Peisithanatos schrieb:Stimmt, da gibt es keine objektiven Maßstäbe, aber wenn Buddha sagt "Alles Leben sei leidbehaftet" ist die Tendenz schon vorgegeben.
Leidbehaftet heißt aber nicht "besteht ausschließlich aus Leid und muss vernichtet werden", so etwas interpretierst du in seine Aussage hinein.
Peisithanatos schrieb:So wie ich es jetzt verstehe, ist Buddhismus dann in der Tat nichts anderes als eine Bewältigungsstrategie unter vielen anderen, welche bestimmte Praktiken und ethische Richtlinien vorgibt, um ein menschliches Miteinander und ein relativ leidfreies, glückliches Leben zu ermöglichen. Gedanken über Gott und metaphysische Angelegenheiten werden in den Raum des Spekulativen abgeschoben, da es mehr um Lebenspraxis geht?
Ganz genau.
Buddhismus ist eine Lehre um positive Eigenschaften zu fördern und sich von festgefahrenem Schablonendenken zu befreien. Dafür gibt es bestimmte Handlungsempfehlungen, die jedoch keine Gebote sind.
Der Buddhismus lehrt, dass die Befriedigung körperlicher und sozialer Bedürfnisse nichts falsches ist, aber weder Sex, noch Geld, oder Anerkennung zu dauerhaftem Glück führen, weil wir immer mehr davon wollen, als wir gerade haben
Meditation soll zu mehr geistiger Klarheit führen, so dass man gelassener bleibt und sich selbst und andere besser verstehen lernt. Durch das befolgen der Regeln soll verhindert werden, dass man sich und anderen Leiden zufügt.
Es gibt im Buddhismus keinen Gott, keine Seele, keine Sünden und keine Lehre vom Jenseits. Jeder ist voll für sich selbst verantwortlich. Die Vorstellung der Wiedergeburt ist nicht in allen Formen des Buddhismus gleich wichtig. In meiner ist er ziemlich schnurz.
Der Begriff Karma ist nicht so etwas wie göttliche Vergeltung, oder ausgleichende Gerechtigkeit, sondern besagt einfach, das jede Handlung auch eine Folge hat, die sich unter Umständen auch wieder auf uns selbst auswirkt.
Das ist der Buddhismus.
@Peisithanatos