Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
11.10.2016 um 20:49Vorweg: Ich weiß nicht recht, was ich von Menschen wie ihm (oder auch Friedrich Nietzsche) halten soll.
Aber es wirkt interessant und ich habe mir jetzt die Zeit genommen und etwas mehr über Phillip Mainländer gelesen.
Gehen wir mal auf sein Werk ein.
Die Grundaussage dieses ist folgende:
Er setze sich aber (ähnlich wie Nietzsche) in einer derart unverständlich, intensiven Art und Weise mit der Sinnlosigkeit auseinander, das diese unweigerlich dazu führte das er Lebensmüde (also wortwörtlich Lebens - Müde) wurde und folgende Tat begann:
Und hier beginnt nun mein Problem. Ich weiß nicht, was ich mit den "Erkenntnissen" dieser Art von Philosophen, anfangen soll.
Im Prinzip sagt mir Philipp nichts anderes, als das der Tod besser sei als das Leben. Deshalb geht man sich erhängen.
Ich möchte hier dem Buddhismus nicht seine Nihilistischen Bestandteile absprechen, diese besitzt er nämlich in Hülle und Fülle, besonders im Zen. Aber in einer gänzlich anderen Art, es ist nämlich Menschlichkeit übergeblieben. Diese Fehlt bei purem Nihilismus, weil er dem Sein jegliche positive Aspekte einfach abspricht.
Deshalb ziehe ich hier, als Buddhist, die Grenze. Den Weg des Nihilismus den er hier gegangen ist, geht (meines Erachtens) zu weit.
Er führt nur zu einem Ergebnis, und das ist die Verkürzung des Lebens.
Denn alles was der Nihilismus in dieser Art und Weise zu bieten hat, ist nichts. Das ist im Zen zwar dasselbe, weil ein Lehrer dir immer sagen wird das er dir nichts bieten kann, aber man vergisst nicht die positiven Seiten, die ein Leben zu bieten hat.
Buddha lehrte das das Leben Leiden sei, aber nicht, das es nur aus diesem bestehen muss.
Aber mal schauen. Nietzsche hat z.B eine sehr gute Zusammenfassung:
Denn es gibt sehr wohl positive Ansätze, wäre der Buddhismus derart Nihilistisch, wie er gerne beschrieben wird, müssten sich alle Buddhisten Mainländer anschließen und sich erhängen gehen.
So einfach ist das dann zum Glück aber doch nicht.
Also: Ja, sein Werk ist interessant, aber derart depressiv und vollgepackt mit Todessehnsucht , das ich mich persönlich lieber davon fern halte, selbst wenn es Menschen geben mag, die mich in diesem Punkt für inkonsequent halten.
Denn betrachten wir den Punkt des Nihilismus einmal im Kontext der (Zen) Buddhistischen Lehre, weiß ich nicht, wie man Nihilismus in diesem Fall deuten soll.
Leerheit ist das Konzept, über das wir ja schon gesprochen haben - alle Erscheinungen haben keine eigene Substanz, sondern erhalten sie erst durch unsere Bewertungen.
Ein Stock ist weder ein Stock, noch ist er kurz oder lang, sondern wird durch unsere Ansprüche dazu.
Die Frage die sich stellt: Ist dieses Konzept nihilistisch?
Ich meine, Zen vertritt die Sicht, dass keinerlei Philosophie oder Religion in der Lage sei, die Wirklichkeit angemessen zu beschreiben. Es geht ja sogar so weit, dies auch auf sich selbst anzuwenden.
Auch nicht weiter besonders, denn wir alle haben eine subjektive Realität. Außerdem kann der Geschmack einer Zitrone nicht beschrieben werden, man muss den Geschmack erfahren.
Zen bedeutet also in der Erfahrung ganz aufzugehen und damit das gelingt, muss man natürlich das ego-motivierte Zielstreben aufgeben, aber bedeutet das, das ich mich direkt umbringen muss ? (was die logische Konsequenz aus purem Nihilismus darstellt) @Peisithanatos
Aber es wirkt interessant und ich habe mir jetzt die Zeit genommen und etwas mehr über Phillip Mainländer gelesen.
Gehen wir mal auf sein Werk ein.
Die Grundaussage dieses ist folgende:
(...) verkündet Mainländer, dass dem menschlichen Dasein kein Wert innewohne, und dass der „von der Erkenntnis, daß Nichtsein besser ist als Sein, entzündete Wille […] das oberste Prinzip aller Moral seiBedeutet, er verkündete, das das "Nichtsein" besser sei, als das "Sein". Oder anders gesagt: Nihilismus.
