Es gibt keinen Gott und es wird auch keinen Gott geben!
07.10.2016 um 22:36Peisithanatos schrieb:Daran glaube ich nicht - ich glaube, dass alle Wesen Marionetten sind.... Puppen... wenn sie den Puppenspieler zu Gesicht bekommen, oder die Fäden sehen, werden sie wahnsinnig. Man braucht Illusionen um nicht wahnsinnig zu werden - ich kann dich gut verstehen.Na gut, das kannst du natürlich gerne glauben. Jeder wie er selbst für am Besten hält. @Peisithanatos
dedux schrieb:Warum glauben Buddhisten an keinen Gott? Wie ich mal gelesen habe, ist der Buddhismus aus dem Hinduismus entstanden. Wollte man sich davon absetzen?
Er hat Hinduistische Züge, weil er in einer Welt und Zeit entstand, in der es nur den Hinduismus gab.
Buddhisten glauben aber nicht an einen Gott, weil es in aller erster Linie Spekulation ist.
Gott, Sinn des Lebens, Jenseits, Schicksal, Geister...
Spekulieren ist laut Buddha eine unheilsame Tat, die es gilt zu vermeiden, da man sich anstatt sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, in anderen Zeiten rumschwärmt und an Situationen denkt, die vermutlich sowieso niemals eintreffen.
Der zweite Punkt ist, das Gott für die buddhistische Lehre unwichtig ist, weil es eine Selbsterlösungslehre ist.
Ein übernatürliches Wesen ist hier unbrauchbar.
Der (Zen-) Buddhismus ist ein philosophischer Glaube ohne Gott. Trotzdem sind seine Anhänger keine Atheisten im klassischen Sinn. Die Weltanschauung ähnelt zwar dem Pantheismus, verzichtet allerdings auf dessen religiöse Attribute. Dementsprechend lautet eine der Kernaussagen: „ Eins ist alles und alles ist eins!“ (Zen) Buddhismus ist keine Religion im herkömmlichen Sinne, denn es gibt weder eine festgeschriebene Lehrmeinung noch ein Dogma. Seinem Wesen nach ist Buddhismus deshalb auch mit der modernen Wissenschaft kompatibel. Es kann als eine Art „missing link“ zwischen Religion und Atheismus angesehen werden, denn es bildet keinen Graben sondern schafft eine Verbindung.Um das noch zu unterstreichen gibt es einige nette Zitate, die ich gerne erwähnen würde:
Ein wissender Mensch kann nicht glauben, daß Glück und Leid ohne Ursachen entstehen können. - Shakyamuni BuddhaMan sieht hier die Elemente, die den Buddhismus zur einer Selbsterlösungsphilosophie macht, sehr schön. Man soll selbst für das Geradestehen, was geschieht, nicht einfach die Frage stellen: "Wieso habe ich so viel Pech ?, Was mache ich falsch?, Wieso ich und nicht jemand anders ?"
Welchen Sinn hat es, zu Göttern zu beten? Ist es nicht töricht zu glauben, daß ein anderer uns Glückseligkeit oder Elend verschaffen kann? - Buddha
Wir leben nicht, um zu glauben, sondern um zu lernen. - Tenzin Gyatso (Dalai Lama)
Man soll es herausfinden, indem man sein eigenes Verhalten beobachtet und aus gemachten Fehler lernt, und diese Verhaltensweisen dann meidet.
Es gibt kein: "Gott, wieso ich?", du bist selbst verantwortlich.
Trotzdem, es gilt weiterhin
"Wenn deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen - Buddha"Es gibt keine Erhöhung über andere. Wer an Gott glauben möchte, kann das natürlich gerne machen.
Es gab vom Buddhismus ausgehend auch keine religiös motivierte und/oder organisierte Gewalt gegenüber anderen Religionen oder Weltanschauungen, keine Missionskriege, keine Zwangsbekehrung, keine Ketzerverfolgung, keine Inquisition, keine Hexenverbrennung, keine Kriege zwischen den eigenen großen Schulen oder Konfessionen (Theravada, Mahayana, Vajrayana).
Missionarischer Fanatismus und „Heiliger Krieg“ mit allein-seelig-machendem Anspruch gegenüber Un- oder Andersgläubigen waren und sind ihm fremd.
Ich finde das wichtig zu erwähnen.
Denn, die allgemeine Toleranz und Friedfertigkeit des Buddhismus zeigt sich auch daran, dass er im Laufe seiner Ausbreitung die jeweils vorgefundenen religiösen Traditionen nicht rigoros beseitigt hat, sondern entweder integrierte oder parallel bestehen lies.
Auf Grund dessen gibt es in fast allen asiatischen Ländern auch schon immer einen religiösen Pluralismus.
Wobei auch Buddhisten sich nicht perfekt verhalten, wie man an Myanmar sehen kann. Aber diese Menschen verstoßen gegen allerlei Buddhistischen Werte und Verhaltensregeln und gilt es deshalb auch nicht wirklich ernstzunehmen (in meinen Augen). @dedux
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Dennoch gibt es in der Lehre den Hinweis auf Tore., der ist auch sehr wichtig. Also Menschen, bei denen man gegen eine Wand spricht.
Dazu gibt es dieses Zitat:
Triffst du nicht Bess're oder Gleiche, geh allein Auf deinem Weg; laß dich mit Toren niemals ein!Nun, was ist, wenn du jemanden triffst, der völlig von seinem christlichen Glauben überzeugt ist? Erstmal nicht schlimmes, sogar schön für ihn, in erster Linie, aber in einer Diskussion kannst du da auch gegen eine Wand reden. Er sieht nicht ein, dass es auch andere Wege gibt.
Bedeutet: Entweder du siehst ihn als Übung in Gleichmut, so dass du von ihm etwas lernst (nämlich Gleichmut) oder du stellst fest "von dem kann ich nichts lernen" und dann lässt du ihn links liegen.
Jemand der geistig auf deiner Wellenlänge ist, oder dir wertvolle Impulse vermittelt, ist da als Weggefährte wesentlich sinnvoller
Nichts anderes sagt der Buddha da - "Zoffe nicht mit Leuten, die ein Brett vor dem Kopf haben, sondern suche dir Leute, die dich auf deinem Weg fördern".