paxito schrieb:Und was jetzt "synkretistischer Unfug" ist (und was z.B. synkretistischer "Nichtunfug", wenn es sowas gibt), bleibt da völlig offen. Und wenn wir jetzt nachbohren, warum Anthroposophie, Theosophie oder Mormonentum da subsummiert werden, moderne Wissenschaft aber nicht, wird außer Einzelfallbeispielen nicht besonders viel Ergiebiges kommen.
Das es hier darum ging vorchristliche Vorstellungen oder Religionen aus weit entfernten Ecken der Welt zu verteidigen, ist doch Spiegelfechterei.
Ich hab nicht generell was gegen Synkretismus, sondern gegen das was in der Okkultismus und Esoszene damit so gemacht wird.
Fangen wir mal bei den Mormonen an, die im Wesentlichen auf Joseph Smith zurückgehen. Joseph Smith hat inhaltlich vieles aus der Freimaurer Szene mitgenommen, insbesondere alte pseudoägyptische Vorstellungen und Riten, unter Anderem die Heilserwartung der Mormonen, dass für Jede Frau mit der die Ehe vollzogen wurde, der Mann nach dem Tode in eine Welt geboren wird, in der er Gott ist. Dieses Motiv ist auch andeutungsweise von
Schikaneder im Libretto der Zauberflöte verarbeitet worden.
Deswegen gab es ursprünglichen Mormonen auch Vielweiberei, die von einigen extremistischen Gruppen in Arizona noch praktiziert wird.
Beleg:
https://www.vice.com/de/article/gyxbvb/flucht-vor-inzest-und-gewalt-aussteiger-aus-einer-polygamen-sekte-erzaehlenDie Theosophen haben hinduistische Motive, inklusive die Reinkarnation mit christlichen und antiken Elementen gemischt, Die Auslegung des Karmas ist im Gegensatz zum Hinduismus noch weiter verschärft, nach Hinduistischer Lesart ist das Karma mit der Geburt wieder ausgeglichen, Theosophen betrachten noch die Verfehlungen die einige Inkarnationen zurückliegen.
Die Anthroposophie wurde von Rudolf Steiner, einem Okkultismusfunktionär und angeblicher Hellseher begründet.
Rudof Steiner hat neben den theosophischen Ideen auch Elemente des nordischen bzw. germanische Glaubens sowie bestimmte Komponenten aus dem irregulären Freimaurertum mit eingebracht, zB. de, rosenkreuzlerischen Memphis-Misram Ritus für den er bei
Theodor Reuß "Patente" zur Gründung einer deutschen Loge erworben hat.
Steiner war ein manischer Vortragsredner, der in der Lage war, seinem Publikum den abstrusesten Unsinn nahezubringen. Selbst aufgeschrieben hat er wenig und seine Promotion in Rostock ist wohl nur aus Mitleid durchgegangen und hat als Buch gefloppt.
Seine Nachfolger verehren Steiner kultisch, halten seine Esoterik für Wissenschaft und glauben an Verschwörungsideologien.
In Dritten Reich haben sich viele Anthroposophen dem Nationalsozialismus angebiedert, im
Collegium Humanum und seinen Nachfolgeinstituten findet man deswegen noch viel ideologischen Sondermüll.
Auch Waldorfschulen, die nach den Lehren von Steiner ausgerichtet sind, sind oft von rechten Elementen unterwandert.