Kephalopyr schrieb:Ich habe mich da bisher nicht mal auf irgendwas bestimmtes festgelegt, sondern einfach nur hinterfragt, ob die Entstehung des Universums eben bewusst herbeigeführt worden sein könnte, oder nicht.
Diese Frage kann man ganz klar mit Ja beantworten, da es keinen Grund gibt, der diese Möglichkeit ausschließt. Wenn Du darüber hinaus behauptest, man könne das irgendwann in der Zukunft mittels Wissenschaft belegen, ob oder ob nicht, weil man ja nicht weiß, was man künftig noch herausfinden wird, berührst Du die Problematik der wissenschaftlichen Methodik. Die steht allerdings fest und wird sich auch in Zukunft nicht ändern, so dass Deine Ungewissheit bezüglich künftiger Nachweismöglichkeiten unbegründet ist. Deshalb kann man die Frage, ob man irgendwann eine hypothetische Schöpfung bestätigen oder widerlegen kann, ganz klar mit Nein beantworten.
Falls Du meinen solltest, man müsse nun die Methodik ändern, um die Frage nach einer möglichen Schöpfung doch mittels Belegen verifizieren oder falsifizieren zu können, musst Du auf die Fragen eingehen, die Dir
@Heide_witzka gestellt hatte: Was würdest Du wie und wo ändern wollen, damit eine hypothetische Schöpfung zum Untersuchungsgegenstand der Naturwissenschaften werden kann? Bedenke dabei bitte auch, dass es dazu eines Kriteriums bedarf, anhand dessen entschieden werden kann, ob es eine Schöpfung gegeben hat oder ob es sie nicht gegeben hat.
Grundsätzlich ist der Untersuchungsgegenstand der Naturwissenschaften die Natur. Der Urknall und sein Zustandekommen ist ein Aspekt der Natur. Deine Frage verweist jedoch auf etwas, was sich jenseits der Natur befindet. Um also die Methodik der Naturwissenschaften zu verändern, musst Du einen Weg finden, Aspekte, die nicht Natur sind, als Untersuchungsgegenstand der Naturwissenschaften zuzulassen. Da aber grundsätzlich nur die Natur selber und nicht nicht-natürliche Sachverhalte Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung sind, ergibt sich eine rein logische Schwierigkeit hinsichtlich der Definition des Zuständigkeitsbereiches der Naturwissenschaften.
Mit anderen Worten: Wenn Du die Definition des Zuständigkeitsbereiches auf nicht-natürliche Sachverhalte erweiterst, erhältst Du etwas, was nicht mehr Naturwissenschaft ist, so dass Deine Erwartung, man könne Schöpfung irgendwie nachweisen oder widerlegen, nicht mehr an die Naturwissenschaften gerichtet ist, sondern an etwas anderes, was nicht mehr Naturwissenschaft ist. Aus diesem Grund wird es in der Tat niemals der Fall sein, dass eine Schöpfung Gegenstand der naturwissenschaftlichen Forschung wird und somit auch in der Zukunft bezüglich einer möglichen Schöpfung keine Aussage getroffen werden kann, ob sie stattgefunden hat oder ob sie nicht stattgefunden hat.
Die Möglichkeit einer Schöpfung des Universums ist zwar denkbar, aber sie ist mittels naturwissenschaftlicher Forschung nicht feststellbar, nicht falsifizierbar und nicht verifizierbar, so dass sie aus den genannten prinzipiellen Gründen kein Gegenstand der Naturwissenschaften ist und jemals sein kann.