Er setze sich aber (ähnlich wie Nietzsche) in einer derart unverständlich, intensiven Art und Weise mit der Sinnlosigkeit auseinander, das diese unweigerlich dazu führte das er Lebensmüde (also wortwörtlich Lebens - Müde) wurde und folgende Tat begann:
Ab etwa Februar 1875 zeichnet sich der geistige Kollaps Mainländers ab – jenem Kollaps nicht unähnlich, den Friedrich Nietzsche einige Jahre später erleiden sollte. Inzwischen dem Größenwahn verfallen und sich als Messias der Sozialdemokratie wähnend, erhängt Mainländer sich am 1. April 1876 in seiner WohnungEr verfiel dem Größenwahn also in einer Art und Weise, wie ich sie nur als erschreckend bezeichnen kann.
Und hier beginnt nun mein Problem. Ich weiß nicht, was ich mit den "Erkenntnissen" dieser Art von Philosophen, anfangen soll.
Im Prinzip sagt mir Philipp nichts anderes, als das der Tod besser sei als das Leben. Deshalb geht man sich erhängen.
Ich möchte hier dem Buddhismus nicht seine Nihilistischen Bestandteile absprechen, diese besitzt er nämlich in Hülle und Fülle, besonders im Zen. Aber in einer gänzlich anderen Art, es ist nämlich Menschlichkeit übergeblieben. Diese Fehlt bei purem Nihilismus, weil er dem Sein jegliche positive Aspekte einfach abspricht.
Deshalb ziehe ich hier, als Buddhist, die Grenze. Den Weg des Nihilismus den er hier gegangen ist, geht (meines Erachtens) zu weit.
Er führt nur zu einem Ergebnis, und das ist die Verkürzung des Lebens.
Denn alles was der Nihilismus in dieser Art und Weise zu bieten hat, ist nichts. Das ist im Zen zwar dasselbe, weil ein Lehrer dir immer sagen wird das er dir nichts bieten kann, aber man vergisst nicht die positiven Seiten, die ein Leben zu bieten hat.
Buddha lehrte das das Leben Leiden sei, aber nicht, das es nur aus diesem bestehen muss.
Aber mal schauen. Nietzsche hat z.B eine sehr gute Zusammenfassung:
(..) „Dass es keine Wahrheit gibt; dass es keine absolute Beschaffenheit der Dinge, kein »Ding an sich« gibt – dies ist selbst ein Nihilismus, und zwar der extremste.“Damit denkt er sich mit der Buddhistischen Lehre, sieht man hier:
Mit Sorgen spricht der Tor: "Mein Geld und meine Kinder!"Und im Prinzip, erzählen mir Nietzsche und Mainländer nichts neues. Sie erzählen das, was Siddharta Gautama schon vor über 2500 Jahren erzählte, nur das dieser die Verneinung aller positiven Ansätze nicht begünstigte.
"Sein" ist nicht mal er selbst, doch Kind und Geld noch minder.
Denn es gibt sehr wohl positive Ansätze, wäre der Buddhismus derart Nihilistisch, wie er gerne beschrieben wird, müssten sich alle Buddhisten Mainländer anschließen und sich erhängen gehen.
So einfach ist das dann zum Glück aber doch nicht.
Also: Ja, sein Werk ist interessant, aber derart depressiv und vollgepackt mit Todessehnsucht , das ich mich persönlich lieber davon fern halte, selbst wenn es Menschen geben mag, die mich in diesem Punkt für inkonsequent halten.
Denn betrachten wir den Punkt des Nihilismus einmal im Kontext der (Zen) Buddhistischen Lehre, weiß ich nicht, wie man Nihilismus in diesem Fall deuten soll.
Leerheit ist das Konzept, über das wir ja schon gesprochen haben - alle Erscheinungen haben keine eigene Substanz, sondern erhalten sie erst durch unsere Bewertungen.
Ein Stock ist weder ein Stock, noch ist er kurz oder lang, sondern wird durch unsere Ansprüche dazu.
Die Frage die sich stellt: Ist dieses Konzept nihilistisch?
Ich meine, Zen vertritt die Sicht, dass keinerlei Philosophie oder Religion in der Lage sei, die Wirklichkeit angemessen zu beschreiben. Es geht ja sogar so weit, dies auch auf sich selbst anzuwenden.
Auch nicht weiter besonders, denn wir alle haben eine subjektive Realität. Außerdem kann der Geschmack einer Zitrone nicht beschrieben werden, man muss den Geschmack erfahren.
Zen bedeutet also in der Erfahrung ganz aufzugehen und damit das gelingt, muss man natürlich das ego-motivierte Zielstreben aufgeben, aber bedeutet das, das ich mich direkt umbringen muss ? (was die logische Konsequenz aus purem Nihilismus darstellt) @Peisithanatos