22aztek schrieb:Gerade Menschen die besonders stark an etwas geglaubt haben, waren/sind verantwortlich für die schlimmsten Dinge in der Menschheitsgeschichte.
Vielleicht können wir uns darauf einigen: Wer an etwas besonder stark geglaubt hat, egal ob nun in religiöser Hinsicht oder politischer oder wirtschaftlicher Hinsicht, kann die schlimmsten Dinge in der Menschheitsgeschichte auslösen oder eben auch die besten Dinge!
Ob die Kernspaltung nun Fluch oder Segen für die Menschheit wurde, hing weder damit zusammen, dass man Atome spalten kann, noch damit, dass jemand an die Möglichkeit glaubte, daraus Energie zu erzeugen, sondern dadurch dass diese Möglichkeit missbraucht wurde durch die Atombombe.
Der Glaube, an was auch immer an sich, ist dafür an sich nicht verantwortlich, auch nicht der Mensch der an etwas glaubt. Es kommt einzig darauf an, wie etwas angewendet wird. Zum Segen oder zum Fluch der Menschheit.
22aztek schrieb: Das (auch) Religionen unsägliches Leid über die Menschen gebracht haben? Das ist eigentlich fast schon indiskutabel, möchte ich sagen.
Das habe ich auch nicht bestritten. Aber das ist genauso Machtmissbrauch wie bei der Atombombe. Die Religion als solche kann sein wie sie will. Aber was daraus gemacht wird, das liegt in der Verantwortung des Menschen.
22aztek schrieb:Nein, Terror resultiert immer aus der gewaltsamen Umsetzung einer Ideologie und nicht umgekehrt. In diesem Fall sind es die Dogmen der Religionen. Es gibt auch Apple-Fanatiker. Die ziehen aber nicht los und jagen Schulbusse in die Luft.
Terror resultiert zwar aus der gewaltsamen Umsetzung einer Ideologie, aber dahinter stecken niemals irgendwelche, ich sage jetzt mal "normale Gläubige", sondern in der Regel Fanatiker, die dann andere zu irgendwelchen Handlungen anstiften. Das alles hat mit religiösen Dogmen an sich nichts zutun. Es gibt im Islam abertausende ganz normale Gläubige, die in keinster Weise einen Hang zum Terror haben, die wollen einfach nur ihren Glauben leben und sonst gar nichts! Die islamischen Terroristen lesen dasselbe Buch und legen es für sich ganz anders aus! Ist jetzt das Buch schuld daran? Nein! Ich Büchern kann stehen was will. Es ist immer der Mensch, der entscheidet, was er daraus macht. Auch ein Marx und ein Engels können noch so revolutionäre Bücher über den Kommunismus geschrieben haben, es bleiben erst einmal nur Bücher. Aber wenn der Mensch aufgrund eines gewissen Fanatismus meint, er müsse diese Ideologie mit Gewalt und Revolution durchsetzen, weil die Idee wichtiger ist als Menschenleben, dann entsteht die Gefahr von Terror!
Apple-Fanatiker ist so ein Modebegriff. In Wahrheit sind das auch keine Fanatiker, denn die würden eben ihre Apple-Produkte nicht so verteidigen, dass sie dabei über Menschenleben gehen und jeden Microsoft-User gleich umlegen. Insofern ist der Vergleich Nonsens.
22aztek schrieb:-Also vor allem diejenigen, welche die Bibel nicht wörtlich nehmen - sie nicht (gänzlich) glauben. Würde ich das tun, müsste ich meine Frau töten und meine Tochter täglich prügeln... und das wären noch die harmloseren Dinge.
Wenn diejenigen, die strikt die fundamentalsten Anweisungen ihrer heiligen Bücher umsetzen, eben dadurch zu Mörder werden, dann ist es die Religion, mit der was nicht stimmt. Deiner Meinung nach ist es der Mensch selbst - aber das würde bedeuten, dass nur die Verrückten und Geisteskranken diese Anweisungen ernst nehmen. Ich weiß nicht, ob diese Erklärung aus deiner Sicht die bessere Alternative wäre. Es gibt nur die zwei...
Was ist jetzt mit denen, die die Bibel nicht wörtlich nehmen? Sind das deiner Ansicht nach die Gefährlicheren? Es ist eher umgekehrt, diejenigen die an die Bibel wortwörtlich glauben, sind gefährlicher, zumindest wenn sie alles 1:1 umsetzen. Dann müssten sie ggf. Leute steinigen, weil das ein Moses irgendwann vor etwa 4000 Jahren mal angeordnet hatte.
Wenn jemand religiöse Anweisungen aus einem Jahrtausende alten Buch befolgt und dadurch zum Mörder wird, dann hat das weder etwas mit der Religion, noch mit dem Buch an sich zutun. Es ist immer der Mensch, der nach seinen Handlungen zur Rechenschaft gezogen wird! Denn es gibt genauso Menschen, die eine Religion auch friedlich leben, wie zB. streng orthodoxe Juden. Die wollen niemandem etwas, die wollen einfach nur ihren Glauben leben.
Mit Verrückten oder Geisteskranken hat das alles überhaupt nichts zutun. Es ist immer der Mensch, der in der Verantwortung steht. Man kann von mir aus auch sagen, dass der Mensch, der ein bestimmtes Buch geschrieben hat dadurch viel Unheil angerichtet hat, zB. Adolf Hitler mit mein Kampf. Aber es ist nicht das Buch dafür verantwortlich, sondern der, welcher es geschrieben hat. Und letztlich der, welcher sich davon zu irgendwelchen Untaten hat anstiften lassen.
