wissenschaftler durchaus dazu verleiten, an die Existenz Gottes zu glauben.
off-peak schrieb:Insgesamt stellen alle Gläubigen auch heute zwar noch die größte Gruppe, allerdings jede Gruppe für sich ist kleiner als die Gruppe der Atheisten. Das spricht doch sehr gegen einen angeborenen, schon gar Einzel-, Gott Glauben.
Wo entnimmst du aus der Statistik, dass jede Gruppe für sich kleiner ist, als die Atheisten? Atheisten sind auf dem 3. Platz.
Sogar wenn es nicht so wäre, würde das doch nichts heißen. Da es ja um den Götterglauben an sich geht, und wenn alle Religionen gemeinsam, die Mehrheit der Weltbevölkerung bilden (Was ja allein schon der Islam und das Christentum zusammen sind), dann ist demnach davon auszugehen.
off-peak schrieb:Es zeigt aber auch, dass der angebetete Gott kein allgemein gültig erkannter und auch nur selten ein freiwillig gewählter ist, sondern dass primär die Regions- und somit Kultuszugehörigkeit den geglaubten Gott bestimmt.
Heutzutage ist die Religionswahl (vor allem was Erwachsene betrifft) durchaus frei und wenn dem nicht so wäre, sollte es wirklich nur eine Minderheit sein.
off-peak schrieb:Gottglauben/Religionen sind die Resultate erzieherischer Indoktrination. Von "Natur aus" sind alle Menschen Atheisten.
Das ist aber jetzt sehr oberflächlich und deine subkektive Meinung.
Wären alle Menschen von Natur aus Atheisten, würde sich gar nicht erst ein Götterglauben auftun und falls doch, würden diese niemals so viele Anhänger finden. Somit gehe ich sehr stark vom Gegenteil aus.
off-peak schrieb:Jeder Jude, jeder Christ, jeder Muslim lehnt somit zwei andere große Einzelgötter und Tausende von anderen Götter ab, ist somit also ein 99,99% Atheist.
Es gibt kein 99,99 Prozent Atheist. Entweder man glaubt oder man glaubt nicht und hierbei spielt es keine Rolle, ob man an einen Gott glaubt und die anderen ablehnt, schlussendlich glaubt man.
off-peak schrieb:Dass Menschen dazu neigen, lieber zu glauben, statt zu zweifeln oder sich objektiv mit der Realität auseinander zusetzen, ist allerdings jederzeit und überall zu beobachten.
Und die Realität ist deiner Meinung nach?
Es gibt Wissenschaftler, die gläubig wurden und durchaus auch Wissenschaftler, die gläubig sind.
Glauben ist zweifeln an den Aussagen derer, die nicht glauben.
Und durch die oben erwähnte Neigung zu glauben, bestätigst du also die natürliche Veranlagung und widersprichst deiner eigenen Behauptung, wonach alle von Natur aus Atheisten sein sollen?
off-peak schrieb:Nur eben nicht der Wille , nur an einen Gott zu glauben, der wird einem eingebläut - und das mitunter im wahrsten Sinne des Wortes durch Androhung und Ausübung von Gewalt.
Einen Willen kann man nicht einbläuen.
Mal nebenbei, woher willst du das mit der Gewalt wissen? Gehst du des öfteren zu gläubigen Menschen nach Hause? Wie ich bereits sagte, heutzutage ist jeder frei im Glauben und die, die es nicht sind sollten wirklich eine Minderheit darstellen. Zumal es sonst ein Problem wäre, welches viel mehr Aufmerksamkeit weltweit hätte. Wir leben im Jahre 2020 so gut wie alle sind vernetzt und ein angeblich so häufiges problem, würde niemals so untergehen.