Zur Aufklärung gehört bekanntlich die Einführung der (ersten) Menschenrechte. Rechte die unabhängig vom Stand der Geburt oder der Eltern galten (der Adel mit seinen ganzen historischen Vorrechten spielte zu dieser Zeit noch eine wichtige Rolle), allerdings war damals zuerst mal an Gleichberechtigung der Frauen oder des gleichen Rechtsstandes für z. B. Juden noch nicht zu denken, es waren aus unserer Sicht also recht rudimentäre Rechte, erst mal nur für christlich gläubige Männer, die insbesondere in den Städten die Rechte der Bürger gegenüber Adel und Kirche stärkten. Es entstand ein selbstbewußter Mittelstand aus selbständigen und wohlhabenden Bürgern, die sich auch gegen Adel und Kirche behaupten konnten, für diese erste Hinweise auf ihren allmählichen Niedergang.
Wikipedia: BürgertumDas zeitgleiche Stattfinden des Kolonialismus sorgte über die Geldmengen, die aus diesen neuen Kolonien flossen, zu einer politischen Neuordnung der damaligen Welt, weil dieses Geld unter anderem ins Militär und in die Seefahrt investiert wurde, aber auch in Kunst und Wissenschaften. Und eine der Aufgaben der Wissenschaften, damals wie heute, war die Schaffung von neuen Technologien.
Für den Krieg - neue Waffentechnologien, mit besseren Kanonen und Handfeuerwaffen - aber auch fürs Geschäft mit mechanischen Webstühlen und Dampfmaschinen für den Betrieb von Fabriken. Damals begann bereits die Zeit der Serienfertigung, was wiederum die Waren billiger werden ließ und mehr Handel bzw. Fernhandel zum Erwerb von Rohstoffen veranlaßte, daher das vermehrte Augenmerk auf die Seefahrt, mit besseren und schnelleren Schiffen zu den Kolonien oder ausländischen Handelszentren. Auch weil der Straßenverkehr über Land damals noch sehr zu wünschen übrig ließ, mit schlechten Wegen und keinem schnelleren Fortbewegungsmittel als bestenfalls einem Pferd.
Aus heutiger Sicht war es eine ziemlich chaotische Zeit, in der sehr viele Dinge gleichzeitig geschahen, alte Strukturen allmählich zusammenbrachen und viele neue Entwicklungen sich zeitgleich anbahnten und gegenseitig befruchteten, dazu kann man sich jedes beliebige Geschichtsbuch ziehen, das die Zeit zwischen ca. 1500 und 1800 beackert. Eine Zeit in der europäische Länder immer wieder direkt gegeneinander kämpften oder sich indirekt Kämpfe um die besten Kolonien lieferten. Aber sobald Entwicklungen erst mal angestoßen sind, lassen sie sich kaum mehr stoppen, vor allem weil damals niemand ahnen konnte, welche Folgen sich ergeben würden. Neue Technologien, Fabriken und Manufakturen, verlangten nach mehr Arbeitskräften. Auch Frauen und Kinder, denn Kinderarbeit war damals normal. Die ständigen innereuropäischen Kriege brauchten Nachschub an allem was kriegswichtig war, Männer, Geld, Waffen, Nahrungsmittel, Pferde und Zugtiere. Also mußte die Produktivität in der Landwirtschaft erhöht werden, unter anderem durch Zucht oder Einfuhr von besseren, mehr Frucht bringenden Nahrungsmitteln, Getreide oder die Kartoffel (weitflächig verbreitet ab ca. 1748) und auch hier wieder neue Technologie in Form modernerer Pflüge.
Auch die Wanderungsbewegungen veränderten sich, wenn Leute vermehrt in die Städte drängten, wo mehr Geld zu verdienen war als in der Landwirtschaft, oder gleich in die neue Welt aufbrachen als frühe Kolonialisten, Spanier und Portugiesen nach Lateinamerika, Briten, Franzosen oder Deutsche in die Kolonien Nordamerikas.
Eine Umbruchszeit ist immer auch eine Zeit der neuen Chancen, wenn alte Restriktionen (nationale Grenzen, gesellschaftliche oder religiöse Unterscheidungen) sich nicht mehr halten lassen, weil längst zu viel unkontrollierbare Durchmischung stattfindet. Vor allem Kriege wirken sehr destabilisierend auf alte Ordnungen. Nicht umsonst wurde der Spruch geprägt, der Krieg ist der Vater aller Dinge, weil er überall die Karten neu mischt, Machtverhältnisse, die Notwendigkeit neue Waffen zu erfinden und mehr.