22aztek schrieb:Das vermeintliche Wissen ums Unerklärliche, die Erlösung, die Aussicht aufs Paradies, der Glaube durch religiöse Dogmen ein besserer Mensch zu sein, etc. Die meisten Gläubigen versprechen sich durch ihren Glauben einen Vorteil gegenüber Nichtgläubigen.
Okay, aber da es immer nur vermeintliches Wissen ist, was letztlich nichts anderes als Glauben ist, wissen wir nicht, ob sie dadurch am Ende wirklich einen Vorteil haben?
22aztek schrieb:Nein, er ist auch an seine persönlichen und auch an gesellschaftliche ethische Normen gebunden. Dazu braucht er kein Buch. Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, Christen wären die besseren - moralischeren Menschen...? Zu den unsterblichen Gerüchten der menschlichen Geistesgeschichte gehört, dass man für Ethik und Moral Kirche und Religion braucht. Demzufolge müssten Atheisten allesamt Mörder, Vergewaltiger und was weiß ich was alles sein. Dem ist aber nicht so.
Ein Nichtgläubiger ist natürlich auch an gesellschaftliche, ethische und moralische Normen gebunden. Das sind Gläubige allerdings auch. Nur bei den Nichtgläubigen fallen eben die religiösen Normen weg. Insofern haben die es meiner Ansicht nach einfacher. Bücher brauchen wir freilich dafür nicht, weil solche Normen erstens einem stetigen Wandel unterzogen sind und zweitens von der Gesellschaft selbst festgelegt werden.
Ich habe nirgendwo behauptet, das Christen bessere Menschen seien. Ich habe auch nirgendwo behauptet, dass man für Ethik und Moral Religion und Kirche braucht. Solche Normen entwickeln sich aus der menschlichen Kultur und sind daher auch zwischen den sehr unterschiedlichen Kulturen der Menschheit sehr unterschiedlich. Ich habe auch nirgendwo behhauptet, dass alle Atheisten Mörder und Vergewaltiger seien und alle die an einen Gott glauben es auf keinen Fall sein können. Das alles habe ich hier nirgendwo geschrieben! Ich weiß nicht, warum Du hier mit solchen Geschichten auftrumpfen willst?
22aztek schrieb:Wenn der Christ tatsächlich ein Buch bräuchte, um nicht zur Bestie zu werden, dann würde das einiges über seinen Geisteszustand aussagen. Aber das glaube ich nicht.
Ich glaube das auch nicht. Ein Mensch der nur deshalb nicht stiehlt und mordet, weil er Angst vor der Höllenstrafe hat und es ansonsten tun würde, bei dem stimmt tatsächlich etwas grundsätzlich nicht! Das Gleiche gilt aber auch für Menschen, die nur deshalb nicht stehlen und morden, weil sie sonst vom Gesetzgeber bestraft würden und u.U. in den Knast wandern und ansonsten all das aber tun würden, wenn es keine Strafgesetze gäbe! Mit denen stimmt dann auch grundsätzlich etwas nicht!
22aztek schrieb:Nehmen wir mal die Flut. Warum hat Gott (fast) alles Leben vernichtet? Kurze Antwort: er war unzufrieden mit seiner Schöpfung. Frust ist in jeder Hinsicht ein niederer Beweggrund für Mord.
Ich würde jetzt eher fragen: Warum hat Gott es zugelassen? Und das kann man auf vieles andere auch anwenden. Ich habe keine Antwort darauf. Du möchtest gerne alles Leid und Unheil Gott zuschieben, Du möchtest Gott gerne als Mörder anklagen, ihm niedere Beweggründe andichten, bitte dann mach das! Dann sprich mit ihm und klage ihn an! Es ist deine Sache. Das wäre mir allerdings etwas zu einfach gedacht.
22aztek schrieb:Auch die, aber vor allem solche, die anderen vorschreiben, überhaupt an die Bibel, bzw. an den christlichen Gott zu glauben. Und das sind die allermeisten christlichen Eltern in der Menschheitsgeschichte.
Hast du dich jemals gefragt, wie es sein kann, dass 99% der Kinder christlicher Eltern Christen werden? Oder dass 99% der Kinder muslimischer Eltern Muslime werden? Richtig: es ist anerzogen, erlernt, eingetrichtert, missioniert, vorgeschrieben.
Naja, letztlich kann niemand einem anderen vorschreiben, an die Bibel glauben zu müssen. Ob der andere das macht, ist dessen Entscheidung. Man kann die Menschen natürlich dahingehend von Klein auf beeinflussen zB. in der Erziehung. Aber ob diese Kinder, wenn sie mal älter werden wirklich überzeugte Gläubige sind, oder ob sie nur noch sogenannte Taufscheinchristen sind, sagen solche Zahlen natürlich nicht aus. Eine echte Glaubensüberzeugung wächst im Herzen eines Menschen, die kannst Du niemandem aufoktruieren!
22aztek schrieb:Aus meiner Sicht nicht. Bashing gegen Atheisten kenne ich selbst zur Genüge, aber das kümmert mich nicht. Erwachsene, mündige Menschen sollten damit umgehen können, dass andere ihren Missmut gegenüber ihrer Ideologie äußern.
Da sind wir eben verschiedener Ansicht. Für mich ist Bashing nicht akzeptabel. Egal gegen wen. Es ist eine Form sich leider immer mehr etablierenden asozialen Verhaltens. Wie man damit umgeht, ist eine ganz andere Frage. Aber Bashing an sich zeugt von geistiger Unreife und auch bewusstem Unwillen, sich vernünftig, anständig und gesittet anderen gegenüber, nur weil sie "anders" sind, verhalten zu wollen, um diesen "anderen" Schaden zuzufügen, oder zumindest Schmach, Leid, Ärger oder was auch immer. Nein, ich finde es absolut nicht in Ordnung!